Als wir uns "trennten" trennten wir uns auch erst mal nicht.
Wir stellten einen "Plan" auf, wann er die Kinder "hätte" und die restliche Zeit war ich "zuständig" - so wie bei einer richtigen Trennung.
Gekocht, eingekauft oder gewaschen wurde gleich getrennt, Geld wurde aufgeteilt und wir dachten es würde klappen.
Aber für mich war es z.B. schwierig, wenn ich wußte, er geht zu seiner Freundin. Außerdem war für mich schwer, dass er außerhalb "seiner" Zeiten die Kinder nicht betreuen wollte (auch nicht für eine zusätzliche Arbeitsstelle für mich). Und schwierig für mich war, dass er mich "beobachtete", wenn ich ausging. Ob ich mich mit jemanden traf....
Es ging nicht allzu lange gut, vielleicht ist bei euch die Konstellation eine andere, weil ihr "noch" miteinander reden könnt. Das ging hier von Anfang an irgendwie nicht wirklich. Nach einiger Zeit ist er hier ausgezogen.
Wenn ihr das durchzieht, muss man sehr stark sein, bzw. "schon sehr getrennt" denken können. Dir darf es nichts ausmachen, dass er sich mit dem Anderen trifft und ihm darf es nichts ausmachen, wenn du ausgehst und vielleicht tatsächlich jemand kennenlernst.
Ich sagte damals allerdings zu meinem Exmann, dass - würde ich jemand kennenlernen wollen - mir niemand glauben würde, dass wir "getrennt" leben würden. Wer glaubt das schon?
Klar ist das für dich jetzt in weiter Ferne, aber nach einigen Monaten spielte ich immerhin mit dem Gedanken.
Bei der Scheidung gabs übrigens dann immer Uneinigkeit, ab wann die Trennung war (wegen dem Trennungsjahr), obwohl wir es schriftlich festgelegt hatten. Der Richter meinte später nur, dass es keine Rolle mehr spiele, weil bis zur Scheidung waren beide möglichen Termine mehr als ein Jahr her.
Übrigens: die eigentliche Frage nach den Finanzen: wir hatten uns auf einen gewissen Betrag als Unterhalt für mich und die Kinder geeinigt. Die Lohnsteuerklassen blieben ja im ersten Jahr erstmal so wie sie waren. Er hatte dadurch "mehr" raus, es wurde aber auch höherer Unterhalt deswegen fällig. Also ich denke, das lief gerecht ab. Im zweiten Jahr als die Lohnsteuerkarten geändert wurden, gab es eine Anpassung des Unterhalts - aber wir hatten das zumindest von Anfang an klar geregelt, weil ich nicht um jeden Euro fragen wollte....