Was wird aus dem gemeinsam geplanten Umzug?

  • Hallo zusammen,

    ich bin noch neu hier, habe aber (bevor ich nächste Woche zu einer Anwältin gehe) eine Frage, die mir unter den Nägeln brennt.

    Ich bin frisch getrennt (vor ein paar Tagen habe ich meinen Mann endgültig rausgeworfen).

    Wir hatten für nächstes Jahr einen Umzug von NRW nach Niedersachsen geplant. Hus gekauft, alles fertig gemacht.

    Nun war die Situation aber nicht mehr aushaltbar und ich habe mich getrennt.

    Mein Mann hat mir direkt gesagt, dass ich nicht glauben soll, dass er mich mit den Kindern umziehen lässt.

    Ich möchte es aber trotzdem machen. Wir haben uns da ja schon ein Teil unseres neuen Lebens aufgebaut.

    Kindergartenplätze sind fest, Schulanmeldung steht. Neuer Freundeskreis für den Großen ist auch schon vorhanden.

    Kann er mir bzw. uns das einfach verweigern? Obwohl es ja eigentlich auch seine Planung (er hat ganz viel selbst renoviert und umgebaut) war?


    Habt ihr so etwas schonmal erlebt? Gibt es da Erfahrungswerte?

  • Hallo,


    na ja wenn euch das Haus zusammen gehört und noch keiner drin wohnt, wird er es wohl verkaufen wollen schätze ich mal.

    Oder liege ich da falsch, wenn er seine Kinder ohnehin nicht umziehen lässt oder will er es selbst auch bewohnen? Das wäre die allererste Frage für mich.

    Und auch, ob ich ihn rauszahlen kann und das Haus auch halten kann. Sind diese Kernfragen bereits geklärt?


    Im Vorstellungssthread erwähnst Du, dass Du derzeit in einem Mehrfamilienhaus zusammen mit Eltern und Oma wohnst, die die Betreuung der Kleinen sichert. Ist das gegeben am neuen Wohnort?

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Welcome back erst einmal.

    Bei gemeinsamen Sorgerecht ist es schon so, dass beide Eltern sich auf den Aufenthalt der Kinder einigen (müssen). Das habt ihr vor längerer Zeit getan, jetzt gerade wieder: Der Vater ist ausgezogen, lässt die Kinder bei dir.

    Nach einer Trennung lässt man in der Regel sechs Monate vergehen, bis man sagt, die Situation habe sich verfestigt und sei jetzt akzeptiert. (In dieser Zeit könnte der Vater "auf Augenhöhe" einfordern, dass die Kinder zu ihm kommen und von ihm betreut werden. )


    Macht er das nicht und Du hältst Dich an den "alten" und nie einvernehmlich aufgekuendigten Plan, ins gekaufte und umgebaute/renovierte Haus zu ziehen, dann kann dir das eigentlich nicht angelastet werden, "Entfernung" zu schaffen. Ex müsste hier schon gewichtigere Gründe nennen außer: Glaub ja nicht, ich erlaube das ...


    Zum einen hat er bereits seine Zustimmung gegeben. Er müsste sie widerrufen. Und wenn er sie "wirksam" widerrufen will, müsste er substantielle Gründe nennen, die schwerer wiegen als das Einhalten der Absprachen von Deiner Seite.


    Problemfeld ist natürlich regelmäßig die Finanzierung der Sache. Bei Trennungsfamilien besteht selten die Chance, ein "neues" Haus zu halten. Da muss dann schon viel Geld da sein oder ein günstiges Haus. Je nach Mitbesitzsituation kann er dir da natürlich recht einfach in die Suppe spucken.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wenn du am neuen Wohnort einen Job hast, kann dir der Umzug auch mit Kindern nicht verwehrt werden.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Die Situation ist aber nun eine andere. Du bist alleinerziehend. Du hast deinen Mann rausgeschmissen. Willst du jetzt von seinem Geld leben?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Also wenn der Mann komplett aussen vor ist beim Haus und du alles alleine gestemmt bekommst bzw. deine Eltern das alles so wuppen, sei es drum.


    Aber 500 km (btw Distanz NRW Niedersachsen wirklich 500 km oder Tippfehler?)... Wie soll der Umgang funktionieren? Das ist einer der gewichtigen Gründe. Das haut nicht hin.


    Ehrlich gesagt, da würde ich auch nicht einwilligen - und selbstverständlich muss er seine Einwilligung geben. Bei der Entfernung erst recht. Da reden wir ja bereits von Entfremdung. Da wäre ich die erste, die schonmal bei beiden Einwohnermeldeämter anrufen würde...und gleichzeitig nen ABR-Antrag stellen würde.


    Kann er eigentlich den Mindestunterhalt zahlen? Ist ja auch keine Bagatelle bei 4 Kinder...mit anderen Geldern würde ich nicht kalkulieren, dass da was von seiner Seite kommt.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Obwohl es ja eigentlich auch seine Planung (er hat ganz viel selbst renoviert und umgebaut) war?

    Menschlich gesehen finde ich das sehr gemein. Er hat viel Zeit und Arbeit reingesteckt. Das Haus ist fertig, er wird rausgeschmissen und muss zudem befürchten, dass seine Kinder 500km weit weg gehen. Er also zum Papa gemacht wird, welcher einfach nur Unterhalt zahlen soll.

    Wie gedenkst du Umgang zu gestalten?

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wahrscheinlich hat doch "dein" Nochmann geplant (oder hat schon?) sich einen neuen Job in der Nähe des neuen Hauses zu suchen, da wäre doch der Umgang gesichert,

    oder arbeitet er im Homeoffice oder freiberuflich,...wie war das Ganze geplant?

    das ist eine wesentliche Frage. Wie stellt er sich sein Leben weiter vor.
    Und auch wichtig rein vom Finanziellen. Was stellt er sich mit dem Haus vor? Steht ihr beide im Grundbuch? Oder die Großeltern? Könntest du ihn auszahlen? Auch bzgl seiner Arbeitsleistung, die er hineingesteckt hat müsstest du ihn fairerweise „auszahlen“, auch wenn schriftlich nichts festgehalten ist.
    Insgesamt eine schwierige Situation. Ich kann verstehen, dass du in das Haus ziehen möchtest, aber 500km Entfernung, falls er nun seinen jetzigen Job/Umfeld? behalten möchte, eine zu große Entfernung für den Umgang zwischen ihm und den Kindern. Da stimme ich tanimami zu.

  • Die Situation ist aber nun eine andere. Du bist alleinerziehend. Du hast deinen Mann rausgeschmissen. Willst du jetzt von seinem Geld leben?

    Nein, natürlich nicht. Die Situation ist ja neu. Da würde ich ja dann auch eher anfangen zu arbeiten.

    Und von seinem Geld leben wäre es auch nicht. Er kann ja nicht mal den Mindestunterhalt bezahlen.


    Also wenn der Mann komplett aussen vor ist beim Haus und du alles alleine gestemmt bekommst bzw. deine Eltern das alles so wuppen, sei es drum.


    Aber 500 km (btw Distanz NRW Niedersachsen wirklich 500 km oder Tippfehler?)... Wie soll der Umgang funktionieren? Das ist einer der gewichtigen Gründe. Das haut nicht hin.


    Kann er eigentlich den Mindestunterhalt zahlen? Ist ja auch keine Bagatelle bei 4 Kinder...mit anderen Geldern würde ich nicht kalkulieren, dass da was von seiner Seite kommt.

    Ja, 500km - vom südlichen Ende Niedersachsens an die Elbmündung.

    Wir hatten es ja auch vorher nicht geplant, dass es einen Umgang geben müsste, weil wir ja den GEMEINSAMEN Traum von dem Haus da oben hatten. Und den kann er mir jetzt einfach nehmen?

    Wie schon geschrieben, er verdient nicht genug für den Mindestunterhalt


    Menschlich gesehen finde ich das sehr gemein. Er hat viel Zeit und Arbeit reingesteckt. Das Haus ist fertig, er wird rausgeschmissen und muss zudem befürchten, dass seine Kinder 500km weit weg gehen. Er also zum Papa gemacht wird, welcher einfach nur Unterhalt zahlen soll.

    Wie gedenkst du Umgang zu gestalten?

    Er wurde ja nicht "einfach so" rausgeschmissen. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht!

    Den Umgang könnte ich mir vorstellen, dass er zu seinen Wochenenden das Gästehaus im Garten bezieht. Oder er zieht auch dorthin( er hatte ja schon nach Jobs geguckt), nur eben nicht mit ins Haus...


    das ist eine wesentliche Frage. Wie stellt er sich sein Leben weiter vor.
    Und auch wichtig rein vom Finanziellen. Was stellt er sich mit dem Haus vor? Steht ihr beide im Grundbuch? Oder die Großeltern? Könntest du ihn auszahlen? Auch bzgl seiner Arbeitsleistung, die er hineingesteckt hat müsstest du ihn fairerweise „auszahlen“, auch wenn schriftlich nichts festgehalten ist.
    Insgesamt eine schwierige Situation. Ich kann verstehen, dass du in das Haus ziehen möchtest, aber 500km Entfernung, falls er nun seinen jetzigen Job/Umfeld? behalten möchte, eine zu große Entfernung für den Umgang zwischen ihm und den Kindern. Da stimme ich tanimami zu.

    Nur die Großeltern stehe im Grundbuch.

    Ich müsste ihn "auszahlen", auch wenn er die Umbauten (Dachbodenausbau) für seine Kinder gemacht hat?

  • Ich meine, dass über ein Auszahlen, oder ich sag mal besser Beteiligen, dann fair wäre, wenn er im Vergleich zu dir den Ausbau bezahlt hätte. Also sein Geld jetzt auch in dem Haus steckt, ihm aber auf dem Papier ja nichts gehört.
    Das hängt natürlich von den Umständen ab, wie es bei euch ist. Das musst du hier auch nicht erklären. Ich dachte nur in diese Richtung, weil das bei meiner Trennung auch Thema war.

  • Er wurde ja nicht "einfach so" rausgeschmissen. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht!

    Den Umgang könnte ich mir vorstellen, dass er zu seinen Wochenenden das Gästehaus im Garten bezieht. Oder er zieht auch dorthin( er hatte ja schon nach Jobs geguckt), nur eben nicht mit ins Haus...


    Nur die Großeltern stehe im Grundbuch.

    Ich müsste ihn "auszahlen", auch wenn er die Umbauten (Dachbodenausbau) für seine Kinder gemacht hat?

    Ich finde den Vorschlag mit dem Gästehaus im Garten schon ziemlich frech.

    Insgesamt scheint die ganze Nummer auf den ersten Blick dem KV gegenüber nicht fair abgelaufen zu sein.

    Warum stehen beim "gemeinsamen Traum vom Haus" nicht ihr, sondern deine Eltern im Grundbuch?

    Wer hat die Renovierung geleistet und gezahlt?


    Die Entscheidung, wo die Kinder wohnen werden und wie der Umgang sich gestaltet, werdet ihr gemeinsam entscheiden müssen. Da kannst du den KV nicht außen vor lassen.

  • ich werde den KV auch nicht außen vor lassen. Das geht ja auch gar nicht.

    Was er mir, nachdem ich ihm gesagt habe, er soll die Wohnung verlassen noch mit auf den Weg gegeben hat, war : "Glaub bloß nicht, dass ich dich mit den Kindern in das neue Haus ziehen lasse!"

    Nicht fair? Wieso? Er verdient gar nicht genug und macht dauernd Schulden! Ich drehe jeden Cent um und er kauft sich heimlich Sachen für sich oder gibt jede Menge Geld bei den FastFood-Ketten aus - nur für sich!

    Als es klar war, dass Drillinge unterwegs sind, hatten wir besprochen, dass er sich nen neuen Job sucht um mehr zu verdienen. Er hatte dann auch nen neuen Job. Aber keinen mit mehr Verdienst, sondern wo er weniger körperlich arbeiten muss.

    Die Großeltern stehen im Grundbuch, weil wir einfach nichts hätten finanzieren können!

    Und der Plan wegzuziehen hat sich über eine lange Zeit entwickelt, da der Große der Kinder viel unter Mobbing zu leiden hat.

    Ich habe lange abgewägt. ob ich mich trenne. Und habe auch viel ausgehalten- für die Kinder. Aber es ging einfach nicht mehr! Ich kann doch nicht ganz daran kaputt gehen!

  • Wenn man weder Dich noch Deinen Mann kennt und nur das liest, was Du hier geschrieben hast, kann man schon solche Gedanken bekommen, wie sie auch Emma über mir hat. Ohne zu wissen, was Dich dazu veranlasst hat, Deinen Mann rauszuschmeißen, klingt es halt ein bisschen nach "Joa - arbeiten durfte er noch, damit wir in das Haus ziehen können - jetzt darf er gehen." Ohne Dir etwas unterstellen zu wollen.


    Ihr hattet diese Pläne gemeinsam. Dein Mann ist jetzt der Gekniffene. Er wird rausgeschmissen und soll damit leben, dass entweder zukünftig 500 km zwischen ihm und Euren Kindern liegen, oder aber umziehen, obwohl das Haus, in dem er gearbeitet hat, nicht mehr sein Zuhause sein wird. Er wird sich schon die Haare gerauft haben, dass er sich auf so etwas eingelassen hat - Deine Eltern im Grundbuch... Wie würde sich das andersherum für Dich anfühlen?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • ok, ich kann verstehen , dass ihr das nicht so einfach nachvollziehen könnt.

    es würde aber sehr schwierig werden, meine gesamten Gründe für die Trennung hier aufzuführen.

    Und es ist nicht so, dass er für mich zu wenig verdient. das ist falsch rübergekommen. Das wäre nur sein einziges gewesen, was er mit für die Drillinge eingebracht hat. Gekümmert hat er sich nicht. Ich war froh, dass ich meine Mutter und meine Schwester hatte, sonst wäre ich aus den ersten Jahre mit den Drillingen nicht heil rausgekommen. Geredet haben wir darüber genug. Geändert hat es nichts. Dies nur kurz dazu. Mehr werde ich dazu zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausführen.

    Ich danke euch für Eure Antworten

  • Natürlich sollst du nur das erzählen, was du möchtest. Ganz klar. Ich mag auch nicht alles preisgeben.

    Ich denke, die Antworten zeigen dir ev. auf, wie dein Mann es empfinden könnte. Logischerweise fühlt es sich für ihn ungerecht an. Auch wenn du für dich sehr gute Gründe hattest, dich zu trennen. Bevor man kaputt geht, muss man die Reißleine ziehen.


    Hast du dir denn überlegt, wie der Umgang dann aussehen soll? Könntest du ihm einen guten Vorschlag machen?