• ich bin Mareike 41 Jahre alt und Mama eines 4,5 jährigen. Vom Kindsvater habe ich mich kurz nach der Geburt meines Sohnes getrennt und bin seitdem alleinerziehend. Mein Ex macht mir eigentlich von Anfang an das Leben zur Hölle und setzt mich ständig unter Druck und malträtiert mich psychisch. So gibt es natürlich auch gar keine Basis auf der wir wenigstens als Eltern funktionieren. Er ist eher wie ein zweites Kind, der sich nicht mal vernünftig um seinen Sohn kümmern kann, aber so tut als ob er der Superpapa wäre. Er spielt auch sehr gerne das Goodcop/ Badcop Spiel bei der ich natürlich immer die Böse bin.


    Gerade für meinen Sohn würde ich es mir wünschen, das sein Vater eine Vorbildfunktion hätte, aber dem ist leider nicht so. Und ich kann ihm leider nicht beibringen wie man ein Mann wird.


    An dem sprichwörtlichen Dorf mangelt es mir leider komplett und ich bin eigentlich ganz auf mich alleine gestellt ohne jegliche Unterstützung. Denn meine große Unterstützung, meine Mama, ist vor 5 Monaten ganz unerwartet und plötzlich verstorben. Ich konnte mich nicht mal von ihr verabschieden. Das hat mir irgendwie noch den letzten Rest gegeben und komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Denn mit meinem Vater habe ich ein ganz schlechtes Verhältnis,was durch den Tod meiner Mama noch schlimmer geworden ist. Und genauso wie er für mich nie ein guter Vater war, ist er auch für meinen Sohn kein Opa. Und die Familie vom Ex wohnt weit weg, zum Glück.


    Die jahrelangen Demütigungen von meinem Ex und jetzt noch der Tod meiner Mama haben dazu geführt, dass ich unter dollen Depressionen leide und mir irgendwie so gar nichts mehr richtig zutraue und mich wie in einem tiefen Loch fühle aus dem es keinen Ausweg gibt.


    Ich habe eigentlich ständig Schuldgefühle meinem Sohn gegenüber, weil er nicht die Kindheit hat, die ich mir für ihn wünschen würde.


    Ich würde mich freuen Gleichgesinnte kennenzulernen und mich mit ihnen auszutauschen. Denn Kontakt zu anderen Mamas und Papas habe ich nicht und ich merke das mir das sehr fehlt.


    Liebe Grüße

    Mareike

  • Hallo und willkommen im Forum, Mareike!


    ist es diagnostiziert, dass Du unter Depressionen leidest? Hattest Du schon vorher in Deinem Leben Depresssionen? Hast Du dafür professionelle Unterstützung? Das wäre, glaube ich, in Deiner Situation wichtig.


    Hat Dein Sohn im Kindergarten zu anderen Kindern guten Kontakt? Hast Du schon einmal mit den Erziehern dort gesprochen darüber, wie es ihm dort geht?


    Vielleicht kannst Du über andere Eltern aus dem Kindergarten Dein soziales Netz etwas erweitern. Denn Kontakte vor Ort sind durch nichts zu ersetzen, auch wenn ein Forum wie dieses sicherlich für punktuelle Unterstützung auch nicht schlecht ist.


    Alles Gute Dir!

    musicafides

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Dankeschön!


    Ja, die Depressionen sind diagnostiziert. Ich mache zur Zeit auch eine Therapie. Ich leide mehr als die Hälfte meines Lebens unter Angstzuständen, aber laut meines Therapeuten sind sie nicht die Grunderkrankung sondern die Depression und die Ängste haben sich quasi noch oben drauf gesetzt.


    Mein Sohn geht seit Mai erst wieder regelmäßig in den Kindergarten, davor war er einige Zeit zu Hause weil die Coronalage im Kindergarten so schlimm war. Er fühlt sich sehr wohl im Kindergarten und hat auch ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Kindergärtnerinnen, aber er spielt lieber alleine. Ich habe auch schon mit den Kindergärtnerinnen darüber gesprochen und sie meinen das es sich noch geben wird.


    Da ich von allen Eltern aus dem Kindergarten die einzige Alleinerziehende bin, fühle ich mich ein bisschen wie eine Ausserirdische. Und irgendwie hat es sich beim Bringen/ Abholen auch noch nicht ergeben, dass ich mit jemandem näher ins Gespräch gekommen bin.


    Ich hoffe das ich hier vielleicht Eltern aus meiner Stadt kennenlerne und man sich vielleicht sogar im " echten Leben" mal trifft.

  • Herzlich Willkommen, Mareike. Der Verlust Deiner Mutter tut mir sehr leid. Ich wünsche Dir, dass Du im Forum ein bisschen Trost im Schreiben findest und vielleicht hier sogar Menschen kennenlernst, die nicht so weit von Dir entfernt wohnen.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Herzlich willkommen 🍀


    Das tut mir sehr leid, dass du deine Mutter verloren hast. Das braucht auch einfach Zeit, so einen Verlust zu verarbeiten und zu trauern. Als mein Vater gestorben ist, hat mir das auch die Füße unter dem Boden weggezogen.


    Ich wünsche dir hier einen fruchtbaren Austausch und viel Unterstützung.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • elefantendame


    Das ist lieb, vielen Dank! Die Unterstützung die ich bräuchte habe ich leider nicht so. Jetzt kommendes Wochenende muss ich mich quasi nochmal von Mama verabschieden, weil mein Vater ihren heißgeliebten Garten verkaufen will und ich kann nichts dagegen tun. Da der Garten aber leider nicht in Hannover ist, kann ich auch nicht mal eben hin und mich um ihn kümmern. Ich habe das jetzt eine Zeit lang gemacht, aber da es genau wie mit meinem Ex auch mit meinem Vater sehr toxisch ist und ich das meinem Kind nicht immer zumuten kann, muss ich ihn schweren Herzens hergeben. Das war der Ort an dem ich mich ihr nahgefühlt habe und wo sich auch mein Sohn sehr wohlgefühlt hat. Jetzt gibt es gar keinen Ort mehr. Und ich hatte gehofft, dass ihre ganzen Freunde mich ein bisschen beim Garten unterstützen, aber da kam überhaupt nichts. Das macht mich sehr traurig.

  • Hallo Mareike2004 , willkommen und mein sehr herzliches Mitgefühl. Ich hoffe, dass du dich hier im Forum so wohlfühlst wie die meisten, die hier regelmäßig oder ab und zu schreiben und lesen. Die Perspektive der anderen Menschen hier ist hilfreich und auch in ihrer Kritik wertschätzend.


    Ich würde dir gern direkt eine Idee zum Abschied von Mamas Garten mitgeben - mir hat das sehr geholfen, als wir unser Elternhaus samt Garten nach dem Tod meines Vaters verkauften: Ich habe mir für mein Mini-Beet am Mietshaus eine handvoll Stauden ausm Garten geteilt und mitgenommen. Und ich habe andere Blumen an Freundinnen und Cousinen verteilt und meine Mama hat sich Samen mitgenommen in ihre neue Wohnung mit Terrasse. Das ist kein Ersatz für die Nähe zu Papas riesiger Kletterrose und seinem Lieblingsbaum und dem ganzen Garten an sich, aber es ist ein winziges Stückchen Verbindung zu Heimat und kindlicher Geborgenheit. Und ich freue mich an jeder Aster und jedem Rittersporn usw. und dem Dost, der heimlich im Wurzelstock mitgereist ist.

    Das dazu.


    Ansonsten: Lies dich ein und schreib mit.

  • Herzlich Willkommen, schön, dass du hier bist. Mein herzliches Beileid zum Verlust deiner Mutter…

    Ich hoffe und glaube, dass du hier den Austausch finden wirst, den du suchst. Mir hat das Schreiben hier auch schon häufig weitergeholfen. Leider wohne ich nicht in Hannover, aber ich drücke dich mal aus Köln, wenn du willst.

    Liebe Grüße!