Ausbildung, Studium oder Job??

  • Hey,


    ich bin seit der Geburt meiner großen Tochter (15 J.) Hausfrau und Mutter gewesen mit gelegentlichen Minijobs.

    Mittlerweile sind es 5 Kinder (die anderen sind 7, 9, 10 und 13 Jahre alt).

    Mein Mann hat mich im Mai für eine Neue verlassen und nun hänge ich da.

    Zum Glück habe ich letztes Jahr sehr erfolgreich meine Fachhochschulreife nachgeholt. Wollte dann studieren, aber da der Kurze in die Vorschule kam und keine

    Nachmittagsbetreuung hatte, habe ich mal wieder zurückgesteckt.

    So. Nun habe ich wirklich keine Lust mehr, noch länger zuhause zu sein und vom Amt zu leben.

    Ich überlege Soziale Arbeit zu studieren oder eine Ausbildung zu machen...oder einfach einen Minijob & Ehrenamt oder Teilzeit zu arbeiten.

    Wer hat studiert mit Kind? Zugegeben weiß ich ja jetzt schon oft nicht, wo mir der Kopf steht, ich trage alles alleine bis auf dass die Kinder alle 2 WEs bei ihm sind und oft

    haben die zwei Großen schon keinen Bock darauf.

    Eine Ausbildung überlege ich auch, klingt irgendwie nicht so stressig wie ein Studium. Allerdings finde ich kaum Teilzeitstellen und ob ich das in Vollzeit packe...uff.

    Ich bin schon 34 Jahre alt und möchte endlich was tun, fühle mich gleichzeitig aber auch total überfordert damit, allem gerecht zu werden.

  • Ich würde die Frage anders stellen.

    Welche Einrichtungen gibt es in deiner Nähe, in deinem sozialen Umfeld?

    Wie wahrscheinlich ist ein Umzug oder bleibt ihr wahrscheinlich die nächsten 10-20 Jahre an diesem Ort?

    Welche Einrichtungen gibt es in der Nähe das können Justizvollzugsanstalten sein, Altenheime, behinderten Werkstätten, Wohnheim, Kindergärten, Krankenhäuser.

    Diese Einrichtung würde ich mir im Internet ganz genau ansehen und das Gespräch mit den Pädagogischen Leitern oder der Personalabteilung suchen.

    Oft gibt es ganz viele Berufsfelder, die für dich passen könnten, die in Teilzeitausbildung möglich sind.

    Studieren mit Kindern kann ich mir gar nicht vorstellen, aber das ist meine persönliche Meinung.

  • Ich habe meine Kinder im Studium bekommen. Mit Kindern gearbeitet und auch mit Kindern promoviert. Es waren allerdings nur zwei und keine 5 ...

    Im Studium waren die Kinder am kleinsten, aber das hat (von der finanziell miserablen Gesamtsituation) besser geklappt, als die Arbeitsverhältnisse. Ein Studium ist halt flexibeler als ein Arbeitgeber... Du hast möglicherweise weniger Schlaf und kein Wochenende oder brauchst länger.

    Studierende der sozialen Arbeit haben nach den Mediziner*innen übrigens an allen Hochschulen die meisten Kinder. Die Quote liegt zwischen 7 und 10%... Sprich unmöglich ist das also nicht.

    Ich würde aber vielleicht nicht unbedingt soziale Arbeit studieren... Nachher eine Stelle zu finden, ist kein Problem, aber das sind die Akademikerinnen, die sich aufreiben und im schlimmsten Fall mit ner halben E9 rausgehen. Damit kann man weder 5 Kinder versorgen noch auf eine angemessene Rente hoffen.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Ich würde zum Arbeitsamt gehen und mich dort beraten lassen. Die Leute bei der Berufsberatung können dir richtig gut weiterhelfen, zumal sie auch wissen, was in diversen Studien und Ausbildungen gefordert wird. Die haben auch Kontakte.


    Ich selbst habe mit zwei Kids „im Nacken“ studiert und zwei Examina gemacht. Das war nicht immer einfach, aber als ich angefangen habe zu arbeiten, waren die Kids aus dem Gröbsten raus. Das hatte auch seine Vorteile.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich würde eine Ausbildung machen. Bist schneller durch, hast schneller Geld (auch während der Ausbildung schon) und hinterher keine Schulden an der Backe.

    Manche Bereiche bieten ja auch analog ein Studium in dem Bereich an, in dem man arbeitet. Lernen würde ich erst, wenn ich was festes habe, auf das ich aufbauen kann. Weiterbilden geht immer :) aber ich finde, zuerst braucht man eine gute Basis.

    Wieder mal hat das Böse irgendwo einen Sack Reis umgeworfen ....

  • Ich würde eine Ausbildung machen. Bist schneller durch, hast schneller Geld (auch während der Ausbildung schon) und hinterher keine Schulden an der Backe.

    Manche Bereiche bieten ja auch analog ein Studium in dem Bereich an, in dem man arbeitet. Lernen würde ich erst, wenn ich was festes habe, auf das ich aufbauen kann. Weiterbilden geht immer :) aber ich finde, zuerst braucht man eine gute Basis.

    Da muss ich Mal widersprechen... Investition in Bildung lohnt sich immer. So viele Schulden werden das auch nicht. Wenn es sich tatsächlich ums Erststudium handelt, wäre BAföG ne gute Sache, gerade bei 5 Kinderbetreuungszuschlägen, die als Vollzuschuss gewährt werden würden.


    Edit: ok, es sind nur 4 und werden im Laufe des Studiums weniger. Kinderbetreuungszuschlägen gibt's nur für Kinder bis 14.

    LG Campusmami



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  • Ein Bachelorstudium dauert auch nicht länger als eine Ausbildung, aber man bekommt hinterher mehr Geld.

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  • Ich möchte noch das Duale Studium nennen, gibt es natürlich nicht für alle Studienrichtungen, aber für viele.

    Ausbildung in TZ kenne ich vor allem für Bürokaufleute, gibt es sicher auch für andere Berufe. Da ist vielleicht die IHK ein guter Ansprechpartner. Auf der Seite der Agentur für Arbeit, findet man auch einiges, ist aber vielleicht von der Region abhängig.

  • Ich Kann nur für die Pflegefachkräfte sprechen. Dort ist definitiv eine Teilzeitausbildung über vier Jahre möglich und in den meisten Betrieben ( zumindest in der Altenpflege) gibst du vor wie du arbeiten kannst. Danach kannst du alles mögliche nebenbei studieren.

  • Ich habe meine Kinder im Studium bekommen. Mit Kindern gearbeitet und auch mit Kindern promoviert. Es waren allerdings nur zwei und keine 5 ...

    Im Studium waren die Kinder am kleinsten, aber das hat (von der finanziell miserablen Gesamtsituation) besser geklappt, als die Arbeitsverhältnisse. Ein Studium ist halt flexibeler als ein Arbeitgeber... Du hast möglicherweise weniger Schlaf und kein Wochenende oder brauchst länger.

    Studierende der sozialen Arbeit haben nach den Mediziner*innen übrigens an allen Hochschulen die meisten Kinder. Die Quote liegt zwischen 7 und 10%... Sprich unmöglich ist das also nicht.

    Ich würde aber vielleicht nicht unbedingt soziale Arbeit studieren... Nachher eine Stelle zu finden, ist kein Problem, aber das sind die Akademikerinnen, die sich aufreiben und im schlimmsten Fall mit ner halben E9 rausgehen. Damit kann man weder 5 Kinder versorgen noch auf eine angemessene Rente hoffen.

    Sorry, wenn ich hier was einwerfen muss: Wenn man Soziale Arbeit studiert, hat man auf jeden Fall Chancen einen Job hinterher zu finden. Zudem kann man in jedem Bereich arbeiten, egal ob in einer Reha-Einrichtung, ob in der Kinder-und Jugendarbeit oder sonstiges. Falls ich dich falsch verstanden haben sollte, so korrigiere mich bitte.

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Genau das habe ich geschrieben. Ein Job ist kein Problem. Das Problem an sozialer Arbeit ist, dass diese Jobs im Vergleich zu anderen Berufen, die ein Studium erfordern, schlecht bezahlt sind.

    Ich habe nicht wenige Sozialarbeiter*innen im Freundeskreis, da gibt's niemanden jenseits einer E11. Während die anderen Studierten mit 60.000 und mehr ins Berufsleben eingestiegen sind (ich möchte gar nicht wissen, wo die Mint-Leutchen heute sind).

    LG Campusmami



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  • Wow, vielen Dank für eure Antworten!! :)

    Also, ich informiere mich derzeit in alle möglichen Richtungen.


    Zum Studium: Soziale Arbeit würde ich in erster Linie interessieren, weil ich gerne mit Menschen arbeiten möchte. Leider kann ich mit Fachhochschulreife ja nicht alles studieren, bzw. wird hier in Stuttgart nicht soviel angeboten, das mich interessiert. Technisches zB ist überhaupt nicht mein Ding =O

    Ich weiß, dass man mit SA nicht unbedingt reich wird, obwohl man studiert hat.

    Das Bafög wäre wirklich nicht wenig, aber mir graut es beim Studium auch davor, Summe X zurückzuzahlen.


    Bei einer schulischen Ausbildung würde ich dieselbe Höhe an Bafög bekommen, müsste aber nichts zurückzahlen.

    Ausbildungsmäßig habe ich mir auch schon den Handelsfachwirt bei Edeka, Müller etc angeschaut, das funktioniert aber wieder nicht, weil die Azubis blockweise mehrere Wochen am Stück für die Theorie ein paar hundert km weiter weg geschickt werden. Das klappt mit den Kindern nicht.

    Dann hat mich Einzelhandelskauffrau interessiert, hier ist aber auch das Problem mit den Schichten. Ich kann nicht um 6 Uhr morgens bei DM anfangen.

    Bürokauffrau wäre zeitlich wahrscheinlich das geschickteste, aber haut mich jetzt vom Interesse her auch nicht so vom Hocker.

    Um gut zu lernen brauche ich ein Interesse daran, dann hab ich Motivation.

    Was die Pflege angeht, habe ich mir auch schon ein paar Adressen rausgesucht und mich informiert. Ich werde noch ein paar Pflegeschulen abklappern, aber bisher weiß ich, dass hier in meiner Nähe keine Schulen sind die Teilzeitausbildung anbieten. Pflege war auch schon immer was, das mich interessiert hat. Mit den Schichten ist es, zumindest was die Ausbildung angeht, aber auch nicht so einfach. Da muss man durch, so wie ich es verstanden habe. Später wenn man fertig ist, kann man dann auch Muttischichten machen.

    Ich könnte natürlich auch warten, bis mein Jüngster 10-12 Jahre ist und selbständig. Aber ehrlich, ich will nicht mehr so lange warten. Außerdem hat er ADHS und was da noch auf mich zukommt...keine Ahnung.

    Ein Umzug ist eigentlich nicht geplant. Leider wohnt der Papa von den Kids auch nicht grade um die Ecke, sodass er mir bei der Betreuung eine Hilfe wäre, bzw arbeitet selbst Vollzeit natürlich. Familiäre Unterstützung hab ich leider keine.

    Ich hab überlegt, einfach mal in der Pflege anzufangen, vllt erstmal die einjährige Ausbildung zu machen. Aber hier sind dann eben die Schichten wieder ein Problem.

    Es frustriert mich einfach nur, weil alles irgendwie immer einen Haken hat.

    Ich bin auch grad noch an der Option Arbeitserzieher dran, aber da muss ich nun tatsächlich abwarten, ob ich zugelassen werde. Im Normalfall verlangen sie eine vorausgegangene Ausbildung.

    Was gibt es denn sonst noch für Ausbildungsberufe, die gut vereinbar sind?

    Bei der Arbeitsagentur werde ich mir auch nochmal einen Termin machen, danke für den Tipp!

  • Hast du bei den Altenpflegeeinrichtungen gefragt? Die bieten sogar hier bei uns auf dem Land die vierjährige Ausbildung mit verringerter Stundenzahl an. Die Arbeitszeiten sind dann mit dem AG zu verhandeln. Ich arbeite in einem ambulanten Pflegedienst und dort haben wir immer Mütter in Ausbildung, die erst um 7:30 anfangen und nur an ausgewählten Tagen Spätdienst machen.

  • Ich arbeite in einem ambulanten Pflegedienst und dort haben wir immer Mütter in Ausbildung, die erst um 7:30 anfangen und nur an ausgewählten Tagen Spätdienst machen.

    "erst" ist sehr reaktiv... Betreuungstechnisch ist 7.30 Uhr eine absolute Randzeit. Auch wenn das in der Branche spät zu sein scheint, was wenn die Schule oder Kita erst um 8 Uhr beginnt?

    LG Campusmami



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