Erstes Handy ab wann?

  • Guten Abend


    Ab welchem Alter habt ihr euch für das erste Handy entschieden?


    Und welche Regeln habt ihr ausgemacht??


    Ist gerade ein Streitthema mit meinem Sohn. Er ist zwölf und hat seit etwa einem Monat ein Smartphone bekommen, hält sich aber nicht an Regeln.


    Gruß,

    Moni

  • Ich persönlich wäre für Handy ab 14. Ließ sich aber bei meiner Tochter nicht umsetzen, weil ihre Klassenlehrerin die Quiz-App Kahoot im Unterricht verwendet hat. Ich finde das grenzwertig, weil sich mir der Mehrwert für Unterricht bzw. Schüler nicht erschließt.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Heutzutage ist das wohl üblich, dass die Schüler so früh schon digital in der Schule unterwegs sind. Mein Sohn hat an seiner Schule auch ein Handy bzw. auch iPad von Anfang an gebraucht fürs Gymnasium.

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Meine Tochter braucht in der 4. Klasse schon Zugang zu Handy oder Tablet, weil sie ihre Schulaufgaben sonst nicht machen kann (läuft über die Anton App). Welche Apps drauf kommen, entscheide ich (keine sozialen Medien, WhatsApp hat sie schon aus der Zeit, als wir nicht zusammen gewohnt haben - das nutzt sie aber so gut wie gar nicht, weil es sie genervt hat was ihre Freundinnen ihr für Mist geschickt haben, sonst hätte ich da aber auch ein Auge drauf). Sie darf es nur zuhause nutzen, außer sie möchte es bei einem besonderen Ausflug zum Fotos machen verwenden, was bisher einmal der Fall war.
    Ich denke, es ist bei uns vielleicht sogar ein Vorteil, dass sie es so früh bekommen hat (mit 8), denn so ist es nichts „besonderes“ und ihr Interesse hält sich (bisher) in Grenzen.


    Edit: Achja, wenn es nicht genutzt wird, liegt es im Wohnzimmer, da wird es auch aufgeladen. So weiß ich genau wann sie wie viel dran ist und kann mal draufgucken.

  • Das Händi war für mich erst einmal ein genialer Rettungsanker, um für die Kids erreichbar zu sein und umgekehrt. Wenn man kein engmaschiges und 100 Prozent zuverlässiges Auffangnetz als AE hat, ist solche Erreichbarkeit beruhigend. So viel zur Telefonfunktion (SMS und Diensten wie WhatsApp). Also so früh wie nötig.


    Wenn (spätestens in Coronazeiten) Internet zur Voraussetzung für eine "ordentliche" Beschulung wird, dann "muss/darf" es auch sein. Meine AE-Kinder haben genug andere Baustellen gehabt, die umständehalber da waren. Da durften sie in solchen Dingen gern "in der Masse" mitschwimmen.


    Was aber dazu gehört und sicher immer hart umkämpft war: Der Umgang mit den elektronischen Medien. Bei jüngeren Kids, also bis Ende Grundschule kann und soll man sicherlich als Elternteil kurze, klare Richtlinien geben. Wie in anderen Alltagsdingen auch. (Zimmer aufräumen, Hilfe im Haushalt, zur Schule gehen, Hygiene - was es da so alles gibt). Medien sind nichts Besonderes, sondern "normales". Man kann und sollte sie regeln wie anderes auch.


    Bedeutet bei älteren Kindern sicherlich, dass man mit ihnen gemeinsam die Regeln aufstellt. Und auch die Konsequenzen abspricht (wenn das Zimmer nicht in Ordnung gehalten wird, man zu spät nach Hause kommt, Schulaufgaben nicht macht, Fernseh guckt, ins Bett geht und halt über die Absprachen hinaus mit Computer und Händi umgeht.)

    Ich bin gut damit gefahren, Händi/Medien auf eine Linie mit den anderen Lebensbereichen abzuhandeln. Keine Überbetonung und Fokussierung, sondern gewöhnlich halten hat vieles entspannt (sage ich jetzt im Nachhinein. Es hat natürlich lange Jahre immer wieder "Kämpfe" gegeben, wie das halt so ist beim groß werden von Kindern ...)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Meine AE-Kinder haben genug andere Baustellen gehabt, die umständehalber da waren. Da durften sie in solchen Dingen gern "in der Masse" mitschwimmen.

    Dito. Vor allem halt mein Sohn... Handy erst mit 14 Jahren finde ich an der heutigen Lebensrealität der Kinder/Jugendlichen komplett vorbei.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Da Kinder schnell zum Außenseiter abgestempelt werden, wenn sie kein Handy haben, war bei meinem Pubi1 der Fall, der hat sein 1. Handy mit 14 bekommen, habe ich das bei Pubi2 + Pubi3 anders gemacht.


    Pubi2 + Pubi3 haben ihr Handy mit 11 bekommen - damals von ihrem Vater. Ich habe dann Family-Link drauf eingerichtet.....ist ne gute Sache, du kannst das Handy , nach Ansage oder auch ohne, jederzeit sperren, kannst die Benutzerzeiten einrichten und weiß, wo deine Kinder immer sind.


    Beide Handys haben dann nach 4 Jahren den Geist aufgegeben und ich habe ihnen ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk damit gemacht - da sie jetzt 15 sind - ohne Family - Link .....also eigentlich 2 Geschenke :)

    Aber sie sind jetzt reif genug, selber einzuschätzen, dass sie zeitnah ins Bett müssen, wenn sie am nächsten Tag Schule haben.

    Sie brauchen es auch für die Schule, da sie dort ihren Stundenplan einsehen können - momentan fällt ja ständig was aus oder es gibt ne Vertretung in einem anderen Zimmer etc.....


    Laptops sind allerdings weiterhin über Wlan benutzerbedingt eingerichtet.:D . Sie sind auch meist über Läppy unterwegs, wenn sie zuhause sind, als über Handy.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Der Zugriff aufs Händi der Kids über Family Link (grundsätzlich gut!) vermeidet nicht den Streit, sondern verschiebt ihn. Auf andere Zeiten, auf andere Ebenen. Solche Apps sind ein Schutzinstrument, aber auch ein Machtinstrument.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke für die Antworten. Die Idee mit Family Link gefällt mir ich denke so kann man auf jeden Fall Streit vermeiden wenn er die Regeln ignoriert.

    Die Erfahrung zeigt: die vom Kind vorgeschlagenen Grenzen reichen nie aus. Und wenn man sie ausweitet, werden sie trotzdem immer noch nicht ausreichen. Ich lasse mir erklären, wozu die Extra-Zeit erforderlich ist und gebe dann großzügig Bonus. Störend auch: die Option, den Standort des Kinds zu tracken, jedesmal um Erlaubnis zu fragen, bevor man eine App installiert und anderes. Insofern ja: der Streit wird verlagert. Und wer bei sich Pubertiere hat, der kann sicher ebenfalls ein Lied davon singen, wie es aussieht mit der Verbindlichkeit gemeinsam aufgestellter Regeln. Ob die Ausnahmen überwiegen oder nicht, ist mir nicht immer klar.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Die Erfahrung zeigt: die vom Kind vorgeschlagenen Grenzen reichen nie aus. Und wenn man sie ausweitet, werden sie trotzdem immer noch nicht ausreichen. Ich lasse mir erklären, wozu die Extra-Zeit erforderlich ist und gebe dann großzügig Bonus. Störend auch: die Option, den Standort des Kinds zu tracken, jedesmal um Erlaubnis zu fragen, bevor man eine App installiert und anderes. Insofern ja: der Streit wird verlagert. Und wer bei sich Pubertiere hat, der kann sicher ebenfalls ein Lied davon singen, wie es aussieht mit der Verbindlichkeit gemeinsam aufgestellter Regeln. Ob die Ausnahmen überwiegen oder nicht, ist mir nicht immer klar.

    Das kann ich so nicht bestätigen. Nachdem meine Tochter quasi "schon immer" (sprich, seit der 1. Klasse) ein Handy hat und damit "groß geworden" ist, übt sie einen so vernünftigen Umgang damit, dass ich quasi nicht eingreifen muss. Ich kann zwar mit Family Link kontrollieren, was sie tut, muss aber bei den Zeiten nicht eingreifen, und bevor sie neue Apps installiert, fragt sie von sich aus, ob das ok ist. Fotos teilt sie kaum bis gar nicht und wenn, dann keine, auf denen Menschen zu sehen sind, und auf soziale Medien (Facebook, TikToc, Insta etc) verzichtet sie von sich aus. Einzig WhatsApp nutzt sie - aber in durchaus vernünftigen Rahmen. Unbekannte Nummern fragt sie nach, und falls sich kein Bekannter "outet", wird derjenige geblockt.


    Vielleicht ändert sich das mit der "Hochpubertät", aber im Moment kann ich das quasi ohne Regeln laufen lassen.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Bei uns war übertriebene Handy-Nutzung tatsächlich auch noch nie ein Streitthema - das ist also kein Automatismus, Höchstens in die Richtung, dass ich Erreichbarkeit einfordere8o bzw. einen Rückruf, wenn die Kids sehen, dass ich angerufen habe, aber das klappt zumindest bei Kind 2 nur sehr mäßig.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Ich finde es gut, dass in der Schule heute mit der Zeit gegangen wird. Schiefertafeln und Frontalunterricht haben weitgehend ausgedient und den Kids bringt es auch mehr, wenn nicht an ihrem Alltag vorbei unterrichtet wird. Handy sind heutzutage doch wirklich überall - sie den Kindern gewollt vorzuenthalten, finde ich falsch. Sicherlich, es muss dem Alter angemessen sein. Und unter 3 Jahren gehören Kinder mMn vor keinen Bildschirm, weil sie es schlicht nicht verarbeiten können. Aber in der Grundschule auf dem Heimweg von der Schule anrufen zu können oder sich nachmittags unkompliziert mit der besten Freundin zum Spielen zu verabreden, da sehe ich nichts schlechtes. Wenn es von Anfang an normal ist und richtig eingeführt wird, ist es doch wie mit allem "schlechten": es verliert seinen Reiz und in Maßen ist es völlig vertretbar.

  • In unserer Grundschule und in der weiterführenden Schule sind bis zur 6ten Klasse Handys verboten. Dennoch werden WA- Klassengruppen gebildet ab der 5ten Klasse, inklusive Cybermobbing. Dagegen werde ich mich wehren, WA gibt es erst ab 13 Jahren gem. der AGBs für Junior. Ich habe gesehen, was passiert wenn nur 2 Kinder bei sowas Querschießen.


    Außerhalb benötigt Junior mit 10 noch kein Handy. Geht er zur Jugendfeuerwehr oder Veranstaltungen, nimmt er mein Ersatzhandy mit.

  • Ich finde es gut, dass in der Schule heute mit der Zeit gegangen wird. Schiefertafeln und Frontalunterricht haben weitgehend ausgedient und den Kids bringt es auch mehr, wenn nicht an ihrem Alltag vorbei unterrichtet wird.

    Um ehrlich zu sein, verstehe ich diese Argumentation nicht. Wenn man dem folgt, sollte man möglichst früh die Kinder mit Smartphones ausstatten und bekommt dann als Ergebnis Kinder, die sich nicht mehr konzentrieren können, welche null Frustationstoleranz haben, die entwicklungsverzögert sind, weil ihre Eltern sich schon früh lieber mit ihrem Smartphone beschäftigt haben als mit den Lautäußerungen des Kindes im Kinderwagen. Frontalunterricht gibt es immer noch, jedenfalls in den Schulen, welche meine Kinder besuchen, ich verstehe jetzt nicht, was daran schlecht ist. Von Informations- und Reizüberflutung möchte ich schon gar nicht erst reden.

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