Hallo Ihr Lieben!
Ich weiß, dass ich hier noch zu den Glücklichen gehöre, denn meine private Situation sieht verhältnismäßig gut aus: alleinerziehend mit 10-jährigem Sohn, GSR, Vater kümmert sich jedes zweite Wochenende, Scheidung läuft, aber wir kommen noch recht gut miteinander klar, ich arbeite halbtags, habe das gemeinsame und aufgrund des Alters recht arbeitsintensives Haus übernommen, Sohn ist zuhause zwar nicht gerade pflegeleicht, hat aber weder schulische noch sonstige Probleme, Geld ist knapp, aber es reicht soweit hin.
Ich könnte mich also nicht beklagen. Will ich auch nicht.
Dennoch, diese Tretmühle, diese permanente Verantwortung, diese ständige Hausarbeit wachsen mir über den Kopf. Ich fühle mich an manchen Tagen vollkommen leer und antriebslos, schaffe es kaum, aufzustehen und ein paar Handgriffe zu tun. Das wiederum frustriert natürlich auch, der Arbeitsberg zuhause wird wieder größer, mein Selbstwertgefühl wieder kleiner. Ich würde nie mein Kind vernachlässigen, feste Pflichten wie Arzttermine oder Büro kriege ich ebenso hin wie mich um mein Kind kümmern. Wir streiten oft, haben aber an sich ein sehr gutes und liebevolles Verhältnis.
Aber sobald ich allein bin und eigentlich Luft und Raum für andere Dinge hätte, sacke ich sprichwörtlich in mich zusammen und komme nicht mehr hoch. Ich bin selbst zu lethargisch, um meine Freunde anzurufen, damit sie mich mal in den Hintern treten. Stattdessen verkrieche ich mich zuhause, fühle mich wie der letzte Dreck und könnte nur heulen. Die Liste der Dinge, die ich erledigen muss, wächst und wächst, gleichzeitig wächst auch mein Gefühl wieder zu versagen, versagt als Ehefrau habe ich schon, als Hausfrau stehe ich dicht davor und wer weiß, wie lange ich noch die Kraft habe, meinem Sohn was zu bieten?
Wie komme ich bloß auf die Beine? Wie kann ich meinen Haushalt und meine Pflichten so organisieren, dass der Berg wieder abnimmt? Und wie kriege ich wieder etwas innere Zufriedenheit, wie kann ich mich selbst wieder annehmen?
Ich habe einfach Angst, dass mir die Situation entgleitet und ich in ein tiefes Loch stürze, aus dem ich nicht mehr herausfinde.