Auch ich bin Neu hier ;)

  • Hallo ihr lieben,


    auch ich bin neu hier, auch wenn ich seit drei Jahren alleinerziehend bin. Meine Töchter sind 10 und 13 Jahre alt. Ich habe mich für die Trennung von ihrem Vater entschieden, weil wir viel Streit hatten. Ich habe einen Freund, er lebt 240 km von uns entfernt. Meine Mädels mögen meinen Freund nicht besonders. Wenn er uns besucht, reduzieren sie den Kontakt aufs Nötigste.

    Anfangs litten die Kinder sehr unter der Scheidung. Mittlerweile haben wir uns an unser Leben zu Dritt gut gewöhnt. Insgesamt haben die Kinder ein positives Bild von ihrem Vater. Er hat auch schon eine neue Beziehung. Seine Partnerin wurde von den Kindern voll akzeptiert.

    Es sieht so aus, als ob ich auf der Verliererseite bin. Natürlich habe ich mir es gewünscht, dass die Kinder auch mein Leben akzeptieren, so wie es bei ihrem Vater getan haben. Es hat nicht funktioniert.

    Mein Freund lebt alleine, ausgenommen von den Zeiten wenn er bei uns ist, ca. alle zwei Wochen. Manchmal besuche ich ihn auch, alleine oder auch mit den Kindern. Ich habe sehr viel in dieser Beziehung erlebt und ich schätze ihn sehr. Aber ich kann es auch verstehen, wenn unsere Beziehung zerbrechen würde. Niemand möchte auf Dauer alleine sein und eine Partnerin alle zwei Wochen haben. Ich weiß wirklich nicht wohin das Ganze hinführt. Da vielleicht auch andere in einer ähnlichen Situation sind, freue ich mich über den Austausch.


    Liebe Grüße

    Ludmila

  • Hallo und herzlich willkommen hier!

    Es tut mir leid, dass deine Kinder deinen neuen Partner nicht mögen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das sehr belastend für dich sein muss.

    Weißt du, woran es liegt, dass deine Tochter deinen neuen Partner nicht akzeptieren/ nicht mögen?

  • Hallo und willkommen. Die gleiche Frage wie Emma, wollte ich auch gerade stellen.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hallo Emma und CoCo,


    Danke für's Nachfragen.


    Ich denke, dass meine Kinder meinen Freund nicht mögen, denn

    - mein Freund ist 14 Jahre älter als ich. Sie denken, er ist für mich zu alt.


    - er ist verhältnismässig streng und hat ein autoritäres Auftreten. Zum Beispiel erwartet er, dass sie sich mehr an der Haushaltsarbeit beteiligen oder respektvolles Benehmen haben, ihm und mir gegenüber. Das finde ich auch richtig so. Die Kinder wollen aber oft nicht auf ihn hören mit der Begründung "er hat nichts zu sagen, er ist nicht mein Vater". Auf der anderen Seite ist mein Freund auch manchmal aufbrausend, wenn er wütend ist. Ich habe mit ihm darüber gesprochen und er sieht sein Fehlverhalten ein.


    - ich denke noch, dass sie meinem Freund die Schuld an der Scheidung geben, auch wenn sie jetzt auch selber sehen, dass es zwischen meinem Ex und mir Probleme gab, weil es die Probleme, beispielsweise in der Kommunikation und in der gemeinsamen Planung, zwischen uns immer noch gibt. Aber der erste Eindruck ist prägend.


    Bei einer Art Eheberatung war ich meinem Ex übrigens schon Jahre vor der Scheidung, was nichts gebracht hat, ausser, dass wir auf diesem Weg versucht haben eine Änderung zu erreichen. Ich hatte mich danach mit der Situation in unserer Ehe gewissermassen abgefunden, bis ich mich in meinen jetzigen Freund, ein Arbeitskollege, verliebt habe. In der Retrospektive gebe ich meine Fehler zu, zum Beispiel die Feigheit und Trägheit, aus eigener Kraft zu gehen.

  • Lulu, war Dein Freund denn schon relativ kurz nach der Trennung präsent? Aus meiner ganz persönlichen Sicht würde es für mich gar nicht gehen, wenn mein Freund aufbrausend gegenüber meinen Kindern wäre. Nebenbei - auch mir gegenüber nicht. Auch streng und autoritär geht nicht. Ich mag streng und autoritär eh nicht - aber wenn das jemand wäre - dann ich - und nicht ein Freund, der die Kinder alle sieben Pfingsten mal am Wochenende sieht.

    Vielleicht ist es von daher nicht so verwunderlich, dass Deine Kinder ihn nicht mögen...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich sehe das ähnlich wie CoCo.

    Ich denke, dass es ungünstig ist, wenn ein neuer Partner der Mutter ins Leben der Kinder trifft und dieser dann direkt erstmal Regeln und Erwartungen an die Kinder aufstellt. Wenn du sagst, dass er Recht hat mit seinen Erwartungen, warum stellst du diese Regeln dann nicht selber auf? Eigentlich ist es deine Aufgabe, solche Sachen zu installieren. Du bist die Mutter und diejenige mit der Verantwortung. Ich kann schon verstehen, wenn die Kinder deinen Partner erstmal mal blöd finden, wenn er, obwohl er neu zu eurer Familie dazu gestoßen und nur unregelmäßig oder wenig da ist, direkt mal neue Regeln aufstellt. Ich als Mutter würde ein solches Verhalten auch mir gegenüber als übergriffig empfinden.

  • Meine Große mochte meinen neuen Freund auch nicht. Aus ähnlichen Gründen. Er war eine Ecke älter, autoritär, wollte an ihr rumerziehen und sagen, wie der Hase zu laufen hat. Tja und ich hab' damals ganz fest die Augen zusammengekniffen, obwohl seine Mängel mehr als ersichtlich waren, wenn man hingeschaut hätte.


    Ende vom Lied: Ich bin aus der Heimatstadt weg, zu ihm gezogen, wir haben geheiratet und noch eine Tochter bekommen. die 15 Jahre lang, die wir zusammen waren, war die große Tochter immer latent unglücklich und unsere Beziehung ist auch jetzt noch irgendwie belastet dadurch.


    Langer Rede kurzer Sinn: Mittlerweile sind wir getrennt, ich bin im April ausgezogen. Und wenn ich heute nochmal eine Beziehung hätte, zu der meine Mädels und mein Umfeld kein grünes Licht geben würden, würde ich auf sie hören, egal wie einsam und/oder verliebt ich wäre.


    Vielleicht schaffst Du es ja, Eure Beziehung auf den Prüfstand zu stellen. Ich drücke dir die Daumen.

    Through judging, we seperate. Through understanding, we grow.
    - Doe Zantamata -