Steffi, ich verstehe deinen Ärger.
Du hast das Gefühl, alles "richtig" gemacht zu haben, und der KV macht einfach, was er will. Dass das in deinen Augen "falsch" wirkt, kann ich nachvollziehen.
Aber es sollte nicht nur um euch Eltern gehen, wer da was richtig oder falsch macht, wer sich an die offiziellen Regeln hält und wer nicht, sondern das Wohlergehen eurer Tochter sollte an erster Stelle stehen. Und ihre Rechte.
Weil das umgangsrecht nur von der Oma eingeklagt wurde und nicht von ihm. Er hat mit dem Umgang von der Oma überhaupt nichts zu tun. Wenn er sein Kind sehen will muss er sich in Gang bringen und die Schritte einleiten und nicht die Oma oder ich als Mutter.
Ich habe 4 Jahre versucht einen Umgang mit ihm herbei zuführen, war nicht möglich, weil ich ihn nicht zwingen kann Umgang mit der kleinen war zunehmen. Dann habe ich es sein lassen.
Was ich nicht verstehe: Du WOLLTEST doch jahrelang den Umgang herbeiführen - warum denn jetzt auf gar keinen Fall mehr?
Erst möchtest du ihn am liebsten zum Umgang zwingen, dann möchtest du ihm den Umgang verbieten? :hae:
...Kannst du nachvollziehen, dass das auf Außenstehende seltsam wirkt, weil es so widersprüchlich ist?
Wenn der Leib Vater zeigen würde das es ihm wirklich interessiert und sich vernünftig kümmern würde, wäre das auch kein Problem aber um einfach nur alles durcheinander zubringen weil jetzt grade Lust hat und ihm eingefallen ist, das es die kleine noch gibt, geht garnicht.
Also wenn der Vater den offiziellen Weg übers JA geht, dann bringt der Kontakt nichts durcheinander beim Kind, wenn er aber "einfach so" Kontakt hat, dann ist das ein Problem? :hae:
Und wie soll er sich "vernünftig kümmern"? Vernünftig heißt übers JA?
Ich denke, du wirfst da zwei Dinge in einen Topf:
1. Den Weg, den der Vater einschlägt, um Kontakt zu bekommen und 2. den Kontakt an sich, wie oft und wann er stattfindet, welche Auswirkungen er evtl auf eure Tochter hat.
Eurer Tochter ist es völlig egal, auf welchem Weg der Kontakt zustande kommt. Für sie gibt es kein richtig oder falsch. Für sie gibt es nur eine Bereicherung (wenn der Kontakt angenehm ist) oder eine Verunsicherung (wenn du gereizt reagierst auf dieses Thema).
Ich verstehe sehr gut, dass du keinen hü/hott-Kontakt möchtest, gerade auch wegen der besonderen Eigenheiten eurer Tochter, ihrer Probleme mit Unregelmäßigkeit. Aber du kannst ihr keinen Wunschpapa backen, der immer regelmäßig da ist, sie hat eben nur diesen. Und du wirst sie auch nicht immer vor Unregelmäßigkeit schützen können, sie wird lernen müssen, damit umzugehen. Und bei der Oma kann sie ja anscheinend ganz gut damit umgehen.
Der heimliche Kontakt mit dem Vater war im Sommer 2013 und dann fing sie mit einkoten und sich selber verletzen an.
Die Verhaltensänderung der Tochter muss nicht zwangsläufig daher kommen, dass der Vater Kontakt zu ihr aufgenommen hat.
Vielleicht hat sich auch dein Ärger über diese heimliche Aktion auf sie übertragen, vielleicht ist sie deshalb in einen Loyalitätskonflikt geraten, weil sie ihre Oma mag und den "Onkel" nett fand, und du hast dich darüber aufgeregt und ihr (unbewusst oder bewusst) vermittelt, dass die Oma da was Böses gemacht hat und der Onkel kein Recht hatte, mit ihr zu spielen...was auch immer.
Oder es ist zur gleichen Zeit was ganz Anderes passiert, was sie verunsichert hat.
Man weiß es nicht, aber man kann da viel spekulieren und hineininterpretieren (so wie ich gerade).
Wenn er die kleine sehen will muss er sich drum kümmern und dann läuft es so wie bei der Oma auch. Erst begleitender Umgang, dann Stunden alleine usw. Da mit erst mal ne Beziehung aufgebaut werden kann. Und das alles unter Aufsicht des Jugendamtes da mit jemand das mitbekommt. Und beständig und nicht dieses hab ne Freundin und kein zeit mehr für das Kind und dann wider Zeit für das Kind weil er wider Single ist. So ist es früher auch schon gewesen. Er hat mich angeschrieben wenn er Solo war und wenn er ne Freundin hatte, hat er die kleine mit dem arsch nicht angeguckt. Was vermitteln das dem Kind denn bitte?
Eine Beziehung besteht ja bereits, wenn auch noch lose.
Traust du ihm nicht zu, ohne Aufsicht ein paar Stunden mit eurer Tochter zu verbringen, oder warum erst begleiteter Umgang?
Und bei der Oma wäre ja ein prima begleiteter Umgang möglich, sogar in vertrauter Umgebung und mit vertrauter Aufsichtsperson.
Wenn eure Tochter so eigen ist mit neuen Situationen, dann würde ich ihr nicht eine fremde Person in einer fremden Umgebung zumuten.
Übrigens: Mir ging es mit meinem ersten Kind genau so: KV hatte kaum, bzw nur wechselhaftes Interesse. Jahrelang habe ich versucht, Treffen zu arrangieren, ihn gebeten, wenigstens mal eine Geburtstagskarte zu schicken... Ist nicht viel passiert. Dann, als Kind 14 war, kam nach mehrjähriger Funkstille ein Anruf, er wolle uns gern besuchen und Kind sehen (und seiner neuen Freundin "vorführen"). Ich habe natürlich auch still mit den Zähnen geknirscht (!), aber sofort zugestimmt. Denn das ist immer eine Chance! Und so war es auch, in den folgenden Jahren hatten die beiden gelegentlich Kontakt, haben sich Briefe und bespielte Cassetten geschickt (ja, ist schon was länger her...) und ein Verhältnis aufgebaut, das vorher nicht da war. Ist doch gut, den Vater zu kennen. Ist zwar gelegentlich auch schmerzhaft, seine Unzuverlässigkeit zu spüren, aber so ist eben die Realität.
Und genau diese Realität vermittelt er eurem Kind, wenn er eben nicht nach Plan Umgang haben will.
Versuche zu trennen zwischen deinem Ärger auf den KV und dem, was für eure Tochter eine Chance sein kann.
Sie hat das Recht, ihren Vater zu sehen, und der Vater hat das Recht, die Tochter zu sehen.
Du musst dich mit dem arrangieren, was er anzubieten hat, denn umkrempeln kannst du ihn nicht.
(Augen auf bei der Papa-Auswahl! :brille *an die eigene Nase fassend*)