Scheinbar besteht ja Diskussionsbedarf, vom Großteil, der das sehr kritisch sieht, zu wenigen Ausnahmen, die da absolut kein Problem dahinter sehen.
Einige städtische Schulen haben den Zuschlag für die Teilnahme am Pilotprojekt "Digitale Schule der Zukunft" erhalten. Ausgewählt wurden 5 Schulen, in denen die kommenden 5. und. 7. Klassen über technische Endgeräte unterrichtet werden. Die Schulen haben sich gemeinsam auf iPads festgelegt, für die Siebtklässler gehört zur zwingend nötigen Ausstattung noch eine Hülle mit Tastatur und ein Pen. Bezuschusst werden die Geräte vom Bayerischen Freistaat mit 300€ je Gerät. Grober Schätzwert für das Gesamtpaket waren in unserem Fall 700€
Heute kam der Link zum Online-Shop, genauer Preis für ein iPad 9. Generation mit 64 GB, Hülle mit Tastatur, Apple Pen, Schutzfolie und Versicherung: 668,50 €.
Weil ich tolle Eltern habe, die mir derweil unterstützend unter die Arme gegriffen haben, habe ich sofort bezahlen können und 3% Skonto bekommen --> gibt einen Endpreis von 648,45€
Wenn ich den Zuschuss, den ich irgendwann zwischen September 22 und Februar 23 bekomme, abziehen, zahle ich als Eltern also 348,45 €.
Eine 0%-Finanzierung wäre möglich, die Raten berechnen sich aber aus dem Gesamtpreis, nicht aus den den Eltern im Endeffekt entstehenden Kosten.
Die Versicherung deckt u. a. Schäden am Display und Leistungsverlust beim Akku ab, für 25€ Eigenanteil bekommt man beides innerhalb von 4 Tagen ersetzt.
Die 5. Klassen benötigen lediglich das Gerät, da entstehen erstmal nur Selbstkosten in Höhe von unter 100€, wenn man sich gegen die Versicherung oder Schutzfolie usw. entscheidet. Also absolut machbar.
Die Geräte werden von der IT unserer Stadt komplett eingerichtet und mit allen nötigen Programmen ausgestattet. Auf den Geräten sind sozusagen zwei Profile, ein schulisches und ein privates (die Geräte gehören ja uns Käufern und sind keine Leihgeräte der Schule). Während der Unterrichtszeiten kann nur auf das Schulprofil zugegriffen werden, außer der Lehrer schaltet für diesen Tag oder die Stunde etwas zusätzliches frei. Sobald "Feierabend" ist, schaltet das Tablet sich um ins Freizeitprofil.
Natürlich ist das für die Ausstattung echt mehr als in Ordnung, mein großer, wirklich riesengroßer Kritikpunkt: wir Eltern wurden erst letzte Woche darüber informiert. Klar, Junior hat vor ein paar Wochen das Projekt schonmal erwähnt, aber nichts genaueres. Im Elternbrief letzte Woche war die Rede davon, dass der Elternanteil pauschal 100€ beträgt, das wäre auch noch in Ordnung gewesen. Ebenso wussten wir Eltern nichts von der Bewerbung für dieses Projekt. Da hätte man auf einem Elternabend ja auch mal abfragen können, wie die Eltern das sehen. Wenn ich absolut dagegen wäre, dass Junior an dem Projekt teilnimmt, müsste ich versuchen ihn als Gastschüler in einer anderen Stadt unterzubringen, weil alle Mittelschulen unserer Stadt den Zuschlag bekommen haben.
Ich sehe in dem Projekt schon auch große Chancen für die Kinder, gar keine Frage. Wenn das gut läuft und man engagierte Lehrer hat, die bereit sind, sich auf das Projekt einzulassen, dann kann das ganz große Klasse werden. Aber zwei Wochen vor den Sommerferien mit sowas anzukommen, ist einfach heftig. Ich kann den Unmut einiger Eltern verstehen, ich bin ja selber von den zusätzlichen Kosten auch nicht begeistert.