Zuschuß Fahrtkosten???

  • Anfange ja vorraussichtlich am 12.6 an zu Arbeiten. Es sind 5 Stunden an Tag. Was ich dann bekomme, reicht aber nicht vollkommen aus, ohne etwas Zuschuß von Hartz 4. Ich würde also aufstockendes Hatz 4 bekommen, was eine 3 Köpfige Familie so hat. Nun ist meine Frage! Da ich den Arbeitsplatz nur mit Auto erreiche, bekomme ich die Fahrtkosten erstattet??? Fahrtkosten wären etwas über 100 Euro pro Monat. Die hätte ich dann weniger, als jetzt????
    Kennt sich damit einer aus???

    :strahlen Ramona mit Marvin 6 Jahre und Levin 02.03.06 :strahlen

  • Mein Kenntnisstand:


    Die Fahrtkosten musst du von dem erstreiten, was du verdienst. Du bekommst ja auf dein Gehalt Freibeträge angerechnet, wenn dein Hartz-IV-Bedarf berechnet wird. 100 Euro sind immer anrechnungsfrei und danach noch mal irgendein Prozentsatz, den hab ich aber nicht im Kopf.


    Ich weiß noch, wenn man 400 Euro netto verdient, dann werden einem nur 240 Euro angerechnet. Letztendlich hat man also 160 Euro mehr. Wenn man 150 Euro Benzinkosten und 20 Euro sonstige Arbeitskosten hat, dann macht man Minus, wäre Ohne-Job-komplett-ALG-II-finanziert finanziell besser bedient gewesen und ist der Arsch der Nation.


    Ich weiß wie das ist, ich verdiene nämlich fünf Euro zu viel für ergänzendes ALGII und hätte ohne Arbeit bedeutend mehr Geld (Halbtagsplatz im Kindergarten, keine Auto-Kosten, keine Berufskleidung, keine Fortbildungskosten, kostenlosen Eintritt in der Bücherei, keine GEZ usw., das summiert sich fix auf 250 Euro im Monat).


    Jaaaaaaaa, sagt die Dame auf dem Amt dann, für Familien wie Sie haben wir den Kinderzuschlag erfunden. Nöööö, sagt die Dame vom Versorgungsamt dann, solange der Vater zahlt, bekommen Sie keinen Kinderzuschlag. :wand

  • Weil ich meinen Beruf wirklich mag.
    Weil ich gerne mein eigenes Geld verdiene.
    Weil ich meiner Tochter vorleben möchte, dass man für sich selbst sorgen sollte, soweit es einem möglich ist.


    Mich ärgert eben, dass der ewig hochgehaltene Grundsatz "Wer arbeitet, darf nicht weniger in der Tasche haben als jemand, der auf Kosten der Allgemeinheit lebt" im Niedrig-Lohnsektor eine Farce ist. Ich will verdammt nochmal irgendwo entlastet werden. Ich habe weniger als ein Hartz-IV-Empfänger im Monat zur Verfügung und bekomme KEINE GEZ-Befreiung, das ist gemein. Ich zahle 45 Euro für den Kindergartenplatz, arbeitslose Eltern haben genau so viel Geld wie ich und bekommen für Null Euro einen Ganztagsplatz angeboten. Ich möchte auch einen kostenlosen Ganztagsplatz. [SIZE=7]Und ich hab nicht die Zeit, mich nebenbei mit Schwarzarbeit dumm und dusselig zu verdienen. [/SIZE]

  • Wie wichtig bist Du in dem Betrieb wo Du arbeitest?
    Wenn Du den Beruf wirklich magst und trotz dieser widrigen Umstände dennoch arbeitest muss Dein AG doch begeistert sein von Deiner Motivation.
    Ich würde mal fragen ob nicht eine Lohnerhöung drin ist. :)

  • Zitat

    Original von Lovrel
    Wie wichtig bist Du in dem Betrieb wo Du arbeitest?
    Wenn Du den Beruf wirklich magst und trotz dieser widrigen Umstände dennoch arbeitest muss Dein AG doch begeistert sein von Deiner Motivation.
    Ich würde mal fragen ob nicht eine Lohnerhöung drin ist. :)


    Wir werden nach Tarif bezahlt. Da gibt es keinen Verhandlungsspielraum. Allenfalls eine BAT-Höherstufung, wenn man eine Zusatzqualifikation macht. Die kostet aber auch mal fix 5000 Euro, die man selbst aufbringen soll :rolleyes:

  • Sorry :rotwerd hab leider nicht so richtig verstanden :rotwerd
    Also heißt das, ich darf 160 Euro dazu verdienen oder wie???? Und der Rest wird abgezogen???? Oder war das jetzt nur bei einem 400 Euro Job???

    :strahlen Ramona mit Marvin 6 Jahre und Levin 02.03.06 :strahlen

  • Zitat

    Original von Zitroenchen
    Sorry :rotwerd hab leider nicht so richtig verstanden :rotwerd
    Also heißt das, ich darf 160 Euro dazu verdienen oder wie???? Und der Rest wird abgezogen???? Oder war das jetzt nur bei einem 400 Euro Job???


    Falsch verstanden. Du darfst natürlich 1600 Euro dazuverdienen und bist dann autonom, also unabhängig von dem Steuerzahler, also auch von mir.


    Gruß Genesis

  • Zitat

    Original von Mazil
    Wer ist denn hier völlig unabhängig von Steuergeldern? Ich verwette ja meinen Hintern darauf, dass du das Kindergeld auch nicht postwendend Herrn Steinbrück spendest ;)


    Welches Kindergeld denn? Ich bekomme keins. Vielleicht verwechseln wir hier ja was...


    Gruß Genesis

  • Zitroenchen:


    Also ich kenne mich diesbzgl. nicht aus, aber mal ne andre Frage...


    Schon mal den Arbeitgeber angesprochen, ob der sich an die


    Fahrtkosten ggf. beteiligt? Einige machen das ja.... Vielleicht wäre das


    ja nen Versuch wert? Ist nur so nen Gedanke....


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Zitat

    Original von Mazil
    Oh, da habe ich übersehen, dass du nicht alleinerziehend bist.


    Findest du es denn verwerflich, Elterngeld und Kindergeld anzunehmen? Sind ja auch Steuergelder.


    Finde ich für dich und für alle Elternteile generell voll in Ordnung, da Kinder ja auch für unseren Staat wichtige Komponenten geworden sind wegen der demoskopischen Entwicklung hierzulande. Die Umverteilung der Gelder gefälllt mir natürlich nicht und mein derzeitiger Status natürlich auch nicht dabei. Dies würde aber dieses Thema hier sprengen.


    Deine Einstellung zum Thema Arbeit, sowie auch deine Vorbildfunktion für deine Kinder finde ich übrigens sehr gut!


    Gruß Genesis

  • das einzige was mir dazu einfällt ist das du die fahrkosten ab dem 21zigsten kilometer steuerlich geltend machen kannst.


    ansonsten ist arbeit arbeit und muss sich selber bezahlt machen, was in deutschland es nen hohn ist.


    meist bist du bis zu ner gewissen summe einkommen (je nach personen im haushalt) ohne arbeit besser drann als mit.

    :tuedelue
    wer rechtschreibfehler findet darf sie behalten ^^

    :tuedelue

  • Das Gemeine ist ja, dass man im Niedrig-Lohn-Bereich so wenig Steuern zahlt (zahlen kann), dass sich steuerliche Vergünstigungen kaum auswirken. Einen Job 25 km weit weg könnte ich ohne Weiteres gar nicht annehmen, weil ich das Geld fürs Fahren schlicht nicht hätte.

  • ganz ehrlich bevor ich als hartz4 empfänger arbeiten gehe und weniger habe als jetzt bilde ich mich lieber weiter (umschulung, teilzeit /75% ausbildung, schulen, studiengänge an der FH, lehrgänge usw) denn da bekommt man das hartz4 geld + fahrkosten + ggf benötigte berufsutensilien (kleidung, arbeitsmaterial usw) + kinderbereungskosten bis zu 130euro pro monat und kind.


    man steht sich also wärend der ausbildung wesendlich besser als wenn man billig arbeiten geht, macht aber was anderes als rumsitzen lebt somit seinem kind was normales vor und wenn man dann ausgelernt hat kann man versuchen im normalen lohnsektor einen job zu finden.

    :tuedelue
    wer rechtschreibfehler findet darf sie behalten ^^

    :tuedelue

  • :rolleyes:
    Manche Ansichten finde ich persönlich immer wieder haarsträubend und erschreckend, wenn es um Arbeit oder Hartz IV --- wann habe ich mehr .... geht.
    Viele vergessen bei den "da-habe-ich-weniger-als-ein-Hartzer"-Berechnungen, dass vom Bedarfssatz erstmal auch noch RV, KV, PV abgezogen werden vor der Auszahlung. Und das ist nicht wenig.
    Dann sind da noch die Annehmlichkeiten wie Urlaubsplanung (auch für Balkonien-Urlaube), die ein ALG II Empfänger nicht machen kann. Nix planen, Kinder immer auf Abruf halten in den Ferien z.B. ....
    Von den Gefühlslagen ganz zu schweigen. Auch minimale bis keine Kosten für Bibliotheken, kostenfreie Tafeln u.ä. sind örtlich seeehr verschieden. Ich z.B. bin, ebenso mein Kind, Vollzahler in unserer Stadtbibliothek. Zur Tafel müsste ich 12 km fahren und zahle 1,50 €, nach meinem letzten Wissensstand.
    Ich denke, bevor man das so lapidar hinwirft, sollte man immerhin mal in der Situation gesteckt haben (ohne Erz.url.zeiten) und erstmal richtig durchrechnen.
    Und Fahrtkosten auf die Ämter bzw. zu Bewerbungsgesprächen, die unter 6 € betragen (zumindest hier im Osten) werden auch nicht übernommen. Das ist in manchen BL anders.
    Alles ist immer im Regelsatz enthalten, kein Antrag hier oder dort mal möglich ...
    Nein, sicher geht es vielen Erwerbstätigen mit geringstem Lohn wirklich nicht besser als manchem ALG II Empfänger, jedoch diese Rechnung, wer wann mehr hat, ist eine Milchmädchenrechnung. :crazy:hm...
    Und ärgert mich immer wieder erneut.
    Und immer, wenn man nach einer Maßnahme wieder zu Hause sitzt, überkommt einen dieses "wieder arbeitslos"- Gefühl von Neuem, muß man wieder damit fertig werden ... Eine Gefühlsachterbahn ohne Ende ....
    Von den Gängen auf das Amt (so so, :Hm , wieder kein erfolgreiches Vorstellungsgespräch gehabt ???) ganz zu schweigen ...
    Umziehen darf man auch nicht, oder man muß, und wenn man auch nur 3 € Zuschlag vom Übergang ALG I zur II (maximal 2 Jahre) bekommt, ist man auch nicht GEZ - befreit ! So, nun kann man wieder rechnen, wann man "mehr hat" ...


    Zu den Fahrtkosten: Die den Grundfreibetrag (also die 100 € + xx % je nach Verdienst) übersteigenden (Fahrt-)Kosten können geltend gemacht werden bei einem Bruttoverdienst über 400 € .


    So, ich mache mich dann mal wieder fertig für meinen EEJ, den ich derzeit habe, und bei dem ich wieder unter Menschen bin und mich unterhalten kann über alltägliche Dinge .... :tanz

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Ich will gar nicht mit dir tauschen, chaosmaus. Es geht mir auch nicht darum, dass ALG-II-Empfänger sich zuhause hinsetzen und sich den ganzen Tag kaputt lachen, weil sie so viel Zeit und Geld und so ein schönes Leben haben. Das machen sicher die allerwenigsten! Es geht mir darum, dass man in diesem Land aktiv vom Staat benachteiligt wird, wenn man seinen Lebensunterhalt selbst sichern möchte und in einem Beruf arbeitet, der so schlecht bezahlt wird, dass man es auch mit einer Vollzeitstelle nicht kann.


    Aber ich bleibe dabei, bei nahezu gleichem Kontoeingang hätte ich rund 250-300 Euro weniger Kosten zu tragen, wenn ich auf 400 Euro-Basis die Wohnung des Nachbarn einmal die Woche putzen würde und ergänzend Hartz-IV bekäme.

  • Du kannst Dir auch einen Freibetrag in die Lohnsteuerkarte eintragen lassen, dann hast du monatlich etwas mehr, dafür kannst Du es dann beim Jahresaugleich nicht mehr geltend machen.

    Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann,
    warte ich lieber darauf,
    bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
    :tanz