Der Sachverhalt: seit 2 Jahren hat KM2 unserer Tochter versprochen, dass sie ihren 10. Geburtstag mit 6 Kindern in einem Indoor-Spielplatz feiern darf. Unsere Tochter hat da öfters drüber gesprochen und sich darauf gefreut. Ich hatte mich nicht direkt darüber geärgert, aber für mich gesagt, ok, dann soll die KM2 das so machen, es ist ihre Sache.
Meine Tochter und meine Kleine haben fast am gleichen Tag Geburtstag, deshalb hatte ich mir schon lange vorher überlegt, wie ich deren Geburtstage nachfeiern werde, da beide ihren echten Geburtstag während der Mamazeit hatten. Also habe ich ein schönes Event für beide als Nachfeier gebucht; begrenzte Teilnehmerzahl auf 10 plus maximal 2 Erwachsene, jede der beiden Nach-Geburtstagskinder durfte 3 Gäste einladen. Zudem waren die beiden großen Brüder der Geburtstagskinder dabei. Zudem kamen mein Sohn und Anton, der große Bruder von Ama, der besten Freundin meiner Kleinen. Somit waren die 10 Teilnehmer voll.
Meine Tochter hatte, da der Indoor-Spielplatz mit der Mama für sie ein höheres Ansehen hatte, NICHT ihre besten Freunde für dort vorgesehen sondern lud zu meinem Event 3 Freundinen 2. Wahl ein. Die 1. Wahl sollten mit ihr im Indoor-Spielplatz feiern.
Unglücklicherweise starb ihre Oma aber kurz vor ihrem Geburtstag und KM2 reiste deshalb kurzerhand für 2 Wochen in ihr Heimatland. Ich nahm meine beiden Kinder zu mir während der Zeit, auch wenn es etwas holprig war. Irgendwie schaffte ich es dann doch noch, dem Geburtstag meiner Tochter ein klein wenig Glanz zu verschaffen (meine geplante Nach-Geburtstagsfeier war erst 2 Wochen später). Ihr Freund übernachtete bei uns, trotz meiner Sorge, ob ich das noch zulassen kann, Junge und Mädchen im gleichen Zimmer, am nächsten Morgen gabs Kuchen, dann gemeinsam Schwimmen und am Nachmittag Indoor-Spielplatz für sie und den Sohn. Also auch ganz gut hinbekommen.
Am Tag nach der Rückkehr der Mutter entdeckte meine Tochter einen Ring an ihrem Finger und erfuhr so, dass die Mama gerade von ihrer Hochzeit im Heimatland zurückkam. Aber sie sollte davon kein Sterbenswörtchen an mich erzählen. Ich hatte über Ghossip schon gehört, dass sie angeblich zur Heirat dorthin geflogen sei, aber das war für mich Unsinn, denn ich „wusste“, dass es der Todesfall ihrer Mutter war, der sie dazu zwang, u. a. auch den Geburtstag der Tochter ausfallen zu lassen.
Die ganze Geschichte habe ich deshalb geteilt, weil meine Tochter jetzt wie ausgewechselt ist. Während der Abwesenheit der Mutter, als wir alle glaubten sie sei weg, wegen des Todesfalls, war ich so am Ende mit meinem Latein (Mein SPFH-Mann war krank) dass es Spitz-auf-Knopf stand, dass meine Tochter für immer in den Haushalt der Mutter umgezogen wäre. (Ich weiß, dass ich da falsch reagierte, aber es war für mich einfach die Hölle hier zuhause). Dankenswerterweise hat ihre Ergo-Therapeutin mich sehr gut eingefangen und auch Hort und das Jugendamt halfen, dass am Ende doch noch alles gut ging, und ich nicht 20 Jahre nach meinen ersten Kinder-Verlust-Erfahrungen das gleiche wiedererlebte.
Auf jeden Fall scheint mir klar, dass unsere Tochter sehr wohl gespürt hatte, dass etwas nicht stimmt, aber nicht wusste was da nicht stimmt, nämlich dass die Mutter ihren Geburtstag ausfallen ließ, nicht wegen der toten Oma, sondern wegen der anstehenden Trauung, Ich glaube ganz sicher, dass sie "wusste" etwas stimmt nicht, aber sie konnte es nicht festmachen, und dann hat sie diese Unsicherheit mir gegenüber sehr destruktiv ausgelebt.