Beiträge von joliena

    Von "Eintrichtern" habe ich nicht gesprochen! Wenn ein Kind Fahrradfahren übt, ist das auch kein Eintrichtern, sondern Übung! Und ohne Übung geht es nunmal nicht.


    Vielleicht hätte ich das ruhig und geduldig mehr betonen sollen. Lernen sollte Spaß machen, eine schöne Zeit gemeinsam mit den Eltern sein.


    Dabei sollten Eltern z.B. NIEMALS das Kind bei Fehlern strafen (was vielen schwer fällt!). Sie sollten die Fehler korrigieren, aber nicht harsch oder böse, sondern ruhig darauf hnweisen. Vertrauen in das Kind haben, dass es - auch wenn es länger braucht- die Dinge durch Übung lernen kann.


    Natürlich soll das Kind Erfolgserlebnisse haben, das ist ja gerade das Ziel. Aber die wird es nur haben, wenn es sich verbessert! Dabei kann es bereits ein Erfolgserlebnis sein, sich jeden Tag die richtige Schreibweise von nur einem einzigen Wort einzuprägen. Das macht im Jahr 365 Wörter. Das entspricht bereits fast dem Grundwortschatz von 2 Schuljahren!


    Langsames Lernen ist kein Problem. Aber falsches Lernen ist eines und überhaupt nicht üben ist auch ein Problem, das leider sehr viele Kinder heute trifft! Anstatt Rechnen zu lernen - so wie früher - werden Zahlenmauern, Zahlenblumen, usw. bearbeitet und die Kinder müssen sehen, wie sie damit zurecht kommen. Da sitzen teilweise schon die Eltern 1 Stunde am PC um zu recherchieren, wie man diese Dinger löst! Und das sind Akademiker-Eltern. Das ist doch unnötig. Würde man das alles weglassen und einfach nur ein bisschen rechnen üben, spart man sehr viel Zeit und erreicht am Ende mehr!


    Es gibt ein gutes Buch dazu: "Positiv Lernen" von Jansen/Streit. Das POSITIV ist besonders hervorzuheben!

    Hallo mandy,


    ich kann dir nur dringend raten eine Schule mit ganztägiger Betreuung und Förderung für deine Tochter zu suchen.


    Bei der Kombination ADS, Dyskalkulie und auch noch LRS werde ich ehrlichgesagt sehr hellhörig. Ich glaube gerne daran dass Kinder trotz intensiver Förderung zuhause und in der Schule Probleme haben können, aber so viele?!


    Was Föderschulen betrifft, so mag es sicher gute geben. Aber seien wir mal ehrlich, bei den meisten Kindern ist es eine Einbahnstraße aus der sie den Rest ihres Lebens nicht mehr rauskommen.


    Es gibt großangelegte Studien, die zeigen, dass die kognitive Leistungsfähigkeit von Kindern auf Förderschulen jedes Jahr geringer wird. Oder deutlicher gesagt: sie werden jedes Jahr dümmer. Das ist doch das Gegenteil von "Schule".


    http://www.lag-glgl.de/index.p…sk=view&id=142&Itemid=103


    Was solche Kinder wirklich brauchen ist intensive Förderung, ohne modernen pädagogischen Schnickschack! Vor 50 Jahren noch hatten manche Lernbehinderte bereits eine bessere Rechtschreibung als heutige Regelschüler. Damals war es auch selbstverständlich dass täglich geübt und seitenweise geschrieben wurde, anstatt nur Arbeitblätter zu bekleben und bestenfalls noch einzelne Felder auszufüllen. Sicher gab es auch damals Legastheniker, aber nicht bis zu 15% eines Jahrgangs, wie es heute in einigen Bundesländern bereits der Fall ist.


    Daher meine zweite dringende Empfehlung: Setz dich mit der Kleinen jeden Tag hin. Möglichst ruhig und geduldig und versuche gemeinsam mit ihr diese Dinge zu üben. Wichtig ist dabei vor allem, dass nie ähnliche Sachen gleichzeitig geübt werden und dass OFT (in kurzen Einheiten) wiederholt wird. Mit gemeinsam meine ich übrigens, dass man auch an eigenen Rechtschreibschwierigkeiten arbeitet. Das sollte als Eltern mit Vorbildfunktion selbstverständlich sein. Wer selbst Probleme mit Dehnungen, Konsonantenverdopplung, ß, Groß- und Kleinschreibung, etc. hat, kann seinen Kindern kaum unterstützend, geschweige denn fördernd zur Seite stehen.


    Hier ist natürlich schon viel Zeit verstrichen und es kann Monate dauern bis sich deutliche Verbesserungen zeigen. Aber jede Fertigkeit ist trainierbar!

    Zitat von Pani


    1. Hätte ich meinen Mann nicht erwähnt, dann wäre meine Antwort ok gewesen ?
    2. Ich persönlich empfinde meine Antwort weitaus lösungsorientierter als Deine oder habe ich den Tipp überlesen ?


    zu 1.: Das hat doch mit deinem Mann überhaupt nichts zu tun! Nein, auch ohne Mann oder Partner wäre die Antwort nicht besser gewesen, aber dann hättest du sie in der Form vermutlich gar nicht erst gegeben. Es ist einfach klar, dass du nicht weißt, wie es ist, mit einem 4-jährigen Kind ganz alleine zu sein. Ist auch nicht schlimm, das geht (Gott sei Dank) vielen so.
    zu 2.: Ich habe ehrlichgesagt nichts von einer Nachfrage nach "Tipps" herauslesen können und deswegen habe ich es auch gelassen. Mit lösungsorientierten Pauschal-Vorschlägen halte ich mich grundsätzlich zurück, so lange ich nicht einmal die leiseste Ahnung davon haben kann, wo Probleme liegen und was mögliche Lösungsansätze sein könnten. Ganz einfach, weil das Leben viel zu komplex für einfache Rezepte ist. Und die meisten, die sehr viel Stress im Leben haben (sei es im Beruf oder zuhause oder beides), kennen solche Tipps doch zur Genüge.


    Zitat von muckel84


    hmm würde gerne hier meine erfahrung schreiben aber ich habe auch einen neuen Partner also darf ich hier wohl auch nicht schreiben


    joliena
    das find ich frech , das du hier "entscheidest" wer hier berechtigt ist, zu schreiben
    Ist nicht mal dein Thread !


    Interessant, was du so alles herauslesen kannst. Ich entscheide gar nichts und auch ganz sicher nicht, wer berechtigt ist zu schreiben. Sind wir hier im Kindergarten? Aber meine ganz persönliche Verwunderung darüber, wer sich bei einem solchen Aufruf angesprochen fühlt, darf ich doch wohl kundtun, oder?
    Ich würde meine Erfahrung auch schreiben, wenn ich einen neuen Partner hätte. Aber ehrlicherweise nur die Erfahrung aus der Zeit vorher. Und nach einiger Zeit würde ich meine Erfahrungen wohl gar nicht mehr schreiben. Warum? Weil ich weiß, dass sich die eigene Erinnerung im Laufe der Zeit ändert. Man verklärt die Vergangenheit. Das ist nur menschlich.

    @Pani:


    Wieso solltest du dich deswegen schämen müssen? Das habe ich mit keine, aber auch wirklich keinem einzigen Wort gesagt. Ich fürchte da projizierst du deinen eigenen Zustand des "mit dem falschen Fuß aufgestanden"-Seins in mich hinein.
    Das ist doch wunderbar und schön für dich dass du einen neuen Partner (um genau zu sein wohl Mann - das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied!) hast.


    Aber muss man sich deswegen berufen fühlen in einem Thread, wo die TE ganz deutlich geschrieben hat "deswegen würde ich mich gerne mit eltern austauschen, die auch keine anderen Bezugspersonen für ihr kind haben" Ratschläge zu geben, denen eine ganz andere Lebenswirklichkeit zu Grunde liegt?


    Auf so pauschale Weisheiten wie "mach doch mal Pause" kommt nun wirklich jeder und ich bin mir ganz sicher auch die TE hat daran schon oft gedacht. Aber weißt du, das ist sehr viel leichter, wenn man Unterstützung von außen hat. Und vor allem, wenn es nur eine kurze Phase im Leben ist und nicht über Jahre geht!

    Zitat von Pani


    Ich würde Dir dringend empfehlen eine Art Mittagspause einzulegen, wann kommt sie denn aus dem Kindergarten ?


    Mittagspause? :ohnmacht:


    Ich kann nur von mir sprechen, aber ich arbeite Vollzeit. Das heißt Kindergarten ist um 17 Uhr aus und vor halb sechs Uhr abends sind wir nicht zuhause. Ich habe keinen Mann, der spät abends heimkommt und vor allem am Wochenende ja wohl da sein wird. Wirklich "alleinerziehend" würde ich mich schon nicht mehr fühlen, wenn der KV sich kümmern würde bzw. könnte (er wohnt zu weit weg). Von einem Mann der arbeiten geht und so einen gewaltigen Teil beiträgt ganz zu schweigen. Ich fürchte sowohl die TE, als auch ich meinen mit gar keine Unterstützung von anderen tatsächlich gar keine und nicht wenig. Und das 365 lange Tage im Jahr!
    Keine Großeltern, kein zweiter Umgangselternteil, kein neuer Partner, niemand! Außer der Betreuung im Kindergarten. Aber dann arbeitet man ja normalerweise und wenn man keinen Mann hat, dann wohl oder übel Vollzeit oder zumindest vollzeitnah.


    Von Mittagspause kann ich träumen. Die muss ich oft genug bereits in der Arbeit ausfallen lassen, um mein Kind nachmittags mal früher abholen zu können, damit wir noch z.B. Arzttermine wahrnehmen können.


    Für eine Geschirrspülmaschine ist die Küche zu klein, das Badezimmer für eine Waschmaschine ebenfalls. Da muss man eben zu Fuß 4 Stockwerke tiefer in den Keller laufen und mit der Hand abspülen. Wohlgemerkt nach einem langen Arbeitstag.


    Sei mir nicht böse, aber ich fürchte, manche wissen einfach nicht wie gut sie es haben. :rolleyes2:

    Hier! :winken:


    Ich finde es auch sehr schade, kann es im Moment aber nicht ändern.


    Wie ich meinen Alltag schaffe? Irgendwie gehts immer. Aber manchmal habe ich den Eindruck, der Alltag schafft eher mich, als ich ihn.

    Fragst du dich wirklich, was das mit den Fotos soll?


    Das klingt jetzt vielleicht böse, aber im Grunde genommen dürfte die Antwort nach all seinen Aktionen doch klar sein. Interesse an der Tochter hat er keins, dafür vermutlich ein umso größeres Ego. Ich würde so einiges darauf verwetten, dass aus dem Umfeld des KV keiner weiß, dass er gar keinen Kontakt zu seiner Tochter hat. Woher auch? Stehen doch so viele tolle (und auch noch aktuelle) Bilder in seiner Wohnung.


    So kann man bequem sein Leben als Single wie gehabt weiterleben und muss trotzdem nicht mit dem Makel durch die Welt laufen, dass man ein Vater ist, der sich nicht kümmert. Muss sich keine Lügen einfallen lassen, wenn andere nach dem Kind fragen. Wie praktisch!


    Warum spielst du dieses Spiel mit?!


    Ob du deinem Kind damit einen Gefallen tust halte ich für zweifelhaft! Väter, die sich an gelegentliche Berichte und Fotos ihrer Kinder gewöhnt haben, ändern sich doch nicht von heute auf morgen. Die tauchen auch später nur dann auf, wenn es etwas "zu feiern" gibt. Wenn das Kind bei Meisterschaften glänzt, das Abitur bestanden hat, sein Diplom-Zeugnis überreicht bekommt usw. Zumindest manche von denen wären vielleicht früher aufgewacht, wenn sie wirklich einmal einige Zeit gar keinen Kontakt gehabt hätten. Wenn sie festgestellt hätten, dass es sich da um einen kleinen Menschen handelt, der lebt, der Bedürfnisse hat und nicht um ein abstraktes Etwas, von dem man wie bei Firmenprojekten gelegentlich Bilder und Entwicklungsberichte zugeschickt bekommt.

    Leider wahr:


    http://www.zeit.de/gesellschaf…-04/nubbek-kinder-bildung


    Die einzigen positiven Dinge, die die Autoren der Studie in ihren riesigen Datensätzen gefunden haben und die den "Nutzen" von Kitas belegen sollen, sind auch noch ausgerechnet sehr weiche und subjektive Faktoren. Die Eltern bescheinigen bessere Alltagsfertigkeiten - soso. Die haben oft auch vernachlässigte Kinder, die schon sehr früh ihre Dinge (Mahlzeiten usw.) selbst organisieren können oder wohl eher müssen und äußerst "selbstständig" sind. Und eine bessere Entwicklung des Kommunikationsverhaltens wird ebenfalls von Eltern und Erziehern bescheinigt. Interessant, aber wurde das denn auch anhand harter Daten und Tests verifiziert oder sind das nur subjektive Eindrücke?


    Natürlich wird man nur finden, was man finden will. Was nicht dem Mainstream widerspricht und dem Weltbild derer, die diese Studie finanziert haben. Ich glaube gern an den Nutzen von guten Kitas. Glaube gern, dass Kinder im Kindergarten manches früher lernen, als zuhause, wo ihnen die Mutter vielleicht vieles abnimmt.


    Aber nur 10% der Kitas sind offensichtlich wirklich "gut". Und auch hier muss man vorsichtig sein. Nur weil sie ein "gutes" Konzept haben, heißt das immer noch nicht, dass es auch wirklich umgesetzt wird. Also ist 10% wohl eher die obere Grenze. Mehr als 10% hingegen sind wohl eindeutig "schlecht". Wo man aber hinhört: Überall sind Eltern hochzufrieden mit den Kitas ihrer Kinder. Angesichts dieser Ergebnisse muss man sich da schon fragen: Will ein Großteil dieser Eltern die Wahrheit nicht sehen oder können sie es nicht?

    Ja, Schach zum Beispiel! :D


    Vorteil: Die Frustration ist geringer, als wenn mit den Eltern gespielt wird. Der Computer ist "neutral".


    Ganz allgemein: Nein, ich finde nicht, dass Kindergarten-Kinder unbedingt Computerspiele spielen sollten. Unter 5-6 Jahren überhaupt nicht und darüber nur ausgewählte Programme (z.B. Lernprogramme). Ich finde aber auch nicht, dass ein Fernseher zu einem erfüllten Kinderleben dazugehört. Im Zweifelsfall würde ich den Computer eventuell sogar vorziehen, weil Kinder nicht nur "passiv" davor sitzen, sondern aktiv etwas lernen können. Von speziellen "Kinderspielen", von denen ich mich bereits visuell erschlagen fühle, halte ich allerdings nichts.


    Ach so: Internet ist in dem Alter natürlich tabu und Kontrolle wie immer notwendig.

    Zitat von DieCaro


    All dies ist natürlich das Problem einer Gesellschaft die inoffiziell nach dem Motto lebt: "Wer Kinder hat, ist selber schuld"


    Danke! Genau so ist es. Und was noch gravierender ist: Einer Gesellschaft, die Kinderlosigkeit massiv fördert! Wie sonst ist es zu erklären, dass die Höhe der eigenen Rente und das Großziehen von Kindern, die diese Rente einmal bezahlen sollen, so völlig entkoppelt voneinander sind? Wer keine Kinder hat, kann zeitlebens seine 5 Fernreisen pro Jahr machen, muss beruflich nicht zurückstecken (=höheres Gehalt) und bekommt als Bonus eine höhere Rente obendrauf.
    Und bevor jetzt jemand mit dem Argument kommt: "Aber Kinderlose bezahlen doch auch höhere Steuern und damit die Schulen und die Ausbildung der Kinder." Ja, das ist richtig, aber sie wollen doch wohl auch im Alter von einem qualifizierten Arzt behandelt werden, im Supermarkt von einer netten Verkäuferin bedient, usw. Da ist es wohl das Mindeste, dafür auch seinen Teil zu bezahlen! Aus der Tatsache, dass für die Ausbildung dieser Kinder mitbezahlt wurde, darüber hinausgehend abzuleiten, dass sie gefälligst auch noch für die höhere Rente zu bezahlen hätten, erschließt sich mir in keinster Weise.


    Das Schlimme daran ist, dass Eltern keine Lobby haben. Frauen mit mehreren Kindermädchen, Au-Pairs und sonstigen Haushaltshilfen sind für mich keine Lobby - zu weit sind sie von den Sorgen und Nöten "normaler" Familien entfernt. Letztere dagegen zerfleischen sich leider oft bevorzugt gegenseitig. :rolleyes2:

    Zitat von NiTi


    Ich werde das mal durchziehen, eine Woche lang keine "Anweisungen" zu geben. Wenn ich drüber nachdenke, mach ich das doch immer öfter... je negativer er reagiert, desto genervter bin ich und desto mehr gebe ich "Anweisungen". Zudem werd ich dieses "aus der Situation herausgehen", wie ich es jetzt mal nennen würde, umsetzen. Wenn es eine Auseinandersetzung gibt, werde ich mich mit irgendwas beschäftigen... und wenn er mitmachen möchte, lass ich ihn. Mal sehen, wie das laufen wird...


    Ganz wichtig: Egal, was du machst, versuche zu verzeihen und tu es nur für dich! Ohne die Erwartung, dass er kommen wird. Vielleicht tut er es nicht und spielt lieber alleine im Zimmer. Dann kannst du dich ausruhen und später nochmal einen Anlauf versuchen. ;)


    Zitat von NiTi


    Ich versuche eigentlich, das Wort "Strafe" und auch den Sinn dahinter weitestgehend zu vermeiden, sondern mit Konsequenzen zu arbeiten. Mit positiven mehr als mit negativen... Ich sage mir morgens "Heute machen wir uns einen richtig schönen Tag!"... in den seltensten Fällen klappt das allerdings wirklich.


    Ja, so habe ich auch lange gedacht. Aber egal, wie man die Sache nennt - ob Strafe oder Konsequenz, es geht darum das Kind und sein Verhalten zu kontrollieren und zu steuern. Bis zu einem gewissen Grad muss das vielleicht manchmal in der Erziehung sein, aber wirklich überzeugt bin ich davon nicht mehr. Aus Kindern, die ständig der Bewertung durch andere ausgesetzt sind, zwischen heiß (Belohnung) und kalt (Bestrafung) schwankend, werden zu leicht sehr unsichere Erwachsene, denen jeder innerer Halt und jedes Grundvertrauen in andere Menschen fehlt. Denen das Gefühlt fehlt: "Du bist wertvoll und gut, ganz einfach weil du da bist. Nicht weil du bestimmte Dinge tust oder leistest - möglicherweise sogar nur aus Angst, nicht akzeptiert zu werden - sondern einfach nur weil du bist." Das ist ein sehr hoher Preis, wie ich finde.
    Versuche es mit ganz kleinen Schritten, möglichst frei von Erwartungen. Wenn es ein schöner Tag wird, gut - wenn nicht, ebenfalls ok. Kein Tag ist nur schrecklich oder nur toll. Manche Tage haben nur mehr schlechte Momente als andere.

    Also, ich versuch es mal konkreter. Ist natürlich schwierig mit nur wenigen Beispielen.


    Erstmal, es ist völlig normal, dass du es dir für den Moment nicht gut geht, wenn er sich schlecht verhält. Aber sich da reinzusteigern hilft leider nicht. Ich weiß das ist sooo viel leichter gesagt als getan, aber es ist das Einzige was meiner Erfahrung nach wirklich hilft. Er ist noch in der Trotzphase und er ist ein Kind. Beides heißt, dass ausufernde Diskussionen mit ihm nicht zielführend sind.


    Er verhält sich so, wie er sich verhält, weil du darauf reagierst. In dieser Hinsicht haben die Behavioristen schlicht und ergreifend recht.


    Ich mache auch nicht freudestrahlend weiter, wenn mein Kind sich daneben benimmt. Aber mit der Zeit akzeptiert man, dass es gewisse Hochs und Tiefs gibt. Manchmal habe ich ein Traumkind, über das sich andere überschwenglich positiv äußern und dann wieder ein ganz normales, anstrengendes Kind. ;)


    Was ich aber mache sind zwei Dinge.
    1.) Bei Fehlverhalten zuhause (motzern, anmeckern) das Ganze kurz und bündig abklären. Ich lasse mich ganz sicher nicht beschimpfen und das mache ich auch deutlich.
    2.) Mich kurz auf mich selbst besinnen und dann ablenken. Nicht auf die Situation konzentrieren oder stundenlang darüber grübeln, was alles schief läuft oder warum. Letzteres hilft leider so gut wie nie. Souverän bleiben und das Theaterstück beenden. Ganz konkret hieße das beispielsweise, das ich mich abwende und versuche runterzufahren. Was immer hilft: Hausarbeit, bzw. aktiv irgendeiner Tätigkeit nachgehen (Computer bzw. Fernseher zählt NICHT dazu!!). Das lenkt ab und das Kind sieht, das Mama gerade beschäftigt ist. Das ist etwas anderes, als ein Kind aus Rache zu ignorieren oder in die Auszeit zu schicken.
    Es gibt auch noch einen anderen Grund, warum das hilft. Die meisten Kinder wissen (altersabhängig) irgendwann, dass sie etwas falsch gemacht haben. Das schlechte Gewissen plagt sie, aber sie kommen nicht so richtig aus der Situation raus. Mama ist sauer und selbst wenn das Kind sich entschuldigt, darf es sich oft noch eine Predigt anhören bzw. Mama ist immer noch sauer. Bei dir merkt man wie sehr das an dir nagt. Und selbst wenn du SAGST dass alles ok ist, sind das erstmal nur Worte. Kinder achten aber viel mehr auf z.B. die Körpersprache. Wenn du dich ablenkst kannst du vielleicht kurz später ganz ehrlich sagen, dass es wieder gut ist. Zum anderen hat das Kind so eventuell eine Chance aus dem ganzen Dilemma wieder herauszukommen. Du kannst ihm eine Tür aufmachen. Wenn er sieht, dass du z.B. aufräumst oder die Fenster putzt, wird er möglicherweise von ganz alleine ankommen und dir helfen wollen. Kinder wollen sich nützlich machen, wollen gebraucht werden. Dann kannst du ihm genau das anbieten und dich daran erfreuen. Zumindest bei meinem war es dann bisher immer so, dass neben der engagierten Mithilfe dann auch bald eine ehrliche Entschuldigung von Herzen kam, die ich zu diesem Zeitpunkt meistens schon gar nicht mehr gebraucht hätte. Seit ich das so mache, gibt es derartige Probleme praktisch nicht mehr (kann auch am Alter liegen).


    Nach Hause gehen und sauer sein wäre ganz sicher keine Alternative gewesen. Aber Verantwortung übernehmen. Wie gesagt, es war deine Entscheidung dorthinzugehen. Es ist auch deine Entscheidung keine Ausflüge mehr zu machen, weil er sich nicht benimmt. Ich weiß, dass das schwer anzunehmen ist, aber das ist notwendig um aus einem solchen Kreislauf und aus der gefühlten Hilflosigkeit auszusteigen. Du bist erwachsen, er ist ein Kind und du kannst ihm nicht die Verantwortung übertragen bzw. die Schuld für deine Entscheidungen geben. Ja, ich würde vermutlich auch keinen Ausflug machen, wenn ich wüsste, dass es in einer Katastrophe endet, aber ich akzeptiere das als meine alleinige Entscheidung. Es ist immer schnell gesagt "Ich hatte keine Wahl", "die Umstände oder andere waren schuld", aber in vielen Situationen HAT man eine Entscheidungsfreiheit. Das anzuerkennen hilft, nicht andere (v.a. das eigene Kind) verantwortlich zu machen und gelassener zu bleiben.


    Was auch immer hilft ist über die eigene Kindheit nachzudenken. Ob es wohl irgendjemanden gibt, der langfristig von strafenden Eltern profitiert hat? Ich kenne niemanden. Bei den meisten hat das ihr Verhältnis zu den eigenen Eltern nachhaltig negativ geprägt. Das heißt um Himmels Willen nicht, alles durchgehen zu lassen oder gar zu rechtfertigen. Aber ein bisschen nachsichtig zu sein. Geschehenes lässt sich leider nicht ungeschehen machen und man macht es nicht besser, wenn man einem kleinen Kind Vorträge hält oder den eigenen Ärger an ihm auslässt. Was hättest du dir als Kind gewünscht, wie deine Eltern reagieren, wenn du einen Fehler gemacht hast?


    Zu guter Letzt: Versuche einmal eine ganze Woche lang ohne explizite Anweisungen, wie auch immer du sie nennst, auszukommen. Kein "Tu dies, mach das, achte auf jenes, verhalte dich so". Versuche weitestgehend auf Maßnahmen zu verzichten die nur dazu dienen sein Verhalten zu kontrollieren, also sowohl Bestrafungen, als auch Belohnungen!! Die Basics (Bettgehzeit) müssen natürlich sein, aber bei allem anderen geht es oft auch so. Beim Tischdecken zum Abendessen kann er dir helfen, so ist klar, dass das nun ansteht. Zähne werden danach gemeinsam geputzt usw. Und dann versuche ihn einfach nur zu beobachten, ohne das was du beobachtest (gedanklich) zu bewerten! Es gibt vermutlich kaum etwas Schwereres, auch wenn es sich banal anhört. Versuche ihn einfach nur zu sehen, zu beobachten und anzunehmen, so wie er gerade ist - ohne ihn zu vergleichen, Überlegungen anzustellen, wie bestimmte Dinge anders sein könnten, wie er sich Tags zuvor benommen hat, usw. Vollständig gelingt das niemandem!! Und es ist normal, dass es am Anfang sehr, sehr schwer ist. Aber vielleicht versuchst du es einmal und probierst es aus. Das wäre ein erster Schritt.

    Zitat von Northern Soul


    Ich habe den Artikel nicht ganz gelesen, aber ich frage mich, wenn es den Kindern schaden würde, fremdbetreut zu werden und es (so viel habe ich gelesen) zu depressiven, straffälligen,... Kindern führt - müsste dann nicht ganz Frankreich voller leidender Kinder sein?


    Zitat von frl.keksberg


    eben nothern soul, und alle skandinavischen länder auch.....


    In Frankreich und Skandinavien haben Erzieherinnen ein sehr hohes Ausbildungsniveau. Dort versteht man unter frühkindlicher Förderung und Bildung ganz selbstverständlich, dass dies auch von qualifiziertem Personal getragen werden muss. In Deutschland hingegen lässt man gerne so ziemlich jeden auf die Kleinen los. Erziehermangel? Kein Problem, dann nehmen wir eben Praktikanten und hoffen, dass das Ganze (weil nicht ganz legal) nicht auffliegt. Oder man denkt ganz offen darüber nach, langzeitarbeitslose Harzt-IV-Empfänger im Crash-Kurs umzuschulen. Basteln kann schließlich jeder. Man arbeitet mit allen Tricks um die Vorgaben des offiziellen Personalschlüssels zu erfüllen. Ein Schlüssel, von dem viele Fachleute sagen, er sei ohnehin schon nahe an der Kindeswohlgefährdung. Für den Beruf der Kinderpflegerin reicht auch schon der niedrigste Schulabschluss, den das deutsche Schulsystem hergibt. Man nimmt eben, was man (möglichst billig) bekommen kann.
    Wer wirklich glaubt, dass Kind von einer 20-jährigen Hauptschulabsolventin, die schlimmstenfalls kaum einer gewählten deutschen Sprache mächtig ist, besser gefördert werden kann, als von seiner gut ausgebildeten (Akademiker-)Mutter, der hat schon ein recht merkwürdiges Verständnis davon, wie Menschen lernen. Und was das Lernen von Sozialverhalten anbelangt: Bei 25 Kindern auf (bestenfalls) 2 Betreuerinnen herrrscht nicht selten pure Anarchie!


    Klar hat man als Alleinerziehende keine Wahl. Ich finde es auch nicht richtig, Eltern dafür zu verurteilen. Aber muss man deswegen ein System anpreisen und verherrlichen? Ich habe mich auch für Krippe und Kindergartenbetreuung (immer ganztags) entschieden, würde es aber in einer Partnerschaft und bei weiteren Kindern wohl nie wieder so machen - zumindest nicht in Deutschland.

    Zitat von CurlySue1980


    egal von wem. Ich greif eben gern auf Fachleute mit Erfahrung zurück


    Diese Sicht in allen Ehren (Manchmal ist es wirklich das einzig Richtige, zu einem Arzt bzw. Psychologen zu gehen!), aber: Frag mal, wieviele der "Fachleute mit Erfahrung" zu ihren Kollegen gehen würden und deren Vorschlägen folgen. Du würdest vermutlich aus allen Wolken fallen! Ich weiß wovon ich rede ...

    ;) Also ehrlichgesagt lese ich aus dem, was du schreibst nicht gerade heraus, dass es sich nur um eine "Phase" handelt.


    Auch wenn ich dafür bestimmt gleich eine Menge Kritik bekomme, aber ich fürchte das Verhalten deines Sohnes lässt sich recht gut aus deinem Verhalten erklären.


    Du schreibst insgesamt SEHR negativ von ihm. Auch wenn es völlig normal ist auch mal genervt von seinem Kind zu sein, aber ich bin mir sicher, dass er auch bei dir nicht NUR schlimm ist. Du aber scheinst dein bzw. euer Leben komplett danach auszurichten, wie er sich verhält. Er benimmt sich daneben --> es wird nichts mehr gemeinsames gemacht.


    Wie reagierst du wenn er dich beschimpft? Sagst du ihm einmal klipp und klar, dass du so etwas nicht duldest und gehst dann über zu DEINEM Tagesgeschäft? Oder nimmst du es ernst, steigst auf seine Provokationen ein und das Ganze endet in einem riesen "Theater"?


    Wie müsste er sich denn benehmen, damit du glücklich wärst und könnte er das überhaupt erfüllen?


    Was du beschreibst klingt wie ein Teufelskreis. Er benimmt sich mal lieb, du bist glücklich. Er benimmt sich daneben und wird postwendend von dir bestraft. So sind deine Gefühle und alles was du tust (Ausflüge etc.) vollkommen Spielball seines Verhaltens. Und er ist permanent dafür verantwortlich, wie es dir geht. Ist es da ein Wunder, dass er im Kindergarten gar nicht die innere Ruhe hat anderen zuzuhören, wenn er doch weiß, er wird es dir kaum rechtmachen können und garantiert wieder irgendetwas falsch machen bzw. nicht exakt so, wie du es gerne hättest?


    Was meinst du mit "kleinsten Anweisungen, Verboten, Vorschlägen"? Und vor allem wie kommst du auf die Idee, einem 3.5 Jahre alten Kind zu erklären, wie enttäuscht du bist?! Das kann er doch kaum verstehen. Alles was bei ihm ankommt, ist, dass er etwas falsch gemacht hat. Wenn du aber mal ganz ehrlich bist, war es DEINE ganz eigene und freie Entscheidung dort hinzugehen, für die er nichts kann. Dass du ihn im Gegenzug in der Pflicht sieht, jetzt einen besonders guten Eindruck zu machen, weil du dich seinetwegen gerade quälst, kann er wohl kaum verstehen und hat er ganz gewiss auch nicht so mitentschieden.


    Die Idee zu einem Psychologen zu gehen wird es kaum besser machen. Der wird dann die berühmten Belohngspläne vorschlagen. Aber der Kleine wird ja offensichtlich schon genug bestraft (evtl. auch belohnt), je nachdem wie er sich gerade verhält. Diesen Plänen zugrunde liegt die psychologische Theorie des Behaviorismus, die ganz sicher auch ihre Berechtigung hat. Aber eben auch ihre Schattenseiten. Als Begründer dieser Theorie gilt James B. Watson, der überzeugt war mit Belohnungen und Bestrafungen aus jedem Menschen alles machen zu können. Was viele nicht wissen: Er hatte vier Kinder. Zwei davon haben als Erwachsene wiederholt Suizidversuche unternommen, einer sogar erfolgreich. Auch den anderen Kindern ging es psychisch kaum besser.


    Lösung: Versuche dein eigenes Leben stärker so zu leben und vor allem Entscheidungen so zu treffen, dass es weniger wichtig für dich wird, wie ER sich verhält. Wenn du Schmerzen hast und weißt, du würdest es jetzt nicht auch noch verkraften, wenn er sich daneben benimmt, dann geh nach Hause und lass ihn alleine dort. So hat er einen schönen Tag und ihr weniger Stress. Wenn du einen Ausflug machen willst, dann versuch ihn so zu gestalten, dass auch du Freude daran hast und deine Freude nicht hauptsächlich an sein Verhalten gekoppelt ist. Hör auf, dich aufzuopfern und dafür ihm Gegensatz von ihm zu erwarten, dass er es dir zurückgibt und dich durch gutes Benehmen glücklich macht. Das heißt übrigens natürlich nicht, dass er dir egal werden soll, wie es ihm geht oder du völlig rücksichtslos werden sollst, aber das ist eh klar. ;)

    Auch wenn das mit dem "Job ausprobieren" vielleicht eine nette Idee ist, aber je nachdem wo du wohnst kann es auch böse nach hinten los gehen. Wenn du auf dem Land lebst, wo die Anzahl an Arbeitgebern überschaubar (gering) ist, wäre es sicher nicht so gut, es sich mit einem davon zu verscherzen. Sowas spricht sich herum.


    Deine Angst davor, später nur schwer wieder einsteigen zu können ist sicher nicht unberechtigt. Aber auf der anderen Seite arbeitet auch der demographische Wandel für dich.
    Hast du denn schon mal daran gedacht, die Familienpause für Fortbildung, zusätzliche Kurse, ein Fernstudium o.ä. zu nutzen? So könntest du am Ball bleiben und Zeit gewinnen, ohne dass deine Qualifikationen mit jedem Jahr weniger wert werden.


    Mit 5 Kindern braucht man schon einen extrem gut bezahlten Job um alle hier genannten Dinge (Putzfrau, Kinderfrau, Betreuung usw.) mal eben so finanzieren zu können. Erfahrungsgemäß sind das aber 60-80 Stunden Jobs, die alles andere als familienfreundlich sind.


    Ich kenne einige Doppelverdiener-Paare mit "nur" 2-3 Kindern, bei denen pro Monat über 2000 Euro für Kinderbetreuung, Putzfrau und Co. anfallen. Und das sind in einigen Großstädten keine Mondpreise, sondern die harte Realität (ein Krippenplatz alleine kann da gut und gerne 800-1000 Euro/Monat kosten, der Babysitter 10 Euro/Stunde, usw.). Soviel müssen manch andere erst mal verdienen! Finanziell lohnt sich das kurzfristig kaum, langfristig eher, weil die Kinderbetreuungskosten mit zunehmendem Alter der Kinder sinken und die nächste Karrierestufe wartet. Das sind natürlich Extrembeispiele, aber bei 5 Kindern reicht ja schon viel weniger pro Kind um auf relativ hohe Summen zu kommen.


    Ich bin auch ehrlich etwas verwundert, dass gerade hier sofort von Kinderfrau, Au-Pair, Putzfrau, usw. gesprochen wird. Alle Alleinerziehenden, die ich kenne - mich selbst eingeschlossen - müssen wirklich sehr genau kalkulieren und haben fast immer nicht viel Geld übrig. Der Begriff Kinderfrau ist mir bisher ausschließlich in Kreisen begegnet, wo Geld keine Rolle spielt, sondern ganz einfach millionenfach vorhanden ist.

    Zitat von nelli76


    JAAAA! Würden das doch noch mehr Mütter und Väter so sehen!!!! Bedeutet aber wirklich, dass man die Zeit sinnvoll mit seinen Kindern verbringt und diese nicht vor dem Fernseher absetzt!!


    Natürlich, aber leider ist der berühmte Fernseher, vor dem bildungs- und arbeitsmarktferne "Ganztags-Eltern" ihre Kinder absetzen längst zum Todschlag-Argument für das andere Extrem geworden. Das Extrem, in dem postuliert wird, es wäre völlig egal, wieviel Zeit für ein Kind übrig bliebe und nur wichtig, wie sie genutzt wird. So schwankt man "Mütter dürfen auch bei nur 1 Kind sehr lange zuhause bleiben" zu "egal wieviele Kinder versorgt werden müssen, die Mutter soll gefälligst arbeiten gehen". Aber reichen 5 oder 10 Minuten am Tag wirklich für ein Kind? Und wenn nicht, kommt es die Gesellschaft am Ende nicht viel teurer zu stehen, wenn diese Kinder dann Behandlungen und Therapien brauchen oder Schulprobleme bekommen, die vermeidbar gewesen wären? Man wirft den einen vor, dass sie sich nicht um ihre Kinder kümmern (sie vor den Fernseher setzen) und macht es gleichzeitig den anderen unendlich schwer, sich gut kümmern zu können.
    Auch das berühmte "Kindern geht dauerhaft es nur gut, wenn es auch ihren Eltern gut geht" wird gerne sinnentfremdet umgewandelt zu "Was den Eltern gut tut, ist auch für die Kinder gut". Dabei muss man nun wirklich nicht besonders kreativ sein, um Beispiele zu finden, dass das nicht zwangsläufig zutrifft.
    Natürlich ist das nur meine Sicht als Einzelkind-Mama. Mein Kind braucht mehr als 10 oder 20 Minuten am Tag ganz exklusive Zeit. Vielleicht ist das bei mehreren Kindern anders und die heften sich nicht so sehr an Mama? :frag

    Zitat von Leuchtturm1511

    Momentan stehe ich wieder vor dem Problem, "eigentlich" bräuchten beide Ergotherapie, der kleine eine andere Logopädin, der kleine soll schwimmen lernen, der große zum Judo....???


    Und mein großer Sohn verkraftet das Fremdbetreuen (Hort etc) auch nicht so gut. Wie soll das erst bei 5 Kindern gehen...???


    Danke, genau sowas meinte ich. Bei 5 Kindern ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass eines mal mehr Zeit beansprucht. Hobbies habe ich vorsichtshalber erst gar nicht erwähnt. Aber natürlich haben wir auch einen Schwimmkurs besucht. Da ging dann eben der halbe Samstag drauf. Für andere Hobbies blieb leider keine Zeit. Wie auch, wenn man erst um 17 Uhr aus der Arbeit/dem Kindergarten rauskommt und frühestens um 17:30 Uhr zuhause ist?


    An Ergotherapie sind wir vorbeigeschrammt, aber nur deswegen weil ich sehr viel Zeit aufgewandt habe um selbst zuhause zu fördern. Leider habe nicht nur ich die Erfahrung gemacht, dass in Kindergärten heutzutage oft nicht mehr besonders viel mit Kindern gemacht wird. Sie sind böse gesagt, oftmals sich selbst überlassen. Die Folge davon ist dann, dass viele Kinder Defizite haben. Vor allem diejenigen, bei denen beide Eltern arbeiten und wenig Zeit haben. Was im Kindergarten in 9 Stunden/Tag nicht gemacht wurde, lässt sich eben leider schlecht in den 1-2 Stunden die abends noch bleiben und am Wochenende aufholen.


    Ich war immer davon überzeugt, dass Frauen arbeiten sollten und bin es auch noch. Aber nach all meinen Erfahrungen mit Krippen und Kindergärten muss ich sagen, dass mein Weltbild deutliche Kratzer bekommen hat. Kinder brauchen ihre Eltern. Natürlich ist Quality-Time wichtig und Quantität nicht alles. Aber ohne ausreichend Quantität lässt sich auch kaum Qualität erreichen.

    Ganz ehrlich?


    Ich kann mir beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass da die Kinder (und auch du, selbst wenn es denn Traumjob ist) nicht auf der Strecke bleiben - auch wenn ich für diese Ansicht sicher gleich gesteinigt werde. Dein Tag hat doch auch nur 24 Stunden. Wieviel wirklich freie Zeit hast du denn jetzt pro Tag? Und vor allem wieviel Unterstützung von außen?
    Natürlich gibt es immer auch diejenigen, die das "locker" schaffen. Aber die haben so gut wie alle sehr viel Unterstützung von anderen - vom Kindsvater, von den Großeltern oder sonstigen (Putzfrau, Haushaltshilfe, Babysitter, Au-Pair). Und was mindestens genauso wichtig ist: Die haben gesunde, pflegeleichte Kinder.


    Ich selbst arbeite Vollzeit (41 h/Woche) mit nur einem Kind, habe aber gar keine keine Unterstützung von außen. Der Kindsvater arbeitet im Ausland, die Großeltern wohnen zu weit weg und können nicht helfen, ich bin also im wahrsten Sinne des Wortes 365 Tage im Jahr komplett alleinerziehend. Leider bleibt es da nicht nur bei "ein bisschen Haushalt" nach der Arbeit. Ich muss alles alleine organisieren und mit Kind im Schlepptau erledigen. Regelmäßig muss ich auch irgendwie noch Arzttermine unterbringen und kann von Glück reden, dass der Kinderarzt seine Sprechstunde bis 18:30 hält. Vergangenes Jahr mussten wir noch dazu wöchentlich zur Logopädie.


    Wenn ich mir das alles gerade mit 5 Kindern vorstelle frage ich mich ernstlich wie das klappen soll? Mit Haushaltshilfe, unterstützenden Großeltern und regelmäßigen Papa-Wochenden, an denen du "frei hast" und Zeit und Ruhe um unerledigte Dinge auf einer endlos langen "To-Do"-Liste abzuarbeiten, kann es bestimmt funktionieren. Aber vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch ... :frag

    War das nicht klar? Ich kenne KEINEN Mann der mit einer Frau zusammenziehen würde, die er nicht auch anziehend findet und mit der er sich mehr vorstellen könnte. Er muss schließlich auch damit rechnen, dass so ein Zusammenleben mit einer Frau seine Chancen auf dem Partnermarkt nicht gerade erhöht! Und mal ehrlich: Jeden, ganz sicher jeden potentiellen neuen Partner würde es ebenfalls stören, wenn du mit einem anderen Mann zusammenlebst (ob nun als WG oder nicht ist auch egal!). Warum? Weil er eben weiß wie Männer ticken!


    Kleinen "Beweis" gefällig? ;)


    http://www.youtube.com/watch?v=T_lh5fR4DMA