Opfer sexueller Gewalt (Triggergefahr bedenken vor anklicken)

  • Auch diese Quelle ist nur "dritte Hand" und es wird auf eine UN-Organisation verwiesen, die die Zahl "geschätzt" habe.

    Das ist natürlich schwierig ...

    Wo steht das, dass das aus "dritter Hand" ist.


    Aus dem Link in kleiner Schrift :


    "In Europa sind rund 18 Mio. Kinder und Jugendliche von sexueller Gewalt betroffen. Auf Deutschland übertragen ist von rd. 1Mio. betroffener Kinder und Jugendlicher auszugehen. Insgesamt sind 2/3 der Minderjährigen in Deutschland im Schulalter. Damit ist von rd. 600.000 betroffenen Schüler:innen auszugehen, die sich auf ca. 400.000 Klassen verteilen. Damit sind, rein statistisch, in jeder Schulklasse mindestens 1-2 betroffene Schüler:innen, s. auch: WHO Europa (2013): Europäischer Bericht zur Prävention von Kindesmisshandlung"


    Die Dunkelziffer......dann kann man davon ausgehen, dass es noch mehr Kinder gibt pro Klasse.


    Du zweifelst das also an....

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)


  • Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Hier sind die Schulen ganz klar dran. Mit Fortbildungen für LehrerInnen und MitarbeiterInnen (immer schön gendern 😉), der Erstellung von Schutzkonzepten, die auch eine Art Leitfaden im Verdachtsfall sowie Kontaktadressen zur Beratung, wenn ein Verdacht besteht, bieten.

    Zu Blau echt jetzt, im Thread mit dem Thema Sexuelle Gewalt ...

    Tja ,Fortbildungen reichen halt nicht, wenn der Inhalt nicht verstanden, gelebt wird.

    War böse, aber ich habe dafür so gar kein Verständnis.




    Liebe Grüße


    Ute

  • Ja, was soll Gendern mit sexueller Gewalt zu tun haben???


    Scheinbar nichts, aber in Wahrheit ist die Tatsache, dass es keine geschlechtergerechte Sprache geben soll ebenso ein Ausdruck unserer Gesellschaftsform wie die Tatsache, dass Kinder und Frauen in Gefahr leben, Opfer sexueller Gewalt zu sein. Dahinter stecken dieselben Wurzeln. Dasselbe Weltbild. Dieselbe Struktur.


    Und erst wenn wir daran anfangen etwas zu ändern, wird die Zukunft für alle derzeit potentiellen Opfer besser.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Ja, was soll Gendern mit sexueller Gewalt zu tun haben???


    Scheinbar nichts, aber in Wahrheit ist die Tatsache, dass es keine geschlechtergerechte Sprache geben soll ebenso ein Ausdruck unserer Gesellschaftsform wie die Tatsache, dass Kinder und Frauen in Gefahr leben, Opfer sexueller Gewalt zu sein. Dahinter stecken dieselben Wurzeln. Dasselbe Weltbild. Dieselbe Struktur.


    Und erst wenn wir daran anfangen etwas zu ändern, wird die Zukunft für alle derzeit potentiellen Opfer besser.

    ... wobei ich in dem Zusammenhang mit den Statistikzahlen beim innerfamiliären Kindesmissbrauch über die für mich in der Höhe überraschende Zahl gestolpert bin: 10 - 25% der missbrauchten männlichen Kinder wurden von Frauen missbraucht.

    Aus den aufgeflogenen Onlineplattformen und an anderen Stellen weiß man, dass zu einer gewissen Zahl auch Frauen Täter sind und zumindest Kinder zuführen. Bekannte Fälle waren in Baden-Württemberg oder in Münster, wo die Urteile ja bereits gefällt wurden.

    Es geht über das Kinderalter hinaus. Aber die sprichwörtliche Puffmutter, die seit Jahrhunderten sicher nicht nur lauter Freiwillige in ihrem Betrieb arbeiten hat, ist in meinen Augen zuende gedacht eine Berufsmissbraucherin. Ich befürchte, Macht und Gewalt wird geschlechterspezifisch unterschiedlich gehandhabt, ist aber nicht geschlechterspezifisch im Grundsatz.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ja, was soll Gendern mit sexueller Gewalt zu tun haben???


    Scheinbar nichts, aber in Wahrheit ist die Tatsache, dass es keine geschlechtergerechte Sprache geben soll ebenso ein Ausdruck unserer Gesellschaftsform wie die Tatsache, dass Kinder und Frauen in Gefahr leben, Opfer sexueller Gewalt zu sein. Dahinter stecken dieselben Wurzeln. Dasselbe Weltbild. Dieselbe Struktur.


    Und erst wenn wir daran anfangen etwas zu ändern, wird die Zukunft für alle derzeit potentiellen Opfer besser

    Wo steht da, dass nur Männer Täter sind ?


    Liebe Grüße


    Ute

  • Was ich ganz, ganz schwierig finde ist, dass die Opfer sich zuallererst oft darüber Gedanken machen müssen, ob ihnen auch geglaubt wird, wenn sie sich endlich dazu durchringen, einen Missbrauch zu melden. In dem Zusammenhang finde ich es fast genauso verwerflich, wenn Menschen einen Missbrauch erfinden, um einen persönlichen Nutzen daraus zu ziehen, sei es den Expartner zu beschuldigen, um einen Sorgerechstsstreit zu gewinnen, oder "ME TOO" zu schreien, um eine(n) Kollegen(in) zu verunglimpfen oder mediale Aufmerksamkeit zu erregen. Das gehört in meinen Augen genau hart (haha) bestraft wie der erfundene Missbrauch an sich.


    Dazu kommt, dass die Opfer nicht nur durch einer Person den Missbrauch schildern müssen, sondern erst evtl. einer Vertrauensperson und/oder einem Arzt, dann einem Polizisten, dann dem Anwalt, und schließlich vor Gericht..., wo sie dann im schlimmsten Fall vom gegnerischen Anwalt so richtig zerlegt werden. Da findet jedes Mal eine Retraumatisierung statt, die sich viele Opfer einfach nicht geben wollen - vor allem, wenn der Täter nur eine Geld- oder Bewährungsstrafe zu erwarten hat. Viele tun sich das einfach nicht ein (das beschreibt Hr Stevens (Anwalt) Recht anschaulich im Podcast True Crimes).

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Erst wenn wir lernen, nicht wegzuschauen, nicht unter den Teppich kehren, was vielleicht ein unangenehmes Thema sein könnte, wird sich etwas ändern.


    Sprache ist EIN Teil davon, aber eben „nur“ ein Teil. Solche Kommentare wie oben, die sich lediglich einen AUSSCHNITT des gesamten Posts beziehen, zeigen, wer wie wo steht.


    Edit: … und WENN der Verdacht besteht, dann auch aktiv werden. Ich persönlich finde unser Schutzkonzept bzw. die Auseinandersetzung mit dem Thema definitiv hilfreich.

  • Otterson, ich bezweifle das überhaupt nicht. Ich wäre dankbar, wenn du solche Unterstellungen sein lassen würdest. Und "dritte Hand" meint die Quellensituation. Die du ja deutlich darstellst. Die von Dir als Beleg zitierte Quelle beruft sich vollinheitlich auf eine weitere Quelle - nämlich die WHO. Das nennt man "dritte Hand" in der Beweisführung. Und niemand weiß, woher die WHO ihre Zahlen hat. Bzw. doch: Die WHO hat das eingeschätzt. Auch ihr fehlt die Dunkelfeldermittlung. Um eine Argumentation mit Zahlen jedoch wasserdicht zu machen, braucht es Fakten, Sonst ist das alles für die Tonne.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich finde das Wort " wegschauen" etwas schwierig in dem Zusammenhang.

    Meiner Erfahrung nach ist es oft Unwissenheit, fehlende Aufklärung, keine genauen Absprachen usw.

    Und selbst wenn man geschult ist, ist das Vorgehen von Tätern und Täterinnen unglaublich raffiniert. Nicht umsonst spricht man von Täterstrategien. Auch wenn Einrichtungen Kinderschutzkonzepte haben oder erstellen steckt das Ganze erheblich in den Kinderschuhen.

    Wahnsinnig toll geschriebene Konzepte zum Kinderschutz mit so großen Lücken wie fehlendes sexualpäd. Konzept, keine Möglichkeiten für Beschwerdeplätze usw.

    Kinder erleben ein Machtgefälle nicht erst bei einem Übergriff.


    Bevor man einem Kind sagen kann: Ich glaube und ich helfe dir, muss man Kinder perse beteiligen und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wo und wie sie sich beschweren können.

    Und selbst dann ist es nicht immer gegeben, dass Kinder sich öffnen.

    Täter/innen sind auch so gerissen, dass es für die Kinder wie ein Spiel wirken kann


    Ich glaube, man darf sich auch von der Backe putzen, dass man Täter/innen leicht entlarven kann. Oder jede Verhaltensänderung beim Kind direkt richtig einordnet, auch als Pädagoge würde ich das nie von mir behaupten.


    Der Missbrauchsfall in Münster ist uns allen an die Nieren hier gegangen.

    Der Haupttäter war hier im Stadtteil recht bekannt und als freundlich und sehr hilfsbereit wahrgenommen worden. Unfassbar, was er sich für ein Netzwerk aufbauen konnte mitten in einer Kleingartenanlage, wo jeder jeden kennt. Die Nachbarn haben ihre Kinder rüber zum Spielen gebracht. Da war er schon zweimal vorbestraft....

  • Wo steht da, dass nur Männer Täter sind ?


    Liebe Grüße


    Ute

    Geschlechtergerechte Sprache impliziert ja verkürzt, dass das generische Maskulinum durch Männerdenken verursachte Gewalt ausübt. Wenn jetzt Missbrauch so definiert wird, es stünden dort

    dieselben Wurzeln. Dasselbe Weltbild. Dieselbe Struktur.

    dahinter, dann sollte in diese Überlegung mit einbezogen werden, dass der Missbrauch auch zu einem gewissen Anteil von Frauen ausgeübt wird. Und darum habe ich zu bedenken gegeben:

    Ich befürchte, Macht und Gewalt wird geschlechterspezifisch unterschiedlich gehandhabt, ist aber nicht geschlechterspezifisch im Grundsatz.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Jannne

    Wo stehe ich denn?


    Ich bin eines der unzähligen Opfer.


    Ich finde es erschreckend wie hier zum Teil geschrieben wird.


    Mir ist es völlig egal ob Frauen oder Männer Täter sind.

    Ich mag der katholischen Kirche keinen Beifall spenden, weil sie Missbrauch, das allerdings auch erst als es keinen anderen Weg mehr gab, gebeichtet hat.



    Ich habe bis zu meinen 27 Lebensjahr die erlebten Übergriffe vergessen, oder verharmlost.

    Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.Weil die Seele Wege sucht nicht zu zerbrechen.

    Das geht vielen Opfern.

    Ich habe lange gebraucht,mich als das anzunehmen was ich war unschuldige Opfer.

    Die Täter*innen sind nicht die bösen, es sind Menschen, denen keiner solche Taten zu traut.

    Was oft dazu führt, dass dem Opfer nicht geglaubt wird. Wobei ich hätte als Kind gar keine Worte gehabt, wie hätte ich etwas erklären können was nicht zu erklären ist.

    Was ich gar nicht einordnen konnte, naja und sonst war der Onkel ja auch so ein netter.

    Körpergefühl, als Kind nein sagen zum Erwachsenen habe ich nie gelernt.

    Meinen Eltern was erzählen, im Leben nicht.


    Die Täter hat es nichts gekostet, mich verdammt viel .


    Für mich fängt Prävention damit an Kinder zu stärken, ihnen Vertrauen schenken, ihnen ein Gefühl für ihren Körper und dem Motto der gehört dir ,Grenzen setzen beizubringen.

    Das verhindert sicher nicht jeden Übergriff, aber doch so manchen., meine bescheidene Hoffnung.


    Jedes Kind, jeder Mensch, der sexuelle Gewalt erlebt, wird zu tiefst verletzt, trägt die Folgen ein Leben lang mit sich rum


    Ich habe lange gebraucht,um mich für das was mir passiert ist nicht mehr zu Schämen, fast genauso lange mich nicht schuldig zu fühlen.

    Das alles erzählt keine Statistik.


    Liebe Grüße


    Ute

  • ... wobei ich in dem Zusammenhang mit den Statistikzahlen beim innerfamiliären Kindesmissbrauch über die für mich in der Höhe überraschende Zahl gestolpert bin: 10 - 25% der missbrauchten männlichen Kinder wurden von Frauen missbraucht.

    Aus den aufgeflogenen Onlineplattformen und an anderen Stellen weiß man, dass zu einer gewissen Zahl auch Frauen Täter sind und zumindest Kinder zuführen. Bekannte Fälle waren in Baden-Württemberg oder in Münster, wo die Urteile ja bereits gefällt wurden.

    Es geht über das Kinderalter hinaus. Aber die sprichwörtliche Puffmutter, die seit Jahrhunderten sicher nicht nur lauter Freiwillige in ihrem Betrieb arbeiten hat, ist in meinen Augen zuende gedacht eine Berufsmissbraucherin. Ich befürchte, Macht und Gewalt wird geschlechterspezifisch unterschiedlich gehandhabt, ist aber nicht geschlechterspezifisch im Grundsatz.

    Mir ist klar, dass auch Frauen Täterinnen sind. Aber dennoch bin ich überzeugt, dass es patriarchale Strukturen sind, die dazu führen. Patriarchal bedeutet ja nicht, dass Männer schuldig und Frauen Opfer sind. Es bedeutet, dass es Strukturen von Herrschaft und Macht gibt und nicht, dass nur Männer sie nutzen.

    In einer Welt nach dem Patriarchat würden in meiner Utopie Menschen absolut gleichberechtigt leben und das bedeutet nicht nur, dass es kein Machtgefälle zwischen Männern und Frauen gibt, sondern überhaupt kein Machtgefälle mehr gibt.
    Dass Menschen nicht mehr Wolfssprache kommunizieren, sondern alle in Giraffensprache 🌸

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Mit „nicht wegschauen“ meinte ich so ziemlich das, was du, friday , geschrieben hast.


    Ganz grob formuliert: sich informieren, sich zu interessieren und das Thema nicht als „das gibt es bei uns nicht“ in die Ecke unter „ferner liefen“ zu stellen - aber auch nicht sofort „überreagieren“. Vielleicht habe ich das missverständlich formuliert, in dem Fall tut mir das leid.


    Ratte : du schreibst, du findest es erschreckend, wie hier zum Teil geschrieben wird.

    Was würdest du dir wünschen, wie wäre es weniger erschreckend (auch hier fällt mir gerade kein besseres Wort ein)?


    Das, was du bereits geschrieben hast (Kinder stärken, Vertrauen, mein Körper gehört mir etc.) unterschreibe ich sofort.

  • Und zusätzlich die digitale Erziehung. In unserem Umfeld gab es einen jungen Erwachsenen ( Sohn meiner Kollegin), der die Kinder unter anderem über TikTok erreicht hat. Auf mal steht die Kriminalpolizei vor meiner Tür und wir werden befragt. Ich wollte die Kinder erst raus schicken , da meinte er ich solle sie ruhig im Raum belassen, denn man wüsste ja nicht , ob sie betroffen sind. Tausend Dinge gingen mir sicher den Kopf. Vor allem aber : sie hätten mir das doch erzählt, Oder?

  • Ich habe Jahrelang keine passende Therapie bekommen, weil ich nicht "stabil" war und war ich es, gab es keinen Platz.

    Über 50 Jahre musste ich werden, bis ich endlich mal das bekam, was ich brauchte - Hilfe-

    Mein Leben war durch den Missbrauch und die daraus resultierenden Geschehnisse ziemlich im Arsch.

    Ich war zum wehren zu klein und Aufklärung gab es damals nicht.


    Manche Themen gehören auch immer mit ins Heute (so traurig das auch ist)