Umgang gerichtlich ändern

  • das käme wohl sehr auf die Ursachen der Epilepsie an.


    Wird das denn am Anfang schon geprüft?

    Keine Ahnung. Neurologische Schäden durch jahrelangen Alkoholmissbrauch sind auf jeden Fall nicht ungewöhnlich.

    Grundsätzlich kann man über die Blutwerte schon den Konsum beurteilen, aber wie Volley schon schrieb, wirst Du die nicht bekommen.

    Die Gradwanderung bestünde für mich tatsächlich darin, auf der einen Seite einen kranken ET nicht die Möglichkeit zu geben Verantwortung für sein Verhalten und seine Entscheidungen ab zu schieben und gleichzeitig so mit ihm um zugehen, daß die Kids nicht gefährdet werden.


    vg von overtherainbow

  • Aber ist es denn dann für das Wohl der Kinder nicht wichtig zu erfahren, was genau los ist?


    Er könnte ja in Zukunft während dem Umgang wieder einen Anfall bekommen.

    Was Du jetzt mit Kindeswohl begründest, würden andere - zum Beispiel das FamGericht - als Übergriffigkeit interpretieren.


    Es wird in unserem Kulturkreis grundsätzlich vorausgesetzt, dass erwachsene Menschen in der Lage sind, verantwortlich mit ihren Kindern umzugehen. Niemand muss eine Prüfung dafür ablegen oder einen Gesundheitstest machen. Und niemand kann das einfordern.


    Bevor Dinge "näher geguckt" werden dürfen, muss es erst zu einem Vorfall kommen. Darum dürfen in Deutschland 137-Jährige munter mit ihrem Auto fahren, solange sie nicht irgendwo im Schaufenster ihres Discounters landen.

    Wenn bei Dir die Polizei aufschlagen würde oder das Jugendamt mit der Begründung, Du wärst als Alleinerziehende mutmaßlich überfordert, wärst Du zu recht empört. Da müsste es mindestens einen konkreten Vorfall geben, der bezeugt ist. Genau so ist es mit dem Ex. (Darum hat ja das Jugendamt bereits abgewunken.)


    In diesem rechtlichen Rahmen bewegen wir uns in Deutschland. Deshalb musst Du bei der Argumentation (außerhalb des Forums oder über die Grenzen des Familienverbundes/Freundeskreises hinaus) aufpassen. Manche Argumente können Dir auf die Füße fallen und damit das Gegenteil von dem bewirken, was Du willst.


    Wenn Du also keine Gesprächslösung mit dem Ex findest, keinen guten Zugang zu ihm, um die Dinge zu klären, musst Du wohl warten, bis Du wirklich einen handfesten Beweis hast, der tragfähig genug ist, um Dein Ziel durchzusetzen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Darf ein Gericht denn ein Gutachten anfordern um das mit dem Anfall und der Alkoholsucht zu prüfen?

    Nein. Natürlich nicht.

    Erstens müsste der Vater dem eh freiwillig zustimmen.

    Zweitens gibt es dazu keinen Anlass. Es gibt viele Menschen mit einer Grunderkrankung oder einer Behinderung. Und die sind in der Regel absolut in der Lage, ihre Kinder großzuziehen. Deine Kinder nimmt das Jugendamt auch nicht in Obhut, weil Du mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1000 einen Schlaganfall bekommen könntest.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Getreu dem Motto "Das Kind muss erst in den Brunnen fallen"...


    Und dann heißt es, ja warum haben Sie denn nichts gesagt????


    Das ist alles ziemlich niederschmetternd. Ich hab doch einfach nur Sorge, weil ich -leider- genau weiß wie es dort zugeht

  • Aber woher weißt du das denn genau, wie es dort zugeht? Wenn es Eigenbeobachtung ist, dann kannst Du das anbringen - wenn er bei der Abholung der Kinder aus dem Auto torkelt und beim Einparken Nachbars Stoßstange verbeult hat. Da brauchst Du auch nicht, was Du ja leider nicht kannst -, die Alkoholfahne riechen.

    Bisher habe ich aber den Eindruck, es kommt von den 2- und 4-jährigen Kindern ("Papa schläft") und als Hörensagen von Dritten, die aber selbst nicht in den Ring steigen und bei der Polizei melden: "Der Herr X ist gerade besoffen ins Auto gestiegen und gefährdet Leib und Leben mitfahrender Kinder und anderen Verkehrsteilnehmern."


    Was soll da das Jugendamt, was soll da ein Richter entscheiden? Auch die werden sagen: "Vater, saufe keinesfalls, wenn du die Kinder hast. Sonst gibt es Stress, wenn was passiert."

    Und dann: "Mutter, wenn Du etwas von deinen Behauptungen beweisen kannst, dann beweise das jetzt. Dann leg die Beweise auf den Tisch. Und seien es eidesstattliche Aussagen von Beobachtern."

    Aber dann werden sie sagen: "Eltern, redet. Klärt das. Ihr seid erwachsene Leute. Und wenn ihr euch gegenseitig noch so auf den Senkel geht: Ihr habt Kinder. Also ran."


    Und beim Reden wird ganz wichtig sein, dass du weisst, welches Ziel du erreichen willst. Das ist mir bei der ganzen Diskussion immer noch nicht klar geworden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich war lange genug selbst Teil der Familie um zu wissen wie es dort ist.


    Mein Ziel ist eigentlich nur, dass ich meine Kinder guten Gewissen dort überlassen kann. Dass er Verantwortung übernimmt und diese durch seinen Konsum nicht gefährdet.


    Nur er hat keinerlei Einsicht und seine Familie deckt alles. Das was ich sage interessiert da nicht...

  • Wird das denn am Anfang schon geprüft?


    Ja. Ein epileptischer Anfall ohne bekannte Erkrankung kann ja verschiedene Ursachen haben. Alkohol ist nur eine mögliche.

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~

  • Ich war lange genug selbst Teil der Familie um zu wissen wie es dort ist.


    Mein Ziel ist eigentlich nur, dass ich meine Kinder guten Gewissen dort überlassen kann. Dass er Verantwortung übernimmt und diese durch seinen Konsum nicht gefährdet.


    Nur er hat keinerlei Einsicht und seine Familie deckt alles. Das was ich sage interessiert da nicht...

    Die Kinder "guten Gewissens" dort für den Umgang zu überlassen ist ja bei deiner Situationsbeschreibung kein erreichbares Ziel. Laut deinem Startposting hat sich ja die Situation, die du von eurem Zusammenleben noch kennst, eklatant verschlechtert:

    "Nun, knapp 1,5 Jahre später kommen immer mehr Sachen ans Licht. KV trinkt täglich, auch morgens. Fährt alkoholisiert Auto, kommt der Arbeit nicht mehr nach (seine Mama ist sein AG, die deckt das alles)." - woher auch immer du das weißt.


    Da keine Einsicht da ist, das Umfeld alles deckt und absichert, du mit deinem Reden auch gegen die Wand sprechen könntest - ist eigentlich klar: Dein Ziel ist nicht erreichbar.

    Von Vaterseite nicht, wie gerade beschrieben.

    Über Jugendamt und Gericht nicht - wie im Thread diskutiert, da Du keine juristisch verwertbaren Beweise erbringen kannst.


    Bedeutet: Wenn nicht ein Blitz vom Himmel fährt und dem Vater Einsicht vermittelt oder Dir juristische Beweise auf den Schreibtisch knallt, bewegt sich auf Vaterseite nichts. Und Dein Wunsch - keine Sorgen haben zu müssen, wenn die Kids zum Vater gehen - ist nicht erfüllbar.


    Und nu?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • dass ich meine Kinder

    Es sind aber nunmal nicht alleine deine Kinder, sondern eure.
    Und in diesem Sinne werdet ihr Lösungen finden müssen ,damit den Kindern beide Elternteile erhalten bleiben.

    Die Epilepsie wird nun abgeklärt und er, wenn nötig medikamentös eingestellt. Wenn du sie dazu nutzt, dass es den Kindern nicht zumutbar ist, dann sei dir auch bewusst, dass auch du daran oder einer anderen Erkrankung erkranken kannst. Würdest du dann, deiner Argumentation folgend, die Kinder in eine Pflegefamilie geben, da du dich nicht mehr sicher kümmern kannst?

    Und ja, Alkoholismus ist sch..., wie jede andere beeinträchtigenden Erkrankung auch.

    Prüft aber alles, und nehmt nur an, was gut ist. (1.Thess. 5,21)

  • Vielleicht hilft es Dir ja, mal zwei konkrete Ziele für Dich zu formulieren.

    z.B.:

    - Ich kann unter den jetzigen Bedingungen die Kinder nicht zum Umgang mitgeben.

    - Um Umgang zu ermöglichen und zu fördern, benötige ich...


    Was soll denn in dem Eilantrag der RAin stehen?

  • Ist denn die Diagnose Epilepsie gesichert?


    Ne, ich schrieb ja epileptischer Anfall



    Was soll denn in dem Eilantrag der RAin stehen?


    Ich denke sie möchte den begleiteten Umgang beantragen.

    Habe ihr auch nur die Dinge genannt, die ich weiß/die vorgefallen sind.

    Was sie konkret daraus macht, werd ich wohl noch erfahren.