Zu viele Baustellen, alles hängt zusammen, wo anfangen?

  • Hallo ihr,


    gerade habe ich mal wieder ein paar Minuten Luft und sofort brechen gefühlt die Todo-Wellen über mir zusammen.

    Ganz objektiv gesehen ist meine Situation momentan echt besch***

    - Job weg wegen rezid. Depression (war im Sommer in der Tagesklinik)

    - mitten im Trennungsprozess vom Kindsvater - schwierig

    - aktuell gebrochener Fuß, Hälfte von den 6 Wochen nicht-belasten-dürfen ist rum

    - seit ca. 6 Monaten nahezu ununterbrochen Infekte, Kind ebenso

    - neue Wohnung nötig, da keiner von uns die Whg allein halten kann

    - bald neue Kinderbetreuung nötig

    - dauernde Erschöpfung, Wunsch nach Mutter-Kind-Kur

    Und alles parallel. Ich weiß im Moment ehrlich nicht, wo ich anfangen soll. Ich dreh mich im Kreis.

    Vielleicht habt ihr ein paar kluge Gedanken?

  • Hallo und herzlich willkommen hier (oder bist du schon länger angemeldet, ich bin mir grad nicht sicher).

    Das sieht nach einem großen Paket aus, was du da vor dir hast: Depressionen, Trennung, gebrochener Fuß, Wohnungssuche und "nebenbei" möchte das Kind ja auch noch bespaßt werden.

    Ich würde vorschlagen, dass du dir eine To Do -Liste machst und auch aufschreibst, was gerade am Dringlichsten ist und du dann die Liste Schritt für Schritt abarbeitest.

    Ich kenne dieses Gefühl, eine riesige Liste an Aufgaben zu haben und dass, wenn eine Sache erledigt ist, schon wieder 5 neue Aufgaben auf der Liste sind.

    Man muss lernen, sich davon nicht runterziehen zu lassen, sondern den Fokus auf die Dringlichsten Sachen zu setzen und alles nach und nach abzuarbeiten.

  • Das ist einiges. So aus der Ferne würde ich das mit dem Job aktuell eher ans Ende der Liste setzen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kraft, sich darum zu kümmern, erst langsam wieder kommen kann, wenn das andere geklärt ist. Also - vorausgesetzt, Du packst einen neuen Job überhaupt, in absehbarer Zeit. Momentan bist Du ja eh noch zu erschöpft.

    Hast Du das Gefühl, die Tagesklinik hat etwas gebracht? Hast Du da Dinge/Strategien an die Hand bekommen, die jetzt hilfreich sein könnten? Manchmal gerät so etwas ja auch wieder in Vergessenheit...


    Du hattest mal geschrieben, dass Du die Möglichkeit hättest, mit Kind kostenlos erstmal irgendwo unterzukommen. Hat sich das zerschlagen? Ansonsten würde ich wohl das als erstes tun. Dann auf die Heilung des Fußes konzentrieren; parallel einen Arzt aufsuchen, der die Mutter-Kind-Kur möglich macht.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Gibt es bei dir ein Mütterzentrum, Caritas, Diakonie?

    Wenn ihr noch zusammen lebt, unterstützt dich dann dein Mann trotzdem noch ? zwecks gebrochenen Fuß.

    Falls nicht, würde ich schauen, dass du evtl eine Haushaltshilfe beantragst - bei evtl. Krankenkasse, übers Mütterzentrum, Caritas etc...dass du deinen Fuß entlasten kannst.


    Ich denke, dass das mit dem Fuß erstmal genesen muss - in der Zeit kann man sich auch nach einer anderen Wohnung umschauen, sich evt. bei den Genossenschaften melden und eintragen lassen, Inserate lesen etc....Kinderbetreuung suchen......

    Mutter-Kind-Kur kann man bei der Caritas auch beantragen, geht aber auch erst, wenn der Fuß wieder heile ist, denke ich.

    Die Dinge, die man beantragen kann - auch evtl. online, könnte man jetzt schon machen, denn es dauert seine Zeit bis die bewilligt sind.

    Vielleicht bietet sogar das Mütterzentrum Kinderbetreuung an.


    Mach dir eine Liste, was du alles zu machen hast und was du tun kannst im Sitzen, um den Fuß zu entlasten.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Hallo,

    ich würde auch die Gesundheit nach ganz oben setzen.
    Fuß ist am heilen, braucht noch Zeit, ist aber quasi in Arbeit.
    Dann Kur in Angriff nehmen. Unterlagen besorgen, Termin Haus- und Kinderarzt. Auf den Weg bringen, braucht dann Zeit.
    Dann Wohnung.

  • Danke für eure Rückmeldungen und entschuldigt, dass ich nicht auf alle einzeln eingehe.

    Ich merke, dass ich wohl einfach zu viel will - auch Dinge, die ich gerade gar nicht beeinflussen _kann_ und irgendwie auch ein "unsicheres Würstchen" geworden bin, was mich ärgert %)


    Kleines Beispiel: Ich weiß noch nicht, wie mein Gehalt zukünftig aussehen wird, d.h. ich weiß nicht, wie viel Geld ich für eine Wohnung aufbringen kann. Schön wären natürlich 2,5 bis 3 Zimmer mit Kind, aber kann ich das mit einem potentiellen zukünftigen Job stemmen? Ich werde wahrscheinlich weniger verdienen als jetzt - spiele sogar mit dem Gedanken rein freiberuflich zu arbeiten. Und kann ich mit Unterhalt rechnen? Was für ein Modell wird es überhaupt, Wechselmodell? v.a. wenn der Vater sich nicht bewegt? In welche Gegend ziehe ich? Im Sommer steht eigentlich Wechsel zum Kindergarten an. Finde ich dort einen Betreuungsplatz? Was, wenn Kita und Job dann diametral auseinanderliegen? Ich habe nicht mal ein Auto und würde es auch gern soweit möglich vermeiden.


    All sowas beschäftigt mich gerade... es hängt halt alles zusammen. Im Moment habe ich die "Freiheit", dass alles offen ist. Klar hat das auch Vorteile, aber mich überfordert es gerade. Ihr könnt vermutlich 50% Jammern abziehen ;) , aber ich hoffe es ist nachvollziehbar, was ich meine. Manche Dinge brauchen ja auch viel Vorlauf, wie z.B. eine Kur oder Reha. Es sind alles lösbare Aufgaben, ich will nur jetzt keinen Fehler machen und falsche Entscheidungen treffen, die mich nachher noch mehr Arbeit kosten.

    Und ich möchte nicht mehr mit meinem Mann unter einem Dach wohnen. Er unterstützt im Moment, wo es geht, aber er ist im Schichtdienst und dadurch unregelmäßig da. Unterstützung von der KK ist ebenfalls genehmigt, eine Freundin springt hier ein und erhält eine Bezahlung.

    Die temporäre Unterkunft konnte ich nur kurz nutzen, eben wegen der Fußfraktur und weil die Person dann wieder nach Hause kam. Und ich habe auch gemerkt, dass es für mein Kind sehr schwierig war, sich an die Veränderung zu gewöhnen. Er ist ziemlich sensibel, daher möchte ich unnötiges Hin und Her vermeiden.

  • Kleines Beispiel: Ich weiß noch nicht, wie mein Gehalt zukünftig aussehen wird, d.h. ich weiß nicht, wie viel Geld ich für eine Wohnung aufbringen kann. Schön wären natürlich 2,5 bis 3 Zimmer mit Kind, aber kann ich das mit einem potentiellen zukünftigen Job stemmen? Ich werde wahrscheinlich weniger verdienen als jetzt - spiele sogar mit dem Gedanken rein freiberuflich zu arbeiten.


    Was das betrifft, würde ich persönlich wohl eine Wohnung für den "finanziellen worst case" suchen. Als mein Sohn ausgezogen ist, konnte ich unsere alte 4-Zimmer-Wohnung nicht mehr halten und wohne jetzt in einer 1-Zimmer-Wohnung. Ich beziehe EU-Rente, aufgrund einer PTBS nach dem Tod meiner Tochter. Die Rente ist nicht üppig. Beim Umzug wusste ich zwar schon, dass ich einen Minijob neben der Rente anfange (der fiel mir in den Schoß; aktiv hatte ich nicht gesucht) und eine Zeit lang dachte ich, "Hm - hätte ich mir vielleicht auch die 2-Zimmer-Wohnung leisten können." Aber inzwischen, nach etwas über einem Jahr, habe ich die eh wenigen Stunden schon reduziert, weil es zu viel wurde; was ich auch körperlich an allen Ecken und Enden gemerkt habe. Mal davon abgesehen, dass mir in der derzeitigen Situation mit Inflation usw., die kleine Wohnung eh lieber ist.


    Ich weiß nicht, wie es sich bei Dir bezüglich der Depressionen verhält; wie "stabil" Du bist, ob es sicher ist, dass, wenn Du einen neuen Job anfängst, Du dabei bleiben kannst, ohne irgendwann auf den Brustwarzen zu kriechen und krank zu werden. Auch weiß man ja eh nie, ob man die Probezeit übersteht; unbefristet übernommen wird...


    Unterhalt fürs Kind solltest Du ja erhalten. Selbst bei einem Wechselmodell wird, so weit ich weiß, nach Einkommen gerechnet. Aber da gibt es hier Leute, die sich besser auskennen und auch entsprechende Threads, wenn Du mal ein bisschen liest.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Okay, wenn sich gerade dein Lebensdreieck (Wohnung, Arbeitsort und im Sommer auch noch Kita) neu sortiert, ist es schwierig eine für alle Eventualitäten optimale Lösung zu finden. Vielleicht ist das auch gar nicht möglich, oder wichtig. Wenn du erst mal die eigene Wohnung hast und frei atmen kannst, fügt sich vielleicht mehr als du denkst, auch wenn du ggf. in ein paar Monaten nochmal umziehen musst, weil es finanziell oder von den Wegen her nicht stimmig ist.

    Sprich: ich würde mit der Wohnung anfangen... Selbst wenn du da eine falsche Entscheidung triffst, wäre die am einfachsten zu korrigieren.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Du kommst aus einer geklärten, in sich ruhenden Welt: Partner, Kind, Arbeitsplätze, Wohnung. Vor einiger Zeit hättest du dein Leben bis zur Rente beschreiben können und hättest das sogar gut gefunden.


    Jetzt ist alles anders. Du wünschst dir zwar die Geborgenheit und Sicherheit von früher zurück (aber natürlich nicht Ex ...), Kannst das aber jetzt mittelfristig nicht erreichen. Egal, was du tust und wie du es tust - es wird und ist immer ein Schritt ins Blaue.


    Darum ist es letztlich egal, was du anpackst. Das Wichtigste ist, dass du etwas anpackst und eine erste Sache löst.

    Mehr ergibt sich dann als logische Folge.


    (Hast du Wohnung, suchst du Arbeit und KiTa in der Nähe. Oder: Hast du Arbeit, suchst du Wohnung und Kita im Umfeld ...)


    Es ist ja letztlich noch "viel schlimmer" als du beschreibst: Was passiert denn, wenn Ex jetzt Entscheidungen trifft über seine Arbeit (Stundenzahl), Wechselmodell, seinen Wohnort, eine KiTa-Idee hat und, und, und ... Wirst du dann völlig gehemmt sein, Entscheidungen zu treffen?

    Im Leben ist es so: Ist man unterwegs, tun sich Türen auf. Ist man nicht unterwegs, kommt man gar nicht vorbei an irgend welchen Türen, die sich vielleicht auftun können.

    Darum wünsch ich Dir viel Kraft, jetzt einfach einmal eine Entscheidung zu treffen. Und dann die nächste und wieder eine und, und, und ... Und du wirst merken, dass das Leben, das neue Leben beginnt und dass es schön ist und du es gestalten kannst. Voraussetzung: Du gehst den ersten Schritt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Sprich: ich würde mit der Wohnung anfangen... Selbst wenn du da eine falsche Entscheidung triffst, wäre die am einfachsten zu korrigieren.

    Du scheinst in einer Umgebung zu leben, in der es kleine Wohnungen oder billige Wohnungen wie Sand am Meer gibt.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Otterson , nicht wirklich. Es kommt halt immer darauf an, wie schwer das mit dem Job ist. Da zumindest ich in dieser Sache deutlich weniger kompromissbereit wäre, als bei der Wohnung, und es mir erstmal wichtig wäre die Situation zu verlassen, würde ich tatsächlich mit der Wohnung anfangen. Aber, ich schließe nicht aus, dass das bei dir oder auch bei kringel völlig anders ist. Letztlich ließe sich aber auch jede andere Entscheidung korrigieren. Insofern hat Volleybap recht, dass die Reihenfolge egal ist.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Insofern hat Volleybap recht, dass die Reihenfolge egal ist.

    Aufgrund des gebrochenen Fußes und der Depressionen, würde ich sagen, dass es für die nächsten Monate schwierig wird einen Job zu finden und würde daher die Wohnung schon an erste Stelle setzen.


    Ich würde auch eher auf eine kleine Wohnung setzen, die auch in der aktuellen finanziellen Situation leistbar ist. Sich auf einen besser bezahlten Job, den man vielleicht demnächst bekommen könnte, zu verlassen, erschwert die Situation.

    Ich denke, es ist wichtig, erstmal irgendwo anzukommen und sich ein "Nest" zu bauen, um wieder mehr Sicherheit zu erlangen und von dort aus dann die nächste Ziele anzugehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Emma21 () aus folgendem Grund: Text vergessen

  • Hier mal ein Update - ziemlich genau 4 Monate später...

    Mein Kind und ich sind letzten Monat in unsere neue Wohnung gezogen, der Vater zahlt (Mindest-)Unterhalt, eine Mu-Ki-Kur ist genehmigt und einen Kindergartenplatz habe ich in der Nähe auch gekriegt! Puh. Das war ein Berg, aber nun ist er - genau wie viele von euch sagten - schon kleiner und überschaubarer geworden. Danke für eure bestärkenden Worte.

  • Danke und auch danke der Nachfrage, Emma21, ich kann normal gehen, Rad und Auto fahren, aber bin immer noch unsicher auf unebenem Grund und hab öfter Schmerzen. Eine befreundete Ärztin hat mir gesagt, dass sowas gerne mal 6 Monate Ärger machen kann. Joggen würde ich mich im Moment noch nicht trauen.

    Wegen der Kur war ich etwas naiv und dachte, ich könnte sie jetzt noch vor dem Kita-Wechsel machen, aber denkste, bisher war die früheste Ansage Dezember 23; eher sogar Feburar/März 2024. Naja, frühes Frühjahr ist sicher auch nett. Bin noch nicht sicher, wo ich hin möchte. Falls jemand von euch Tipps/Empfehlungen hat, evtl. speziell für Schwerpunktkuren AE/Depression/Erschöpfung, gern her damit.


    Der nächste große Punkt wird der Umgang werden. Seufz. Es scheint, der KV ist noch auf Paarebene unterwegs und will es mir schwer machen oder sich selbst möglichst einfach, wirkliches Interesse am Kind sehe ich nicht. Ich habe einen Beratungstermin über das Jugendamt ansgestoßen, um eine Regelung zu finden, hoffe das wird was.

    Ich habe unterschätzt, wie sehr sich das Verhalten eines Menschen nach/durch Trennung ändern kann.