Drittes Entlastungspaket

Der ja angekündigte/angedrohte Stromausfall würde uns hier in einer Mietwohnung bis ins Mark treffen. Die Gasheizung hängt am Strom. Wasser(druck) wird im Stadtteil durch Pumpen unterstützt. Ein paar Stunden käme man durch, ein permanenter Ausfall am Stück wäre schwierig.

Ralf Tiesler, Chef des Bundes-Amtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat in einem Interview mit der Welt am Sonntag Mitte November angekündigt, dass es ab Januar zu Stromausfällen und gesteuerten Stromabschaltungen kommen könne in einem größeren Umfang. Und die Bevölkerung solle sich (gedanklich?) darauf vorbereiten.

Gleichzeitig wurde beklagt, dass die Behörden darauf teilweise nicht eingestellt seien.

Da gibt es zwei Lesarten zur Interpretation. Einmal: Alles im Griff, trotzdem kann immer Mal was passieren.

Oder: Da droht was. Und wenn was passiert, sind wir nicht vorbereitet.

Hinterher werden wir es wissen ...

Naja. Er selbst hat sein Interview m.W. nicht zurückgezogen und auch nicht Einzelaussagen. Auf der Homepage des BKK steht weiterhin, dass Stromausfälle unter ungünstigen Umständen mehrere Tage andauern können und ich solle mir unbedingt ein batteriebetriebens Radio zulegen (immer in der Hoffnung, die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten können ohne Strom senden ...)

In einer kurzen Pressemeldung - über Twitter ist wohl darauf verwiesen worden, aber die haben schon eine Pressemitteilung herausgegeben -, wird differenziert:

"Ein großflächiger Stromausfall in Deutschland ist äußerst unwahrscheinlich.

Das elektrische Energieversorgungssystem ist mehrfach redundant ausgelegt und verfügt über zahlreiche Sicherungsmechanismen, um das Stromnetz bei Störungen zu stabilisieren.

Ebenso wird die Wahrscheinlichkeit als gering angesehen, dass es regional und zeitlich begrenzt zu erzwungenen Abschaltungen kommt, um die Gesamtversorgung weiter sicherzustellen. Auf ein solches Szenario hatte sich BBK-Präsident Tiesler in seinem Interview mit der "Welt am Sonntag", welches am 19. November 2022 erschienen ist, bezogen, um die grundsätzliche Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen hervorzuheben.

Die missverständliche Formulierung bedauert das BBK und stellt diese hiermit klar."

Mir reicht da allerdings schon der kleinflächige Stromausfall meinetwegen in einem Bundesland, wenn ich davon betroffen bin. Frankreich, mit dem wir im europäischen Stromaustausch stehen, hat ja ähnliche Sorgen: Es gibt bei den Kraftwerken deutlich weniger Puffer als vor Russlands Überfall auf die Ukraine. Darum wurden die Laufzeiten der AKW verlängert und ja auch sehr offen darüber gestritten, ob das reicht oder ob wir mehr Kraftwerke brauchen ...

Ich hoffe ja auch, dass uns hier die Lichter nicht ausgehen. Doch so ganz sicher bin ich mir nicht ... Ich weiß nur nicht, was man in der Stadt als Mieter da machen kann. Früher auf dem Land und im Häuschen sah das ganz anders aus ...

Zitat von Aquintus

Seid Ihr vom Land in die Stadt gezogen?

Ich glaube zwar nicht dass es nötig ist, aber die Landeier hätten es wohl im Falle des Falles tatsächlich deutlich einfacher.

Von außen betrachtet bin ich ein Parade-Prepper (Holzvorrat für Jahre, Bach am Grundstück, Hühner, Jäger in der Nachbarschaft,...) Das war aber schon immer so.

Andererseits werden die Städter ganz sicher zuerst Hilfe bekommen.

Kinder aus dem Haus (das dann letztlich zu groß ist), Kultur auf allen Ebenen, alles zu Fuß - bis auf Job - erledigen zu können: Stadt hat etwas nach langen Landjahren. Aber ob es in der Stadt besser ist in Notlagen, wage ich zu bezweifeln. Auf dem Land hat man sich gekannt und Nachbarschaftshilfe mit Ressourcen war da. In der Stadt kennt man ähnlich viele Leute - jedoch quer durch die Stadt. Und Ressourcen haben diese Leute nicht für Katastrophensituationen. Zwar mag offizielle Hilfe kommen. Da setzt sich aber am Ende der Stärkere durch. Ich befürchte, in der Stadt rutschen im Zweifelsfall mehr durchs soziale Netz als auf dem Land. Wie jetzt auch schon ...

Absolut unseriösen Quellen zufolge plant die Bundesregierung zu Weihnachten einen Kalorienverbrauchsdeckel. So sollen kurzfristig nur noch 80 Prozent der 2021 zu Weihnachten angefutterten Kalorien auf das Körpergewicht angerechnet werden. Jeglicher Ueberverbrauch wird auf Antrag von Regierungsmitgliedern und deren Parteifreunden übernommen.

Zitat von Volleybap

7. Wohngeldbezieher erhalten einen Einmalzuschuss (für Heizkosten) von 415,- Euro, 540 für 2 Personen, jeweils 100 Euro für jede weitere Person. Gleichzeitig wird das Wohngeld ausgeweitet von derzeit ca. 640.000 Berechtigten auf ca. 2 Millionen.

Hier nur nochmals die Erinnerung: Während die meisten Dinge aus dem Entlastungspaket ziemlich automatisch passieren/ausgezahlt werden, muss beim Wohngeld ein Antrag gestellt werden. Das sollte man nicht vergessen ...

Zitat von Frusi

Gilt das auch, wenn bereits Wohngeld bezogen wird? Ich bin davon ausgegangen, dass das automatisch ausbezahlt wird wie die anderen Male.🤔

Wenn du bereits Wohngeldbezieherin bist, wurde ja bereits ein Antrag gestellt und genehmigt. Rund 600.000 Wohngeldempfänger gibt es bereits.Die beziehen auch weiterhin. Nach neuem Recht werden aber mutmasslich über 2 Millionen Wohngeldberechtigte vorhanden sein. Gut 1,4 Mio. müssen einen Erstantrag stellen. Und die verlieren Geld, wenn sie den zu spät stellen. Darum der Hinweis für bisher noch nicht Wohngeld Beziehende: (Rechtzeitig/jetzt) den Antrag stellen.