Wie handhabe ich den Umgang mit dem wenig-interessierten Kindsvater?

  • Hallo liebe Community,


    ich bin neu hier und erhoffe mir Rat, weil in meinem privaten Umfeld keiner in einer ähnlichen Lage ist.


    Ich habe einen kleinen, dreijährigen Sohn, der vom KV nicht gewollt war. Es endete logischerweise nicht gut; ich bin in meine Heimat (Saarland) mit dem Kind gezogen, während der Kindsvater nach Berlin zu einer Freundin gezogen ist.

    Der Vater wollte nie ein Kind und tat sich in den ersten Monaten nach der Geburt unseres Sohnes sehr schwer mit der Situation.

    Jetzt, wo wir so weit auseinander wohnen, hat es sich zuerst eingebürgert, dass er 1 x alle 4 Wochen per Videochat angerufen hat. Sehr zum Leidwesen des Kindes, denn mein Sohn konnte mit diesem Menschen nichts anfangen, weinte oft, wenn es hieß " der Papa ruft heute an" und jammerte, dass er seinen Papa nicht lieb hat und nicht telefonieren mag.


    Aufgrund dieser Situation habe ich den KV angesprochen um eine Lösung zu finden, da die Situation unseren Sohn zu sehr belastete und er durch den seltenen Kontakt keinen Bezug zu ihm aufbauen kann. Jetzt ruft er 1 x die Woche an - nicht immer verlässlich, er hat ihn auch schon ein paar Mal vergessen und den Anruf dann irgendwann später nachgeholt. Wirklich viel Reden tut er mit ihm dann nicht und die Reaktion des Kindes, wenn er anruft, ist meist die gleiche. Zuerst weint er und irgendwann ergibt er sich in sein Schicksal.


    Mein Muttergefühl rät mir zum Wohle des Kindes dazu, den Kontakt abzubrechen, bis das Kind ihn von allein wieder sucht, ich hab im Moment leider das Gefühl, dass der Vater nur anruft, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen und zumindest so zu tun, als wäre er "da".

    Besuchen wíll er sein Kind nicht; das ist ihm zu weit weg. Auf der anderen Seite will ich ihm seinen Vater aber auch nicht vorenthalten und ihm die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild zu machen.


    Ich mache mir jedoch schreckliche Sorgen um meinen Sohn, was das psychisch mit ihm machen könnte oder gar schon tut. Er merkt ja jetzt selber schon, dass er nicht möchte. Und irgendwann kommen die Fragen - warum ist der Papa so weit weg, warum ruft er so selten an, warum besucht er mich nicht usw.


    Habt ihr Tipps oder Erfahrungen, die ihr mit mir teilen könnt?


    Liebe Grüße,

    Susu

    Wieder mal hat das Böse irgendwo einen Sack Reis umgeworfen ....

  • Hallo Susu,

    erstmal ein herzliches Willkommen bei uns im Forum.

    Ich roll Mal das Feld von hinten auf:

    Ich war auch von Anfang an alleinerziehend ohne jegliche Mitwirkung des Vaters meiner Tochter und habe mir diese Fragen auch in den ersten Lebensjahren gestellt. Was macht die Abwesenheit mit meinem Kind? Hat sie überhaupt die Chance gesund und glücklich aufzuwachsen?

    Die Antwort ist ja.

    Wichtig ist, daß du der sichere Hafen für dein Kind bist. Vielleicht hast du ihm nahen Umfeld vielleicht einen Erwachsenen ( Oma, Opa, Geschwister von dir oder Freunde) zu denen er eine verlässliche Bindung hat oder aufbauen könnte. Das habe ich immer als sehr hilfreich empfunden.

    Ich hab mich auch vor den Fragen immer ein wenig gefürchtet. Letztlich sind viel weniger Fragen gekommen als vermutet und ich habe immer die Wahrheit gesagt. Und manchmal war es auch ein " Ich weiß es nicht"

    Das war auch ein Prozess, weil ich lange nicht ertragen konnte, dass das was mir am Liebsten ist, für den anderen Teil eher eine Randnotiz ist. Unter dem Strich bin ich aber nicht die Hüterin der Gedanken von ihrem Vater. Sprich: Die Akzeptanz der Situation musste erst von meiner Seite da sein. Und ich weiß es nicht, warum ihr Vater sich nicht bemüht. Das sage ich ihr auch so.

    Es gibt immer Phasen, wo das Thema/ Fragen häufiger aufkommen, wir hatten aber auch Zeiten, wo es jahrelang überhaupt kein Thema war. Nur signalisiere ich ihr immer, dass ich für sie da bin, gebe wahrheitsgemäße Antworten und beschönigen es nicht. Sie weiß auch, dass ich es schöner für sie fände, wenn es Kontakt geben und ich sie unterstützen würde.

    Es ist aber wie es ist und ihre Akzeptanz ist groß. Sie investiert ihre Zeit in Menschen, die sie lieb hat und die sie lieben. Sichere Bindungen finde ich das Wichtigste. Unser KV wollte sich auf das Abenteuer nicht einlassen und inzwischen sagt meine Tochter selbst: Da verpasst er ja was. Recht hat sie.

  • Hallo,


    ich denke, der Kontakt wird ohnehin nicht aufrecht erhalten. Schon alleine wegen der Entfernung. Eigentlich will ja keiner Kontakt.


    Ich würde es lassen. Dein Kind wächst jetzt schon drei Jahre ohne Vater auf. Erzwingen kann man nichts. Und Dein Kind will ja nichtmal einen.


    Irgendwann stellt Dein Kind Fragen, beantworte sie ehrlich. So mein Ratschlag. Vermeide es, dass Dein Kind in der Warteschleife womöglich über Jahre hängt. Das ist viel schlimmer, als wenn es gleich weiß, woran man ist.

    Der Vater hat kein Interesse, sonst würde er anders agieren. Das kann man kindgerecht rüber bringen.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Herzlich Willkommen.


    Bei der Entfernung sehe ich da auch keinen Ansatz.

    Wir haben hier Ähnliches mit der Tochter meines Mannes. Jeweils ein Gegenbesuch pro Jahr in Ferien zu einer Unternehmung wie Zoo mit Kaffeetrinken - mehr konnten wir in all den Jahren nicht realisieren und ehrlich gesagt fehlt da auch die Bindung.

  • Leider bildet schon Deine Fragestellung die Realität nicht richtig ab. Nämlich, als ob Du Großartiges tun könntest. Doch das kannst du nicht: Wie sich der Kontakt zwischen Kind und Vater entwickelt, hängt zu 99,9 Prozent daran, wie der Vater den Kontakt pflegt, wie er sein Kind begeistert, Telefongespräche zum Höhepunkt der Woche macht, Besuche ebenfalls und, und, und ...


    Du selbst kannst da nur wenig tun außer den Selbstverständlichkeiten: Die Termine ermöglichen, gut oder wertfrei über den Vater sprechen, Kind unterstützen vor, nach, vielleicht während der Gespräche. Begegnungen ermöglichen. Aber "gewinnen" muss der Vater sein Kind selbst.


    Irgendwann wird dein (dann mutmaßlich erwachsenes oder pubertierendes) Kind fragen, was du getan hast oder was nicht. Da sollte man seine Antwort und auch das Warum zur Hand haben. Aber Wunder kann man nicht bewirken (nur verhindern ...). Damit müssen alle leben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo Friday,

    zunächst einmal Danke für die Willkommensgrüße und deine Geschichte. Also hast du den Kontakt zum KV abgebrochen und deiner Tochter Rede und Antwort gestanden, wenn sie gefragt hat? Oder doch den spärlichen Kontakt zugelassen? Das konnte ich aus deiner Antwort nicht so genau heraus lesen...


    Ich finde das insgesamt einfach unerträglich schlimm. Und ja, Gottseidank ist der Opa da und eine gute, männliche Bezugsperson. Ich hoffe, du hattest/hast auch so jemanden.


    An die übrigen Antworter übrigens auch ein großes Dankeschön für eure EInschätzungen :) das hilft mir ungemein weiter.

    Wieder mal hat das Böse irgendwo einen Sack Reis umgeworfen ....

  • Leider bildet schon Deine Fragestellung die Realität nicht richtig ab. Nämlich, als ob Du Großartiges tun könntest. Doch das kannst du nicht: Wie sich der Kontakt zwischen Kind und Vater entwickelt, hängt zu 99,9 Prozent daran, wie der Vater den Kontakt pflegt, wie er sein Kind begeistert, Telefongespräche zum Höhepunkt der Woche macht, Besuche ebenfalls und, und, und ...


    Du selbst kannst da nur wenig tun außer den Selbstverständlichkeiten: Die Termine ermöglichen, gut oder wertfrei über den Vater sprechen, Kind unterstützen vor, nach, vielleicht während der Gespräche. Begegnungen ermöglichen. Aber "gewinnen" muss der Vater sein Kind selbst.


    Irgendwann wird dein (dann mutmaßlich erwachsenes oder pubertierendes) Kind fragen, was du getan hast oder was nicht. Da sollte man seine Antwort und auch das Warum zur Hand haben. Aber Wunder kann man nicht bewirken (nur verhindern ...). Damit müssen alle leben.

    Wie gesagt, er weint, wenn der Vater anruft, signalisiert ihm deutlich, dass er nicht möchte.

    Ich hab das jetzt 1,5 Jahre mit gemacht und stille Handyhalterin gespielt während vom KV während des gesamten Telefonats vielleicht 3 Fragen/zusammenhängende Sätze gekommen sind; der Rest waren irgendwann pupsende Geräusche oder Grimassen, um irgendwie die Aufmerksamkeit des Kindes zurück zu bekommen. Es ist eine einzige Quälerei und daher bin ich mit meinem Latein am Ende und würde eher dem Willen meines Sohnes folgen und es erst mal auf Eis legen. Zumindest bis das Interesse vom Kind an seinem Vater von selbst wieder aufflammt.

    Alles andere empfinde ich für meinen Sohn gerade einfach nur als Quälerei.


    Schlecht spreche ich über den KV ohnehin nicht, der Zwerg soll sich seine eigene Meinung bilden und das unvoreingenommen.

    Wieder mal hat das Böse irgendwo einen Sack Reis umgeworfen ....

  • Hallo und herzlich willkommen hier.


    Wie ist denn dein Verhältnis zum KV? Könnt ihr noch vernünftig miteinander reden, so dass ihr gemeinsam über die Problematik beim Kontakt sprechen könnt?

    Grundsätzlich ist Telefonieren und Videochat ja nicht unbedingt das beste Kommunikationsmedium für einen 3-jährigen. Vor allem dann nicht, wenn er den KV gar nicht richtig kennt. Besteht keine Möglichkeit, sich zumindest alle paar Monate mal auf halber Strecke zu treffen? Das der KV bei den Telefonaten versucht, die Aufmerksamkeit des Kindes zu bekommen, spricht ja durchaus dafür, dass er irgendwie Interesse an dem Kind hat, sonst hätte er doch die Telefonate schon längst beenden können.

  • Hallo und herzlich willkommen hier.


    Wie ist denn dein Verhältnis zum KV? Könnt ihr noch vernünftig miteinander reden, so dass ihr gemeinsam über die Problematik beim Kontakt sprechen könnt?

    Grundsätzlich ist Telefonieren und Videochat ja nicht unbedingt das beste Kommunikationsmedium für einen 3-jährigen. Vor allem dann nicht, wenn er den KV gar nicht richtig kennt. Besteht keine Möglichkeit, sich zumindest alle paar Monate mal auf halber Strecke zu treffen? Das der KV bei den Telefonaten versucht, die Aufmerksamkeit des Kindes zu bekommen, spricht ja durchaus dafür, dass er irgendwie Interesse an dem Kind hat, sonst hätte er doch die Telefonate schon längst beenden können.

    Das Verhältnis zwischen uns ist angespannt, aber wir können durchaus noch miteinander reden, wenn es um den Zwerg geht.

    KV ist arbeitslos, ich arbeite. Daher sehe ich es ehrlich gesagt nicht ein, dem Dreijährigen eine so lange Fahrt zur Mitte beider Wohnorte zuzumuten, wenn der KV im Grunde alle Zeit der Welt hätte, sein Kind zu besuchen. Hat er nicht mal während des 9 €-Tickets. (Insgesamt hieß es immer, es wäre ihm zu teuer; als ich ihn auf das 9 € Ticket verwies und ihm anbot, es zu zahlen, und dass er hier auf der Couch schlafen könnte, meinte er ne - der Fahrtweg ist ihm zu lang)


    Ich weiß nicht, ob es echtes Interesse ist, oder eher ein schlechtes Gewissen und die "Pflicht", sich regelmäßig zu melden. (Weil wie gesagt, vorher rief er alle 4 Wochen mal an.)

    Wieder mal hat das Böse irgendwo einen Sack Reis umgeworfen ....

  • Ne, ich hab den Kontakt nicht abgebrochen. Das hat sich nach ein paar Monaten so entwickelt. Zugegeben hat er schon, dass er " als Mann einfach nix mit einem Baby anzufangen wüsste". Das waren seine Worte, nicht meine.

    Ich hab dann noch eine Zeitlang versucht ihn zu locken mit Fotos und kurzen Infos zur Entwicklung unserer Tochter. Auch hab ich mich bemüht ihm zu erklären, dass unser Kind das Recht auf beide Elternteile hat. In der Zeit hab ich so manch Beule eingesteckt. Deswegen kann ich so gut nachvollziehen was in dir vorgeht. Das hat mich so manch schlaflose Nacht gekostet und witzigerweise hatte ich ein schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenüber. Mir tat es halt leid für sie und - na klar- hätte ich mir einen Vater gewünscht, der über beide Ohren verschossen in sie ist, mind. soviel wie ich.^^

    Das dauert das zu akzeptieren. Bei mir war es ein langer Prozess.

    Erfahren habe ich einfach, daß mein Kind mir die Stichworte gibt und ich hab irgendwann verstanden, dass mich die Situation unglücklicher macht als sie.

    Ich kann dir nur raten höre auf das was dein Kind dir gerade mitteilt.

    Die Bringschuld liegt beim Vater nicht bei dir.

  • Ich finde auch, dass mehr vom Vater kommen müsste.

    Ich habe auch jahrelang meine Kinder den Vätern hinterher getragen......bis ich dann irgendwann damit aufgehört habe und was war ?

    Nichts. Es kam nichts......der eine hat nur reagiert, weil ich ständig angerufen habe, um ihn an seine Umgangszeiten zu erinnern.

    Sohn hat dann auch den Kontakt abgebrochen, er wollte eigentlich schon länger nicht mehr zu seinem Vater, denn der hatte noch weitere Kinder nach ihm, die aber meinen/seinen Sohn nicht mochten. Und Sohn wollte nicht immer auf den Fußballplatz - er hasst Fussball....war Vater egal.


    Der andere hat sie angelogen, dass er arbeiten müsste und beide deshalb nicht holen kommen kann, hatte dann aber in seinem WhatsApp- Status ein Bild mit Blick aus dem Flugzeug.

    ....und hat dann zum zweiten Mal - ohne seinen Kindern vorher Bescheid zu geben - ein weiteres fremdes Baby inkl. Frau vorgesetzt und beide waren darüber so empört, dass sie daraufhin den Kontakt zu ihm abgebrochen haben. Das eine Kind ist da ganz konsequent und das andere hat dieses Jahr wieder Kontakt aufgenommen, aber mehr so sporadisch. Vom Vater kommt nicht wirklich etwas. Allerdings halten sie zum Kind, das ihnen zum ersten Mal ohne Vorankündigung vorgesetzt wurde, Kontakt.


    Das Kind der Next sozusagen - wir - also ich und Next - haben mittlerweile Kontakt, eben weil auch die Kinder sich gerne mögen.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • … Hat er nicht mal während des 9 €-Tickets. (Insgesamt hieß es immer, es wäre ihm zu teuer; als ich ihn auf das 9 € Ticket verwies und ihm anbot, es zu zahlen, und dass er hier auf der Couch schlafen könnte, meinte er ne - der Fahrtweg ist ihm zu lang)

    ich finde, das zeigt, dass du es ihm echt ermöglichst hättest und er nicht will/ kann. Meiner Meinung nach kannst du diese sinnlosen Telefonate beenden mit dem Hinweis darauf, dass ihr die wieder aufnehmt, wenn es einen echten Kontakt gibt, auf den das Telefonat aufbaut. Das reicht ja, wenn das ein paar mal im Jahr ist.


    Bei uns war die Geschichte ähnlich, meine Tochter hat ihren Vater, bis auf wenige Treffen im Babyalter, nicht kennengelernt.


    Ich fand es und finde es heute noch ziemlich wichtig, dass Kinder beide Eltern kennen und würde versuchen, irgendein Ritual zu finden, ihn zu treffen und würde mich dabei auch einmal im Jahr oder so, auf den Weg zu ihm machen. Stell dir vor, ihr besucht ihn jede Ostern und er käme jeden Geburtstag. Damit hat man im laufe der Jahre schon einen Kontakt, mit dem das Kind erfährt, was ist das für ein Mensch, ach so ist der. Wenn ihr sowas schafft, das wäre in meinen Augen viel Wert.
    Wir haben es nicht hinbekommen und ich finde es immer noch schade. Meine Tochter hat ihn einfach abgehakt. Ihr geht es damit aber nicht schlecht, sie ist eine stabile und gesunde junge Frau geworden :)

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Hallo liebe Leute,


    ich wollte hier zu der Sache mal ein Update geben.

    Die Situation zwischen Zwerg und seinem Vater ist nach wie vor angespannt. Meistens reagiert er nur mit Wut, wenn der Vater anruft und schreit ihn/mich an, dass er nicht will, und dass er morgen anrufen soll.


    Da ich mir nun langsam ernsthafte Sorgen deswegen um ihn habe, habe ich mir einen Termin für diese Woche beim Jugendamt geholt. Ich bin mal gespannt, was die mir so erzählen, denn ich habe dank euch im Forum gelernt, dass ein einfacher Kontaktabbruch unter Kindesentzug fallen könnte und somit rechtswidrig ist. Egal, was ich versuche oder wie gut ich versuche, seinen Vater darzustellen, Zwerg möchte nicht mit ihm reden und mag ihn nicht.


    Falls Interesse besteht, kann ich euch ja über den Ausgang des Gesprächs informieren :)

    Wieder mal hat das Böse irgendwo einen Sack Reis umgeworfen ....

  • So ihr Lieben,

    ich hatte meinen Termin mit einer Beratungsstelle des Jugendamtes. Er ist für mich gemischt ausgefallen.


    Das wichtigste Vorweg: Ich kann, egal wie sehr mein Sohn es nicht möchte, den Kontakt zu seinem Vater nicht unterbinden/ablehnen. Der Vater hat ein Recht auf Kontakt zu seinem Kind.


    Aber: Und das hat mir sehr geholfen - für die Ausgestaltung, Kontaktaufnahme, Umsetzung etc. ist allein der Vater verantwortlich. Ich muss das Kind nicht ermutigen, ich muss ihm nicht gut zureden. Ich muss den Kontakt lediglich ermöglichen und positiv/neutral über den Vater sprechen, wenn Fragen kommen. Und ich darf das Kind auf keinen Fall zu Telefonaten/Kontaktaufnahme zwingen. Weiterer Pluspunkt: Ich muss dem KV keine Vorschläge machen, wie es besser gehen könnte. Das ist ganz allein sein Ding.

    Ich darf also künftig, wenn Sohnemann nicht möchte, das Gespräch abbrechen und den Vater auf einen anderen Tag vertrösten.


    Die Dame von der Beratungsstelle teilte mit, dass gerade bei so kleinen Kindern das Berühren, Riechen, Kuscheln, Anfassen und getragen werden im Vordergrund steht. Eine telefonische Kontaktaufnahme ist dem Alter entsprechend nicht angemessen.

    Ich solle dem Vater daher entscheidende Fragen stellen: Wie sieht die Vaterrolle für ihn aus, wie stellt er sich das Vatersein vor? Wie stellt er sich den Beziehungsaufbau mit den aktuellen Möglichkeiten vor? Wie über Telefon?


    Insgesamt etwas ernüchternd also, aber nicht perspektivlos. Ich hoffe, wenn ich dem Vater den Spiegel vorgehalten habe, dass er selbst feststellt, dass er ganz dringend etwas ändern muss. :)

    Wieder mal hat das Böse irgendwo einen Sack Reis umgeworfen ....