Hi,
ich finde nicht, daß der Satz "brauche Abstand" immer mit dem nahenden Ende gleichzusetzen ist.
Wenn ich Abstand brauche zeigt es mir, daß ich mit der Situation derzeit unzufrieden bin, und nicht klar darüber nachdenken kann. Dann brauche ich Freiraum dies zu tun, und möchte es dem Anderen gleichzeitig gewähren. Abstand nehmen heißt nicht immer aufgeben, sondern kann auch eine vernünftige Entscheidung sein, wenn man merkt, daß man sonst etwas nicht ändern kann.
Wenn ich in eine blöde Situation mit meinem Kind komme und ich merke, es löst sich nicht auf, schaukelt sich hoch, gehen wir auch in getrennte Räume. Wo dann jeder zur Ruhe kommt, die Emotionen heruntergeschraubt werden und wieder alles sachlich und objektiv betrachtet werden kann.
Wenn hier der Mann äußert, daß er nicht weiß, ob er so gut ist für die Frau und die Kinder könnte das in meinen Augen durchaus so sein, daß er merkt, es belastet im Moment eher alles, und möchte das Schiff wieder in ruhigere Gewässer bringen.
Daß nur Du, die Frau, glaubst, zu vermissen, weißt Du ja gar nicht so genau. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich als Frau das oft so denke weil meine Partner ihre Gefühle nie so gezeigt haben wie ich als Frau. An meinem jetzigen Partner arbeite ich gerade daran, daß auch er das mal tut. Etwas nicht zu zeigen heißt nicht, daß es nicht da ist.
Darf ich mal fragen, ob Ihr jedes Wochenende gemeinsam verbracht habt? Wie sieht es mit getrennten Unternehmungen aus? Gibt es auf beiden Seiten Freunde? Geht er mal mit nem Kumpel weg o. ä.?
Gerade in Wochenendbeziehungen stelle ich mir das schwer vor. Auf der einen Seite der Partner, den man eh kaum sieht, auf der anderen Seite jedoch die Kumpel/Freundinnen, die auch nicht vernachlässigt werden dürfen...
Wenn er nun Abstand möchte, so gewähre ihm diesen. Wenn Du jedoch das Bedürfnis hast Dich zu melden, dann mach das auf unverbindliche Weise. "Ich wollte Dir nur sagen, daß ich an Dich denke...brauchst Dich aber nicht zurückmelden wenn Du nicht magst" oder so ähnlich.
In meinem schlauen Buch :rolleyes2::lach steht, Männer sind wie Gummibänder: Sie müssen sich zwischendurch ausdehnen können, um dann wieder zurückschnellen zu können.
Bettina