Lehrermangel wird jetzt beendet ...

  • Ich als schnöde Bürgerin, empfehle jammernden verbeamten Lehrer:innen mal 4 Wochen Vollzeit in der Pflege...





    Mitarbeiter in der Pflege, trinken dauernd Kaffee u. ä., Erzieher:innen, ein bisschen mit Kindern spielen kann doch jeder...

    Doofe Ansichten über ihre Arbeit teilen sich Leher:innen mit ganz vielen anderen Berufen.


    Ich habe Respekt vor jeder Tätigkeit.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ich als schnöde Bürgerin, empfehle jammernden verbeamten Lehrer:innen mal 4 Wochen Vollzeit in der Pflege...

    Ich denke nicht, dass es hilfreich ist, verschiedene Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen. Leider gibt es in sehr, bzw. zu, vielen Berufen schlechte Arbeitsbedingungen.

    Menschen, die jammern, gibt es in vielen Berufen. Wobei für mich der Begriff "jammern" einen eher negativen Touch hat, was dann irgendwie nicht passt, denn die Beschwerden über die Arbeitsbedingungen sind durchaus berechtigt und haben für mich mit jammern wenig zu tun.

  • Ich als schnöde Bürgerin, empfehle jammernden verbeamten Lehrer:innen mal 4 Wochen Vollzeit in der Pflege...

    Ich kann mit mehreren Monaten insgesamt dienen, denn das waren meine Ferienjobs während des Studiums, inkl. waschen, wickeln, putzen, füttern etc. pp.

    Die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte waren damals schon grenzwertig. Bereichernd fand ich es trotzdem, sonst hätte ich das sicher nicht jeden Sommer gemacht.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Lehramt studieren....da würde sogar ich jedem abraten...und ich sag bei Berufswunsch nie was Negatives (außer Erzieher...das Gleiche). So lange es noch Lehrplan und die Zeitvorgaben dazu gibt, nen NC, all die schönen Dinge, die man eingeführt hat, um " Bildung" zu erreichen/erhöhen/vorzugaukeln, wird sich daran auch nichts ändern. Das ist alles Quatsch aus meiner Sicht.


    Einfach mal runter fahren vom Hinterherhecheln von Bildung, die man sich auch noch in einem schlechten Bildungssystem erhofft. Da fängt die Dummheit ja schon an.


    Es müsste ne Grundsanierung her, aber da geht keiner dran. Weil Bildung bei uns immer noch mit höher, schneller, weiter, besser gemessen wird. Und sagt man was...zack bildungsfern🥳


    Verbeamtete Lehrer...gehört eh abgeschafft.

    Kindern was beibringen wäre bestimmt eine schöne Aufgabe. Aber keinesfalls unter solchen Rahmenbedingungen. Mir tun Lehrer und Erzieher richtig leid. Beides bestimmt tolle Berufe. Aber das was so läuft...never.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • davon sollte vllt jeder Bürger, der das nicht versteht, mal ein 4wöchiges Vollzeitpraktikum in der Schule machen 😉

    Ich habe nur auf diese Aussage reagiert, aber die scheint ja ok zu sein..


    Ich denke nicht, dass es hilfreich ist, verschiedene Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen. Leider gibt es in sehr, bzw. zu, vielen Berufen schlechte Arbeitsbedingungen.

    Menschen, die jammern, gibt es in vielen Berufen. Wobei für mich der Begriff "jammern" einen eher negativen Touch hat, was dann irgendwie nicht passt, denn die Beschwerden über die Arbeitsbedingungen sind durchaus berechtigt und haben für mich mit jammern wenig zu tun.


    Ich kann mit mehreren Monaten insgesamt dienen, denn das waren meine Ferienjobs während des Studiums, inkl. waschen, wickeln, putzen, füttern etc. pp.

    Die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte waren damals schon grenzwertig. Bereichernd fand ich es trotzdem, sonst hätte ich das sicher nicht jeden Sommer gemacht.

    Es ist dann wohl doch ein Unterschied, ob man jahrelang Vollzeit in der Pflege arbeitet, oder für Monate. Pflege damals und heute da liegen Welten dazwischen. Ich kenne keinen Job in dem die Belastungen, Anforderungen , nicht gestiegen sind.


    Ist der Job der Lehrerin nie bereichernd ?


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ich liebe meine Arbeit als Lehrerin. Sie gibt mir unheimlich viel. Ich habe durch Glück eine Stelle, in der ich nicht von Eltern, Kindern oder Schulleitung überfordert werde. Bevor es so war, habe ich 15 Jahre lang Teilzeit gearbeitet, 60-70%, als mein Kind noch klein war, 80-90% als sie schon groß war.

    (Übrigens ist eine 90% Stelle heute genau die Anzahl von Stunden, die ich in meinem ersten Arbeitsvertrag als Vollzeitstelle standen. Und es wurden nicht nur die Unterrichtsstunden erhöht, sondern auch die zusätzlichen Aufgaben.)


    Bei der Logik: wir haben eine teure Ausbildung erhalten und müssen das der Gesellschaft zurückgeben, dürfte niemand, der studiert hat, Teilzeit arbeiten. Warum sollte das nur für Lehrer*innen gelten?


    Der größte Teil der Lehrkräfte arbeitet Teilzeit, weil man sonst in in ein burnout gehen würde. Guckt mal in eine Lehrerzeitschrift. Da gibt es zwei Sorten von Werbung: Timeplaner/ Büromaterial und psychosomatische Kliniken.


    Klar gibt es auch ein paar Lebenskünstler, die das aus anderen Gründen machen, aber die sind eher die Ausnahme.


    meine Ärztin hat eine Arztpraxis, die 24 Stunden in der Woche geöffnet hat. Mir ist klar, sie macht noch Hausbesuche, Abrechnungen, Bestellungen, teamsitzungen und wer weiß noch was. Aber müsste sie nicht nach der teuren Ausbildung länger offen haben, damit sie endlich mal wieder neue Patienten annimmt?
    Das wäre ja eure Logik.


    Ne, muss sie nicht. Sie muss so viel verdienen, dass es für sie und ihre Angestellten reicht und keiner von ihnen ins Burnout geht.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Sie ist aber nicht verbeamtet. Wenn sie nur noch 10 Stunden die Woche ihre Praxis öffnet, ist das alleine ihre Sache - neben der kassenärzlichen Vereinigung. Auch aus diesem Grunde werden immer mehr Praxen in Privatpraxen umgewandelt. Die tun sich das einfach nicht mehr an. Weil auch hier: weniger Zeit am Pat. + mehr Bürokratie von oben. Und so ist es eben auch bei der Arbeit am Bewohner/Kind/Schüler....da werden Träume schnell zerstört, wenn man Lerninhalte sieht. Von der Praxis dann ganz zu schweigen.


    Dass Ärzte/KH heutzutage Wirtschaftsunternehmen sind, ist wieder ein weiteres (armseliges) Thema.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Ich habe nur auf diese Aussage reagiert, aber die scheint ja ok zu sein

    Die Aussage auf die du dich beziehst, sagt aus, dass die Menschen, die der Meinung sind, dass Lehrer zu viel oder ungerechtfertigt jammern, sich den Job in Form eines Praktikums ansehen sollten.

    Du sagst dagegen, dass Lehrer, die ihren Job so anstrengend finden, mal in die Pflege gehen sollten, weil es dort noch viel anstrengender ist. Damit drückst du zum einen aus, dass Lehrer sich tatsächlich anstellen und nicht rumjammern sollten und stellst einen Vergleich zu einer anderen Berufsgruppe her, die es, deiner Meinung nach, noch viel schwerer hat.

    Ich finde, dass das schon ein Unterschied zu Jannnes Aussage ist.


    Ich bin auch Lehrerin. Ich finde meinen Job sehr anstrengend, aber ich würde ihn auch jederzeit wieder studieren und empfinde meine Tätigkeit durchaus als bereichernd.

    Und ich arbeite auch "nur" in Teilzeit (75%), weil mehr als "24/7/365"-allein erziehende einfach nicht machbar ist.

  • Fakt ist auch, dass Lehrer ständig mit ihren privaten Mitteln z.B. bei Klassenfahrten, Abordnungen und für Material in Vorleistung gehen und dann z.T. (z.B. bei Abordnung) nur einen Teil der Kosten ersetzt bekommen. Den Rest kannst du dir über die Steuererklärung zurückholen, falls es anerkannt wird.


    Wenn du abgeordnet wirst, erledigst du die Wege zwischen den verschiedenen Schulen in deiner Pause mit deinem Privatfahrzeug. Wo in der freien Wirtschaft ist dem so?

    Es ist in der freien Wirtschaft gang und gäbe mit dem Privatfahrzeug zu fahren. Ich bekomme die Kosten dann im übernächsten Monat erstattet.


    Viel bemerkenswerter finde ich aber einen anderen Punkt. In der freien Wirtschaft geht jeder einen ganzen Monat mit seiner Arbeit in Vorleistung. Man arbeitet vom ersten bist zum letzten eines Monats und dann erst bekommt man sein/en Lohn/Gehalt.

    Beamte bekommen Ihr Gehalt im Voraus. Sofern Du also monatlich nicht mehr als Dein ganzes Gehalt vorleistest ist das Gras auf Deiner Seite dann doch grüner. ;)

  • Bemerkenswert finde ich auch, in welche Richtung sich die Diskussion entwickelt.

    Aus "dem Lehrermangel entgegenwirken" kommen wir zu einer Diskussion, ob Lehrer sich nicht doch ein bißchen zu viel anstellen und es ihnen ja auch eigentlich mit ihrem Gehalt recht gut geht. -Finde ich schwierig. Es gibt in jedem Job "schwarze Schafe", die jedes Schlupfloch nutzen und ihren Dienst nicht vernünftig machen. Das ist i.d.R. aber nur ein kleiner Teil der Beschäftigten. Die meisten Menschen sind i.d.R. doch recht bemüht, ihren Job gut zu machen.


    Es ist doch eine Tatsache, daß Lehrer fehlen und das die Bildung sich nicht unbedingt verbessert hat in den vergangenen Jahren. Das liegt aber sicherlich nicht primär an den schlechten Lehrern, sondern an den kontinuierlich ansteigenden Anforderungen (Inklusion, Zuwanderung, Corona, Digitalisierung, ...) denen aber nicht annähernd ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden, um diesen Anforderungen auch gerecht zu werden.

    Ich will gar nicht sagen, dass es ähnliche Probleme auch in anderen Berufen gibt, aber das ist ja nicht das Thema dieses Threads.

  • Es gibt halt auch sehr wenig andere Berufe, womit jede*r Erfahrungen gemacht hat. Und die Wahrscheinlichkeit, dass man in der eigenen und/oder in der Schulkarriere der eigenen Kindern auf verschiedenen Pappnasen trifft, ist halt nicht gering. Ich glaube nicht, dass die Anzahl der Menschen, die diesen Job eher nicht machen sollten viel größer ist als in anderen Berufen, erhöht wird sie aber schon sein, denn es gibt Strukturen, die genau das fördern. Dazu zählt ganz sicher die Verbeamtung... So können sich Menschen in sicheren Beschäftigungsverhältnissen häufig besser entfalten, weil soziale Sorgen wegfallen, trotzdem bleibt halt ein Rest, der es sich hübsch ruhig macht. Die Kriterien, wie es zur Verbeamtung kommt, sind auch absurd. Und ich glaube, dass sehr wenig andere Berufe gibt, wo Leistung so wenig systematisch evaluiert wird, wie in der Schule. Dadurch entsteht möglicherweise auch ein falsches Bild, dass sich reproduziert. Eltern und SuS verlieren in der Regel sehr wenig Worte für guten Unterricht, Fehlverhalten von Lehrkräften wird aber gerne ausführlich diskutiert und breitgetreten.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Ratte: meine Tochter arbeitet in der Pflege :thumbup:.


    Es war klar, dass das kommt :). Das soll kein bösartiger Angriff meinerseits sein 🌻


    Edit und PS: Sie sagt (übrigens),

    sie würde never ever ins Grundschullehramt wechseln.😇 Allerdings: volle Zustimmung, dass die Bedingen in der Pflege katastrophal sind 😉).

  • Viele Menschen, wollen/mögen viele Tätigkeiten nicht ausüben, aus vielen Gründen.





    Liebe Grüße


    Ute

  • Das steht außer Frage. Und zum Glück haben wir ja auch freie Berufswahl (abhängig vom Schulabschluss, wobei das Schulsystem durchaus durchlässig ist).


    Edit: bleibt also die Frage, warum wir zu wenig Lehrkräfte haben und wie dies zu ändern ist.


    Ein Blick in diesen Thread reicht 😉.

  • Es ist in der freien Wirtschaft gang und gäbe mit dem Privatfahrzeug zu fahren. Ich bekomme die Kosten dann im übernächsten Monat erstattet.


    Viel bemerkenswerter finde ich aber einen anderen Punkt. In der freien Wirtschaft geht jeder einen ganzen Monat mit seiner Arbeit in Vorleistung. Man arbeitet vom ersten bist zum letzten eines Monats und dann erst bekommt man sein/en Lohn/Gehalt.

    Beamte bekommen Ihr Gehalt im Voraus. Sofern Du also monatlich nicht mehr als Dein ganzes Gehalt vorleistest ist das Gras auf Deiner Seite dann doch grüner. ;)

    Wenn du einmal drin bist, ist das richtig. Ich habe mich über ein Jahr lang mit dem LBV auseinandergesetzt, bevor ich richtig eingruppiert war 🤷‍♀️. Das ist allerdings die Ausnahme, im Normalfall dauert es nur wenige Monate.


    Ps: es hat auch Vorteile, dass Lehrer Beamte sind. Sie dürfen nicht streiken 😇😉.


    Aber: ich mag meinen Job sehr. 🤩🥰 Und zwar nicht auf Grund der Verbeamtung. Und auch nicht auf Grund dessen, was hier so zu lesen ist. Klar kann man diskutieren. Dann aber bitte auf der Basis Pro und Contra - Fakten. Sachlich. Was spricht dafür, was dagegen. Jeder Beruf hat seine Vor- und Nachteile.

  • Und ich glaube, dass sehr wenig andere Berufe gibt, wo Leistung so wenig systematisch evaluiert wird, wie in der Schule. Dadurch entsteht möglicherweise auch ein falsches Bild, dass sich reproduziert.

    Halte ich persönlich für ein sehr sehr großes Problem. Weniger wegen einem falschen Bild was entsteht, sondern mit allen Konsequenzen.

    Das fängt schon damit an, dass Leistung beurteilt wird und gleichzeitig LuL über Jahre hinweg keine erbringen müssen....


    vg von overtherainbow

  • Insgesamt halte ich Qualität sevaluierung für ein gutes Instrument, um Rahmenbedingungen, die Lehrkörper nicht großartig verändern können aufzuzeigen.

    Wenn also z.B. eine Klasse so voll ist wie in einer Sardinenbüchse, dann ist es halt schlechte Qualität.

    Wenn Waschräume marode sind, dann ist es schlechte Qualität. usw.

    Allerdings halte ich Stundenbilder, Interaktionen und co. häufig für gestellt.

    Ist in unserem Bereich auch oft so.

  • Wie und woran will man denn Lehrerleistung messen? Wie schnell eine Klassenarbeit korrigiert wird? Wie oft Tablets eingesetzt werden? Ob Gruppenarbeit oder Frontalunterricht stattfindet? Ob SuS gut unterhalten werden oder gar selbst arbeiten müssen? Wie lange Lehrer X täglich in der Schule ist? Ob jede Email sofort und zu jeder Tages- und Nachtzeit beantwortet wird?


    Lehren und Lernen ist immer Interaktion. Und da spielen ein paar zwischenmenschliche Faktoren eine nicht zu kleine Rolle, von den äußeren Faktoren mal ganz abgesehen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Naja, "schlechte" Lehrer lassen sich schon erkennen... Meine Tochter hatte letztes Jahr einen Mathelehrer, der am Anfang der Stunde ein vorbereitetes Tafelbild ans E-Board warf, das die Schüler abschreiben sollten. Die Erklärungen dazu vielen sehr dürftig aus, Nachfragen wurden gar nicht oder mit beißendem Spott beantwortet. Da meine Tochter recht gut ist, konnte sie sich ganz gut über das Jahr retten, hat aber in der letzten Schulaufgabe eine 6 bekommen.


    Dieses Jahr hat sie eine motivierte (aber dennoch strenge) Lehrerin, der daran gelegen ist, alle Kinder mitzunehmen. Sie hat den Stoff des letzten Jahres nochmal kurz aufbereitet und auch die erste Schulaufgabe darüber geschrieben. Da hatte meine Tochter eine 1.


    Ich finde, das lässt schon auf die Qualität des Unterrichts schließen, denn ein so krasser Sprung (übrigens auch beim Rest der Klasse) beim selben Thema kann kein Zufall sein.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...