Hallo,
mein Mann hat mich/uns vor einem dreiviertel Jahr betrogen und verlassen. Egal, wie schlimm es für mich war/ist, hat er sich immer auf einen normalen Umgang mit mir und den Kindern verlassen können. Es gab keine Szenen, keine Racheaktionen, keinen Streit, keine Kindergerangel. Im Sinne der Kinder haben wir es immer geschafft, uns zu einigen.
Er sieht die Kinder, wann immer er kann und will, hat sie jedes zweite Wochenende und wenn er Frei/ Urlaub hat. So wie er es eben möchte. Das ist auch nie ein Problem, solang meine Eltern keine Rolle spielen. Denn da fängts an, kompliziert zu werden.
Wir sehen meine Eltern nur sehr selten im Jahr, weshalb die Besuche dann immer etwas länger ausfallen (so ca. eine Woche - mal bei ihnen, mal bei uns). Jetzt wollte es der Zufall so, dass die Besuche meiner Eltern zeitgleich mit seinen freien Tagen bzw. Urlaub waren/sind, was natürlich willkommener Anlass war/ist, jedes Mal auf "armen Papa" zu machen, der ja die Kinder dann nicht sehen könne.
Und ich Schaf hab jedes Mal ein schlechtes Gewissen.
Beispiel: er hat die ersten 3 Augustwochen Urlaub. Mittendrin ist dann mein Umzug, weswegen die Kids für ein paar Tage zu meinen Eltern kommen. Diese Tage fallen in seine dritte Urlaubswoche. Die Kinder sind aber die ersten zwei Wochen schon komplett bei ihm. Nun meint, er das könne man ja nicht zählen, weil in diesen zwei Wochen noch viel für meinen Umzug vorbereitet werden muss. Ist doch total irrsinnig, oder?
Ich meine, es kann doch nicht sein, dass er der Meinung ist, dass die Kinder automatisch jedes Mal bei ihm sind, wenn er mal frei oder Urlaub hat?!?!!? Ich habe versucht mit ihm darüber zu reden, aber er tut dann das, was er immer tut: er geht. Ich habe das Gefühl, er pickt sich immer das Beste raus: er lebt nun allein, hat alle Freiheiten der Welt, kann tun und lassen, was er will und wenn es ihm grad recht ist, holt er sich die Kinder. Kann er ja auch, aber dann soll er mir doch kein schlechtes Gewissen machen, wenn es eben mal nicht klappt.
Mich ärgert es und vielleicht bin da auch nicht wirklich gerecht, aber ich denke mir: er hätte die Chance gehabt, seine Kinder tagtäglich aufwachsen zu sehen und hat diese für eine kurzes Techtelmächtel und aus anderen egoistischen Befindlichkeiten vertan und nun soll ich auch noch dankbar/froh sein, dass er sich ja soooo um die Kinder kümmert und Verantwortung übernimmt. Klar tut er das, aber ist das jetzt nicht das Mindeste???
Meint er doch tatsächlich, dass ich die Kinder immer habe - aber das ich auch immer die volle Arbeit damit habe, dass sieht er nicht. Wenn er die Kinder hat, ist er reiner Freizeit-Spaß-Papa, muss sich nicht um tausend Kleinigkeiten drumherum kümmern, während ich nach 6 Stunden Arbeit tagtäglich mit den zwei Kleinen allein dastehen, ohne Großeltern und sonstigen Hilfen.
Also warum hab ich immer noch ein schlechtes Gewissen?????????????