Narzismus im Familienalltag oder: die abgelegte Familie

  • Hallo,

    ich bin neu hier im Forum und wollte mal schauen, ob es hier Mitglieder gibt, die Ähnliches, wie ich erlebt haben.


    Ich habe mich von meinem narzistischen Mann getrennt und er ist auch aus dem gemeinsamen Zuhause ausgezogen und vorübergehend bei Mutti eingezogen.

    Nun tut er alles, um sein "gekränktes Ego" zu polieren und das nachzuholen, was er angeblich in unserer Beziehung verpasst hat bzw. wovon ich ihn angeblich abgehalten habe.

    Statt sich erstmal eine eigene Wohnung zu suchen und einzurichten, hat er sich direkt der Damenwelt gewidmet und macht unnötige Investitionen, um diese zu beeindrucken-zum Glück nicht mehr von meinem Geld.


    Mir geht es mit der Trennung richtig gut, da ich endlich wieder mehr Frieden Zuhause habe, aber es fasziniert mich, wie sehr sich ein Mensch verändern kann.


    Das ist aber nicht der Grund für meinen Post.

    Ich habe das Gefühl, dass ihm unsere gemeinsamen Kinder, die ihn abgöttisch lieben, demnächst lästig sein werden und er es tatsächlich durchziehen könnte und sie nicht mehr zum Vaterwochenende abholen wird.

    Die Regelung mit den Vaterwochenenden kommt gerade erst in Fahrt und ich habe schon durch gemeinsame Freunde mitbekommen, dass er sich genau an dem Papawochenende zum Erwachsenenspielenachmittag verabredet hat und seine Mutter auf die Kinder in ihrer Wohnung aufpassen wird.

    Die Kinder mögen die Oma, das ist auch nicht das Problem, aber ich verstehe nicht, warum man gemeinsame Zeit mit seinen Kindern verschenkt, wenn ein Spieletreffen doch auch an den anderen Wochenenden, wo ich die Kinder habe, stattfinden könnte.

    Er hat etwas Ähnliches vor Kurzem schonmal mit den Kindern gemacht und ganz genau mitbekommen, wie traurig sie waren, dass sie ihn lange nicht gesehen haben.


    Vielleicht gibt es hier Jemanden, der oder die mit mir Erfahrungen über einen narzistischen Expartner austauschen möchte und mir Tipps geben kann, wie ich die Kinder auf solche Situationen vorbereiten kann, um ihnen die spontane Trauer bzw die emotionalen Schmerzen zu ersparen oder möglichst gering zu halten?

    Es muss nicht unbedingt öffentlich sein. Ihr könnt mir auch eine private Nachricht schreiben, wenn ihr mögt.


    Viele Grüße,

    Antiheldin

    Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können.

  • Vielleicht gibt es hier Jemanden, der oder die mit mir Erfahrungen über einen narzistischen Expartner austauschen möchte und mir Tipps geben kann, wie ich die Kinder auf solche Situationen vorbereiten kann, um ihnen die spontane Trauer bzw die emotionalen Schmerzen zu ersparen oder möglichst gering zu halten?

    Es muss nicht unbedingt öffentlich sein. Ihr könnt mir auch eine private Nachricht schreiben, wenn ihr mögt.


    Viele Grüße,

    Antiheldin

    Hallo Antiheldin, zuerst noch einmal ein Welcome auch hier.

    Ich hab jetzt wenig persönliche Erfahrungen mit Narzissten - dazu ist die Erkrankung vielleicht zu wenig verbreitet mit knapp 0,4 Prozent in der Bevölkerung. Aber über die Suchfunktion findest du in dem doch grossen Forum unter dem Stichworten Narzismus/Narzissmus gut über 100 Threads und Postings mit der Thematik. Vielleicht hilft dir das schon ein bisschen ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hy Antiheldin, narzistisch ist mein Ex jetzt nicht, aber auch er verhält sich manchmal recht... originell meiner Tochter gegenüber. Ich erkläre ihr dann, dass ich auch nicht immer verstehe, warum er tut, was er tut, aber dass ich weiß, dass er sie liebt und ihr der beste Vater ist, der er sein kann. Wenn ich mich über ihn ärgere, schimpfen ich hier oder bei meinen Freunden über ihn und versuche, das so weit wie möglich von meiner Tochter fernzuhalten.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Also Narzissmus wird in Deutschland relativ selten als Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Ich habe jetzt allerdings im engten Freundeskreis (erwachsenes Kind meiner Freundin) und leider auch in meiner weiteren Familie einen Fall. Diese wurden tatsächlich diagnostiziert. Es ist in der Tat eine Erkrankung, die sich durch mangelnde/fehlende Empathie, Manipulation etc. auszeichnet. Die Unfähigkeit sozial mit anderen Menschen umzugehen, ist unglaublich schwierig und es ist nur unter dem Aspekt "dieser Mensch ist krank" zu ertragen. Meine Freundin geht auf dem Zahnfleisch.


    Eine Beziehung mit einem Menschen, der unter dieser Erkrankung leidet, ist schwierig. Eine Phase des Egoismus nach der Trennung bzw. einer etwas selbstorientierten Findungsphase muss nicht gleich Narzissmus sein.