Was tun wenn Elterngeld zu Ende ist

  • Der Staat will Kinder, dann soll er auch Mütter unterstützen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich war damals 2,5 Jahre beim Kind. Würde ich auch nie anders machen wollen. Ich verstehe Dich da total.


    Aber ich hab damals gelebt von

    Erziehungsgeld, Kindergeld, Unterhaltsvorschuss. Dazu hatte ich während dieser Zeit einen Minijob. Bis zu 30 Stunden durfte man wöchentlich arbeiten. Bei mir warens 10. Weiss nicht, wie das heute ist.

    Also das waren andere Einzelbeträge als heute, viel weniger jeweils als jetzt. Ich hab von 1000€ gelebt und davon sogar die Miete bezahlt. Mit Baby/ Kleinkind ging das, weil man sich auch nen Haufen spart, z.B. Kindergartengebühren. Weg gehen fällt ja auch flach. Keine Fahrtkosten zur Arbeit usw. Das Einkommen für solche Sachen braucht man schonmal nicht erwirtschaften. Und ich hatte vorab gerechnet: das macht ganz viel aus.

    Danach bin ich wieder arbeiten gegangen beim alten Arbeitgeber. Teilzeit 25 und dann 30 Stunden und mehr mach ich bis heute nicht - 19 Jahre später.


    Ich würde Dir empfehlen, auch nen Minijob zu machen. Zum einen: Ein paar Stunden die Woche tut Dir gut Mal ohne Kind, unter Leute und auch deinem Kind. Ein kleines bisschen Fremdbetreuung von Anfang an schadet nicht, Du verpasst auch nix und Kind gewöhnt sich an andere Leute. Gerade im Hinblick auf später, nach der Elternzeit. Und Du hast wiederum nen Tritt in der Türe für eine Teilzeitstelle. Zumal Du ja derzeit keinen AG hast.


    Ich würde nen Umzug näher zu Deinen Eltern/Freunden in Betracht ziehen. Ginge das? Einen besseren Zeitpunkt wirst nicht mehr haben. Dich hält doch nix da, wo du jetzt bist, oder? Wie willst du dir da ein Netz aufbauen mit welchen Leuten? Keine Arbeit, kein vernünftiger Kindergartenplatz usw.


    Was ist mit dem Vater?

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Wenn es um den rein finanziellen Aspekt geht, fahre ich als Steuerzahler günstiger, wenn Eltern bis drei Jahre zB 1500 Euro pauschal im Monat für die Betreuung Zuhause bekommen. Drei Kleinkinder 40-45 Std. die Woche, oder auch fünf bekomme ich nicht in einer Einrichtung mit allen Kosten für dann 7500 Euronen betreut.

    Da muss ich dann an Betreuungsqualität/Personalschluessel und an den Kosten für die Einrichtung sparen. Zumal das Personal eh nicht vorhanden ist.

    Aber das ist halt eine ideologische Frage ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich will auch mindestens 2 Jahre daheim bleiben, gerade weil ich die ersten Schritte usw nicht verpassen möchte.


    Wenn ich Elterngeld (auf 24 Monate gerechnet), Kindergeld und Unterhaltsvorschuss zusammen rechne, würden mir wirklich nur 150€ zum Leben bleiben. Die Mieten werden immer teurer und ich such schon, nach ner günstigeren Option aber sieht wirklich schlecht aus. In knapp 1 1/2 - 2 Jahren könnte ich, bei meinen Eltern in die Einliegerwohnung ziehen.


    Mein Vater ist von morgens 4 Uhr bis Abends 18 Uhr arbeiten und möchte ihm nicht noch mein Kind aufdrücken. Meine Mama kann es gesundheitlich einfach nicht. Für 2 Stunden wäre mal okay aber länger nicht. Wenn ich in knapp 2 Jahren in die Einliegerwohnung ziehen könnte, dann könnte ich auch wieder zu meinem alten Arbeitgeber zurück und meine Mama könnte, die Kleine dann vom Kindergarten abholen und ich wäre eine Stunde später auch daheim.


    Der Kindsvater ist Suizidgefährdet und psychisch auch wirklich nicht in der Lage, sich um die Kleine zu kümmern und er möchte es auch gar nicht und ich hätte auch zu sehr Angst um die Kleine. Es wird auch ein Kampf mit der Vaterschaftsanerkennung und dem Unterhalt, denke werde da lange warten müssen.

  • Hallo Jennifer893 ,


    ich denke auch, dass es vollkommen ok ist für sein Kind da sein zu wollen und das ich auch alle Optionen ausschöpfen würde, die mir und dem Kind das ermöglichen.


    Wenn man sich schon Gedanken machen möchte über Transferleistungen und wofür so ein Staat gut ist, kann man ja gerne bei den Menschen mit "double income no kids" anfangen oder sich um Steuerhinterzieher, Kartelle und Preisabsprachen, und so weiter bemühen, bevor man sich auf Eltern einschießt.



    vg von overtherainbow

  • Wenn man sich schon Gedanken machen möchte über Transferleistungen und wofür so ein Staat gut ist, kann man ja gerne bei den Menschen mit "double income no kids" anfangen oder sich um Steuerhinterzieher, Kartelle und Preisabsprachen, und so weiter bemühen, bevor man sich auf Eltern einschießt.

    Naja, die DINKs mit Steuerhinterziehern und Kartellen in einen Topf zu werfen ist unfair.

    Die zahlen in der Regel schon einen Haufen Steuern, absolut wie auch relativ mit den Steuerklassenkombinationen 1/1 4/4 oder 3/5.


    Ich arbeite mich viel lieber an der Heilige-Ehe-Steuerklasse3, einer verdient, einer bleibt zu Hause und macht die Bude schön, und das Ganze ohne Kinder, ab. Das ist die richtige Unverschämtheit.

  • Wattwanderin das ist ja Mal wieder ein bemerkenswerter Denkansatz... Ich hatte bisher immer gedacht, das Elterngeld ist mit seiner Deckelung einfach zu niedrig und deshalb strukturell problematisch ist. Von der mangelnden Infrastruktur Mal ganz abgesehen.

    Wie viele Urteile gegen Kommunen, die wegen Betreuungsmangel erfolgreich verklagt wurden, gibt es in Deutschland? Und was haben die Kläger*innen im besten Fall bekommen? Und wer hat das in deiner Logik bezahlt:/?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

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  • Aquintus : Na gut, die Beispiele und Ihre Reihenfolge erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, "Schwere der Schuld" oder Fairness. 8)

    Kinder sollten halt kein Armutsrisiko sein und dem GG folgend aus meiner Sicht eben auch nicht outgesourced werden müssen, um die bescheidene Schüssel mit Reis zu füllen.


    vg von overtherainbow

  • Wenn dein Elterngeld nicht mal für die Miete reicht - solltest du dringend umziehen.

    Das Leben mit Kind wird nicht günstiger.

    Das Elterngeld reicht nicht für Miete und Fixkosten. Ich suche schon nach einer neuen Wohnung aber günstigere gibt es zur Zeit keine. Wie gesagt in 1 - 2 Jahren kann ich in die Einliegerwohnung bei meinen Eltern. Je nachdem wie schnell der Hausbau vonstatten geht, von dem jetzigen Mieter.

  • Wie gesagt in 1 - 2 Jahren kann ich in die Einliegerwohnung bei meinen Eltern. Je nachdem wie schnell der Hausbau vonstatten geht, von dem jetzigen Mieter.

    Nicht schön für den jetzigen Mieter. Aber in der Situation wäre das ein klassischer Eigenbedarfsfall.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Dann kann der für die "Fastfamilie" sich vielleicht besonders beschleunigen. Denn deine Situation ist auch problematisch.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Kommt nicht in Frage.. der jetzige Mieter gehört quasi zur Familie und baut jetzt sein Eigenheim. Vielleicht ist es ja auch schon in einem Jahr fertig, dass weiß man halt so genau nicht.


    Das ehrt Euch... Wie weit ist denn das von Deiner jetzigen Wohnung weg? Wäre es eine Option mit dem Noch-Mieter Deiner Eltern die Wohnung zu tauschen?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Das ehrt Euch... Wie weit ist denn das von Deiner jetzigen Wohnung weg? Wäre es eine Option mit dem Noch-Mieter Deiner Eltern die Wohnung zu tauschen?

    Ein Tausch kommt leider auch nicht in Frage, da er selbst Familie hat und es in einer 2 Zimmer Wohnung, wirklich eng werden würde. Zumal die Familie auch Haustiere hat und mein Vermieter, ist da völlig dagegen.

  • Dann kann der für die "Fastfamilie" sich vielleicht besonders beschleunigen. Denn deine Situation ist auch problematisch.

    Es hängt leider an der blöden Baugenehmigung, die lassen sich da irgendwie extrem lange Zeit. Zumal dann noch Lieferschwierigkeiten dazu kommen. Hoffen wir mal, dass in einem Jahr alles fertig ist. Würde natürlich alles vereinfachen und wären einige Sorgen weniger.

  • Es hängt leider an der blöden Baugenehmigung, die lassen sich da irgendwie extrem lange Zeit. Zumal dann noch Lieferschwierigkeiten dazu kommen. Hoffen wir mal, dass in einem Jahr alles fertig ist. Würde natürlich alles vereinfachen und wären einige Sorgen weniger.

    In der jetzigen Situation in der Baubranche würde ich nicht damit rechnen, dass das Haus in einem Jahr fertig ist. Vor allem dann nicht, wenn es aktuell noch nichtmal eine Baugenehmigung gibt.

  • campusmami /@Wattwanderin

    Gesetzlich garantierte Betreuung einzuklagen ist gar keine so doofe Idee, nur machen das i.d.R. die gutsituierten Eltern eher als die anderen, soweit die Info, die ich beruflich aus dem hiesigen JA dazu bekommen habe. Doof deshalb nicht, finde ich, weil dann eben auch mit Druck an die staatlichen Stellen rückgemeldet wird, dass es nötig ist. (Selbst im hiesigen JA fände man solche Klagen von mehr Eltern gar nicht schlecht, würde es doch den Bedarf verdeutlichen...)

    Klar, zahlen wir das alle mit unseren Steuern. Und ehrlich gesagt: Ich zahl sogar gern meine Steuern und SV-Beiträge, ich möchte nicht in einem Land leben, in dem ich für all das, was wir über Steuern und Sozialabgaben gemeinsam finanzieren, privat aufkommen muss (vom Abwasser bis zur Kita und Schule und vom Ultraschall bis zur Grundsicherung), ja, ist auch Zeug bei, das ich nicht will, aber so ist das. Aber das ist n anderes Thema.




  • Es hängt leider an der blöden Baugenehmigung, die lassen sich da irgendwie extrem lange Zeit. Zumal dann noch Lieferschwierigkeiten dazu kommen. Hoffen wir mal, dass in einem Jahr alles fertig ist. Würde natürlich alles vereinfachen und wären einige Sorgen weniger.

    Deine Rücksichtnahme in allen Ehren, aber wer genug Geld hat, um ein Haus zu bauen, der kann sich auch Plan B leisten. DU bist jetzt in einer Notsituation, du kannst dir nicht leisten, da ewig Rücksicht zu nehmen. Und mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten bzgl. des Mieters ist man rücksichtsvoll genug.

    Niemand wird dir dein Zurückstecken danken, glaub‘s mir.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)