Ex will kein Wechselmodell mehr

  • Moin Moin zusammen,



    mich beschäftigt seit einigen bereits das Problem mit meiner Ex. Wollte mich hier mal austauschen, was andere Personen davon denken.



    Wir haben uns Anfang des Jahres getrennt und nun geht's um unseren kleinen Mann (4 Jahre).



    Sie zog ebenfalls Anfang des Jahres aus und aufgrund ihres Nebenjobs, sieht die Betreuung unseres Kindes gefolgt aus:



    Mo - Fr Kita bis 12:30 Uhr



    Sie holt ihn aus der Kita ab und ich hole ihn dann so gegen 17 Uhr bei ihr ab. Der kleine schläft dann bei mir und am nächsten Morgen bringe ich zur Kita.



    Nun kommt Sie aber auf Idee, ihren Nebenjob zu kündigen und damit der kleine jeden Tag bei ihr ist und ich ihn nur alle 2 Wochen am Wochenende sehen darf.



    Das möchte absolut nicht und Stelle mich deshalb quer. Ich meinte zu ihr, wenn Sie es so möchte, dann soll sie es einklagen.



    Unser Sohn leidet unter diesem Modell nicht und ich empfinde es als optimal. Er kann Mama und Papa zugleich am Tag sehen. Ich will es unseren Sohn absolut nicht antun, dass er von fremden Leuten befragt wird. Aber sie ist absolut Stur und lässt nicht mit sich reden. Mir kommt es vor, als ginge es ihr nur um den Unterhalt
    .

  • Hallo Thommy, zuerst einmal Welcome hier im Forum.

    Zu deinem Thema: Als Eltern sollt ihr euch eigentlich gemeinsam einigen, wie ihr , bedingt durch die Trennung, das Leben für den Sohn am besten gestaltet. Das muss nicht auf immer und ewig festgelegt werden, sondern kann sich auch ändern.


    Jetzt aber noch ein paar Nachfragen. Ihr habt gemeinsames Sorgerecht?

    Wo ist euer Sohn gemeldet?

    Wo ist der Sohn am Wochenende?

    Wie finanziert ihr zur Zeit das Leben?

    Was ist denn ein Nebenjob? Deine Ex arbeitet und hat noch einen zweiten Job?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Gemeldet ist er bei ihr. Allerdings gab es deswegen nie was schriftliches.


    In den geraden Wochenenden ist er bei ihr und ungeraden bei mir dann.


    Ich gehe in Vollzeit arbeiten. Sie hat eben einen Hauptjob und einen Nebenjob. Den Nebenjob will sie aber hinschmeißen, sobald sie weiß, ihre Anträge auf Wohngeld, Kindergeldzuschlag etc. durch sind.

  • Erstmal hallo und herzlich willkommen hier.


    Wenn ich es richtig verstehe ist euer Sohn täglich 4,5 Stunden und jedes 2. WE bei der Mutter und die restliche Zeit bei dir.

    Von den Stunden her gerechnet hast du da ja ganz klar den Löwenanteil, auch wenn dabei wahrscheinlich auch viel Schlafenszeit bei einem 4-jährigen dabei ist.

    Gäb es eine andere Lösung, als die aktuelle und dem Vorschlag der Mutter? Könntet ihr bspw. die Wochentage anders aufteilen, so dass jeder ganze Tage mit dem Kind hat?


    Wenn ihr euch nicht einigen könnt, könnte vielleicht eine Mediation hilfreich sein.

  • Noch einmal die Nachfrage: Hast du das (gemeinsame) Sorgerecht? Dann würde gelten: Eine Person hat eigentlich da gemeldet zu sein, wo der Lebensmittelpunkt ist. Da euer Sohn eindeutig bei dir wohnt, lebt, schläft, von dir (aus) zur Kita gebracht wird ( dadurch zählt die Kita juristisch voll zu deiner Betreuungszeit), sollte er eigentlich bei dir gemeldet sein. Die Umgangsstundenzahl der Mutter scheint so gering , dass man nicht mehr von einem sog. Wechsel-Modell sprechen kann, sondern nur von einem erweiterten Umgang der Mutter.

    Das würde auch bedeuten, dass sie sogar Unterhält leisten müsste ...


    Das jedenfalls stärkt im Moment (Sorgerecht vorausgesetzt) deine Verhandlungsposition gewaltig.

    Theoretisch könntest du ihr heftig Knueppel zwischen die Beine werfen: Kind bei dir anmelden. Damit steht das Wohngeld infrage, dito der Kindergeldzuschlag.


    Ich will dir dieses Vorgehen jetzt nicht empfehlen. Denn das lässt die Sache eskalieren. Aber es macht klar: (Solltest du das gem. Sorgerecht haben) Die Mutter kann nicht einfach allein entscheiden, wie die Sache mit eurem Sohn geregelt wird.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Gemeldet ist er bei ihr. Allerdings gab es deswegen nie was schriftliches.


    In den geraden Wochenenden ist er bei ihr und ungeraden bei mir dann.


    Ich gehe in Vollzeit arbeiten. Sie hat eben einen Hauptjob und einen Nebenjob. Den Nebenjob will sie aber hinschmeißen, sobald sie weiß, ihre Anträge auf Wohngeld, Kindergeldzuschlag etc. durch sind.

    Antrag auf Wohngeld kann ewig dauern.....die Bearbeitungszeiten sind ewig lang....bei mir hier 7 - 9 Monate !

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

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    tägl. Spruch von Ernst Ferstl:

    Das Erreichen eines Zieles ist etwas vorübergehendes, das Auf - dem - Weg - bleiben eine lebenslange Aufgabe.

  • Ich habe ihr schon sämtliche Vorschläge unterbreitet:


    Zb Mo Di bei mir, Mi Do bei ihr und Fr bis So je nachdem, wer das Wochenende hat. Hat sie abgelehnt und gesagt: für mich kommt nur in Frage: alle 2 Wochen das Wochenende bei dir.


    Wir haben das gemeinsame Sorgerecht und deshalb stelle ich mich auch so quer. Für mich ist es definitiv keine Option, dass ich meinen Sohn alle 2 Wochen nur sehe. Vor allem wohnen wir nur 5 min auseinander.


    Ich weiß nicht, wie weit sie beim Jugendamt durchkommt mit ihrer Forderung. Sie spielt nämlich die Karte, dass ich sie am Anfang unserer Trennung massiv unter Druck gesetzt habe. Sie dreht sich gerne so hin, dass es für sie passt

  • Ob sie beim Jugendamt "durchkommt", hat keine Relevanz. Das JA ist höchstens beratend oder vermittelnd tätig. Aber nicht entscheidend tätig. Entscheidungen können einzig die Eltern treffen. Gelingt dies nicht, kann das Familiengericht angerufen werden.


    Das muss man sich manchmal bewusst machen.


    Dokumentiere/Gesprächsnotiz deine Vorschläge. Ansonsten halte die jetzt getroffenen Absprachen aufrecht. Änderungen bedürfen der gegenseitigen Zustimmung. Da darf keine Seite "einfach machen".

    Und: möglichst das Kind aus der Auseinandersetzung halten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ahhh Okay, das wusste ich nicht mit dem JA. Da ja normalerweise das Kindeswohl im Vordergrund steht, ist es meiner Ansicht nach, wenn über Modell so weiter läuft.


    Folgende Aspekte:


    Bringe Ihn bereits seit 4 Jahren zur Kita

    Jetzige Modell läuft bereits ein halbes Jahr

    Ihr Mietvertrag ist nur befristet auf 1 Jahr

    Die Vergangenheit von ihrem neuen Partner

    Ich wohne im Haus, wo er aufgewachsen ist. Er bezeichnet dies auch als Zuhause


    Dem kleinen fehlt so an nichts. Er sieht Mama und Papa zugleich am Tag. Er ist so oder so ein kleiner sensibelchen. Da sollte man schon eine gewisse Routine beibehalten.

  • An deiner Stelle würde ich erstmal normal weiter machen und einer Änderung des Betreuungsmodells nicht zustimmen.

    Wenn sie es dann einseitig ändern möchte, dann muss sie das Aufenthaltsbestimmungsrecht einklagen.


    Mein Tipp wäre: Hol dir Beratung von einem Familienanwalt und bespreche die Situation mit dem Jugendamt.


    Wie Volleybap schon sagte zählt das was ihr macht streng genommen nicht als Wechselmodell.

  • Ich wollte es jetzt auch aussitzen, bis sie vors Gericht zieht. Desto länger dieses Modell läuft, desto mehr spielt es mir in die Karten. Ist ja ein Beweis dafür, dass es funktioniert.


    Termin beim JA hab ich demnächst um denen mal die Sachlage darzustellen.

  • So bei mir gibt es nun Neuigkeiten 😅


    Wir hatten letzten Mittwoch einen Termin bei der Familienberatungsstelle. Allerdings ohne Einigung.


    Sie möchte nun Klagen, auf das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht, ebenfalls werd ich nun auch dafür Klagen.


    Solange Sie nämlich noch ihren Nebenjob hat, sehe ich nämlich meine Chancen besser, dass es mir zugesprochen wird. Sie kann dadurch die Betreuung für unseren Sohn nicht gewährleisten.

  • Das war bestimmt eine schwierige "Sitzung". Man kommt ohne Lösung oft frustriert da raus. Aber besser, als sich auf einen Bauchschmerzen bewirkenden "Kompromiss" zu einigen.


    Du willst auf ABR klagen? Bist Du nicht mit der derzeitigen Lösung einigermaßen einverstanden? Es ist doch die Mutter, die fundamentale Änderungen will. Und und deshalb klagen will. - Diese Klage würde ich abwarten. Da steht dann Klageziel und Begründung der Mutter drin. Dann erst würde ich mit deinem Anwalt beraten, ob Du eine Gegenklage betreibst oder aber nur das ABR der Mutter zurückweisen willst.


    Selbst zu klagen, ist immer ein Risiko. Gerichtsverfahren werden schnell zum Selbstläufer und ggfls. sind sie nicht einschätzbar. Die jetzige Situation hätte ja erst einmal Bestand. Und bewährt sich Woche um Woche. Da soll die Mutter mal Argumente ausgraben und nachweisen, wo die Sache schlecht ist. Du bist der gute Vater, der dem Kind gerecht wird, der eine Lösung geschaffen hat, die funktioniert und den Wünschen und Bedürfnissen der Mutter entgegen gekommen ist.


    Den Antrag auf ABR kannst Du im Verfahren, in der Verhandlung noch von Deinem Anwalt stellen lassen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ja, ich bin mit der jetzigen Lösung einverstanden.


    Aus dieser Sicht habe ich es noch nicht betrachtet. Ich hab nur Panik davor, wenn sie ihren Nebenjob hinschmeißt, dass alles anders kommt. Sie dann evtl. das ABR zugesprochen bekommt, weil der Richter altmodisch denkt oder sonstwas. Welche Argumente hätte ich dann? Das wir das Modell seit knappen 6 Monaten praktizieren und es funktioniert. So hätte ich wenigstens noch den Nebenjob, worauf ich mich berufen könnte.


    Ich will meinen Sohn, nicht nur jedes 2te Wochenende sehen. Das versteht Sie nicht oder möchte es nicht verstehen. Sie will lieber den Nebenjob aufgeben, damit sie mehr Unterstützung erhalten kann und Unterhalt von mir verlangen kann. Dadurch wäre das Defizit vom Nebenjob wieder ausgeglichen.

  • Was sie jetzt sagt und was dann in einer Klage steht, können ganz unterschiedliche Dinge sein.



    Ansonsten: Von Zuhause auszuziehen und Dir das kind zu überlassen, dann sich mit Dir auf Umgang in bekannter Form zu einigen und ein halbes Jahr gut zu praktizieren, um dann das Alleinige Sorgerecht zu beantragen: das ist starker Tobak.

    Im Moment funktioniert eure Absprache. Ob es funktionieren würde, wenn Kind voll bei der Mutter ist - das ist eine durch nichts zu belegende Hoffung der Mutter. Kind ist kein Versuchskaninchen, wo man das einfach mal ausprobiert ... - So könnte dein Anwalt gut und gewichtig argumentieren.


    Über die finanzielle Situation würde ich schriftlich nichts sagen. Das ist eine nette Sache füpr die mündliche Verhandlung.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Sie blufft immer nur mit der Klage. Sie nämlich bisher noch keine eingereicht.


    Nun hab ich Sie aufgefordert, dass Sie mir die Hälfte vom Kindergeld überweisen soll. Lehnt sie strikt ab. Sie sollte sich auch mit 100 Euro an den Kita Gebühren beteiligen, was sie auch nicht tut.


    Kann ich die Hälfte vom Kindergeld einklagen oder sonst was? Kann ich Unterhalt beantragen, obwohl das Kind nicht bei mir gemeldet ist?


    Ich leiste immerhin mehr Betreuung, als Sie.

  • Das Kinder-Geld geht hälftig als (bare) Steuerermäßigung an jeden Elternteil. Ausgezahlt wird es an den Elternteil, auf den sich beide Eltern vor der Familiengeldkasse geeinigt haben. (Da hast du irgendwann eine Erklärung abgegeben.)


    Das an einen Elternteil ausgezahlte Kigeld wird auf die vom anderen Elternteil zu zahlenden Unterhält angerechnet.

    Heißt bei Dir: Du kannst die Zahlung KiGeld auf dich beantragen. Da ihr als Eltern euch nicht einigen könnt, wird die FamGeldkasse die Auszahlung bis zur (gerichtlichen) Klärung stoppen. Wenn du die über 50prozentige Betreuung nachweisen kannst, hast du Chancen auf die Auszahlung. Die Wohnsitzmeldung ist dabei nicht wesentlich, wenn du die Betreuung nachweisen kannst. Ansonsten kannst du jederzeit, da du das Kind über 50 Prozent betreust, den Wohnsitz bei dir anmelden.

    Klar: Da liegt Streitpotential in der Luft.


    Und auch: Da Kind über 50 Prozent bei dir, wäre die Mutter unterhaltspflichtige.

    Machst du diesen Topf auf, wird die Mutter aber das jetzt noch nicht eingeklagte Aufenthaltsrecht einklagen. Wenn du da noch mehr Zeit ins Land gehen lässt und die jetzige Regelung mit größerer Betreuungszeit bei dir liegt und von der Mutter nicht bestritten ist, könnte dir das in die Karten spielen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • So, ich hab nun endlich das gewünschte Modell bis zur Schulzeit in 2026 durchbekommen.


    Mo - Fr Kita bis 8-13 Uhr

    Sie holt ihn aus der Kita ab und ich hole ihn dann so gegen 17 Uhr bei ihr ab. Der kleine schläft dann bei mir und am nächsten Morgen bringe ich zur Kita. Zusätzlich schläft der kleine einmal die Woche bei ihr

    Jetzt sind wir gerade beim Thema Finanzen:


    Muss sie sich an den Beitrag für die Kita beteiligen? Sie zahlt nicht ganz die Hälfte.

    Wem steht das Kindergeld zu? Das soll demnächst ein Anwalt oder das Jugendamt beurteilen.


    Wenn die Thematik durch ist, kann ich endlich wieder stressfrei Leben 😅