Musicafides, wie sonst auch findest du schöne, überzeugende Worte, die alle ganz richtig klingen.
Aber er hat jetzt die einmalige Chance, zu lernen, auch ohne Symbiose mit der Mutter gut leben zu können - und dass die Mutter ja nach wie vor für ihn da ist
Was heißt: "Die Mutter ist nach wie vor für ihn da."?
Du bist doch dabei gegen die Umgangsregelung der Richterin (Alle 14 Tage Umgang, dann auch über Nacht) anzugehen. Willst erreichen, dass Sohn und Mutter sich alle 14 Tage für 6 Stunden sehen.
Deine Begründung dafür ist, dass die Mutter das Kind wegen des laufenden Sorgerechtsverfahren beeinflussen würde.
Für ihn gibt es derzeit noch keine Alternative zum Zusammenleben mit seiner Mutter. Aber hier geht es ja nun nicht darum, seine Wünsche zu erfüllen,
Nein, es geht nicht darum seine Wünsche zu erfüllen. Und du entscheidest, welche Wünsche des Kindes gut und richtig sind und welche nicht.
sondern ihm erstmals in seinem jungen Leben die Chance zu geben, dass er nicht kleingehalten wird (wie bislang in seinem Leben) bei gleichzeitig emotionaler Überforderung.
Inwiefern wurde er denn von der Mutter klein gehalten, Musicafides? Du schreibst ja so oft, dass er von der Mutter kleingehalten wurde.
Inwiefern wird er denn bei dir nicht kleingehalten, wenn du schreibst, es (also er) sei nicht normal, dass er so oft davon spricht die Mutter sehen zu wollen und du entscheidest, dass die alle 14 Tage-Umgangsregelung mit Übernachtung nicht gut für ihn ist?
Der Sohn muss freilich erfahren, wie es sich anfühlt, dass es einen Vater gibt, der ihn - anders als seine Mutter - liebt und annimmt, so wie er ist
Natürlich Musicafides, du hast es ja oft geschrieben. Die Liebe der Mutter ist schlecht, deine Liebe ist der Liebe der Mutter überlegen.
Deine Abneigung und Abwertung gegenüber der Erziehung der KM belegst du ja immer wieder mit Schlagworten, wie "symbiotische Beziehung", "Parentalisierung", etc.. Die hast du ja aus ärztlichen Berichten, nehme ich an, übernehmen könnnen und kennst sie lange auswendig.
Und wenn du dann konkreter wirst, geht es in deinen Kritikpunkten darum, dass die KM Kaninchen angeschafft hat, der Tochter einen Euro schenkt, etc.
Aber ich vergaß: Eine Abneigung gegenüber der Erziehung der KM hast du ja garnicht. Du findest es ja richtig, dass die Kinder beide Elternteile haben.
(Natürlich nur in dem von dir für richtig empfundenen Umfang, versteht sich.)
Zum "double bind": Ja, es ist richtig: Zwischen dem, was du fühlst und dem, was du sagst, klafft ein himmelweiter Unterschied, ohne dass bewusst ist.
Vielleicht passiert so etwas dann, wenn der Zugang zu den eigenen Gefühlen verloren gegangen ist?
Und der nachfolgenden Generation passiert das dann ebenso, weil das Kind ganz richtig fühlt und ausspricht "Ich hab´dich lieber als die Mama, das willst du doch hören", und dann Erklärungen zu hören bekommt, wie "Nein, Kinder sollen beide Eltern gleich lieb haben", die nicht mit dem Gefühl des Kindes übereinstimmen, die über das Gefühl des Kindes hinweggehen und ihm stattdessen Erklärungen übergestülpt werden?