Vater will Sohn zu sich holen

  • Hallo,

    Mein Ex versucht seit der Trennung unseren Sohn zu sich zu holen. Wir sind mit einem Vergleich vor Gericht 200km weit weg gezogen, um bei meiner Familie neu zu starten. Unser Sohn hatte große Probleme in der Schule und ein paar Diagnosen, die einen Mehrbedarf benötigen. Dafür habe ich vor ein paar Jahren meinen Job aufgegeben, um mich besser kümmern zu können. Zudem habe ich in der Beziehung alles finanziert, was wir und unser Sohn so brauchte. Kleidung, Kita, Schule, Ausflüge und eben den Mehrbedarf.

    Als feststand, das wir ausziehen begann mein Ex sich besonders aufopfernd zu kümmern. Ich durfte unseren Sohn nicht mal mehr ansprechen, er durfte nicht mehr bei mir schlafen, nicht kuscheln. Betrat sein Papa das Haus, sprang er aus meinem Arm und nahm Abstand.


    Ich bin schon vor dem Umzug für die Sanierung und Vorbereitungen in der neuen Heimat für längere Zeit gewesen, damit alles reibungslos klappt mit Schule und Therapien. Das nahm er zum Anlass, überall zu erzählen, das ich sie verlassen hätte und nicht wieder komme. Unser Sohn verweigerte dann den Kontakt zu mir komplett, nahm Abstand und ließ gar keine Nähe mehr zu. Ich brach die Sanierung ab und fuhr nur noch die Wochenenden mit dem Sohn zusammen zur neuen Heimat. Er freute sich über diese we, weil wir alleine waren,ohne beobachtung.

    Unser Verhältnis ist seit dem massiv kaputt. Er lehnt alles ab, meine Nähe, reden, die Schule und meine Familie. Nach dem vergleich und dem Umzug fand regelmäßig umgang statt, aber nach jeder Rückkehr braucht es Tage, bis er wieder mit mir normal umgeht. Bei Papa wäre er nicht krank, es liegt an mir. Bei Papa gibt es viele teure Sachen, schule wäre angeblich besser,zocken und TV. Er genießt die Aufmerksamkeit, die er all die Jahre nicht hatte von seinem papa und den Großeltern. Das sagt er auch ganz klar. Endlich kümmern sich sich um ihn.

    Ich gönne es ihm, aber ich möchte das er ankommen kann.

    Wir leben nun 1 1/2 Jahre hier und er kommt einfach nicht richtig an. Er will, aber er kann nicht.

    Als es hieß, er holt ihn zurück, waren wir wieder vor Gericht. Aber alles was ich darlegen konnte an Manipulation, hat er mit seinem Charme weg gemacht. Ich hab angeblich alles nur falsch verstanden.

    Nun sind wir wieder an dem Punkt. Alles ist vorbereitet, Anwälte, Jugendamt. Das erzählt er auch so vor anderen.Er wartet nur auf das go von unserem Sohn und reicht dann alles für den Umzug ein.

    Was kann ich tun, damit es aufhört?

    Unser Sohn war lange in der Klinik, weil er dadurch eben sehr emotional gestresst ist. Er hat einen pflegegrad durch ads und andere Baustellen.Wir haben eine pädagogische Familienhilfe. Die kommt aber kaum,weil immer krank. Sie soll ihm helfen, besser emotional anzukommen.


    Mein Sohn will hier glücklich sein, aber er kann nicht. Sein Papa möchte das nicht. Er ist jetzt 11, also kommt noch Pubertät dazu.


    Ich soll ihn auf Probe zurückziehen lassen, aber er wird den Kontakt dann zu mir abbrechen, weil sein Vater hat den Kontakt zu mir bereits komplett eingestellt. Kommunikation läuft nur über dritte oder unseren Sohn.

  • Hallo Rosalinde, das ist eine schwierige Situation. Und ein guter Rat schwierig. Um die Faktenlage noch einmal zu klären:


    Es hat vor 1 1/2 Jahren eine gerichtliche Auseinandersetzung über den Aufenthalt des Jungen gegeben. Ergebnis: Kind lebt bei dir. (Gab es da eine Überprüfungszeit, eine vereinbarte "Probezeit"?)


    Dann gab es ein zweites gerichtliches Verfahren ("Als es hieß, er holt ihn zurück, waren wir wieder vor Gericht.")? Was war denn da das Ergebnis? Gab es einen Beschluuss? Oder einen Vergleich? (Oder die Bestätigung der Gültigkeit des ersten Vergleichs?)


    Und jetzt droht ein drittes Verfahren? ("Nun sind wir wieder an dem Punkt. Alles ist vorbereitet, Anwälte, Jugendamt. Das erzählt er auch so vor anderen.Er wartet nur auf das go von unserem Sohn und reicht dann alles für den Umzug ein.")


    Es wäre wichtig zu wissen, was da "juristisch" der Stand der Dinge ist. Denn es wird - wenn Ihr als Eltern Euch nicht einigen könnt - ein Richter sein, der entscheidet. Darum ist das ein wesentlicher Punkt, den man eigentlich kennen muss, um Ratschläge zu geben oder Ideen zu entwickeln, was "neben der Juristerei" vielleicht machbar wäre.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Beim ersten Verfahren gab es eine Empfehlung von Jugendamt und Beistand, das ich es besser mit Betreuung und Therapie schaffe und wir haben uns geeinigt, das er mit mir geht. Nach nem halben Jahr sollten wir uns zusammen setzen und schauen wie es läuft.

    Dann hieß es, er bringt ihn nicht wieder zurück und ich habe anwaltlich versucht, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen, damit ruhe ist. Der Vater hat zurück gerudert und das Kind blieb bei mir. Wir sind also wieder mit außergerichtlicher Einigung raus und mit Empfehlung vom Beistand und Klinik, das das Kind bei mir bleibt.

    Dann wollte er im Abstand von paar Monaten immer wieder über den Verbleib verhandeln. Das hab ich aber abgelehnt, weil es nervt und ich nicht in ständiger Angst leben möchte, das Briefe vom Gericht kommen.


    Jetzt hieß es, unser Sohn wird bald 12 und seine Meinung zählt mehr. Also.hat er sich mit seinen Anwälten bereits beraten und mit dem Jugendamt und wartet, das unser Sohn nun sagt, er will umziehen.

    Unser Sohn hat dazu aber nach wie vor keine Meinung und möchte die Entscheidung eben nicht treffen.


    Der Beistand vom letzten Verfahren stellte mir nun in Aussicht, das beim 3.Verfahren ein Gutachten erstellt werden würde. Er empfindet diese Situation als sehr schlimm für unseren Sohn. Hab ihn letztens zufällig bei ner Veranstaltung getroffen und wir haben kurz geredet.


    Jugendamt sagte mir heute, das wohl ein Telefonat mit dem Vater stattfand, die Zuständige Mitarbeiterin ist aber im Urlaub.

  • Der Einschätzung des Verfahrenspflegers/des Beistandes stimme ich absolut zu: Kommt es zu einer weiteren gerichtlichen Auseinandersetzung, wird das Gericht ein Gutachten erstellen lassen. Ziel: Einschätzung, bei welchem Elternteil der Junge besser aufgehoben ist.


    Und sowohl Verfahrenspfleger als auch Jugendamt scheinen sich bedeckt zu halten, was ihre Einschätzung über die Situation ist.

    Da ist dann oft das Kind "Zünglein an der Waage": Wenn das Kind eine eindeutige Äußerung macht, wo es leben will, wird das Gericht in diese Richtung entscheiden. Weil es einfach ist fürs Gericht. Weil der Wille des Kindes in den Vordergrund gestellt wird.


    Was kannst du tun? Der Verfahrenspfleger, aber auch Gericht und Jugendamt haben wohl schon deutlich gemacht, dass sie die Situation als belastend ansehen fürs Kind. Das liegt oft daran, dass das Kind die Positionierung der Eltern und den (ungewollt ausgeübten) Druck als schlimm empfindet.

    Den Vater wirst du nicht ändern können. Änderung kann nur durch dich erfolgen. Was könntest du machen, dass der Druck aufs Kind ein bisschen oder gar deutlicher weniger wird? - Dem Jungen würde das guttun.

    Haken an der Sache: Es kann passieren, dass dich das in eine schwierigere juristische Position bringt. Dass der Junge dem Druck des Vaters erliegt und sich wünscht, zum Vater zu gehen. Da von dir kein oder weniger Druck kommt, wäre das für den Jungen der einfachere Weg. Ergebnis. Er wäre beim Vater und seiner Art. Aber er würde nicht mehr zerrissen werden. Frage ist, ob du das als schlimmst mögliches Ergebnis aushalten würdest? Um deines Sohnes willen.


    Das musst du für dich einschätzen, ob du das willst und könntest.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Vielen dank für deine Einschätzung.


    Dann hab ich ja über kurz oder lang keine Chancen, außer darauf zu hoffen, das mein Sohn irgendwann erkennt, das es gar nicht um ihn geht bei dieser ganzen Aktion.


    Momentan mach ich einfach nix, außer Mama sein und mich so gut es geht zu kümmern um schule und den ganzen Kram.


  • Momentan mach ich einfach nix, außer Mama sein und mich so gut es geht zu kümmern um schule und den ganzen Kram.

    Das ist vielleicht der Königsweg, um das hier zu erreichen: ..."das mein Sohn irgendwann erkennt, das es gar nicht um ihn geht bei dieser ganzen Aktion".

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Kann denn der Vater darlegen, dass er sich um alle Bedürfnisse des Kindes kümmern kann? So wie ich es verstehe hat das Kind ja Therapien und spezielle Bedürfnisse.

    Ich habe nicht verstanden, warum es besser fürs Kind ist, wenn es bei Dir bleibt bzw. was der Vater tut oder nicht tut, so dass es nicht gut wäre, wenn das Kind zu ihm kommt.

    Ich würde mein Kind auch nicht hergeben wollen, nicht falsch verstehen. Leider gehen Gerichte nicht nach den Gefühlen der Eltern, sondern nach dem, was sie möglichst objektiv für am besten für das Kind halten.

  • Hallo Rosalinde,


    wenn man nur so von oben drauf schaut, dann ziehen da zwei Elternteile am Kind.

    Den Wunsch das eigene Kind auch im Alltagsgeschehen bei sich zu haben kann wohl jeder nachvollziehen.

    Diese Möglichkeit hast Du durch die geschaffene Entfernung genommen, unabhängig von den sicherlich aus Deiner Perspektive guten Gründen.


    Was ist denn Deine Erwartungshaltung?

    Was soll der Vater denn wie konkret tun?


    vg von overtherainbow

  • Frage an die Fachleute hier, ich hab von diesem Thema (gottseidank) keine Ahnung: So wie ich es verstanden habe, lebt der Sohn ja schon lange bei der Mutter und so wie es scheint, hat sie ja sein Leben mit den Therapien etc. gut im Griff. Wenn ein Umgangselternteil das Kind zu sich holen will, muß er doch aber nachweisen, dass es Kind bei ihm wesentlich besser geht als beim bisherigen Betreuungselternteil? Das steht doch hier gar nicht in Frage, oder doch?


    Rosalinde: traust Du Deinem Sohn denn zu, vor einem Gutachter/Verfahrensbeistand/Richter zu äußern, dass er sich nicht entscheiden kann/will? Oder schafft er das nicht, da bei sich zu bleiben (was jetzt um Gottes Willen kein Vorwurf sein soll)?

  • Der Aufenthalt des Kindes ist ja immer wieder streitig gewesen. Und das Kind ist - laut aller Aussagen - unglücklich. Da ist letztlich nichts "verfestigt" und es gibt viele Gründe/Argumente, den Kindesaufenthalt zumindest einmal zu überdenken.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ihr lieben,

    Unser Sohn kann sich nicht um sich selbst kümmern. Essen, Hygiene, klamottenwechsel, Schule, alles benötigt anleitung und Planung. Wenn er vom umgangswe zurück kommt, steht er in exakt den gleichen Klamotten wieder vor mir, wie er los ist. Seine Medikamente muss er selbst nehmen, das vergisst er aber. Schulisch benötigt es engen Kontakt mit den Lehrern. All diese Dinge mach ich seit er Baby ist.

    Sein Papa ist ein guter Papa, aber er sieht diese Dinge eben nicht.Die therapeuten haben versucht ihm begreiflich zu machen, das er mit seinem verhalten schadet und die Diagnosen wirklich existieren.

    er unterstützt nicht. Er leitet nicht an. Das Gericht hat klar gesagt, das eine Betreuung nach der Schule durch Eltern stattfinden soll, das kann er nicht leisten. Das würden die Großeltern machen.die sind aber schon ü70 und sollen ihre Rente genießen.


    Mein Sohn möchte hier bleiben, aber er möchte auch das Papa nicht so traurig ist, es ihm finanziell wieder besser geht, er nicht alleine ist usw. Mein Sohn sieht das schon ganz klar, aber sein Vater leidet so unendlich. Heult sich bei ihm aus, schimpft über mich, verspricht eine bessere Schule. Aber Schule wird immer scheiße sein, wenn man Schule nicht mag.

    Wir haben da lange genug gelebt. Und unser altes Leben, die Freunde gibt es einfach dort nicht mehr. Und sein Versprechen ist eben, das alles so wird wie früher und Mama irgendwann einknickt und hinter her kommt. Aber das werde ich nicht.

    Er suggeriert ihm eine Welt, die es nunmal nicht gibt. An diesen we kümmert er sich super, aber das hält er doch auf dem Niveau nicht durch im Alltag.


    Und ich wollte ihn anfangs wirklich da lassen, hab da wirklich drüber nachgedacht. Aber als ich bemerkt und auch gesprüht habe, wie krass mein Sohn mich dafür ablehnt, das ich nicht da bin, ich konnte es nicht. Ja er is fast 12, aber er is eben noch nicht so weit wie andere.


    Ich hab jetzt 4 monate Zeit wurde mir gesagt, dann reicht er den Antrag ein.

  • Hm, hast du das schriftlich von den Ärzten, dass dein Sohn nach der Schule elterliche Betreuung braucht und dass das Verhatlen seitens des Vaters destruktiv ist ?

    Das wäre denke ich wichtig falls mal wieder eine Verhandlung ansteht.


    Ein Elternteil, dass sich bei seinem Kind ausheult darüber und schlecht über den anderen Elternteil redet, manipuliert das Kind.


    Irgendwo habe ich gelesen, dass der Vater die Diagnosen in Frage stellt und meint, Kind sei bei ihm nicht krank. ist das auch irgendwo schriftlich bestätigt ?


    Diese 4 Monate könntest du ja nutzen, um dich vorzubereiten, Unterlagenn einholen etc....anwaltlichen Rat einholen etc...

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

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    G e l a s s e n h e i t .....................#atmen....

  • Wir haben wie gesagt den pflegegrad 2, wo Begutachtet ist,welchen Umfang er an Betreuung benötigt. Zudem aus der Klinik den Bericht, das er sozial-emotional eben mehr Bedarf hat. Dies gilt auch für die Schule.

    Es kam auch innerhalb der Tagesklinik ein mangelndes Informationen einholen vom Vater heraus. Er hat sich quasi nicht aktiv beteiligt und die Diagnosen auch dort relativiert. Er hat sich nie von alleine mit der Klinik in Verbindung gesetzt, oder der Schule. Ich informiere, aber er nickt nur alles ab. Keine Nachfrage.

    Bei der lerntherapie im Vorgespräch meinte er nur, wenn er hier so Probleme in der schule hat bleibt nur die möglichkeit zu ihm zu ziehen. Da wäre es besser und er hätte die Probleme nicht. Aber ads und lrs verschwindet ja nicht.

    Ich habe alles dokumentiert und führe quasi Tagebuch. Es gibt viele Aussagen die er getätigt hat, auch diese sind schriftlich vorhanden.

    Ich hab extra eine Familienhilfe organisiert, die sich jetzt vermehrt um den kurzen kümmert. Vielleicht den Druck etwas lindern kann.

    Die Therapeutin hat versucht dem Vater begreiflich zu machen, das er nicht versprechen kann, das bei ihm alle Probleme verschwinden und er dort keine Diagnosen mehr hat. Und das das der Grund ist für die emotionalen Probleme vom kurzen. Er muss den Druck rausnehmen.


    Wenn er irgendwann aus fester Überzeugung kommt und sagt, er möchte umziehen, dann is das ok und ich akzeptiere das. Aber er wird in ein tiefes Loch fallen, wenn er es jetzt tut.


    Die Aufgabe von uns als Eltern ist es doch, das Kind zu lieben und zu begleiten, mit all seinen spezial Effekts. Ihm die Chance auf eine tolle Kindheit zu geben, ihn begleiten beim Lernen und wachsen, in dem Maß, wie er es brauch. Und die Umwelt so zu gestalten, das es für das kind passt. Das sind nicht nur therapien, es geht um anleiten und unterstützen bei Freundschaft, in der schule, in der Freizeit.


    Wenn ich mich als Vater also nie um diese Dinge gekümmert habe, mir nicht klar ist, was es bedeutet sein leben komplett umzugestalten und seine eigenen interessen hinten an zu stellen, dann is das Leichtsinn.

  • Wie Volleybap schon schrieb, hast Du letztlich auf den Vater weder in seiner Haltung, noch in seiner Wahrnehmung Einfluß.

    Aus meiner Perspektive könnte ich es mir für Euren Sohn hilfreich vorstellen, wenn Du weiter machst wie bisher.

    Im Umgang mit dem Kind neutral und ehrlich gegenüber den Äußerungen des Vaters bleiben und Dich hier oder woanders auskotzen.

    Unabhängig von den Herausforderungen die Dein Sohn hat, muss dies nicht bedeuten, daß er nicht wie viele andere Kinder auch von alleine rausfindet und einordnet, was da stattfindet beim Papa.

    Die Unfähigkeit des Vaters die Diagnosen seines Kindes zu akzeptieren wirst Du nicht auflösen können und es wird wohl auch, zumindest nicht zeitnah, eine Elternebene entstehen, die Du als belastbar wahrnimmst.


    vg von overtherainbow

  • Mit der Pflegestufe 2 stehen dir Zuschüsse von gut 350 Euro zu im Monat bzw. bezahlte Fremdleistungen von gut 750 Euro. Damit sollen überübliche Leistungen in der Kinderbetreuung abgefedert werden. Es ist zwar eine schräge Rechnung des Staates, aber man kommt auf einen monatlichen Leistungszusatz von vielleicht 30 Stunden.

    Das ist nicht die Welt und ein Gericht wird es nicht als unmöglich ansehen, dass der Vater das im Familienverband mit den Eltern leisten kann. Da kannst du zwar argumentieren, die Großeltern sollen die Rente genießen. Aber erzwingen kannst du das nicht. Da das Kind älter wird, ist von weniger anfallender punktgenauer Betreuung auszugehen.


    All das würde dir der gegnerische Anwalt auf deine Argumente flugs unter die Nase reiben. Was da den Richter überzeugt, ist offen.

    Hilfreich wäre, wenn du auf eine sichtbare und objektiv erkennbare Verbesserung der Situation deines Jungen verweisen könntest: Anschlagende Therapie u.ae.
    Der Vater steht da ja mit leeren Händen. Er kann nur von mutmaßlichen Verbesserungen bei ihm sprechen. Du hast die Chance, Fakten zu liefern und (hoffentlich) eine gute Prognose. Frag Mal Therapeuten und auch Schule, ob du da etwas schriftlich bekommst. Und gucke selbst, ob und wo sich etwas verbessern kann. Dein Kampfplatz sollte nicht das Herabsetzen des Vaters sein, der ( schwierig zu führende) Beweis für seine etwaige Unfähigkeit. Sondern du solltest darstellen, ob und wo es positive Entwicklungen gibt, die die Richtigkeit der früheren Absprachen und Vergleiche bestätigen, ist mein Rat.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Mit der Pflegestufe 2 stehen dir Zuschüsse von gut 350 Euro zu im Monat bzw. bezahlte Fremdleistungen von gut 750 Euro.

    Woher hast du diese Zahlen?

    Meinst du das Pflegegeld und die Verhinderungspflege?


    So viel ist das mit der Verhinderungspflege gar nicht. Wenn man jemanden von Caritas, AWO und Co. zur Unterstützung anstellt, ist man locker bei einem Stundensatz von 30€. Da ist die Verhinderungspflege ganz schnell aufgebraucht.

  • Woher hast du diese Zahlen?

    Die werden regelmäßig neu berechnet (wie Kindergeld, Bürgergeld Rentenpunktwert usw.) und dann im Sozialgesetzbuch festgeschrieben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • M. W. 2017 zuletzt hat das Gesundheitsministerium eine ausführliche Broschüre zum Thema Anspruch bei Pflege herausgegeben. Derzeit ist das formal alles brav auf der Homepage zu finden https://www.bundesgesundheitsm…gebeduerftig-was-nun.html, aber in der Sache wenig hilfreich nach meinem Empfinden. Am besten stellt in meinen Augen - weil relativ unabhängig - das die Verbraucherzentrale dar:


    https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/pflegeantrag-und-leistungen/diese-leistungen-koennen-sie-fuer-die-pflege-beantragen-13424


    Da sind dann auch außerhalb der Gesetzesblätter die von mir genannten Beträge zu finden, auf die Anspruch besteht (allerdings: so man Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist bzw. familienversichert. Bei Selbstständigen kommt es auf das an, was man versichert hat, bei Beamten gibt es Beihilferegelungen.)


    Soweit off topic. Mit den Zahlen wollte ich eigentlich sagen: Die Pflegestufe 2 ist letztlich vom Zeitaufwand nicht so hoch angesetzt, dass der Vater hier im Fall nicht argumentieren könnte, den Aufwand neben der Arbeit und mit Familienhilfe (Großeltern) abzuarbeiten.

    Darum könnte es für Rosalinde problematisch sein, mit der Notwendigkeit einer sehr umfassenden und zeitaufwändigen Betreuung zu argumentieren und dafür die Pflegestufe 2 als Hauptbegründung zu nennen. Da könnte der Anwalt des Vaters gut reingrätschen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.