Ich habe bei Facebook eine Gruppe gesehen die sich so nennt.
Auch privat höre ich oft von den verheirateten Frauen das sie alleinerziehend sind.
Ich finde sowas unmöglich.
Ich frage dann nach ob sie 24 Stunden alleine sind?
Nachts alleine schlafen und mit niemandem reden können.
Ich kann mir nicht vorstellen das diese Frauen alleinerziehend sind.
Übrigens sind das meist nur Hausfrauen mit sehr kleinen Kindern.
Modeerscheinung?
Ist es nicht auch unfair das zu sagen wenn die Ehemänner dochda sind?
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Ich war lange "alleinerziehend mit Mann"
Als Nr. 3 zur Welt kam und ich ambulant entband hat mein Ex Mann 10 Tage Sonderurlaub von der Bundeswehr erhalten um sich um die anderen Kinder und mich zu kümmern.
Er stand um halb sieben auf, fuhr um sieben zu seinen Kumpel und kam abends gegen 23h oder später wieder nach Hause. Die ganzen 10 Tage.
Ich stand da mit nem Schulkind, nem Kiga Kind und nem Säugling. Er war auch nicht in der lage das Schulkind zu wecken oder das Kita Kind fertig zu machen. nein dafür musste ich hoch.
Er nahm das Auto und ich latschte mit den 3 Kids, am Tag NACH der Entbindung, zum Kita und zum Schulbus.
Wenn er arbeiten war hatte er "Schichtdienst" von 6 - 13.30h oder von 13.30 bis offenes Ende, mal um 16h schon mal erst um 20h, je nachdem wie lange die Flieger in der Luft waren.
Aber man darf nicht denken das er in der Frühdienstwoche die Kinder mal vom Kiga geholt hätte, nein.. Das musste ich machen obwohl der Kiga Platz auf dem Heimweg lag.
Und man darf auch nicht meinen das er zu Hause irgend etwas getan hätte. Nö nö. Er kam heim, zog sich um und ward nicht mehr gesehen bis spät in die Nacht.
Und wenn er dann doch mal um acht schon zu Hause war dann ging er gleich ins Bett.
Dann ging er auf Meisterschule. Er hatte die Wahl. Meisterschule in 10km Entfehrnung wo er Nachts zu Hause gewesen wäre oder Meisterschule in 120km Entfehrnung.
Nun Rate mal welche er wählte. Klaro die in 120km Entfehrnung.
Er wollte jedes Wochenende nach Hause kommen, immerhin hatte ich nen Job am WE.
Er kam aber dann durchaus mal 3 Wochen am Stück nicht nach Hause weil alles andere wichtiger war als seine Familie.
Ich hatte öfter angedroht mich zu trennen, aber irre Angst vor diesem Schritt allein mit den drei Kids zu sein.
Aber im Grunde war ich es eh schon.
Hochzeitstag der 5.
Das .5. Mal keine Anerkennung, kein Geschenk, keine Geste.
Essen gehen? Keine Lust "Ich hol uns ne Pizza" sprachs um halb fünf.
Weg war er, bis zwölf / halb eins Mitternacht. Da kam er mit nem Rausch und ner kalten Pizza an und ich trennte mich.
Reperaturen, er?? Zu hause? Nö. Zu Hause hat er nichts, aber auch gar nichts getan. Renovieren? Nun ich bin im Boden verlegen, Wände Streichen, Undichte Wasserrohre richten ein Ass.. Sicher nicht weil er das getan hat.
Wasserrohrbruch im Keller ich habs in Ordnung gebracht.
Keller unter Wasser. Ich habs in Ordnung gebracht. Und warum?
er war nicht da, und wenn man ihm wegen "sowas" anrief kam nur ein "mhm ja später dann"
Die Zeit danach war für mich keine Veränderung.
Ich war schon lange Alleinerziehend. Das einzige was sich änderte war, das ich finanziell alleine für uns sorgen musste.
Und selbst das klappte ohne den Kerl besser.
Ja, ich behaupte ich war alleinerziehend mit Mann.
Oder als was würdest du das bezeichnen?
Nur weil irgendwann nachts ein nach Alkohol stinkendes furzendes etwas ins Schlafzimmer kam änderte es nichts daran das ich alleine war.
Meine Beziehung jetzt, wir sind seit über 5 Jahren ein Paar. Aber die ersten 4 Jahre war ich auch viel allein, weil mein Mann am Haus arbeitete damit wir hier einziehen können.
Mit ihm fühlte ich mich dennoch nie alleine. Wenn ich ihn brauchte war er da. Wenn zu Hause was repariert werden musste half er mir. Er war da zum reden. Er nahm auch mal die Kids mit zur
Baustelle und riss sich teils förmlich ein Bein aus.
Wir haben uns zwar nie wirklich viel und lange gesehen die ersten 4,5 Jahre. Dennoch fühlte ich mich in dieser sicher anstrengenden Zeit niemals alleine.