Ich würde gerne Tipps sammeln, wie man am besten mit einem nicht so belastbaren ET umgeht?
Wie man sich aus der eigenen Coabhängigkeit befreit?
Was man seinen Kindern erklärt?
Wie gestaltet man den Balanceakt zwischen zuviel erwarten und indirekt entmündigen?
Ich spreche sehr ungerne darüber, aber ich denke, da du dich wirklich darüber infomieren möchtest, krame ich mal mein Innerstes nach aussen.
Ich selber litt vor einigen Jahren (mein Sohn war gerade mal 5 Jahre) an Anorexie (ich wog nur noch 40 kg) und SVV (ich schnitt bis zum Knochen), was dem Borderline doch ziemlich nahe kommt.
Was für die betroffene Person sehr wichtig ist, dass ihm das Gefühl und Vertrauen vermittelt wird, alles zu schaffen. Nicht in den Wattekasten packen, aber auch auf tiefe Phasen Rücksicht nehmen. Nicht viel reden, einfach nur zuhören und wenns möglich ist auch in den Arm nehmen.
Indirekt entmündigen ist das falscheste was man tun kann. Unterstützen und helfen ist am sinnvollsten. Klar ist das für den anderen ET nicht einfach. Da gibt es Möglichkeiten einer Selbsthilfegruppe für Angehörige betroffener Personen.
Ich hatte viele Menschen um mich, die mich richtig unterstützt haben, was mir sehr gut getan hat. Leider gab es aber auch Menschen, die mich in eine Schublade der Dummheit gesteckt haben oder mir gar mein Kind nehmen wollten. Dieses Wissen und die Vorstellung daran hatten mich noch kränker gemacht. Am Ende ist mir durch Ärzte usw. der Kontakt zu diesen Menschen untersagt worden. Gut so, sage ich im Nachhinein.
Meinem Sohn habe ich damals eine Geschichte aufgetischt, die er mir nie geglaubt hat. Nach vielen Jahren hat er mir das gesagt und mir mitgeteilt, dass er da doch ziemlich böse und enttäuscht über mich war. Heute denke ich mir, ich hätte ihm ziemlich die Wahrheit sagen sollen (natürlich nicht in allen Details). Damit wäre er wohl besser klargekommen.