Hallo an alle,
ich um die 40 und meine 3 jährige Töchter sind seit gut acht Wochen allein in unserem zu Hause. Die Mutter kommt am Wochenende von ihrem neuen Job wieder zurück in unsere Stadt.
Was für uns beide schon eine große Herausforderung ist.
Besonders die Zeit davor war sehr anstrengend für die Familie. Die Mutter hat sehr viel Zeit darauf verwendet ihren neuen Job und die Wohnsituation dort zu koordinieren.
Nach dem letzten Jobcrash, ja es gab mehrere, hat sie sich 5 Wochen in einer Kur wegen ihrer Depressionen aufgehalten und wir haben sie ab und zu am Wochenende für einen Nachmittag gesehen. Das war für uns beide sehr hart und hat Spuren hinterlassen.
Sie hat sehr viel Freiraum für die Bewältigung ihrer Probleme bekommen.
Sie ist gerne Unterwegs, also auf ihre Weise, mag Events, Konsum, Urlaub und das unbeschwerte. Die Basisarbeit oder komplexe Dinge überfordern sie schnell und sie bricht dann gerne ab. Ich bin da genau das Gegenteil. Alles soll durchdacht oder zumindest kurz abgewägt sein. Meide eher volle Events und stressig Situationen, obwohl ich da schon besser geworden bin.
Sie geht im Stress voll auf, mag an der Depression liegen.
Seit der Schwangerschaft waren bei ihr Zweifel an der Tagesordnung. Nach der Geburt wurde es schlimmer. Alleine mit ihrem Kind war ihr oft zu viel, obwohl ich so viel wie möglich zu Hause war und mir sehr viele Nächte um die Ohren geschlagen habe. Elternzeit, Stundenreduzierung usw.
Mit ihren 3 Jahren ist ja alles viel viel einfacher geworden. Sie kommt in der Kita gerade in den Elementarbereich und wird oder ist schon eine 'Große'. Die kleine ist toll und liebt ihre Mama. Eigentlich könnte sich jetzt alles gut einschwingen. Aber sie bleibt dabei, vorher alles für die Beziehung gegeben zu haben und ich wollte nicht. Ich war und bin habe die letzten vier Jahre voll am Limit und sie konnte sich um ihre Mentale Gesundheit kümmern. Meine ist dafür nicht gerade aktuell und braucht definitiv Pflege.
Manchmal weint die Tochter erst am Donnerstag. In der anderen Woche gar nicht nach ihrer Mama.
In dieser war es bereits am Montag.
Als ob sie es irgendwie spürt, dass ihrer Mama keine richtige Familie möchte.
Am Wochenende habe ich dann ihre Zurückhaltung der letzten Wochen angesprochen und wir haben das ganze Wochenende darüber geredet.
Sie wünscht sich einen besseren Partner, der auf ihre Bedürfnisse eingeht und verlässt mich. Ihre Tochter hat sie eigentlich ja schon verlassen.
Verheiratet sind wir auch seit gut 8 Jahren. Zusammen seit etwa 15.
Ich bin am Boden. Auch wenn es eigentlich nicht sehr überraschend kommt. Habe körperliche Beschwerden, keinen Appetit und bin neben der Spur. Habe so schon viel zu wenig auf den Rippen. Keine Ahnung wie das so gehen soll. Obwohl ich die letzten vier Jahre eh schon nur von Tag zu Tag lebe.
Danke an die Oma von hier
Ich habe das Gefühl der vollkommenen Hilflosigkeit mich alleine gut um alles zu kümmern und der kleinen einen stabilen Rahmen zu bieten.
Wir beide haben seit Anfang an eine sehr starke Bindung. Wahrscheinlich auch durch die Zurückhaltung der Mutter.
Was sind meine Hoffnungen:
- etwas Beistand von euch
- Psychologische Betreuung (Tipps?)
- gerne Kontakt mit anderen Papas in ähnlicher Lage (Auch Mamas, Hilfe ist toll)
- Irgendwie jemanden kennenzulernen der neu in unsere Familie einsteigt, mit oder ohne Kind.
Obwohl ich natürlich gerade gar nicht in der Lage bin etwas neues zu beginnen. Aber vielleicht gerade jetzt.
- Vielleicht eine Patch-WG
- Aber eigentlich habe ich keinen Plan
Viele Grüße