Drittes Entlastungspaket

  • Wenn ungerechfertigte Preise das Problem sind, finde ich Gießkanne nur fair.


    Aber es muss ja immer so kompliziert wie irgend möglich bei uns sein....ja die Dichter und Denker sind schon arg weit weg.


    Was wäre denn so schlimm daran, den Gaspreis auf ein realistisches Niveau für ALLE zu heben und den Rest deckeln, wenn man es Grad so teuer einkauft. Das wäre auch für den Staat ein Anreiz, mal zu sparen und besser einzukaufen künftig. So zahlt jeder mehr, weil das auch nur fair ist. Da die Preise gestiegen sind (natürlich unverhältnismässig hoch) spart man so oder so wo es geht. Ist ja bei anderen Dingen auch so. Ist mir der Sprit zu teuer, fahre ich nur, was unbedingt muss.


    Aber hey, bei uns kaspert man monatelang wieder rum...schrecklich, dass man nen Gaspreisdeckel März 2023!!! in Aussicht stellt. Nur so: wir haben Oktober 2022. Sind wir schon in der Planwirtschaft angekommen?


    Und noch immer frage ich mich, was mit dem nicht kleinen Rest der Öl- und Holzverbrenner ist..

    .scheint auch keinen zu interessieren.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • hm....meine Nachzahlung hatte ich meiner Sachbearbeiterin geschickt, die dann meinte, mit Heizkosten hätte Wohngeld nichts zu tun....da geht es um die Fläche, Bruttokaltmiete , aber nicht um Strom oder Gas.


    Es gab nun diesen Zuschuss - aber ansonsten sind Heizkosten nicht im Wohngeld mit drin

    Doch. Darum gibt es ja auch die vorgezogene Zusatzfinanzierung Heizkosten für Wohngeldempfänger ... Jetzt in diesem Jahr noch, bevor nächstes Jahr - wegen der Preissteigerung - das Wohngeld erhöht wird und der Bezieherkreis erhoeht. Wohngeld ist laut Gesetz ein Zuschuss zum angemessenen Wohnen. Dazu gehört laut den "Vätern und Müttern" des Gesetzes auch, dass die Wohnung beheizbar und das Heizen finanzierbar ist. Wo das nicht gegeben ist, fließt Wohngeld.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Es gibt derzeit knapp drei Mio Haushalte in Deutschland, die Hartz/Sozialgelder nach dem SGB beziehen. Hier erfolgt im Rahmen eine gesicherte Finanzierung der Heizkosten durch den Staat.

    Dann folgt eine Gruppe von 640.000 und ab 2023 2 Mio Beziehern von Wohngeld. Bei insgesamt ca. 41 Mio Haushalte. Von denen gehören 10 Prozent zu den so definierten "Reichen", hätten bei zwei zum Haushalt gehörenden Personen ein Netto-Einkommen von 6000 Euro und (deutlich) mehr.


    Bei 3000 Euro Netto-Einkommen und zwei Personen im Haushalt läge man genau im Mittelfeld des Meridians: 50 Prozent der Haushalte haben weniger, 50 Prozent mehr zur Verfügung.


    Nehmen wir diesen Haushalt mit den zwei Personen und den 3000 Euro, dann wird deutlich: Eine Verdreifachung oder Vervierfachung der Heizkosten ist in der Regel nicht aus einer Portokasse zu finanzieren.

    Bei den 10 Prozent "über 6000" sind explodierende Heizkosten vielleicht aufzufangen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Das "vielleicht" bei den oberen 10% würde ich tatsächlich streichen... Da lässt sich garantiert durch andere Prioritätensetzung der 4fache Preis zahlen, oder auf bestehende Rücklagen zurück greifen. Ich würde tatsächlich auch noch ne ganze Ecke weiter runtergehen, bei der Gruppe, die es alleine schaffen würde, ohne sich zu ruinieren.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Danke Otterson für den Link, auch wenn die Pelletpreise mittlerweile und je nach Region noch deutlich höher sind als die im Link genannten 740 €. Ähnliches gilt für den Ölpreis.


    Früher bin ich ab und zu nach Österreich zum Tanken gefahren. Da habe ich im Schnitt 20 ct. weniger für den Liter Sprit bezahlt.


    Wer mir das, was hier aktuell läuft, erklären kann, bekommt ein großes Eis in der örtlichen Eisdiele spendiert. Diese wird damit nicht überleben können, aber immerhin. Es gibt ja bekanntlich einen Unterschied zwischen Betriebsaufgabe und Insolvenz.


    Grmpf!


    Übrigens: von den in den Medien regelmäßig propagierten 5000 € nach Steuern und Krankenkasse in meinem Berufszweig bin ich Lichtjahre entfernt und werde dort auch niemals hinkommen.

  • campusmami Warum arbeitest Du Dich so dermaßen an diesen 10% ab die den Preisdeckel nicht nötig haben und trotzdem bekommen?


    Du hast ja prinzipiell recht, aber das muss man hier halt in Kauf nehmen. Und der ganz große Aufreger ist es doch gar nicht. Das sind die, die jeden (jeden!) Monat ein Drittel (und mehr) ihres Einkommens in den großen Topf werfen aus dem solche Aktionen finanziert werden.


    Und Deine Idee mit der Pro-Kopf-Unterstützung geht komplett am Problem vorbei. Im städtischen Mehrfamilienhaus ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Wärmeenergie nun mal deutlich geringer als in der freistehenden Billigbude aus den 50er Jahren. Am Immobilienbesitz auf dem Land kannst Du aber definitiv kein überdurchschnittliches Einkommen fest machen.

  • Aber AEs mit 20.000 brutto ist doch genau die Gruppe die Volleybab nicht in seinem Beispiel meint und für die ich das Konzept ungerecht finde, weil da eben häufig keine Kapazität mehr ist, 20% einzusparen (da kann man keinen Raum oder Pool still legen, weil das nicht vorhanden ist). Also irgendwie schreiben wir aneinander vorbei. Wenn da nicht ordentlich KU fließt, wäre das ja auch schon Wohngeldberreich, wenn ich mich nicht irre.

    Da bin ich dabei. Meine Heizung läuft mit Heizöl. Für Wohngeld verdiene ich allerdings zuviel, da ich im Eigenheim wohne und keine Miete habe.


    https://www.tecson.de/heizoelpreise.html


    Ich habe im Januar GsD noch getankt, allerdings nicht voll, da ich dachte im Sommer geht es wie üblich runter. War falsch gedacht und nun warte ich was kommt.


    Edit sagt: Blöd das sowenig Industrieen mit Heizöl arbeiten oder heizen, sonst hätten wir hier auch eine Entlastung über die diskutiert werden könnte.

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich finde es schade, dass das kostengünstige Ticket für den ÖPNV anscheinend von der Agenda gefallen ist......

    Und noch ein zweiter "Nachgang". Seit gestern sitzen in Hannovwer die Verkehrsminister der Länder und Bundesverkehrsminister Wissing zusammen. Rausgekommen ist noch nichts. Einigkeit scheint weiterhin zu bestehen, dass ein Nachfolgemodell angeboten wird. Gestritten wird weiterhin darüber, was der Bund zahlt und was die Länder. "Eingeweihte Kreise" berichten von 49,90 Euro als Ticketpreis. Gemunkelt wird aber auch, dass das Ticket erst "im Frühjahr" kommt. Im Gespräch sei, auch den Fernverkehr mit einzubeziehen - eine völlig neue Wertigkeit.


    Zusammengefasst: Vieles ist noch im Diskussionsstadium. Heißt. Es liegen die Forderungen auf dem Tisch, aber (noch) nicht die Lösungen. Vielleicht wissen wir heute Abend mehr.


    "Spruch zum Tag" heute war von einem Sitzungsteilnehmer: "Was hilft mir das Ticket, wenn dann der Bus nicht kommt ..."

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • "Spruch zum Tag" heute war von einem Sitzungsteilnehmer: "Was hilft mir das Ticket, wenn dann der Bus nicht kommt ..."

    Diesen Spruch fühle ich als Dauergestrandete auf Bahnhöfen. Das beste und günstigte Ticket bringt nichts, so lange die Bahnen und Buse so selten und unzuverlässig kommen, wie jetzt. Denn 60€ sparen und dafür ständig zu spät zur Arbeit zu kommen.. oder es gibt gar keinen Bus, der mich zur Arbeit bringt, weil der erste Bus erst um 7:20 Uhr kommt...Diese Rechnung geht einfach nicht auf.

  • Danke für die Info, dass im Hintergrund (noch) daran gearbeitet wird.

    Aber 49,90 ist für jemand auf H4/Grundsicherung-Niveau sehr teuer.

    Ich denke, dass bei dem Nachfolger auch gar nicht mehr vordergründig entlastet werden soll. Dennoch ist es verhältnismäß günstig. Das Ticket für die Stadt Hannover z.B. kostet aktuell 115€. Muss man aus der Region Hannover anreisen, ist man da schnell bei 200€. Für diese Menschen ist es preislich gesehen toll. Auch für die Autofahrer, die bei den aktuellen Benzinpreisen um die 200€ im Monat blechen, wären knapp 50€ durchaus eine Entlastung. Aber die Verbindungen aus der Region sind grottenschlecht und so wird es wohl kaum jemanden dazu verführen unter der Woche mit dem Zug zu fahren. Dann wieder maximal am Wochenende um günstig Freunde und Familie außerhalb besuchen zu können.

  • Danke für die Info, dass im Hintergrund (noch) daran gearbeitet wird.

    Aber 49,90 ist für jemand auf H4/Grundsicherung-Niveau sehr teuer.

    aber wieso muss ein Grundsicherungsempfänger auch ständig durch die Gegend gurken?

    Das Ticket ist gedacht, um Menschen bei ihrem Arbeitsweg zu entlasten

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • aber wieso muss ein Grundsicherungsempfänger auch ständig durch die Gegend gurken?

    Das Ticket ist gedacht, um Menschen bei ihrem Arbeitsweg zu entlasten

    Behördengänge, Arzttermine, Therapien, Einkaufen, Sport, Kinder zu Terminen oder Kindergarten bringen, ...

    Als Grundsicherungsempfänger wird man sicherlich nicht aus Spaß durch die Gegend gurken.

  • aber wieso muss ein Grundsicherungsempfänger auch ständig durch die Gegend gurken?

    Das Ticket ist gedacht, um Menschen bei ihrem Arbeitsweg zu entlasten

    Wenn es weiterhin ein Sozialticket für die Heimatstadt gibt, kein Problem.

    (München aktuell: gut 30 Euro, gilt ab 9:00 Uhr)

    Über "warum sollen arme Leute durch die Gegend fahren" diskutiere ich besser nicht........

  • aber wieso muss ein Grundsicherungsempfänger auch ständig durch die Gegend gurken?

    Weil er es verdient hat. Weil er ein Mensch ist.

    Wenn man sich Gedanken machen möchte um ökonomische und ökologische Konsequenzen von unnötigen Wegen, ist das einfach die falsche Zielgruppe.


    Bei einer VZ Stelle bleibt für einen AE, mit Kind 8 Jahre, UHV und Kindergeld, Netto so ca. 1750,- €. Das reicht dann auch nur, um die faktische Bedürftigkeit zu verschieben auf andere Schultern. Große Sprünge sehe ich da trotzdem nicht, eher gebücktes schleichen.


    vg von overtherainbow

  • ja, hab ich seit Jahren mit 2 Kindern

    Und alle müssen natürlich vollzeit arbeiten ansonsten sind sie schlechte Menschen und haben keine Aufstockung verdient. Schon klar, wir kennen deine Meinung dazu.

    ich arbeite auch nicht Vollzeit. Niemand muss Vollzeit arbeiten. Wo steht denn, dass die schlechte Menschen sind?

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"