Hallo,
ich bin ganz neu hier im Forum und habe gleich eine Frage. Dafür möchte ich Euch aber ein bisschen Hintergrundwissen geben...
Wir haben zwei Kinder (4 und 1). Vor der Geburt der Kinder waren wir beide beruflich sehr erfolgreich, Kinder waren nicht geplant. Kam aber trotzdem anders als man denkt - und das ist auch gut so! Unser jüngstes Kind war dann geplant. Beide Kinder werden von uns beiden heiß und innig geliebt.
Mein Problem: Seit der Geburt unseres ältesten Kindes fühlt sich mein Mann nicht mehr an erster Stelle. Und nach 4 Jahren Dauerkampf und gefühlten endlosen Beweisen meinerseits, ist es mittlerweile wirklich so. Desweiteren ist er beruflich sehr engagiert und eine 80 Stundenwoche ist die Norm, kann aber auch mal locker mehr sein. Ich arbeite in Teilzeit (30 Std), Nachts an meiner Dissertation (bald fertig) und bin ALLEINE für die Kinder zuständig. Eigentlich auch für den Haushalt aber da schaffe ich nur noch das Minimum. Kinder sind satt, gewaschen und liebevoll umsorgt aber das bisschen Zeit was ich für meine Kinder habe, ist ganz und gar alleine meinen Kindern vorbehalten. Der Konflikt mit meinem Mann ist auf mehreren Ebenen: Zum einen seine Vorstellung, dass er als Patriarch an erster Stelle sein sollte (halt der Chef), (2) der Haushalt und die Kinder meine Arbeit ist -Krankheiten / Nachts etc eingeschlossen, (3) Urlaube zu seiner Erholung stattfinden (und wenn möglich Kinder sehen aber nicht hören) und 4 - ganz wichtig: Mir wird im Monat ein sehr geringes Haushaltsgeld gegeben (bin noch in der Elternzeit ansonsten nicht ganz so relevant) und mehr erfahre ich nicht über finanzielle Dinge. Und das mir - ich habe jahrelang unsere Finanzen sehr, sehr gut verwaltet und angelegt aber seit dem wir verheiratet sind hat er mir komplett das Vertrauen entzogen. Nebenbei wurde ich gleich nach der Geburt unseres Sohnes betrogen usw. Am schlimmsten ist aber seine ständige schlechte Laune. Und ich bin mir sicher, dass er mich nicht liebt (hat er auch in mehr als 10 Jahren noch nie gesagt) und wir mittlerweile so weit entfernt von seinem idealen Lebensbild leben und er mir einfach für alles die Schuld gibt. Dafür das wir beide (eigentlich) mal Grossverdiener waren bzw. er ist, sparen wir an allen Ecken und Enden. Er ist einfach geizig und gönnt niemanden etwas. Macht mich krank. Er kontrolliert alle Ausgaben usw. Und der Rat: Soetwas würde ich nicht mit mir machen lassen ist sinnlos - es eskaliert hier so schlimm, dass ich es 1-2 gewagt habe und dann einfach nichts mehr gesagt habe.
Eheberatung usw. wurden seinerseits kategorisch abgelehnt, Gespräche finden nicht statt. Er kommt nach Hause und arbeitet und verbietet sich mit ihm ein Gespräch anzufangen. Redet aber mit jedem seiner Mitarbeiter im Ausland ca. 3 Wochen pro Stunde - soviel habe ich noch nicht einmal im Monat mit ihm gesprochen.
Fakt ist: Die Kinder werden geliebt, ich muss funtionieren und vertraut wird mir nicht, nach dem Motto "je weniger sie weiss desto besser". Während der Schwangerschaft mit unserer Jüngsten fingen die Probleme ganz offensichtlich an (vorher latent). Und trotz all' meiner Bemühungen reicht es nicht. ICH WEISS, DASS ER SICH AUCH BEMÜHT. Er meint, dass er für das Dach über dem Kopf sorgt und uns finanziell absichert und das sollte reichen. Das ist seine Sicht und meine ist eine andere. Ich verurteile es nicht aber ich sehe die Dinge anders. Und wünsche sie mir auch anders.
Er ist kein schlechter Mensch - aber unser Familienleben ist trostlos mit ihm. Richtig Spaß haben wir ohne ihn: Kein gemaule, dass er eigentlich arbeiten müsste, kein meckern mit den Kindern oder mir...
Richtig schlimm ist es seit ein paar Wochen. Ich möchte in 3-4 WOchen meine Doktorarbeit abgeben und arbeite Tag und Nacht daran. Nun bleibt noch mehr Haushalt liegen. Ich werde mittlerweile im 24 Stunden Rythmus bedroht, dass er mich verlässt und er nach Abgabe der Dissertation eine sofortige Besserung erwartet oder er zieht aus. Mittlerweile sagt er aber bei jeder Kleinigkeit, dass er auszieht. Und nicht mehr in der nahen Zukunft sondern vielleicht heute, morgen usw.
Im Prinzip: Soll er doch. Aber nun kommt meine FRage:
Die Kinder lieben ihn. Er kennt aus der eigenen Vergangenheit, dass sich seine Eltern gut 15 Jahre vor Gericht wegen unterschiedlichen Dingen gestritten haben... (das muss man erst einmal schaffen). Er sagte schon zu mir: Und wenn Du mich verlässt, dann bekommst Du nichts und er hätte Geduld/Zeit/Geld alles gerichtlich auszutragen. Meine Eltern sind auch geschieden aber immer noch befreundet: Hatten EINEN Anwalt, kein Streit wegen des Geldes, unternehmen heute noch Dinge zusammen. Tolle Eltern halt! Und so wünsche ich es mir auch. Ich habe so eine Angst vor dem Rosenkrieg. Mein Schwager hat sich grade scheiden lassen und ich habe gesehen, wie die Familie meines Mannes meine ex-Schwägerin fertig gemacht hat. Von heute auf morgen persona-non-grata. Und ich habe keine finanziellen Rücklagen, da ich meine Ausbildungskosten erst dieses Jahr getilgt habe. (Sehr hohe Schulden). Er ist finanziell gesehen, ein ziemliches A**** aber ich wünsche mir so sehr, dass wir uns relativ friedlich auseinander dividieren können. Nur möchte ich mich auch nicht über den Tisch ziehen lassen. (ich gehe davon aus, dass ich in ca. 2 Jahren keinen Betreuungsunterhalt mehr brauche und wieder auf eigenen Beinen stehe)
Was würdet ihr mir raten hinsichtlich der Vorgehensweise?
Was steht mir zu? Ich verdiene momentan nichts aber hatte vor der Geburt der Kinder(Ehe) ein ähnliches Einkommen - halt nur ohne Steigerung der letzten 5 Jahre.
Ich will ihn nicht ausnehmen aber wenn ich nicht "genug" bekomme, muss ich in die Nähe meiner Eltern ziehen und das wäre für unsere Kinder schlecht. Dann sehen sie ihren Vater nur noch selten. Wir leben übrigens in München, ich habe kein Auto, Kinder in der Kita, private Krankenkasse - selbst ohne Extraausgaben haben wir hohe monatliche Fixkosten. Mein Ziel ist es den Kindern so wenig "Wechsel" wie möglich zu zumuten. Oder nehmen Kinder das ganz locker? Meine Eltern meinen ich sollte mit den Kids nach Hause kommen. Aber das sind halt 800 Km von München aus. Und mein Mann sieht sie dann kaum. Freunde sind auch hier. Mein soziales Netz halt (bis auf Familie) aber Lebenshaltungskosten sind hoch...
Was mache ich bloss (abgesehen von trennen, das steht für mich fest)??? Wie kann ich das WOhl der Kinder im AUge gehalten und meines gleichzeitig. Denn am besten wäre es ja, wenn die Eltern es schaffen würden zusammen zu bleiben aber die Hoffnung gebe ich nach 5 Jahren nun auf. Die Stimmung ist für alle so mies, dass wir einfach die Konsequenz ziehen müssen...
Sehr langer Text - Sorry. Musste mal raus