Konkurrenz im Patchwork mit 2 Kindern von 2 Eltern

  • Kurze Bemerkungen können mich völlig aus der Bahn werfen. Ich schildere mal die Situation und bitte um Erfahrungen, Ideen, Einordnung.


    Gestern:
    Wir sind bei der Oma zum Abendessen, mein Geschwister mit Hunden ist da, K1 hat noch seinen Freund mit. Ich koche mit meiner Mama zusammen, K1 hilft nicht (Salatsoße? -Ich kann das nicht.), erst als der Freund bereitwillig hilft.


    Beim Abendessen muss ich unterbrechen, weil K2 einen der Hunde verschreckt hat mit einem geworfenen Eimerchen. Ich ärgere mich, weil er das mit Absicht getan hat, ich schimpfe, geh mit ihm ins Haus, sage klar und deutlich, dass und warum man das nicht macht und lass ihn erst einmal drin. Ich setz mich an den Tisch und mache eine genervte Bemerkung darüber, dass ich mit K2 nirgends hingehen könne, weil immer sowas passiert, dass ich mir manchmal wünschte, er wäre beim KV2. Meine Mama versucht zu beschwichtigen.

    K1 funkelt mich an und sagt: Mit so einem A.... bekommt man ja auch kein Kind!!!


    Well, danke! Ich hab dich auch lieb und ich war eigentlich hier, um ein gemütliches Abendessen zu genießen. Das ist aber offensichtlich nicht möglich. Weil, ja, warum?


    Weil ich das Patchwork verbocke? Weil ich weder K1 noch K2 gerecht werde? Weil ich K1 einen Mann vor die Nase gesetzt habe, den es immer blöd fand, und ich das aber nicht wahrhaben wollte? Weil ich mit der Kleinkindpädagogik bei K2 überfordert bin? Weil ich K1 so schlecht erzogen habe, dass es solche Sprüche raushaut und sowieso nicht mithilft? Weil mir meine Lebensumstände geradezu peinlich sind in diesen Momenten?


    Es verletzt mich, wenn mein Kind das sagt. Es tut richtig weh, es trifft voll, K1 hat ja nicht völlig unrecht und hat die eigenen Verletzungen und logischerweise hat es mich nicht mehr für sich allein. Zugleich merke ich, wie ich total zornig bin und mir diesen urteilenden Ton lautstark verbitten will: "Das steht dir nicht zu, Kind!"

    Ich hab gestern nichts mehr dazu gesagt, nur tief durchgeatmet. Und wir hatten dann andere Themen.


    Meine Kinder haben einen Altersunterschied von fast 13 Jahren, sie sind also eher zwei Einzelkinder.

    Wie geht es anderen AE mit "Mini-Patchwork"? Kennt ihr das? Wie geht ihr oder gingt ihr damit um?

  • Meine Kinder fanden und finden nicht alle meine Freunde und Bekannten toll, genauso erging und ergeht es mir u.U. mit ihren Freunden.


    Ich habe immer deutlich gemacht, dass ich auch als Mutter ein Recht auf Privatleben mit Freunden habe, genauso wie die Kinder. Keiner darf über die Freunde des anderen blöde Bemerkungen machen. Man kann aber in einem angemessenen Ton ansprechen, wenn man jemanden nicht gut findet oder sich gar Sorgen macht.

    Und genauso habe ich das Recht, Fehler zu machen und nicht durchgängig perfekt zu agieren.

    DAS solltest du mit K1 unbedingt besprechen und dir für die Zukunft solche Bemerkungen absolut verbitten.


    Ansonsten: Mach mal den Rücken gerade! Ich bin meinen Kids auch nicht immer gerecht geworden. Sie mussten sich oft meinem Alltag mit Job und Haushalt unterordnen und von klein auf selbstständig werden. Sehr selbstständig. Und den Spagat mit konkurrierenden Geschwistern unterschiedlichen Alters von verschiedenen Vätern muss uns erstmal einer nachmachen!

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Moin,


    Zitat

    und mache eine genervte Bemerkung darüber, dass ich mit K2 nirgends hingehen könne, weil immer sowas passiert, dass ich mir manchmal wünschte, er wäre beim KV2. Meine Mama versucht zu beschwichtigen.

    ich habe gelernt, dass die Kinder - auch wenn sie das nicht hören - diese Haltung (und wenn es auch nur Momentaufnahmen sind) durchaius spüren.


    Warum darfst du sowas äußern, K1 aber nicht?
    Klar kannst du dir solche Bemerkungen verbitten aber wäre es nicht besser, gemeinsam einen Weg zu finden, so dass sich niemand mehr so äußern muss? Weder du noch K1?


    WW

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Ich setz mich an den Tisch und mache eine genervte Bemerkung darüber, dass ich mit K2 nirgends hingehen könne, weil immer sowas passiert, dass ich mir manchmal wünschte, er wäre beim KV2. Meine Mama versucht zu beschwichtigen.

    K1 funkelt mich an und sagt: Mit so einem A.... bekommt man ja auch kein Kind!!!

    Naja, beide Sätze waren "unglücklich"


    Das man mit K2 nirgendwo hingehen mag, kann ja sein - aber das man K2 öffentlich und nicht unter 4 Augen zum KV wünscht ist schon unglücklich.

    Das kann das Pubertier K1 schlecht werten, einordnen. Das K1 nun noch kontert mit dem bekommt man auch kein Kind ist auch "unglücklich" -

    aber vielleicht da Fazit von K1 nachdem es ja wahrscheinlich die Beziehung/schwangerschaft/Vaterschaftschaft miterlebt hat.


    Ihr solltet euch nochmal ruhig zusammensetzen und klären das dies eine Stress Situatuon war und man manchmal Dinge sagt, die "so" nicht gemeint sind und auch das sich Beziehungen/Menschen (der Ex) manchmal nicht so entwickeln wie man es gehofft hat und nun muss man mit der Vergangenheit und den Konsequezen leben.


    Ich warte auch noch auf den Tag wo mein Kind fragt warum ist mit dem Vollhoschi ein Kind bekommen habe....

  • „K1 hat ja nicht völlig unrecht


    ganz ehrlich, ich würde unter solchen Bedingungen einem Teenager seine Bemerkung nicht wirklich übel nehmen. Ich würde so was sagen wie: hast ja vielleicht recht, aber im Nachhinein ist man immer schlauer und es hilft jetzt auch nicht, darüber zu lamentieren.


    Und ich würde klarmachen, dass ich nicht bereue, K2 bekommen zu haben, egal von wem, denn das ist eine eigene Persönlichkeit, die zu eurer Familie gehört und die erwünscht ist und euch komplett macht.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • ich denke, du bist im Moment einfach gestresst, da ist es halt schwer locker zu bleiben. Es ist auch okay, dass dich das emotional so umhaut und das kannst du k1 auch zeigen. dann denkt er beim nächsten mal vielleicht noch mal nach vor so einer Bemerkung.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • K1 ist Pubertist oder? Die wollen halt manchmal treffen, wos weh tut und haben ein gutes Gespür dafür. Deswegen würd ich schon mal ein Gespräch führen und klar machen, dass Dich das verletzt hat. Und ja, da schließe ich mich Kaj an: K1 hat vielleicht Freunde, die Du nicht so doll findest und anders rum genau so. Jeder darf sich aber seine Freunde selbst raus suchen. Die anderen müssen sie nicht mögen, aber sich anständig und höflich benehmen.

  • Danke euch, es hilft mir klarer, die Punkte zu sehen.

    Ja, meine öffentliche Bemerkung vor den Anderen (K2 war nicht anwesend) über KV2 war selbstverständlich nicht gut. Ich habe zz. eh quasi keine Zündschnur mehr.

    Nichtsdestotrotz hab ich mit K1 drüber geredet, dass ich solche Bemerkungen ihrerseits nicht akzeptiere und dass es mich verletzt hat, dass sie da so urteilend war. Ich finde z.B.: Sie darf über ihre Freund*innen oder frühere so reden wie sie will, aber nicht über meine - und umgekehrt. Unser Gespräch war ehrlich und tränenreich, immerhin kommen wir da weiter.


    Natürlich bin ich auf der Suche nach _meiner_ Lösung dafür, dass wir entspannter miteinander sind und irgendwie besser klarkommen - u.a. deshalb lese und schreibe ich hier ;)


    Ich stelle bei mir fest, dass ich eben insbesondere in so Situationen mit Menschen außerhalb meiner Kleinstfamilie, also Urtica plus Kinder plus xyz eigentlich immer angespannt bin, dass wir nicht doof auffallen. (höhö, klappt natürlich nie und stresst mich doppelt, so dass ich dann wieder so überreagiere usw.) Immer die Angst vor der negativen Bewertung. Blöd, aber nicht leicht abzustellen...


    Irgendeine in mir wehrt sich immer wieder gegen die Mutterrolle und ist damit noch nicht ausgesöhnt.


    Und dann wiederum habe ich entspannte Ausflüge und Zeit mit K2 und mit K1.


    Ich übe, mehr von der Gelassenheit mit in die anderen Situationen zu nehmen.

  • hmmm..

    naja, mein Ältester darf über meinen Ex (und den Erzeuger meiner Jüngsten) auch blöd reden. Der hat ihn derartig verletzt und blöd behandelt (und mich auch aber ich hab das nicht realisiert, ihn in Schutz genommen, eine Ehrenrunde nach der anderen gedreht....ich hätte sofort handeln müssen, aber ihr kennt das ja sicher).

    Mein Ex ist ein d ummes, lebensuntüchtiges, verletzendes, mieses Aloch.

    Und das darf auch ausgesprochen werden.


    WW

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Mein Ex ist ein d ummes, lebensuntüchtiges, verletzendes, mieses Aloch.

    Und das darf auch ausgesprochen werden.


    WW

    In dem Moment, wo eine Verbindung zum Geschwisterkind hergestellt wird und quasi impliziert wird, dass dieses Kind sich so blöd verhält, dass es hier eigentlich unerwünscht ist und bei dem unbeliebten A... besser aufgehoben ist, wird die Aussage aber dann doch problematisch.

  • In dem Moment, wo eine Verbindung zum Geschwisterkind hergestellt wird und quasi impliziert wird, dass dieses Kind sich so blöd verhält, dass es hier eigentlich unerwünscht ist und bei dem unbeliebten A... besser aufgehoben ist, wird die Aussage aber dann doch problematisch.

    das stimmt und das würde mein Älterster auch niemals tun.

    Aber da haben sich Urtica und K1 nicht viel genommen.


    WW

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Pubertisten sind spontan, momentbestimmt, unreflektiert - und "in guter, als geschützt empfundener Umgebung" ehrlich (selbst wenn sie sich um Kopf und Kragen reden).


    Geh also davon aus, dass du eine zu dem Zeitpunkt so empfundene ehrliche Botschaft bekommen hast. Und das ist grundsätzlich gut und ein gutes Zeichen. Wäre es dir lieber, der Pubertist denkt so und handelt danach, aber traut sich nicht, dass zu sagen? "Familie" funktioniert bei mangelnder Offenheit der Kinder nicht (mehr).


    Du allerdings bist in "Elternposition". Heißt: Du darfst und musst auch viel unberechtigte, überzogene Kritik aushalten und damit umgehen. Als Elter. Nicht als Freund(in). "Augenhöhe" ist zwar lange und gern pädagogisch empfohlen worden. Funktioniert nur nicht so richtig ... Was auch heißt: Mache ich meinen Ex-Partner vor oder mit den Kindern runter, demontiere ich im gleichen Maß mich selbst. Das aber nur als Ausflug. Was ich eigentlich sagen will: Die jetzt entstandene Situation solltest du dringend nutzen, um ins zielgerichtete Gespräch mit dem "Großen" zu kommen. Da klingt viel - wie du ja schon erkannt hast - Frust und Verletzung heraus. Das sollte er sagen können (auch wenn Pubertisten dazu ja oft genug genau nicht in der Lage sind, etwas in mehr als 8 Worten auszudrücken). Aber du musst reden, weil sonst viel auf den "Kleinen" projeziert wird. Das darf nicht sein. Und der "Große" muss wissen, dass man zwar ein bisschen von seinen Eltern hat, aber sehr wohl eigene Handlungsentscheidungen treffen kann und darf (ich habe meinen immer gesagt: Du kannst eigenständig die Entscheidung treffen, so zu handeln und sein zu wollen wie ich oder anderes zu tun. Als Zwerge wollten sie sein wie der Bap, als Pubis natürlich nicht und haben jede Ähnlichkeit, jedes "genetische Erbe" weit von sich gewiesen ...

    Dem "Großen" muss und sollte klar werden, dass der "Kleine" nicht das Abziehbild vom zweiten Vater ist und damit der Hausack für allen Frust.


    So blöd die Sache jetzt war, sie ist aber auch eine Chance, Dinge zu klären und Gutes draus zu machen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wattwanderin Du hast recht, wir haben uns da nicht viel genommen.


    Ich glaube, das eigentliche Problem ist/war auch nicht der Satz von K1, sondern das, was damit an Problem und Konflikt zutage trat und tritt. Das hat mich erst einmal emotional überfordert - und auf der Ebene bin ich gerade eh am Rand des Abgrunds sozusagen, da kippe ich schnell um.*


    Volleybap Ja, ich bin durchaus froh, dass K1 sich traut, bei mir offen und -brutal- ehrlich zu sein. Und ich bin froh, dass wir inzwischen wieder eine Basis haben, auf der wir offen kommunizieren können, das war einige Jahre nicht so.

    "

    Dein Zitat: "Du allerdings bist in "Elternposition". Heißt: Du darfst und musst auch viel unberechtigte, überzogene Kritik aushalten und damit umgehen. Als Elter. Nicht als Freund(in). "Augenhöhe" ist zwar lange und gern pädagogisch empfohlen worden. Funktioniert nur nicht so richtig ... Was auch heißt: Mache ich meinen Ex-Partner vor oder mit den Kindern runter, demontiere ich im gleichen Maß mich selbst."


    ...hilft mir deutlich weiter, da sehen im inneren Urtica-Team die entsprechenden Personen und Rollen ihre Aufgaben klarer. Danke dafür!


    *Hier geht es dann auch weiter für mich: K1 und K2 _sind_ geliebte Kinder, unabhängig von den KV. Das dürfen sie auch wissen und fühlen, liebe Urtica! Genervtsein ok, Zungebeißen bei 🤬 und keinen unpassenden Bezug zu den Vätern herstellen (das ist für mich so ein HinterdieOhrenschreib-Ding ich bin einfach fix auf die Palme zu bringen...)

    Mit K1 als guter Elter/kompetente Mutter ihre und unsere Themen beackern UND gute Zeit verbringen. Mit K2 entspannter in die Erziehung gehen mit dem Reminder, dass erst die Wiederholung das Lernen macht.

    Und ganz sicher mal genauer schauen wer da in meinem inneren Team zurzeit oft so aufmuckt und wie diese Person sich konstruktiver entfalten kann - und dem Elter im Team mehr Können zutrauen.


    Das liest sich vielleicht anders als ihr es formuliert habt, eure Kritik und eure Sicht haben da einige Knoten beleuchtet, die ich hier auch nicht aufschreiben mag, aber lösen will.


    Ich bin ganz schön froh um dieses Forum, ihr bringt neue Perspektiven und die Summe ist dann noch mehr.:):)

  • Ich finde z.B.: Sie darf über ihre Freund*innen oder frühere so reden wie sie will, aber nicht über meine - und umgekehrt.

    Jetzt hatte ich das Antwortfeld so lange geöffnet, dass Du, glaube ich, inzwischen schon selbst geschrieben hast, was ich dazu sagen wollte - dass es gut und wichtig ist, dass Kind 1 auch ehrlich sagen kann, was sie über Deine Freunde denkt - und andersherum - optimaler Weise auf respektvolle Art...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Was ich nicht verstehe, wieso du so angespannt sogar bei deiner Familie bist, "Angst vor einer negativen Bewertung" hast? Ist das aufgrund von Erfahrungen oder eine Kopfsache?

    Ansonsten: Es ist einfach auch echt stressig! Ein Kind in der Pubertät und eins im Kleinkindalter. Sei gnädig mit dir und euch, es wird besser!

    Man muss nicht alles richtig machen, so gut es geht reicht.

  • thursdaynext Sehr altes Verhaltens-/Denk-/Fühlmuster bei mir, das jetzt, da es insgesamt anstrengend ist und es mir psychisch nicht so gut geht, deutlich hochkommt - ich merke das leider oft erst im Nachhinein, dass ich da wieder in eine Anspannung gekommen bin von "keine Blöße, keine Schwäche, volle Leistung, sei smart, sicher, souverän!" - leider selbst in der engsten Familie. Dort weniger als in der weiteren Verwandtschaft, aber tatsächlich noch eher als bei meinen engsten Freundinnen, da kann ich den Schild senken sozusagen.

    So deutlich war es zuletzt vor knapp 20 Jahren in Diplomabschlusszeiten...

  • Was wäre so schlimm mal zu zeigen, dass es dir in manchen Situationen doch nicht so gut geht ?

    Das meinte ich unter anderem mit Masken tragen - in einem anderen Post.

    Merkst du nicht, dass alleine schon diese Maske des- sich- keine Blöße- geben- wollens-und-was-werden-wohl-die-anderen-denken,

    dir soviel Kraft raubt ?


    Mir scheint, dass diese Anspannung, die du hast, diese Energie des Maskentragens ist, das Aufbäumen der letzten Energiereserve, um ja niemanden zu zeigen, was hinter dieser Maske ist - nämlich ein Mensch, der versucht zu verstecken, dass er verletzlich ist und doch nicht so stark wie er tut.

    Dürfen Kinder nicht sehen, dass man auch verletzlich ist oder mit der Kraft am Ende ? Dürfen Kinder nicht sehen, dass man nicht immer die SuperHero ist, die alles wuppt.


    Natürlich dann auch immer mit der klaren Ansagen, dass die Kinder nichts damit zu tun haben.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Ich kann dich schon verstehen, aber das Problem ist, dass du damit soo viel unnötige Energie aufwendest, denn im Ernst wird wohl kaum ein Aussenstehender dich ver- oder beurteilen danach,, ob sich deine Kinder altersgemäß verhalten. Und dich auch nicht, wenn du davon genervt, angestrengt und gestresst bist. Das kennen Menschen, die Kinder haben doch auch. Ich glaube, hoffe, könnte mir vorstellen, dass du wenn du nicht mehr so viel Energie darein stecken musst, du auch nicht mehr so schnell abgehst. Teufelskreis. Ich hoffe du schaffst es da raus zu kommen.

  • Natürlich merke ich das und verstehe ich das, dass mich genau das auch Energie kostet und ein wichtiger Problemkern ist.


    Ich bin schon 10 Schritte weiter als letztes oder vorletztes Jahr, das sehe ich z.B. daran, dass ich das hier überhaupt so schreiben kann. Das wäre nicht gegangen. Ich brauche selbst bei meiner Hausärztin viel gute Vorbereitung für mich, damit ich dort nicht einfach sage: Och ja, doch, eigentlich geht es mir ja gut - weil es natürlich 100000 Leuten objektiv sehr viel schlechter geht und weil ich da jetzt nicht heulend im Zimmer sitzen will usw.


    Bei mir hat sich viel gesammelt, über ein Vierteljahrhundert schätze ich, das ich Stück für Stück begutachten und einsortieren muss/darf.

    Z.B. nicht mehr zu rauchen seit gut 3 Jahren und nur noch alle paar Monate ein Bier zu trinken mit ner Freundin tut mir beides sehr gut. Hat auch beides ganz viele Sachen hochgebracht, wo ich heute sage: Dann hab ich das weggeraucht statt zu lösen oder hab abends ziemlich regelmäßig was getrunken zur Pseudo-Entspannung.


    Ein Hauptpunkt ist dieses: Leistung bringt Anerkennung! Du musst immer da sein, rette die Welt! Mütter geben sich auf für ihre Kinder! Sei klug und lieb, wer hilft, wird gemocht! Du musst stark sein für die, die schwach sind, also kannste selbst nicht schwach sein, logisch, Urtica! Reiß dich zusammen, mach keinen Fehler, Fehler machen ist nicht gut! So in die Richtung - das sitzt tief, ui, krass.

    Das ist auch nicht immer alles drückend, aber eben dann, wenn ich angeschlagen bin, dann kommen neu geübte Denk- und Verhaltensmuster oft ins Hintertreffen. Und dann übertrage ich so Mist (jawoll) auch ganz fix auf meine Kinder.


    Ich bin gespannt, wie sich das weiteraufdröselt...


    Danke euch!