Beiträge von Sonne*

    wenn der eigene Sohn als Vater nichts gelten darf, falls Mutti nicht will?

    Aber bitte nicht nach dem Motto, bitte frag nach dem was ich wichtig finde, aber wir machen eh nur was ich will.


    Setz Dich mal ernsthaft mit deinen eigenen Ängsten auseinander.



    Äh, lies doch bitte noch mal meine Beiträge... Ich habe den Verdacht, dass aus deinen Zeilen hauptsächlich deine eigenen schlechten Erfahrungen sprechen - oder deine eigenen Ängste...

    Zitat
    Deshalb meine Frage, ob und wie er das ändern kann.

    Damit meinte ich, wie er das SR ändern kann.


    Ansonsten, ja, ich wünsche mir mehr Interesse.


    Edit:
    Und ja, solange unser Verhältnis noch nicht so stabil ist, dass wir Meinungsverschiedenheiten ohne Eskalation oder Krise ausdiskutieren können, denke ich auch, dass es besser ist, wenn wir nicht zu solchen gemeinsamen Entscheidungen gezwungen werden. Wir haben jetzt die Gelegenheit, das zu üben, nur das Interesse daran muss eben von beiden Seiten kommen.
    Insofern verstehe ich es tatsächlich momentan (noch) als Drohung, wenn er davon spricht, das gemeinsame SR haben zu wollen.

    Einerseits hast du keinen Bock ihn über irgendwas zu informieren, andererseits soll er sich aber auch schöööön zurückhalten, weil Muddi ja das letzte Wort haben will.

    Erstens: Ich habe ihn seit der Trennung immer wieder informiert über alles, was mir wichtig erschien, es kam aber meist kein wirklicher Austausch zustande, ich fand das recht einseitig und habe dann eben nicht mehr so viel erzählt.
    Letztes Jahr habe ich ihn darauf angesprochen und seine Erklärung für diese Zurückhaltung war: "Ich will das nicht von DIR hören, denn das ist keine neutrale Meinung." Tja, daher die Schweigepflichtsentbindung. Die hätte er auch schon viel früher bekommen, wenn er diesen Wunsch geäußert hätte. Er hat auch nie gesagt: "Bitte informiere mich über Elternabende, damit ich dann entscheiden kann, ob ich hin gehen will." Wer noch nicht mal ein Zeugnis sehen will, der scheint nicht viel Ineresse zu haben...


    Zweitens: Er soll sich eben NICHT zurückhalten. Ich würde gerne mehr mit ihm besprechen - nur, solange er von wichtigen Sachen wenig Ahnung hat, ist es schwer, ihn gleichberechtigt mit entscheiden zu lassen. Dafür müsste er sich erst mal mehr mit den Themen beschäftigen, finde ich.
    Beispiel: Diese Woche habe ich mit dem Neurologen meiner Tochter beschlossen, das Medikament langsam herunter zu dosieren. Das ist ein Versuch, das kann auch in die Hose gehen und ein Wiederaufflammen der Krankheit verursachen - da gibt es vieles zu bedenken, medizinisches und auch unsere Situation betreffend. Der KV hat sich aber nie die Mühe gemacht, sich mit der Krankheit/Behandlung intensiver zu beschäftigen. Wie könnte er da eine sinnvolle Entscheidung treffen? In solchen Fragen möchte ich dann gern das letzte Wort haben.


    Mir kommt es eher so vor, als benutzte er die Sorgerechtsfrage als Druckmittel oder wahlweise auch als "Ausrede", warum er in einigen Bereichen eben keine Verantwortung übernehmen will. Deshalb meine Frage, ob und wie er das ändern kann.


    Die Vorschläge bezüglich Info über Termine etc sind gut, danke, werde mich bemühen, das so zu machen.

    Hallo Leute,
    ich hoffe, jemand kann mir Auskunft geben zu der Frage, ob der KV ohne meine Zustimmung ein gemeinsames Sorgerecht erwirken kann. Kann er das überhaupt und wenn ja, mit welcher Begründung und auf welchem Weg?
    Außerdem möchte ich wissen, inwieweit ich eine Informationspflicht ihm gegenüber habe zB was medizinische oder schulische Belange angeht.


    Der KV meiner Tochter (9) hält sich an die althergebrachte Umgangsregel und holt sie alle 2 Wochen von SA mittag bis SO abend ab. Darüberhinaus in den Ferien mal ein paar Tage oder eine Woche, also nicht die halbe Zeit.
    Er hat sich seit der Trennung vor 2 1/2 Jahren nicht sonderlich interessiert gezeigt an Schule oder der Entwicklung ihrer Erkrankung (Autoimmunerkrankung mit Gefahr eines Rückfalls), also er hat weder ein Zeugnis sehen wollen, noch gefragt, was die Ärzte sagen. Er hat sie auch nie zu Therapien oder Untersuchungen begleitet, hat auch nicht nach Terminen für Elternabend oä gefragt. Ich habe immer wieder von mir aus dies und das erzählt, wie es so läuft, und mir gedacht, wenn er etwas Spezielles wissen möchte, dann kann er mich ja fragen. Unser Verhältnis ist zwar immer noch angespannt, inzwischen aber meist friedlich und freundlich (solange es nicht an's "Eingemachte" geht). Alle sachlichen Fragen habe ich immer beantwortet.
    Er meint, ich wäre verpflichtet, ihn über alles zu informieren, ohne dass er fragen muss. Ich meine, er ist alt genug, um selbst zu fragen. Er beklagt sich, er bekäme von Ärzten und Lehrern keine Auskunft als nicht Sorgeberechtigter, daraufhin habe ich ihm eine Schweigepflichtsentbindung geschrieben.
    Muss ich ihm mitteilen, wann der nächste Elternabend stattfindet, oder kann ich erwarten, dass er bei mir oder in der Schule selbst fragt?


    Wenn ich mal erzählt habe, dass es mitunter sehr anstrengend ist mit all den Therapieterminen und dass es mir auch zeitweise nicht so gut geht, dann hat er schon mehrfach in einem drohenden Ton geäußert, wenn es mir zuviel werde, dann sollte ich mal über das Sorgerecht nachdenken. Ich hätte es nur seiner Gutmütigkeit zu verdanken, dass er noch nicht das gemeinsame Sorgerecht beantragt habe...
    Ich bin aber froh, dass ich das SG habe und nicht gezwungen bin, verschiedene Entscheidungen mit ihm gemeinsam zu treffen. Er hat nämlich zB von den medizinischen Belangen wenig Ahnung (mangels Interesse) und er kennt auch nicht den Alltag.
    Als WE-Papa schöpft er ja sozusagen das Sahnehäubchen ab, hat keinen Hausaufgaben- oder Terminstress...und macht mit seiner LG auf kleine Familie am WE und bei Ausflügen. Ich bin immer allein mit ihr und für den Alltagskram zuständig - ihr kennt das ja...
    Wie soll er da Entscheidungen treffen..?


    Es ist nicht so, dass ich ihn komplett ausschließen will, keineswegs, ich möchte nur gern das letzte Wort haben bei wichtigen Entscheidungen.
    Er meint aber, ohne gemeinsames SR könne er auch keine weitere Verantwortung oder Pflichten übernehmen - er scheint das wie einen Deal zu sehen. An seiner Stelle würde ich doch auf den Papierkram scheixxx und mich so viel einbringen, wie ich es möchte!
    Ich würde mich freuen, wenn er sich mehr einbringen würde, das sage ich ihm schon seit 2 Jahren.

    Eine sehr interessante Diskussion hier!
    Ich bin glücklicherweise nicht selbst betroffen, frage mich aber oft, wie es so weit kommen kann, dass erwachsene Menschen diese Grenze zur psychischen Gewalt überschreiten und ihren Kindern damit Schaden zufügen. Und das ja nicht nur "versehentlich" unbewusst, sondern manche scheinen das ganz bewusst zu tun, wie bei dir, Inkognito (was für eine unglaublich krasse Ansage..!)
    Es ist wahrscheinlich eine Mischung aus Hilflosigkeit, Wut und Angst davor, die Kontrolle zu verlieren über das Kind und die Situation - aber nicht jeder Mensch in dieser Lage überschreitet die Grenze dann auch.
    Myronn erwähnte, dass Borderliner häufig zu solchem Verhalten neigen, das erscheint plausibel, aber nicht alle, die PAS betreiben sind Borderliner. Müsste man nicht viel früher ansetzen, die Sozialkompetenz zu fördern, damit später asoziales Verhalten wie dieses oder andere Formen der Gewalt nicht so häufig oder heftig vorkommen? Also zB Kompetenztraining in der Schule für alle Kinder, wo sie gewaltfreie Konfliktbewältigung lernen können (wir hatten sowas letztes Jahr in der Schule, super Sache!), Kurse für werdende Eltern, in denen es nicht nur um Babypflege und Erziehung geht, sondern auch um Konfliktbewältigungsstrategien. Klar, damit erreicht man wieder nur die, die sowieso eher engagiert sind, aber ein flächendeckendes Angebot könnte schon ein wenig helfen.


    In Schweden zB wurden sogar Ohrfeigen unter Strafe gestellt (und auch massiv bestraft!) und jetzt, eine Generation später, zeigt sich, dass die gewaltfrei erzogenen Kinder selbst gewaltfrei erziehen, es hat eine deutliche Veränderung in der Gesellschaft stattgefunden was die Akzeptanz von Gewalt gegen Kinder betrifft. So ähnlich könnte man auch das PAS-Problem angehen langfristig.


    Und die andere wichtige Frage, die ich mir selbst oft stelle: Wenn ich also meine Wut nicht vor dem Kind ausleben will, wohin stecke ich die dann?? Wenn der KV mich auf die Palme bringt, ich innerlich koche, dann schlucke ich das erstmal runter, wenn mein Kind dabei ist, aber wieviel kann ich auf die Dauer schlucken, ohne mir den Magen zu verderben?
    Bei mir geht es inzwischen, aber es gibt ja auch viele, die ständigen Angriffen ausgesetzt sind, da kann einem schon mal der eine oder andere Rachegedanke kommen...


    Ich habe (auch mit verdorbenem Magen) damals bei meinem Sohn immer versucht, den Umgang mit dem KV auzuschubsen, obwohl ich körperliche und psychische Gewalt erlitten habe durch ihn. Und heute sehe ich deutlich, dass das genau der richtige Weg war.
    Dieser KV hat noch eine Tochter, deren Mutter den Umgang völlig unterbunden hat, und die auch ohne Rücksicht schlecht über den KV gesprochen hat. Diese Tochter hatte dann zeitweilig arge Probleme damit, dass sie ihrem Vater ähnlich sieht, dass sie ihn nur als "Schwein" kennt... Ich habe es anders gemacht und mein Sohn hatte nie Probleme, trotz sehr sporadischem Umgang. Aber er konnte sich selbst ein Bild von seinem Vater machen, hat Enttäuschungen erlebt, aber wusste wenigstens woran er ist. Und ich war nicht nachher die Böse, die da etwas verhindert hat.
    Kinder haben ein Recht darauf, mit ihren Eltern Kontakt zu haben, sogar wenn diese kriminell, Alkoholiker oder psychisch gestört sind.

    "...Im limbischen System entscheidet sich auch, ob wir in Streßsituationen gelassen, aggressiv oder verzweifelt reagieren. Traumatische Erfahrungen und emotionale Belastungen in der Kindheit hinterlassen dort eine Art biochemischer Narbe. Diese Kinder produzieren noch als Erwachsene bereits unter geringsten Belastungen zu viele Streßhormone. Geprägt wurde diese Fehlregulation in der sensiblen emotionalen Phase...."Zitiert aus: http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/…aid_157330.html


    Falls das vorgenante deinen akademischen Ansprüchen nicht gerecht wird:
    http://www.medical-tribune.de/medizin/fo…rwachsener.html

    Auch wenn "nur" wissenschaftsjournalistisch - trotzdem interessant. Ich habe schon so viel dröge, oft englische Fachliteratur über limbisches System und Co gelesen, dass sowas richtig nett zu lesen ist, danke!

    Räusper...
    Leute, wir sitzen doch hier nicht im Sandkasten, um uns wie Kleinkinder Sand und Förmchen auf die Köpfe zu werfen...oder..?
    Ich kann verschiedene Meinungen nachvollziehen, jeder geht eben anders an ein Thema ran und das ist ja auch gut so.
    Egal ob aus dem Bauch oder aus dem Kopf, hat alles seine Berechtigung - finde ich.

    Du willst damit andeuten, dass nicht überall, wo Therapeut drauf steht, auch Therapeut drin ist..? ;)
    Schwarze Schafe gibt es leider in jedem Metier, deshalb verlasse ich mich im Zweifelsfall auch lieber auf meine Intuition, als auf den Rat Anderer, egal was auf deren Türschild steht... Aber ich hole mir gern verschiedene Meinungen und Anregungen ein um den Horizont meiner Intuition zu erweitern.
    Und das mit den Ziel-Ego ist eine gute Anregung.

    Vielen Dank Myronn, das hört sich nach einer sehr guten Strategie an! Endlich mal ein handfester Tipp für den Alltag.
    Ich werde das auf jeden Fall versuchen. Dieses Imaginieren geht ja schon ein wenig in Richtung Autosuggestion, was ich als Teil des autogenen Trainings schon kennengelernt habe. Bin bisher nur nicht auf die Idee gekommen, das in diesem Zusammenhang einzusetzen, da ich das auch schon länger nicht mehr praktiziert habe.


    Ein Grund, weswegen ich die Empfehlungen der Therapeutinnen manchmal angezweifelt habe war, dass die alle selbst keine Kinder haben und da ist ein "Seien sie konsequent!" einfach gesagt. Deshalb ist mir eure Einschätzung hier als Eltern - und als Alleinerziehende - auch wichtig. Ihr kennt die Schwierigkeiten im Alltag, wenn man allein verantwortlich ist für alles und keine Unterstützung hat. Und Danke auch, dass ihr mich daran erinnert habt, die Suche nach einem passenden Therapeuten für mich wieder aufzunehmen, das habe ich auch wieder schleifen lassen in den letzten Monaten... Ich bin zwar nicht mehr akut in einer Depression, aber mein Antrieb, meine Kraft ist noch eher schwach, muss mich für alles aufraffen. Manchmal ist es gut, die Dinge gesagt zu bekommen, die man gern beiseite schiebt...

    Vielen Dank für eure Antworten und Einschätzungen.
    Es ist fast ein wenig beruhigend, dass andere Kinder ähnliche Schwierigkeiten haben...
    Und es ist gut, dass ihr mich darin bestärkt, konsequent zu sein. Ich gebe zu, das fällt mir oft nicht leicht. Das war früher bei meinem Sohn auch schon so, aber seitdem habe ich einiges dazugelernt. (Aus meinem Sohn ist aber trotzdem ein prima Kerl geworden)

    Du redest Dir ein, dass Du bei Deinem armen kranken Kind erzieherisch nicht durchgreifen kannst.

    Myronn, da hast du mich anscheinend nicht richtig verstanden, ich akzeptiere ihr Verhalten nicht und die Zeit, in der sie als krankes Kind verwöhnt wurde ist lange vorbei. Es hat natürlich eine Zeit gedauert, das wieder auf Normalmaß herunter zu schrauben, aber das ist nicht das Thema.
    Mein Problem ist nicht die grundsätzliche Haltung, ich habe aber das Gefühl, immer wieder vor die gleiche Wand zu rennen.
    Ich habe die Krankheit meiner Tochter erwähnt, weil ich den Verdacht
    habe, dass sie seitdem manches gar nicht kontrollieren kann, zB ihre
    aufbrausende Art und ihre Unflexibilität. Gerade das verunsichert mich
    und macht es schwierig. Ich empfinde es als Gratwanderung zwischen fordern und überfordern. Ich will sie nicht in Watte packen sondern ihr die Grenzen zeigen. Aber seit einem Jahr machen wir da kaum Fortschritte. Mag sein, dass sie gelegentlich meine Unsicherheit spürt, die kann ich aber leider nicht ausknipsen.
    Myronn, du bist ja psychologisch fit, kannst du mir etwas raten zum Umgang mit den Resten der Zwanghaftigkeit?
    Und wie schaffe ich es, mich nicht so emotional verwickeln zu lassen..?

    Hallo Rosa, habe gerade hier gelesen...Was für ein Idiot, der KV! Entschuldige, aber das muss doch jeder halbwegs vernünftige Erwachsene wissen, dass man Kinder niemals in so einen Loyalitätskonflikt bringen darf!! Gibt es denn keine Möglichkeit, ihm klarzumachen, dass er damit hauptsächlich seinem Kind schadet?
    Wie läuft es denn jetzt, geht es deinem Sohn besser, habt ihr Hilfe bekommen?
    Ich wünsch euch alles Gute und viel Kraft!

    Wie soll ich damit umgehen, wenn meine Tochter (9) sich immer wieder wie ein Kleinkind aufführt?
    Sie hängt sich an Banalitäten auf, reagiert nicht auf Aufforderungen, schreit sofort, ist bockig und gerät in Wut, manchmal so heftig, dass sie nach mir schlägt und tritt... Ihre Frustrationstoleranz ist sehr gering, mitunter gleich null, und sie findet dann nur schwer wieder heraus aus diesem Zustand. Sie hat Schwierigkeiten mit ihrer Impulskontrolle, das ist offensichtlich.
    Jeder vernünftige Mensch würde raten: Sei konsequent, lass ihr diese Ausraster nicht durchgehen!
    Bleibe ruhig und bestimmt, setze klare Grenzen...
    Aber damit ist mir nicht wirklich geholfen, denn sowohl ihre Psyche als auch unsere Beziehung und ich selbst mit meiner Belastbarkeit, haben sich verändert durch Trennung und Krankheit. (Siehe "Das Kriechen auf dem Zahnfleisch..." unter Sorgen und Kummer..)
    Mein Problem: Ich weiß nicht, inwieweit sie überhaupt in der Lage ist, ihre Impulskontrolle zu verbessern aufgrund ihrer Hirnschädigung und wieviel ihrer Verhaltensänderung (vorher war sie nicht so!) daher kommt, dass sie so lange als schwerkrankes Kind im Mittelpunkt stand und natürlich auch verwöhnt wurde (ich habe natürlich versucht, das wieder auf Normalmaß herunter zu schrauben).
    Ergo- und Psychotheraueutin raten zu dem absolut konsequenten Verhalten. Sie meinen, es wäre egal, woher ihr Verhalten kommt, ich müsse in jedem Fall konsequent durchgreifen.
    Das funktioniert aber leider nicht, ich provoziere damit zahhllose Krisen und Kämpfe im Alltag, die unsere Beziehung sehr belasten (beiderseits). Meine Tochter hatte aufgrund ihrer Erkrankung u.a. eine starke Zwanghaftigkeit entwickelt, sie hat stundenlang iht Bett glattgestrichen, sich die Haare gebürstet...später war ich Teil dieser Zwänge, ich durfte auf keinen Fall schneller als sie meine Schuhe/Jacke an-/ausziehen, nicht öfter von meinem Brot abbeißen, kein Teil mehr auf dem Teller haben, keine Türen öffnen.... Ich kann euch sagen, das waren harte Nervenproben! Das ging über viele Monate so und ist inzwischen deutlich besser geworden, nur gelegentlich schimmert das noch durch. Ich denke aber, dass das auch Teil dieser Bockigkeit ist, sie kann nicht damit umgehen, wenn es anders laufen soll, als sie sich das vorstellt. Die Neuropsychologin sagte während der schlimmen Zeit: Je mehr Raum Sie den Zwängen geben, um so mehr manifestieren die sich. Ja, das ist mir auch klar, nur konnte ich kaum gegensteuern, das hat sofort heftigste Krisen ausgelöst. Und ich war auch nicht in der Lage, 10 solcher Krisen täglich zu überstehen...Und das ist auch jetzt noch mein Problem, dass meine Nerven oft nicht stark genug sind, in der Konfrontation ruhig zu bleiben, mich nicht emotional verwickeln zu lassen...
    Ha jemand einen Rat in dieser verfahrenen Situation?

    :lgh Da sind ja echt ein paar Klöpse dabei... Der Popel nach dem Zähneputzen ist eklig aber wunderbar!


    Mir fallen gerade nur 3 Sprachblüten meiner Tochter ein:
    Schlapptuch - Waschlappen
    die Kirche glockt
    Brustkeks - daran habe ich lange gerätselt bis herauskam: Toastbrot :hae:

    @ Lovrel Uups, wer das so alles gesehen hat, das erstaunt mich immer wieder... Allerdings will ich das hier auch nicht so ausposaunen, das enthüllt meine Identität... :tuschel
    Ich habe das gemacht, um diese noch sehr unbekannte Erkrankung etwas bekannter zu machen und um andere Betroffene zu ermutigen.


    @ Rosa Wo ist das nu wieder?? Europapassage wäre theoretisch möglich, sind 60km und ich könnte später mal meinen Sohn besuchen...da warte ich aber lieber noch auf eine Einladung, will die auch nicht überfallen und in einer unaufgeräumten Bude aufschlagen.. ;)
    Ich hoffe, wir kriegen das dann bei anderer Gelegenheit mal hin!

    Oh, danke für die Einladung Rosa! :-)
    Ich suche ja tatsächlich auch reale Kontakte...aber mal eben in die groooße Stadt fahren *schluck* bin doch ein Landei.
    Spontan bin ich ja gern - wenn man mir rechtzeitig bescheid sagt :D
    Öhm, kenne mich auch nicht aus in HH, ich schau mal gleich wo das ist und ob ich da einigermaßen stressfrei hin finde...
    Melde mich wieder

    Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, meinen Roman zu lesen, und Danke für eure Anteilnahme.
    Ich habe ja eigentlich keinen Grund zu jammern, denn meine Tochter hat sich gut erholt und das hätte auch viel schlimmer verlaufen können. Aber es ist auch nicht vorbei, sie hat noch die Autoantikörper, leichte kognitive Defizite und die emotionale Labilität. Wie ein Damoklesschwert hängt die Angst über mir vor einem Rückfall und was passiert, wenn wir das Medikament reduzieren, sie soll dieses Hammerzeug ja nicht ewig nehmen.
    Auch plagen mich keine akuten finanziellen Sorgen, ich komme gerade so zurecht.
    Mir fehlt einfach die Energie, die Lebenskraft und Lebensfreude. Es ist jetzt bald 2 Jahre her, dass wir aus der Reha wiedergekommen sind und ich mache mir tatsächlich immer mehr Druck, wieder "normal" zu funktionieren. Bei der ersten Depri haben alle gesagt: Ist doch kein Wunder, du hast ja auch Schreckliches erlebt und dich völlig verausgabt!" Ja, aber es ist, wie du sagst, Ratte, dieser schwere Rucksack hängt immer noch an mir dran und wird kaum leichter... Nicht umsonst hatte ich leztes Jahr monatelang Schmerzen in Nacken und Schulter, alles verkrampft, 2 Bandscheiben verrutscht...
    Akkus sind leer, ja, aber wo und wie kann ich die wieder aufladen? Früher hat mir meine Kreativität immer Auftrieb gegeben, malen, Musik machen und basteln/werkeln stärkt mein Selbstwertgefühl, aber es macht keine Freude mehr, ich kann mich kaum dazu aufraffen, obwohl ich Zeit hätte. Und natürlich die Kontaktarmut, die bisweilen in Einsamkeit ausartet. Ich bin vor 4 Jahren wegen meinem Ex (bzw wegen seines Jobs) hierher gezogen und hatte noch nicht viel Gelegenheit hier Kontakte zu knüpfen. Jetzt hätte ich die Zeit, ist aber schwierig hier auf'm Dorf, dauert eben. Freunde habe ich eine Handvoll, leider weit verteilt, und Familie ist kaum noch vorhanden. Einzig mein erwachsener Sohn ist nur 60km weit weg, wenn er mit seiner Freundin kommt, ist das für mich ein Feiertag.
    Bri, ja, ich vermute, dass der Schock das ins Rollen gebracht hat, aber es muss schon in ihr geschlummert haben.
    Es geht ihr gut, sie geht mit Schulbegleiterin zur Schule, ein sonderpädagogisches Gutachten ist erstellt worden für einen Nachteilsausgleich (aufwendig, sowas zu beantragen und auf den Weg zu bringen..), sie hat Spaß am Leben, kann sich kreativ ausleben und ist körperlich wieder fit, nur nicht mehr so ausdauernd. Gedächtnis, Sprache Konzentration sind die Baustellen und die Gefühlsausbrüche. Damit habe ich oft Schwierigkeiten, meine Nerven sind nicht so belastbar wie ich mir wünschen würde, bin dann zu ungeduldig, lasse mich emotional da mit reinziehen - das ist meine Baustelle.
    Therapie, ja gern. Ich hatte begonnen, aber die Th. war nicht so ganz passend, zu lasch irgendwie. Beim nächsten Versuch passte ich leider nicht in das Beuteschema des Th, was ich schade fand. Der nächste Anlauf kommt sobald ich mich aufraffen kann...


    Oha, werde mich demnächst kürzer fassen...ist aber auch ne Geschichte, die nicht in 3 Sätzen erzählt ist...

    ...muss doch langsam mal ein Ende haben..!
    Irgendwie komme ich nicht so richtig auf die Beine nach dem, was in den letzten Jahren passiert ist.
    Ich hatte eine kleine Familie, Sohn schon ausgezogen, aber mit Mann und Töchterchen, Hund und Katze ein schönes Leben gehabt... Klar gab es in 15 Jahren Beziehung auch Probleme und holprige Strecken, aber ich hatte nicht den Wunsch mich zu trennen, ich dachte, wir kriegen das geregelt und werden zusammen alt. Tja, und dann teilte er mir eines Abends mit, dass er sich trennen will und 3 Tage später war er weg. Nicht nur ich war schockiert, auch für unsere Tochter (damals 7) war das ein heftiger Schock. Es ging ihr nicht gut und 2 Tage später zuckten und wackelten ihre Beine so seltsam.
    Danach ging es steil bergab mit ihr, sie schrie nachts, redete wirr, ihr Verhalten wurde immer bizarrer und sie stolperte und fiel immer häufiger. Ich bin sofort zur Kinderpsychologin, dachte, es ist vielleicht ein Trauma durch den Trennungsschock. Der KV war auch sehr erschrocken und hat sich einige Tage bemüht, uns zu unterstützen. Nach 2 Wochen war ihr Zustand aber so schlecht, dass ich mit ihr in die Uniklinik gefahren bin. Sie konnte kaum noch schlafen und laufen, war regelrecht psychotisch und übersät mit blauen Flecken wegen der Stürze... Dort wurde allerlei untersucht - aber alles wurde schlimmer und niemand wusste Rat. Sie sprach immer weniger, schließlich kamen die ersten epileptischen Anfälle, sie war überhaupt nich mehr sie selbst, und ich war völlig verzweifelt. Unzählige Verlegungen (Neurologie, Psychosomatische Abt., Psychiatrie..), alle Untersuchungen ohne Ergebnis...und der KV nur noch aggressiv. Von ihm keine Unterstützung und kaum Ablösung im Kkhs, ich war anfangs Tag und Nacht dort, konnte aber nie länger als 1-2 Stunden schlafen, weil mein Kind auch nicht schlief und sich wie eine Besessene aufführte. Dazu die Angst, dass sie das nicht überlebt, denn sie hatte auch mehrfach einen Status epilepticus, der nur mit extremen Dosen nach 1-2 Stunden gestoppt werden konnte, sie musste mit Narkosemitteln immer wieder ruhig gestellt werden, konnte kaum noch sprechen, hatte den einen Tag 45 kleine Anfälle... Es war der absolute Alptraum! Und ich war so allein, keine Familie oder Freunde vor Ort, der Ex nur aggressiv...
    Nach 2 langen Monaten kam dann endlich eine Verdachtsdiagnose und die erste hilfreiche Behandlung, die Diagnose kam 3 Wochen später aus einem Labor in Oxford: Eine erst 2 Jahre vorher entdeckte Autoimmunerkrankung, die eine chronische Gehirnentzündung verursacht. Heilbar ist das nicht, es fehlt auch an Erfahrung, man kann es aber mit Medikamenten meist in den Griff kriegen - und auf eine spontane Heilung hoffen. Wir waren insgesamt 7 Monate in div. Kliniken (auch lange 200 km entfernt in einer Reha) und dann begann ein neuer Lebensabschnitt: Ohne Papa und mit der Krankheit. Durch diesen Alptraum bin ich gar nicht dazu gekommen, die Trennung zu verarbeiten... Der Ex hat seine Aggression erst später sehr langsam abgelegt, dann so getan als wäre nichts gewesen und sich nach und nach in die übliche Wochenendbetreuung eingeklinkt.
    Ein halbes Jahr nach unserer Heimkehr hatte sich meine Tochter trotz einiger Defizite wieder einigermaßen stabilisiert - und dann hat es mich erwischt und ich bin in eine mittelschwere Depression gerutscht. Durch die AD habe ich mich besser gefühlt, das Ganze aber nicht richtig überwunden. Es ist dieser Dauerstress durch die ständige Alarmbereitschaft (Rückfälle sind nicht selten), die ganzen Therapien und Untersuchungen für meine Tochter, ihre teilw. anstrengenden Krankheitsfolgen, den Ärger mit dem Ex (Streit, Unterhalt..) und auch die Einsamkeit. Alles lastet auf meinen Schultern. Der nächste Depri-Schub kam letzten Herbst und ich musste meine Dosis erhöhen. Ich muss immer stark sein und fühle mich doch oft schwach. Ich möchte mich mal wieder so richtig entspannen können, so richtig freuen, mal in den Arm genommen werden... Ich schleppe mich durch den Alltag, die eine Stimme sagt: Komm, das ist jetzt alles nicht mehr so schlimm und schon länger her, jetzt komm mal wieder auf die Beine! Und die andere Stimme sagt: Aber wie denn, woher soll ich die Kraft nehmen..?


    Boah, entschuldigung, ich wollte eigentlich hier keinen Roman schreiben... :rotwerd Aber manchmal platzt das so aus mir raus...