Drittes Entlastungspaket

  • Selbst wenn es finanzierbar wäre: in dem Moment lassen (Zig-) Millionen Erwerbstätige sofort den sprichwörtlichen Hammer fallen, ich wäre einer davon.


    Und dann geht die Schere richtig auseinander. Alles wird unfassbar teuer und nur die richtig Reichen können noch bequem leben.

    Das denke ich nicht.

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen läge nach dem letzten Gutachten des BMF zwischen 800 und 1500,- € und soll das sogenannte soziokulturelle Existenzminimum abdecken.

    Ich bin jetzt kein Ökonom, aber die Gesamtkosten der Leistungen die jetzt erbracht werden, gegenüber den eigentlichen Auszahlungen mal gegengerechnet, wird kein unerheblicher Teil sein.


    Wer den da den Hammer fallen lässt, hat vielleicht vorher nicht genug bekommen, für das was er tut oder hat erreicht was er wollte und kann dann den Status quo halten.


    vg von overtherainbow

  • Das glaube ich nicht. Warum sonst arbeiten Reiche noch? Die wissen, dass sie mit ihren Millionen entspannt bis zum Tod leben könnten.

    Nur wer satt und zufrieden in einem warmen Stübchen sitzen kann, ist kreativ und innovativ und intrinsisch motiviert. Das kapiert aber der gemeine Kapitalist nicht.

    Die Reichen sind es aber nicht die Deine Brötchen backen, Deinen Bus fahren und Dein Rezept ausfüllen. ;)


    Der Klassenfeind finanziert den Spuk vielleicht, er putzt Dir aber garantiert nicht den Hintern ab wenn es soweit ist.

  • rechne noch das Grundeinkommen der Kinder dazu und dann ist es entspannt.
    Mein Jüngster hat noch 9 Jahre bis zur Volljährigkeit.

    Dann bin ich 60 und meine Sollarbeitszeit fast rum.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Das bed

    Hahaha... mit einem bedingungslosen Grundeinkommen von 800 - 1500 € würde ich klarkommen, wenn ich dann davon keine KK und keine Steuern zahlen muss. Ich bekomme hier teils gespiegelt, ich würde in Saus und Braus leben. Dabei wird aber dezent vergessen, dass ich auch weiß, wie es ist, wenn man jeden ct dreimal umdrehen muss.


    Und ja, alle gleich entlohnen, ist Blödsinn.


    Zur BU: das Erste, was ich hatte, war eine BU-Versicherung, die nicht billig war, aber eine evtl BU abgefedert hätte. Wir hatten das Thema bereits. Finanziell wäre ich im Fall einer BU abgesichert gewesen.

  • Die Reichen sind es aber nicht die Deine Brötchen backen, Deinen Bus fahren und Dein Rezept ausfüllen. ;)


    Der Klassenfeind finanziert den Spuk vielleicht, er putzt Dir aber garantiert nicht den Hintern ab wenn es soweit ist.

    Schon in Urmenschenhorden gab es Arbeitsteilung. Glaubst du, alle PflegerInnen oder ErzieherInnen schmeißen hin, weil sie Grundeinkommen erhalten? Ich glaube das nicht. Ich würde nichtmal mit einem Lottojackpotgewinn in der Tasche aufhören zu arbeiten.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Schon in Urmenschenhorden gab es Arbeitsteilung. Glaubst du, alle PflegerInnen oder ErzieherInnen schmeißen hin, weil sie Grundeinkommen erhalten? Ich glaube das nicht. Ich würde nichtmal mit einem Lottojackpotgewinn in der Tasche aufhören zu arbeiten.

    viele werde die Arbeitszeit reduzieren. Und die entstehende Lücke füllt niemand

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • viele werde die Arbeitszeit reduzieren. Und die entstehende Lücke füllt niemand

    Doch, die würde sich füllen. Weil niemand mehr Abi und Studium brauchen würde, um genug Geld für ein menschenwürdiges Leben zu verdienen. Aber ja, eine Viertagewoche oder vermehrt Teilzeit stünden dann sicher bei vielen an.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Selbst wenn es finanzierbar wäre: in dem Moment lassen (Zig-) Millionen Erwerbstätige sofort den sprichwörtlichen Hammer fallen, ich wäre eine


    Wurde hier bereits geschrieben, dass dem nicht so wäre und warum. Ich bin mal von einem BGE von 1000,- Euro ausgegangen. Ebenso, dass keine Rede davon war, jede Arbeit gleich zu entlohnen. Allerdings darf es eben auch nicht sein, dass die -Achtung Unwort- systemrelevanten Berufe so schlecht vergütet werden, wie es derzeit ist.


    Die Reichen sind es aber nicht die Deine Brötchen backen, Deinen Bus fahren und Dein Rezept ausfüllen.


    "Rezepte ausfüllen" und alles andere, was mit dem Beruf der medizinischen Fachangestellten einher geht, habe ich gerne gemacht. Ich hatte (habe) auch ein Händchen für den Umgang mit Patienten. Die Bezahlung ist nach wie vor meistens ein Witz. Warum sollte man seinen Beruf, den man gerne ausführt, an den Nagel hängen, wenn man nicht mehr die Not haben muss, auch vernünftig davon leben zu können?


    Zur BU: das Erste, was ich hatte, war eine BU-Versicherung, die nicht billig war, aber eine evtl BU abgefedert hätte. Wir hatten das Thema bereits. Finanziell wäre ich im Fall einer BU abgesichert gewesen.


    Das ist schön für Dich. Von meinem Gehalt war so etwas nicht drin.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hahaha... mit einem bedingungslosen Grundeinkommen von 800 - 1500 € würde ich klarkommen, wenn ich dann davon keine KK und keine Steuern zahlen muss. Ich bekomme hier teils gespiegelt, ich würde in Saus und Braus leben. Dabei wird aber dezent vergessen, dass ich auch weiß, wie es ist, wenn man jeden ct dreimal umdrehen muss.

    Jannne, du hast hier ausdrücklich und umfassend daran teilhaben lassen, wo Deine Herausforderungen liegen.

    Wenn Dir gehört was Du nutzt und hast, dann steht dem doch nichts im Wege.

    Sich daran erinnern zu können, ist nicht in der Situation zu sein ohne diese ändern zu können. Du hast doch die Wahl.


    Was bedeutet denn in Saus und Braus leben für Dich?

    Rassehund, Wohnmobil, Haus kaufen, 5stelliges Lehrgeld, Auto, Job mit viel Verantwortung....das klingt jetzt nicht so nach Tafel, BuT und Sozialticket.

    Also von Herzen gegönnt Jannne. :)



    Glaubt man denn tatsächlich alle würden sich plötzlich mit dem Minimum zufrieden geben?

    Das Maximum können eh nicht alle haben. Es steht

    1. nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung und

    2. haben wir was wir haben auf Kosten anderer


    vg von overtherainbow

  • 38 000 Jahre alte Knochen haben bewiesen, dass sich bereits Neandertaler um alte und kranke Menschen gekümmert haben. In vielen Ur-Völkern bekammen die schwachen Menschen das erste Stück Fleisch damit sie wieder auf die Beine kommen und die alten Menschen das beste Essen um ihnen für das, was sie für die junge Generation geleistet haben, zu danken. Und hier wird darüber diskutiert ob es diesen Menschen zusteht ein kostengünstiges Ticket zu erhalten um am sozialen Leben teilhaben zu können. Traurig.. soll mir noch mal einer sagen, wir seien zivilisierter als der Neandertaler...

  • Schon in Urmenschenhorden gab es Arbeitsteilung. Glaubst du, alle PflegerInnen oder ErzieherInnen schmeißen hin, weil sie Grundeinkommen erhalten? Ich glaube das nicht. Ich würde nichtmal mit einem Lottojackpotgewinn in der Tasche aufhören zu arbeiten.

    Da liegen wir gar nicht weit auseinander. Aber genau diese Arbeitsteilung untergräbt man doch mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, Betonung auf bedinungslos.


    Und ich gebe Dir nochmal recht, ich glaube natürlich auch nicht dass alle sofort hinschmeißen.


    An anderer Stelle hat jemand, ich meine es wäre Campusmami gewesen, geschildert dass selbst Berufseinsteiger nur noch 3/4 Stellen möchten (!) weil ihnen Zeit wichtiger als Geld ist. Und die Einstellung können sich dann auch andere Berufsgruppen und Altersgruppen leisten. Und sie würden es tun.


    Wir haben aber jetzt schon an jeder Ecke Arbeitskräftemangel, dann hätten wir die volkswirtschaftliche Katastrophe.


    Hier doch deutlich zu sehen, da schließe ich mich ausdrücklich nicht aus. Jeder bekommt bei Krankheit oder kranken Kindern den Rat sich Zeit zu lassen, lieber ein paar Tage länger zu Hause zu bleiben. Kommt aber der Bus nicht, weil der Fahrer krank ist, oder man wartet wochenlang auf einen Arzttermin, dann ist das Geschrei groß.

  • oooch....

    beim ersten Kind hatte ich Einkommen 2500.- brutto (vollzeit), danach immer sowas um 2000.- brutto, später dann mit 3 Kindern. Da bleibt in Berlin nichts übrig. Gar nichts.


    Seit 8 Jahren habe ich einen nicht unerheblichen Provisionsanteil. Verkaufe ich nichts, verdiene ich weniger. Ich mach das gerne, es ist nur immer ein ziemlicher Druck.


    Jetzt mal ne Weile kurzer treten, ausschlafen, meinen Hobbies nachgehen..

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

    Einmal editiert, zuletzt von Wattwanderin ()

  • An anderer Stelle hat jemand, ich meine es wäre Campusmami gewesen, geschildert dass selbst Berufseinsteiger nur noch 3/4 Stellen möchten (!) weil ihnen Zeit wichtiger als Geld ist. Und die Einstellung können sich dann auch andere Berufsgruppen und Altersgruppen leisten. Und sie würden es tun.

    Und das ist auch gut so. Wenn man sich nicht mehr kaputt arbeite muss, um halbwegs vernünftig leben zu können, werden vielleicht auch viele Berufe wieder attraktiver und der Fachkräftemangel weniger. Dieses "mindestens-40-Std./Woche-Burnout-vorprogrammiert-Modell" hat sich ja offenbar nicht so richtig dolle bewährt. Wenn ich mich nicht irre, hat doch Schweden recht erfolgreich die 30-Std.-Woche eingeführt und Belgien die 4-Tage-Woche.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Warum sollten Sie es auch nicht tun?

    Sind sie es nicht Wert?

    Leistet der Busfahrer zu wenig oder benötigen wir die MTA weniger als den Bankkaufmann?

    Welche Menschen waren denn vor zwei Jahren Systemrelevant?

    Der Typ von der Capitol-Versicherung glaub ich nicht.

    Wo ist denn das Problem einfach mal an zu erkennen, dass ein Pflegekraft in der mobilen Pflege nicht so bezahlt wird, dass sie mit 75% Ihrer Arbeitsleistung auf einem tragbaren Niveau leben kann.

    Ich glaube nicht, dass es eine Volkswirtschaft rettet, wenn Generationen nicht mehr mitmachen. Und das passiert doch gerade. Niemand will Bäcker:in, Klempner:in, Elektriker:in oder Fleischereifachverkäufer:in werden. Geschweige denn Busfahrer:in oder Pflegefachkraft.

    Wenn der Busfahrer nach 35 Jahren Schichtdienst nicht mehr kann und ihm dann nichts bleibt, warum sollte er denn auch seinem Kind empfehlen Busfahrer zu werden?


    vg von overtherainbow

  • Ehh, "bedingungslos" BEDINGUNGSLOS, daran störe ich mich, und zwar gewaltig.


    Ihr braucht hier nicht den Busfahrer im Schichtdienst und die Pflegekraft aufzuführen um mich davon zu überzeugen dass die zuviel für zuwenig Geld arbeiten. Genau das ist es doch. Die einen malochen und die anderen sind mit wenig zufrieden und tun nix mehr. Wohlgemerkt auch noch auf Kosten der Allgemeinheit.


    Beim Gaspreisdeckel wurde noch heftig diskutiert wie ungerecht das ist, aber hier darf jeder und bei Bedarf auch noch lebenslang?

  • Ehh, "bedingungslos" BEDINGUNGSLOS, daran störe ich mich, und zwar gewaltig.


    Ihr braucht hier nicht den Busfahrer im Schichtdienst und die Pflegekraft aufzuführen um mich davon zu überzeugen dass die zuviel für zuwenig Geld arbeiten. Genau das ist es doch. Die einen malochen und die anderen sind mit wenig zufrieden und tun nix mehr. Wohlgemerkt auch noch auf Kosten der Allgemeinheit.


    Beim Gaspreisdeckel wurde noch heftig diskutiert wie ungerecht das ist, aber hier darf jeder und bei Bedarf auch noch lebenslang?

    Andere müssen sich mit wenig zufrieden geben, weil sie eben nix mehr tun können.

    Klingt wie - weniger wert sein.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • An anderer Stelle hat jemand, ich meine es wäre Campusmami gewesen, geschildert dass selbst Berufseinsteiger nur noch 3/4 Stellen möchten (!) weil ihnen Zeit wichtiger als Geld ist. Und die Einstellung können sich dann auch andere Berufsgruppen und Altersgruppen leisten. Und sie würden es tun.

    Es kann gut sein, dass ich das war... ich gehöre zu den Verfechter*innen der 30-35 Std. Woche... schon seit Jahren, auch wenn ich selbst 40 Std. arbeite, weil ich mir einbilde, die Rente dafür zu brauchen. Als meine Kids Kleiner waren ging das aber nicht, weil man bei 40 Std. Betreuung keine 40 Std. arbeiten kann, selbst bei sehr kurzen Wegen ist das rechnerisch nicht möglich.


    Ich glaube auch, dass Teilzeitkräfte produktiver sind... denn täglich 8 Std. durch galoppieren geht nicht. Und die Produktivität steigt auch mit der eigenen Zufriedenheit. (Ich weiß, dass diese Rechnung nicht in allen Berufen funktioniert... also bitte nicht den Busfahrer, um die These zu widerlegen).


    Entlohnung, gesellschaftliche Wertschätzung und Attraktivität von Berufen hängen übrigens zusammen. Ich glaube, die Unterschiede zu verringern führt auch unmittelbar dazu, dass heute weniger attraktive Berufe wieder besser nachgefragt werden.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

    Einmal editiert, zuletzt von campusmami ()

  • Ehh, "bedingungslos" BEDINGUNGSLOS, daran störe ich mich, und zwar gewaltig.


    Ihr braucht hier nicht den Busfahrer im Schichtdienst und die Pflegekraft aufzuführen um mich davon zu überzeugen dass die zuviel für zuwenig Geld arbeiten. Genau das ist es doch. Die einen malochen und die anderen sind mit wenig zufrieden und tun nix mehr. Wohlgemerkt auch noch auf Kosten der Allgemeinheit.

    Ja so ganz sozialromantisch ist es ja auch dann nicht.

    Da gibt es schon eine Menge Herausforderungen was die eigentliche Höhe anginge und auch noch verschiedene Arten der Ausgestaltung.


    Wir sind halt per Grundgesetz (GsD) ein Sozialstaat und auch der Versuch über Sanktionen etwas zu erreichen ist über das Bundesverfassungsgericht begrenzt worden.


    Mir hilft der Blickwinkel, die Bedingung zu definieren.

    Mensch muss man sein.


    vg von overtherainbow