Umzug aufs Land

  • Ich kenne beide Seiten, Mutter 1 wohnt quasi nebenan, Mutter 2 knapp 30 Kilometer weg (das Thema hatten wir hier im Forum letztens schon mal?).

    Letztlich "klappen" beide Varianten, aber die Entfernung ist ungleich anstrengender. Und zwar für alle Beteiligten.


    Klar haben wir auch einen Wochenendplan wann die Kinder wo sind. Aber es gibt ständig Situationen zwischendurch wo für spontane Unternehmungen die Rüstzeiten, sprich Fahrzeiten, entweder Hindernis oder mindestens Anstrengung bedeuten. Und das selbst bei einer wirklich harmonischen Eltern-Basis. Das ist dann auch doof für die Kinder.


    Die anstehende Einschulung wird die Situation nach dem Umzug noch extrem verschärfen.


    Eigentlich schade, Du hast ja durchaus selbst einen realistischen Blick auf die Situation.

  • Es steht außer Frage das sich für den Vater eine andere Situation ergeben wird, entweder mit dem holen und bringen und gleichzeitig wenn sie in der Schule ist mit dem Umgang.

    Aus meiner Erfahrung heraus nimmt er außergerichtlich nichts an. Deswegen wie kann das Gericht bei sowas entscheiden?

    Wie ein Gericht am Ende entscheidet, kann ich nicht wissen, mag da aber bei Volleybap Ausführungen unterschreiben.


    Aber ich mag meine Wahrnehmung und Erfahrung zu Euch als Eltern teilen.

    Der andere Elternteil und Euer gemeinsames Kind, müssen die Konsequenzen Deiner Entscheidung tragen.

    Ist jetzt für eine hochstrittige Elternschaft mit Blick auf das Kind nicht so wirklich förderlich, oder?

    Wie könnte denn eine Lösung aussehen, die den Vater hier nicht vor Gericht zwingt?
    Oder besser ihn gar nicht erst in eine Situation bringt, überhaupt Anträge stellen zu können?


    vg von overtherainbow

  • Als ich schwanger war, waren wir uns damals einig das unsere Tochter im Umland aufwachsen soll und die Whg. in der Großstadt nur ein Übergang ist. Ich bin mir nur relativ sicher, dass ihr Vater das jetzt so nicht mehr befürworten wird. Ich selbst wollte auch schon wegziehen, aber das kann mir einfach nicht leisten, spätestens aber nach der Grundschule hab ich es für mich festgelegt.

    Tja was würde den Vater zufriedenstellen? Keine Veränderung.

    Das geht auf Dauer nicht - zwei Wohnsitze? Geht eine Zeitlang (wie gesagt, 6 Monate wird es auch so sein) aber dann hätte die Tochter auch 3 Lebenspunkte das finde ich auch nicht besonders gut.


    Ich danke euch jedenfalls sehr für eure Nachrichten und Meinungen. :)

  • Erdbeerstulle, wie ist es, wenn Du Dir das Ganze andersherum vorstellst. Wie würdest Du es finden, wenn Dein Expartner mit Eurem Kind eine Entfernung von Dir schaffen würde, bei der jeder Umgang nicht mehr so leicht wahrnehmbar wäre, wie bisher. Und man damit rechnen müsste, dass für das Kind ab einem gewissen Alter die Unternehmungen mit Freunden immer wichtiger werden. Und der Vater dann nicht, so, wie es wäre, wenn man an einem Ort wohnt, auch mal etwas flexibler sagen kann, "Ok, dann bringe ich Dich am Samstag zu der Feier und hole Dich auch wieder ab." oder so etwas.


    Bei allem Verständnis für Deine Beweggründe - ich würde da als Vater wohl nicht zustimmen. Und ich hätte das auch den Kindern und meinem Exmann (den ich oft auch lieber von hinten sah) nicht antun mögen. Vor vielen Jahren war das mal ein Thema. Diese Beziehung hat aber nicht gehalten. Diese Garantie gibt es ja nie...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich denke, der Weg müsste umgekehrt sein: Der Betreuungselternteil stellt dar, warum er bestimmte Dinge grundlegend ändern will und begründet das.

    Der Umgangselternteil stimmt entweder zu oder aber begründet seine Ablehnung oder macht Variationsvorschläge. Darüber sprechen die Eltern. Werden sie sich einig, gut und löblich. Wenn nicht, müssen Dritte bewerten, was jetzt passiert.


    Aus Erfahrung halte ich wenig davon, in solche Gespräche bereits mit dem größten mir möglichen Kompromiss als Diskussionsgrundlage einzusteigen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Erdbeerstulle, wie ist es, wenn Du Dir das Ganze andersherum vorstellst. Wie würdest Du es finden, wenn Dein Expartner mit Eurem Kind eine Entfernung von Dir schaffen würde, bei der jeder Umgang nicht mehr so leicht wahrnehmbar wäre, wie bisher. Und man damit rechnen müsste, dass für das Kind ab einem gewissen Alter die Unternehmungen mit Freunden immer wichtiger werden. Und der Vater dann nicht, so, wie es wäre, wenn man an einem Ort wohnt, auch mal etwas flexibler sagen kann, "Ok, dann bringe ich Dich am Samstag zu der Feier und hole Dich auch wieder ab." oder so etwas.


    Bei allem Verständnis für Deine Beweggründe - ich würde da als Vater wohl nicht zustimmen. Und ich hätte das auch den Kindern und meinem Exmann (den ich oft auch lieber von hinten sah) nicht antun mögen. Vor vielen Jahren war das mal ein Thema. Diese Beziehung hat aber nicht gehalten. Diese Garantie gibt es ja nie...

    Hallo Coco,


    Na selbstverständlich wird er nicht „juhu“ schreien und dafür hab ich nicht nur Verständnis sondern kann es auch sehr gut nachvollziehen. Bei all den Anträgen vor Gericht die gestellt wurden, wäre das der erste den ich tatsächlich als berechtigt sehen würde.
    In die Ecke stellen und mich auspeitschen werde ich mich aber auch nicht.

    Unser Leben wird sich allein schon verändern wenn die Tochter größer wird, auch da muss man wandelbar sein. Sprich wenn sie keine Lust hat als Teenager jedes zweite Wochenende zu Papa zu gehen oder umgekehrt keine Lust mehr auf Dorf hat. Auch ein Gedanke mit dem ich mich aussereinander setzen muss, wenn es soweit ist.


    Mein Partner würde so ziemlich überall hinziehen, aber mein Wunsch war ja der speckmantel. Und nun haben wir ein Haus gefunden welches preislich und Qualitativ perfekt passt. 40 Kilometer ist sicher nicht der Traum, aber selbst für mich „pendelbar“ mit der Arbeit.


    Aber ja richtig es ist mein Wunsch und ich bin mir auch recht sicher, dass es unserer Tochter dort auch gut gefallen wird und wenn man jetzt noch eine gute Lösung finden kann, mit der alle zufrieden sind oder zumindest alle einen Schritt aufeinander zu gehen - wäre es gigantisch.

    Die Lösung kann nicht sein, ich darf bis zur Volljährigkeit nichts verändern. Das ist mE nach nicht die Definition von Elternschaft.


    Man kann Wege finden oder Gründe. Ich suche lieber Wege. Vater lieber Gründe, seit je her.

  • im übrigen wenn man meiner Anwältin glauben schenken darf, dann ist sie Volleybaps Meinung. Der Umgang müsste eh angepasst werden mit schuldeintritt - bis dahin würde sich „nur“ der Lebensmittelpunkt verändern und der wurde mir in einem Vergleich 2018 unbegrenzt und nicht ortsgebunden zugeteilt.


    Im wirst Case könnte man ein familiengutachten beauftragen, allerdings sieht sie das nicht als gegeben. Ist aber die Entscheidung vom Richter.

  • Im Endeffekt musst du nicht uns überzeugen, sondern den KV und im schlimmsten Fall das Gericht. So eine klare Sache, wie Du Dir das wünschst, ist es nach dem, was ich in diversen Jahren als Alleinerziehende gehört und gesehen habe, bei Weitem nicht. Schlussendlich ist es so: Du kannst für Dich allein machen, was Du willst. Was das Kind betrifft, bist Du abhängig vom Goodwill des Vaters oder eben vom Charakter des Richters und davon, wie gut Du (und Dein Anwalt) ihn von deiner Sache überzeugen könnt. Ein Selbstläufer ist das aber keineswegs, ich würde die Chancen eher so auf 50:50 schätzen, dass du Recht bekommst. Ob man das jetzt fair findet oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Für einen Selbstläufer halte ich es keineswegs, naiv bin ich nicht 😂

    Sonst würde ich nicht meine Thematik hier runterschreiben.

    Genau eure Fragen sind solche mit denen ich arbeiten kann, den sie werden kommen von anderen stellen.

    Auch helfen sie mir dabei meine „entscheidung“ nochmals zu beleuchten.
    Ihr könnt mir glauben ich sehe nicht nur Vorteile, sondern verliere auch ein Stück Sicherheit welche ich mir mühsam aufgebaut habe.

  • klar 40km sind pendelbar, mache das 25Jahre, aber schön ist was anderes, es bleibt viel Lebenszeit, Sprit und Geld auf der Strecke...

    und bei Winterwetter,....letztes Jahr kam ich wegen hohem Schnee nicht zur Arbeit, selbst Bus und Bahn fiel aus..


    meiner Meinung nach kannst du vom KV nicht verlangen , dass er in diesem Fall (40kmEntfernung) das Kind holt und bringt....

    wenn du Wege sucht,..ironisch gemeint,..... dann kannst du ja immer dich auf den Weg machen und das Kind zum Umgang fahren oder abholen

  • Unser Leben wird sich allein schon verändern wenn die Tochter größer wird, auch da muss man wandelbar sein. Sprich wenn sie keine Lust hat als Teenager jedes zweite Wochenende zu Papa zu gehen

    Ja, eben. Wie gut wäre es dann, wenn Papa in so erreichbarer Nähe wäre, dass sie stattdessen hier und da, wie es passt, mal unter der Woche bei ihm sein kann und wenn es nur für 2 Stündchen ist. Das macht man aber nicht "mal eben" bei 40 km Entfernung.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Sorry aber das lässt hochstrittig schon nicht zu. Ich denke unter „normalen“ Umständen ginge das.

    So ist es bei uns nicht und es besteht auch kein Kontakt, dieser reduziert sich darauf wieviel Unterhosen er für unser Tochter braucht oder welche Sonderwünsche er mit der Umgangsregelung hat.

    Austausch über die Entwicklung der Tochter oder Derartiges gibt es nicht

  • Hochstrittig oder nicht, er ist ein Vater der sich regelmäßig um sein Kind kümmert, und das wird ihm massiv erschwert, wenn du 40km wegziehst. Da ist es in meinen Augen auch nicht seine Pflicht, sich zu bewegen sondern deine, um den Umgang so, wie er festgelegt wurde, zu ermöglichen. Immerhin bist du es ja, die den Status Quo ändert und nicht er.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Im wirst Case könnte man ein familiengutachten beauftragen, allerdings sieht sie das nicht als gegeben. Ist aber die Entscheidung vom Richter.

    Das Gericht holt sich mit einem Gutachten fehlende Sachkompetenz. In der Regel ist das in Familiengerichtsverfahren entweder bei Fragen der (grundsätzlichen) Erziehungsfähigkeit oder wenn es um den "Aufenthalt" geht, also bei welchem Elternteil ein Kind lebt.


    Unwahrscheinlich ist jedoch, dass ein Richter ein Gutachten beauftragt, wenn es darum geht, ob ein Elternteil mit Kind umziehen darf oder nicht. Hier dürfte sich kaum ein Gericht überfordert fühlen - und auch keine Lust haben, dafür ein Verfahren um Monate zu verlängern.


    Familiengutachten steht also höchstens an, wenn die Klage bei Klagestellung oder in der Verhandlung erweitert wird auf grundsätzliche Fragen - klassischerweise der Vater den Antrag auf Übertragung des ABR stellt.

    Darauf hat er aber nur Chancen, wenn er nachweisen kann, dass zum Beispiel die fehlende Kommunikation, der fehlende Austausch über das Kind über die Menge der mitzugebenden Unterwäsche hinaus an der Verweigerungshaltung der Mutter liegt.


    Ansonsten geht es "nur" um den Umzug. Dass der grundsätzlich verweigert wird vom Gericht, ist bei einer Entfernung von 40 Kilometern und einer Fahrzeit von unter 1:15 Std. unwahrscheinlich. Offen ist, ob im Rahmen eines sicherlich vom Gericht versuchten Vergleichs Erdbeerstulle eine Beteiligung an den Fahrten auferlegt wird. Mehr aber nicht. Bzw. "mehr" wäre unwahrscheinlich.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Meine Wohnung in der Stadt wird in der Familie untervermietet. Sprich da könnte ich auch immer „zurück“. Im Fall einer Trennung ( was ich nicht hoffe, aber mit Kind berücksichtigen muss) würde ich erstmal versuchen im Dorf zu bleiben, sprich eine Wohnung suchen die ich finanziell stemmen kann. Noch sieht es da gut aus.
    je nachdem welche Gehaltssprünge mich noch erwarten, würde ich das Haus auf Grund einem Tarifvertrag beim Arbeitgeber auch in 1-2 Jahren allein stemmen können.