Kind verliert alles

  • Hallo ihr Lieben,

    So langsam bin ich ratlos und verzweifelt. Mein Sohn (fast 13) verliert einfach alles. Jacken, Schulbücher, Federtaschen, Schuhe, Rucksäcke, Sportbeutel die Liste lässt sich unendlich erweitern. Heute ist wieder eine Jacke verloren worden. In der Jackentasche drin: Schülerfahrkarte inkl. Schlüssel. D.h. jeder der sie findet weiß wo wir wohnen und hat auch noch den Hausschlüssel dazu.

    Heute Nacht werde ich also echt unruhig schlafen. Und morgen wird ein anderes Schloss eingebaut.

    Ich könnte langsam nur noch heulen. Nichts hilft gegen seine Schusseligkeit. Egal was ich tue, erklären, ermahnen, schimpfen. Nichts zeigt Wirkung.

    Der finanzielle Mehraufwand durchs ersetzen verlorener Gegenstände dürfte sich mittlerweile auf einen vierstelligen Betrag hinauslaufen. Allein dieses Mal dürften mit Jacke, Fahrkarte und neuem Schloss weit über 100€ zusammen kommen. Ich weine und schreie und das im November wo Weihnachtsgeschenke gekauft werden. ;(;(;(

    Ich weiß gar nicht welchen Rat ich mir hier erhoffe, aber vielleicht kennt ja jemand einen Zauberspruch oder ähnliches.

  • Es wird aktuell nicht trösten, aber: Das wird besser. Irgendwann funktionieren die Synapsen im Hirn wieder bei den Pubis.

    Bis dahin hilft in der Regel leider nichts an Erziehungstricks, gutem Zureden, schimpfen, bestrafen. (Man kann es für die eigene Seelenhygiene auch einfach lassen ... Es macht keinen Unterschied.)

    Einzige Möglichkeit: man tackert die Sachen am Kind fest, klebt sie an oder bindet sie dran ... Doch selbst dann ...


    Dir viel Kraft und Durchhaltevermoegen!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bei mir würden die Weihnachtsgeschenke entsprechend kleiner ausfallen.


    Hast du ihm mal vorgerechnet, was es dich bisher gekostet hat? Sowas ist Kindern nämlich nicht bewusst. Wenn alles wieder in Ordnung ist, haben sie so einen Vorfall gleich wieder vergessen. Ich würde die Liste an den Kühlschrank pinnen.


    Mein Junior hatte mal trotz mehrfacher Ermahnung sein Fahrrad nicht in den Schuppen eingeschlossen. Am Morgen stand es immer noch auf dem Hof. Ich hab‘s dann in die Garage gestellt. Der hat vielleicht geguckt! Ich hab ihn zwei Tage zur Schule laufen lassen. Das hat er sich gemerkt. ^^


    Man kann nicht immer alles mit Pubertät entschuldigen. Was kommt danach? Jugendliche Selbstfindungsphase? Midlifecrisis? Altersdemenz?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hm, wer besorgt die Ersatzsachen? Du? Muss dein Sohn mit, selbst zahlen, allein ins Geschäft usw.? Das hat bei meinem K1 recht gut funktioniert bei diesen Themen, sie musste (muss) auch _ihre_ Zeit investieren und z.B. im Rathaus im Fundbüro fragen oder nochmal mit dem Rad den Weg abfahren usw., und bei Neubeschaffung musste sie zumindest mitkommen.

    Plus, je nachdem, finanzielle Beteiligung (vom Taschengeld, durch Mehrhilfe im Haushalt oder so), das geht ja auch symbolisch.


    Ja, und ich kann völlig nachvollziehen, dass du deinem Ärger Luft machst.


    Bei uns war es eher diese (mir so erscheinende) Egalhaltung gegenüber dem Wert der Dinge, der mich auf die Palme gebracht hat (s. Kajs Fahrradstory, same here :evil:).

    Nachdem sie ihr aus der Jackentasche gefallenes Handy mit Freunden 4 Stunden in einem Tümpel gesucht hat (es funzte noch ein Jahr lang gut, Qualität!) und ihr Portemonnaie nur ohne das Geburtstagsgeld, aber mit KV-Karte wiedergefunden wurde, war die Lektion gelernt.


    Lass ihn ruhig mal rumfragen, ob Jacke und/oder Inhalt nicht doch irgendwo abgegeben wurden.

    *Daumendrück*

  • Hm, wer besorgt die Ersatzsachen? Du? Muss dein Sohn mit, selbst zahlen, allein ins Geschäft usw.? Das hat bei meinem K1 recht gut funktioniert bei diesen Themen, sie musste (muss) auch _ihre_ Zeit investieren und z.B. im Rathaus im Fundbüro fragen oder nochmal mit dem Rad den Weg abfahren usw., und bei Neubeschaffung musste sie zumindest mitkommen.

    Plus, je nachdem, finanzielle Beteiligung (vom Taschengeld, durch Mehrhilfe im Haushalt oder so), das geht ja auch symbolisch.

    Das macht meiner natürlich auch. Er läuft auch den Weg ab, fragt im Laden nach ob was gefunden wurde, fährt zurück zum Schwimmbad oder fragt beim Hausmeister nach. Kleine Sachen muss er sich dann vom Taschengeld nachkaufen, also ab den 3. Radiergummi oder den x-ten Inki. Helfen tut das tatsächlich überhaupt nichts. Er hat auch schon Sachen verloren die dann "für immer" weg waren und die ich dann auch nicht nachgekauft hab.

  • Oha, puh, das ist hart. Da fällt mir nur noch ein: Ich drück dir die Daumen, dass die Phase bald vorüber ist.🤞

    Da schließe ich mich an. Es klingt nicht so, als ob Dein Sohn eine "Scheixx-egal-Einstellung" hat und deshalb ständig alles verliert. Und wenn er im Grunde irgendwie nichts dafür kann und es eigentlich auch gerne anders hätte, wären sämtliche "erzieherische Maßnahmen" (eh ein furchtbares Wortkonstrukt) eh vergebens. Da kann man wirklich nur zusammen irgendwie versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Und du bist sicher, dass er das "nur" verliert ?

    Nicht, dass er das jdm abgeben muss ?

    Bei manchen Sachen in der Schule kann es natürlich auch sein, dass er sie liegen lässt und die Klasse die danach rein kommt, kickt es in die Mülltonne oder ähnliches.

    Das er "abgezogen" wird, glaube ich nicht, weil er z.B. Badelatschen verliert oder Radiergummis. Wer möchte so etwas haben? 🤷‍♀️

    Ich kann ja vorsichtig erfragen ob etwas in die Richtung ist.