Da waren sie wieder, meine drei Probleme

  • Moin. Sorry für die Polemik in der Headline.
    Vielleicht kennt ja schon der eine oder andere Forenuser meinen historischen Backround.
    Mit meiner Ex habe ich drei minderjährige Kinder, 2 Jungs (17/14 Jahre) ein Mädchen (15 Jahre).
    Die waren jetzt jüngst 2 Wochen in den Ferien bei mir und haben sich über die Mutter unisono beklagt, wegen:

    a) Den Belangen der Kinder wird nicht die benötigte Priorität einräumt. Bzw. die Themen
    meiner Ex häufig Vorrang haben. Termine für Schule oder Arzt werden nicht kommuniziert
    oder nicht bearbeitet.
    Beispiel: Die Kinder bekommen infos, die über E-Mail Kanäle von der Schule an die Eltern kommen, von den Mitschülern und
    nicht von der Mutter. Hier zum Beispiel Zahlungsinformationen für die Klassenfahrt der Tochter.
    Mutter behauptet, keine E-Mai bekommen zu haben.


    b) Oft kein Geld für notwendige Sachen da ist, wie Schulmaterial, Haarschnitt, Bekleidung
    oder sogar Verpflegung. Die Kids sind oft über das Wochenende alleine, betreuen die 8jährige Halbschwester
    und haben dann nicht mal die Option auf eine abwechslungsreiche, gehaltvolle Kost. Alternativ 3 Tage Butterbrot,, Nudeln oder
    TK-Pizza, wenn überhaupt.
    Geld für Vapes, Zigaretten und Abos für Beautyprodukte im dreistelligen Bereich sind aber drin.
    Es wird auch überproportional viel Fastfood konsumiert (extern bestellt), da meine Ex dafür keine Budgets aufstellt,
    fehlt dann das Geld für größere Lebensmitteleinkäufe
    Unsere Tochter braucht für das neue Schuljahr ein IPad und auf mehrmaliges Nachfragen der Tochter,
    wann es besorgt wird, antwortet die Mutter nicht oder nur ausweichend.


    c) Das die Ex häufig andere vor den Karren spannt, um die Dinge zu erledigen, für die sie
    eigentlich zuständig ist. Z. B. Einkaufen, medizinische Angelegenheiten für die Kinder regeln.
    Das lässt sie häufiger von unserer erwachsene Tochter und deren Freund regeln, weil die mobil sind.
    Die haben auch schon öfter Lebensmittel für die drei, bzw. vier Kids eingekauft und dafür nicht einmal
    das Geld wieder bekommen. Die machen das dann nicht wegen der Mutter, sondern weil ihnen die
    Geschwister leid tun.

    Aus den benannten Gründen ist vor zwei Jahren schon unsere jetzt 18jährige Tochter in meinen
    Haushalt gewechselt und hat die Erfahrungen im Haushalt der Mutter in fünfzehn Monaten Therapie
    aufgearbeitet.

    Die Mutter arbeitet als selbstständige Dozentin für erste Hilfe, hat viele Wochenendeinsätze als Ersthelferin
    am Wochenende. Der Arbeit ordnet sie alles unter und die Belange der Kinder finden wenig Gehör.
    Ich glaube, das macht sie vor allem, um Anerkennung von außen zu erhalten und nicht, weil das
    wirtschaftlich notwendig wäre. Nach meiner subjektiven Einschätzung hat sie ein
    übersteigertes Geltungsbedürfnis. Schöner wäre es für mich aber, wenn die Anerkennung ihrer Kinder
    Vorrang vor Auftraggebern, Dienstleistern und Clientelbekannschaften hätte.

    Die Mutter kokettiert aber damit, das sie nur 4 Stunden Schlaf hat, bevor der nächste Einsatz dran kommt.
    Damit erzeugt sie ein schlechtes Gewissen, wenn man sie mal fragt, wie eine familiäre Angelegenheit geregelt wird.
    Dafür wird von ihr verlangt, das die drei Kids den Haushalt selbstständig und proaktiv schmeißen (Putzen, Wäsche waschen,
    Aufräumen, Kochen etc.). Läuft das nicht zur Zufriedenheit der Mutter, wird regelmäßig gedroht, das das Haus verkauft
    werden muss und dann alle in eine kleine Butze ziehen müssten. Andere Variante: "Dann könnt ihr ja zu eurem Vater gehen,

    wenn es da so toll ist."
    Beteilung am Haushalt für die Kinder richtig und sinnvoll, aber leider einseitig, wenn die Mutter ihren Teil nicht leistet.
    Fragen die Kinder nach Unterstützung, heißt es oft "Wann soll ich das noch machen?". Wollen die Kinder über eigene
    Probleme berichten, meint die Mutter: "Was soll ich denn erst sagen?". Damit stellt sie ihre Belange über die der Kinder.
    Aber wenn die Kinder Großes geleistet haben (z. B. in der Schule) , dann stellt sich die Mutter nach vorne und nimmt gerne Lob entgegen.

    Unser Problem ist, das man mit der Mutter nicht reden kann. Sie betrachtet quasi jede Kritik als Angriff auf ihre Person.
    Dann sind immer die anderen Schuld. Kein Unrechtsbewusstsein, keine Reflexion. Sie ist immer ein Opfer der Umstände.
    Das sehen die Kinder und ich gemeinsam so.
    Wenn es nur um Geld ginge, würde ich da gar nicht reden und einfach alles notwendige für die Kinder bezahlen. Das kann ich mir
    aber leider auch nicht leisten., weil mir nach der Unterhaltsleistung an die Mutter auch kein Vermögen bleibt.

    Die Kinder wissen, das sie auch zu mir kommen könnten, aber da ist der Leidensdruck noch nicht groß genug .
    Sie fühlen sich auch für ihre Halbschwester verantwortlich, die dann alleine zurückbleiben würde. Und natürlich
    der Verlust des sozialen Umfeldes. Dann fühle ich da auch ein großes Paket Resignation.

    Was soll man also machen? Der Mutter würde ja niemand das Sorgerecht einschränken oder einen Vormund
    installieren, der die Versorgung der Kinder regelt. Kann man wohl nichts machen, außer darauf zuwarten, dass
    die Kinder sich freistrampeln und eine eigenständige Entscheidung treffen.

  • Ufff…


    spontan.


    Bei Schule kannst du doch teilnehmen an den Elternabenden und dich auf die Verteilerlisten setzen lassen. Gerade in den letzten Schuljahren finde ich den Einsatz der Eltern nochmal wichtig - da werden viele Termine fällig - Schulbesichtigungen.


    Zu den Wochenenden - können die Kids zu dir kommen?


    Versuch dich nicht an der Ex abzuarbeiten - versuche Lösungen für die Kids zu schaffen.


    Die Halb- Schwester wird auch älter und mobiler….

  • Ich hatte mal einen Schüler, der von seinen Eltern so ähnlich wenig versorgt wurde, wie deine Kinder. Das hat zwangsläufig zu Problemen geführt, bei ihm zu einer ausgeprägten Bindungsstörung. Vertrauen in neue Personen, Zuverlässigkeit von Regeln etc. pp. - das alles gab es für ihn nicht und wird immer noch in Therapien aufgearbeitet. Das Verhalten der Mutter sehe ich also sehr kritisch.


    Du kannst da leider nicht viel machen, aber du kannst deine Kinder bestärken, sich Hilfe zu suchen. Mit jemandem reden. Das kann ein Beratungslehrer, ein Vertrauenslehrer, ein Sozialpädagoge sein. Die Schulen sind da heute ganz gut ausgestattet. Wenn Zahlungen nicht pünktlich geleistet werden, versuchen die Kids natürlich erst einmal, das Problem nicht zu kommunizieren, schließlich wollen sie ihre Mutter nicht diskreditieren. Sie sind ja auch abhängig von ihr.

    Es wäre hier wirklich hilfreich, wenn jemand von außen sich der Kinder annimmt und entsprechend unterstützt.

    Wichtig: Sich Hilfe zu suchen, ist kein Verrat an der Mutter! Das muss für die Kinder ganz klar sein. Und: Gespräche mit o.a. Personen sind immer vertraulich und werden niemandem sonst kommuniziert. Die Kinder müssen also keine Angst haben, dass sie irgendwie stigmatisiert werden oder jemand mit dem Finger auf sie zeigt. Vielleicht hilft es ihnen, sich einfach mal jemandem anzuvertrauen und ihr Herz auszuschütten, der nicht emotional involviert ist (du bist das). Das kann schon ganz viel auslösen und sie weiterbringen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Solche Dinge sind nicht schön und sehr frustrierend. Aber wirklich machen kannst du m.E. nichts, so lange der - wie du schreibst -"Leidensdruck" der Kinder nicht so groß ist, dass sie sich von sich aus wehren.

  • Puh, das ist sicher nicht leicht, da mehr oder weniger zuschauen zu müssen. Die Kinder wissen, dass sie, wenn es hart auf hart kommt, bei Dir sein können; das ist gut und wichtig. Kajs Vorschlag würde ich mich anschließen. Auch wenn sie wissen, dass sie Dir all das immer erzählen können, kann es vielleicht noch mal anders helfen, mit jemandem zu sprechen, der "fachlich" damit befasst ist.

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~

  • Lena_1977 : Da bin ich schon dran. Habe mich schon mit dem Sekretariat in Verbindung gesetzt.
    Die Kinder können jederzeit zu mir kommen. Wann sie wollen. Ist zwar nicht um die Ecke (25km), aber ich hole sie dann ab.
    Der Turnus ist sonst alle 14 Tage ein Wochenende und eben die Ferien.

    Tochter hat mich gestern angerufen, jetzt ist herausgekommen, das die Frist für die Zahlung der Klassenfahrt bereits vor
    2 Wochen verstrichen ist. Die Mutter hatte davon Kenntnis, meinte zur Tochter, sie wüsste sowieso nicht, wie sie das bezahlen soll und
    wäre daher untätig geblieben. Ich kommentiere das mal nicht weiter.

    Kaj : Danke für den Input. Ja, das merke ich, das hinterlässt Spuren. Das, also Gesprächsunterstützung, werde ich mal mit den Kindern besprechen, wenn sie wieder hier sind.

    Franziska : Eher friert die Hölle zu, als das die Ex das Haus verkauft. Das sind nur Drohgebärden, um die Kinder gefügig zu machen.
    Vor 12 Jahren habe ich gesagt, ich oder das Haus. Sie hat sich für das Haus entschieden.

    Jannne und CoCo , danke für eure Empathie.

  • Oh man, das tut mir so leid.

    Kann man wirklich nicht mehr die Klassenfahrt bezahlen?

    Ja doch, ich denke schon. Im Nachhinein habe ich erfreulicherweise erfahren, das die Schulwechsler doch eine längere Frist haben, weil die später informiert wurden.
    Meine 23jährige Tochter schreibt mir heute per Whatsapp, das meine Ex ausgerastet ist, weil die drei Kids angeblich die Küche nicht geputzt hätten. In der Folge ist die Ex am nächsten Vormittag nicht arbeiten gegangen und hat selbst die Küche bearbeitet. Dafür will sie 4 Stunden gebraucht haben und stellt ernsthaft den Kindern einen entgangenen Gewinn von 100 Euro aus. Die Große und ihr Freund, der dabei war, sind aus allen Wolken gefallen. Nach deren Ansicht wäre die Küche nicht schmutzig gewesen.

  • die 100 Euro kann sie ja für die Klassenfahrt einsetzen...und nun...was soll passieren...haben die Große und ihr Freund etwas zur Mutter gesagt?


    Der Mutter scheint alles über den Kopf zu wachsen ,wer der Freunde, Bekannte, Verwandte hat noch einen Draht zu ihr und könnte mit ihr reden?

  • Meine 23jährige Tochter schreibt mir heute per Whatsapp, das meine Ex ausgerastet ist, weil die drei Kids angeblich die Küche nicht geputzt hätten. In der Folge ist die Ex am nächsten Vormittag nicht arbeiten gegangen und hat selbst die Küche bearbeitet. Dafür will sie 4 Stunden gebraucht haben und stellt ernsthaft den Kindern einen entgangenen Gewinn von 100 Euro aus.

    Das ist unfassbar... Ich hoffe, es findet sich jemand professionelles, der den Kindern nahebringt, dass sie nicht aus Verantwortungsgefühl für die jüngste Schwester dort bleiben müssen. Für deren Wohlergehen darf ihr Vater sorgen.

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~

  • in solchen Fällen frag ich mich immer, warum so viele Kinder, wenn ein Mensch an sich Probleme hat, so was äußert sich ja auch früher, aber nicht das Thema

    Wow... Da kannst Du im Grunde jeden hier fragen, "Warum hast Du mit dem Menschen ein oder mehrere Kinder bekommen; der den Expartner (hier sind beide Geschlechter gemeint) inzwischen als gestört, als Narzissten oder sonst etwas bezeichnet. Weißt Du da auch, dass sich das früher geäußert hat?

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~

  • @F4tH3R F16URE
    Ich wünsche dir und deinen Kindern Kraft und Durchhaltevermögen. Mögen sie sich zeitnah entscheiden und sich von der Mutter abnabeln bzw. befreien.
    Die von dir geschilderten Beispiele bedürfen meiner Meinung auch gar keiner Diskussion. Das geht einfach gar nicht, unglaublich.

    mit der Mutter nicht reden kann. Sie betrachtet quasi jede Kritik als Angriff auf ihre Person.

    Dann sind immer die anderen Schuld. Kein Unrechtsbewusstsein, keine Reflexion. Sie ist immer ein Opfer der Umstände.

    Dieses Verhalten kommt mir schmerzlich bekannt vor. Siehst du bei deiner Ex starke Selbstwertprobleme? Hält bzw. hielt sie sich für eine großartige Mutter?

  • ja, unaufällig war es sicher nicht

    Willst Du damit sagen, dass es jedem früher hätte auffallen müssen, wie der Expartner tickt?

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~

  • Das finde ich echt eine steile These. Freundlich ausgedrückt. Nein, es ist nicht das Thema - Du hast es aber dazu gemacht... Ich sage jetzt besser nichts mehr dazu. Vielleicht äußert sich Father ja noch zu Deinem Vorwurf.

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~