Ich wollte hier nur nochmal für alle Interessierten ein Update der Situation geben:
Inzwischen ist meine Tochter zu mir zurückgekehrt. Zwar freue ich mich sehr darüber, aber leider gibt es nach wie vor Probleme, da die Mutter alle Möglichkeiten nutzt, sich in den Alltag einzumischen. Sie hat z.B. bei der Krankenkasse eine neue Gesundheitskarte beantragt und dabei ihre Adresse angegeben, wodurch die Karte, die meine Tochter immer mit sich führt, ungültig wurde, was ich allerdings erst bei einem Arztbesuch erfahren habe, als die Karte nicht mehr funktionierte.
Zudem bezieht die Mutter weiterhin das Kindergeld, sie hatte es ja damals geschafft, meine Tochter auf ihre Adresse umzumelden, wodurch das Kindergeld automatisch zu ihr kam. Ich bin jetzt da wieder an langwierigen Verhandlungen mit dem Arbeitsamt und muss wohl wieder gerichtlich aktiv werden, alles sehr nervig für das Kind und mich. Als Vater fühle ich mich auch in gewisser Weise diskriminiert, da es z.B. für die Mutter kein Problem war, das Kind ohne Rückfrage bei mir umzumelden, ich habe noch nicht einmal etwas davon erfahren, bis ein Brief vom Arbeitsamt kam, dass ich das Kindergeld nicht mehr bekommen soll. Ihr war es auch ohne weiteres möglich, ärztliche Behandlungen des Kindes hier an meinem Wohnort ohne meine Zustimmung abzubrechen, wenn ich aber einen Arzttermin mit dem Kind möchte, wird immer zuerst nach dem Einverständnis der Mutter gefragt, was entweder ewig dauert oder gar nie kommt. Mir kommt es so vor, dass nach wie vor die Mütter hier in der Öffentlichkeit einen Vertrauensvorschuss bekommen, während Väter, die sich alleine um ihr Kind kümmern, zunächst einmal verdächtig wirken.
Dann ist es noch so, dass meine Tochter durch die faktische Isolation bei der Mutter fast ihren gesamten Freundeskreis verloren hat und es jetzt schwierig für sie wird, sich wieder zu integrieren, auch in der Schule. Während der Zeit bei der Mutter hat sie immer mehr Anzeichen für Schulverweigerung gezeigt und war zumindest sehr häufig krank und wurde nicht zur Schule gebracht. Das ist jetzt auch wieder ein schwieriger Prozess, dies alles in geordnete Bahnen zu lenken, da meine Tochter auch große Vorbehalte gegen therapeutische Angebote hat und es nur sehr langsam und mit viel Einfühlungsvermögen geht, dass sie Vertrauen zu Ärzten und Psychologen bekommt, die ihr helfen könnten.
Es liegt also noch viel Arbeit vor uns, und es wurde in diesem einen Jahr der Isolation viel in ihrer persönlichen Entwicklung kaputt gemacht. Darüber bin ich sehr traurig, weiß aber immer noch nicht, was ich hätte tun können, um das zu verhindern.