Unsere Kinder, die kleinen Könige

  • Wie soll ein Kind soziale Kompetenz erlernen, wenn sich die Eltern und andere Erwachsene seinem Willen unterordnen? Ich denke, da ist es von Vorteil, kein Einzelkind zu sein, weil man da ganz gut lernen kann, zu streiten, Kompromisse einzugehen, warten zu können, sich auch mal zurückzunehmen. Natürlich klappt das nicht von Anfang an, aber je älter das Kind wird, desto besser sollte das funktionieren können.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Ich mag den Artikel auch überhaupt nicht. Habe jetzt weder Zeit noch Lust hier alles was ich schräg finde aufzuzählen, aber was mir gerade besonders aufstösstt: Wieso schreibt sie

    Deshalb lieben sie es «bedingungslos» und nehmen auch eine «Auszeit vom Paarsein» in Kauf. Das sind nicht nur schreckliche Begriffe, sondern auch überflüssige Bemerkungen.Da finde ich zum Einen die Vernüpfung in dem Satz schon seltsam. Dann finde ich es eigentlich für mich auch klar meine Kinder bedingungslos zu lieben, den Begriff kann ich jetzt auch nicht furchtbar finden. Ich wüsste nicht welche Bedingungen ich an meine Liebe stellen sollte.

    Ich kann das Verhalten meiner Kinder durchaus blöd, nervig oder auch richtig wütend machend erleben, es wird dennoch nichts an meiner Liebe zu ihnen ändern. Darauf können sie bauen. Meine Eltern haben auch niemals Bedingungen an ihre Liebe geknüpft.

    Aber vielleicht bin ich ja auch zu blöd das zu verstehen.

  • Wie so oft entsteht die Botschaft beim Empfänger. Es erscheint mir einigermaßen schlüssig, dass echte Liebe nicht an Bedingungen geknüpft ist, weder beim Partner noch bei den Kindern. Aber Liebe braucht auch immer Zeit füreinander: Zeit zwischen Eltern und Kindern, Zeit zwischen Partnern, Zeit mit den anderen Menschen, die man liebt. Schwierig wird es für mich, wenn die bedingungslose Liebe zu den Kindern "über" die Liebe zum Partner gestellt wird - das habe ich (zumindest nach meinem Eindruck) schon in Partnerschaften erlebt. Wenn also der Elternteil bei jeder Äußerung des Kindes gleich losrennt, um den Wunsch oder das Bedürfnis des Kindes zu erfüllen - unabhängig davon, was man selbst gerade tut. Ja, ich bin immer für meine Kinder da, aber nicht in jedem Augenblick verfügbar. Wenn ich gerade beruflich in einer Telefonkonferenz bin, dann müssen eben meine Kinder mit ihren Anliegen warten oder sie frühzeitig äußern, dass ich das in meiner Planung berücksichtigen kann. Ist es denn zwangsläufig so, dass sich ein Kind zurückgesetzt fühlt, wenn ich Zeit mit dem Partner verbringe und nicht gestört werden möchte? (Für Partner kann man auch Hobby, Ehrenamt oder anderes einsetzen). Es ist in meinen Augen ein Unterschied, ob ich (als Patchwork-Familie) gemeinsame Zeit mit den jeweiligen Kindern verbringe (sehr wichtig), oder ob ich exklusive Zeit mit meinem Partner habe (sehr wichtig). Das eine kann / sollte meiner Meinung nach nicht gegen das andere aufgerechnet werden. Von der Zeit, die man für sich selbst braucht, um aufzutanken, habe ich noch gar nicht geschrieben. Alles davon ist wichtig und muss möglicherweise eingeplant werden, weil unsere Zeit nun mal endlich ist.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Wie so oft entsteht die Botschaft beim Empfänger

    Völlig OT... das ist für mich das totale Hass-Totschlag-Argument, dass jede Diskussion abwürgt. Überspitzt gesagt: Ich habe keine Lust, mich mit dem auseinanderzusetzen, was mein Gegenüber empfindet, weil ich nichts damit zu tun habe, was meine Worte bei ihm auslösen. Und es ist DAS "Argument", das man benutzt, wenn man sachlich-konstruktiv nichts mehr zu sagen weiß. Es zu benutzen, zeugt in meinen Augen also nicht wirklich von einem besonders hohen Intellekt des Anwenders (welche Botschaft da auch jetzt immer bei dir ankommen mag).


    (auch wenn ich als Ur-Westfälin ein wenig rumraten muss, was eine rumgescheidhaferin ist :P )

    Ein Gscheidhaferl ist ein Klugscheißer, der immer und überall (meist ungefragt) seine (natürlich einzig richtige und wahre) Meinung und Ansicht zum Besten gibt. RumgscheidhaferLn ist quasi das Verb dazu ;)


    BOT

    Für mich gibt es wichtige und unwichtige, große und kleine Entscheidungen. Große, wichtige Entscheidungen fälle ich weitestgehend alleine, während kleinere Alltagserscheinungen von uns beiden, oder, soweit es sie betrifft, auch von ihr alleine getroffen werden. Natürlich altersentsprechend. Momentaner Stand mit 12 Jahren:

    Der Essensplan wird gemeinsam gestaltet, es gibt Sachen, die sie gerne mag, es gibt Sachen die ich gerne mag, wir schließen Kompromisse. Einkaufen gehe entweder ich (wenn sie bis 16.00 Uhr Schule hat) oder sie (z.B. in den Ferien, wenn ich arbeiten muss)

    Die Entscheidung, welche Hobbies mein Kind haben "darf" - da wiegt meine Stimme deutlich schwerer als ihre. Sie kann "Anträge stellen", ich entscheide dann je nach finanziellem und zeitlichem Rahmen sowie nach Gefährlichkeit (Fallschirmspringen oder Tauchen ist z.B. für mich ein NoGo, das kann sie machen, wenn sie 18 und selbst für sich verantwortlich ist).

    Finanzielle Dinge - meine Entscheidung, wobei wir uns aber schon zusammen hinsetzen und gemeinsam entscheiden, wo unser gemeinsamer (ins Budget passender) Urlaub hingehen soll, damit wir beide auf unsere Kosten kommen. Kleidung - weitgehend ihre Entscheidung, solange alltagstauglich und keine Luxusmarken. Frisur - ganz allein ihre Entscheidung.


    Allerdings mache ich mir da normalerweise keine großen Gedanken darum, das läuft so nebenbei aus dem Bauch raus. Ich denke halt, verantwortungsvolle (und manchmal auch falsche) Entscheidungen treffen und deren Konsequenzen tragen, muss Kind wie alles andere auch lernen. Wenn ich ihr das abnehme, bis sie 18 ist, wie soll sie es da denn können, wenn sie es nicht vorher gelernt hat? Und auch nicht gelernt hat, um Rat zu fragen, wenn sie überfordert ist?


    Ich weiß nicht, ob ich es richtig mache und gemacht habe. Ich sehe aber, dass mein Kind im Vergleich zu ihren Klassenkameraden/innen ziemlich selbständig und eigenverantwortlich ist und bekomme das auch immer wieder gespiegelt. Die einzige große Baustelle, die wir haben, ist ihr Chaos und ihre Unorganisiertheit - aber, ehrlich gesagt, hat sie auch das von ihrer Mama (also mir), wenn auch natürlich unfreiwillig, mit auf den Weg bekommen.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Wie soll ein Kind soziale Kompetenz erlernen, wenn sich die Eltern und andere Erwachsene seinem Willen unterordnen? Ich denke, da ist es von Vorteil, kein Einzelkind zu sein, weil man da ganz gut lernen kann, zu streiten, Kompromisse einzugehen, warten zu können, sich auch mal zurückzunehmen. Natürlich klappt das nicht von Anfang an, aber je älter das Kind wird, desto besser sollte das funktionieren können.

    Auch Einzelkinder können soziale Kompetenzen erlernen und sich zurück nehmen. Auch als Einzelkind kann man lernen zu streiten mit den Eltern, Verwandten, Freunden, kann kann man lernen Kompromisse einzugehen etc.

    Es gibt auch genügend Geschwisterkinder, die zB. nicht verlieren können und falls es mal wieder so weit ist, sämtliche Spielsteine vom Spielbrett runterwischen oder sich gegenüber ihren Geschwistern zu Egoisten entwickeln.


    Immer diese Verallgemeinerungen von wegen Einzelkinder entwickeln sich nur zu Egoisten und Egomanen.


    Ich finde den ganzen Text gleichgesetzt mit dem von Herrn Winterhoff gleich schlecht.

    Mir ist er einfach zu negativ.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Wie so oft entsteht die Botschaft beim Empfänger.

    Nun, wenn man das so sieht, dann solltest du keinerlei solcher Texte mehr hier rein setzen, wenn du mit anderen Sichtweisen nicht umgehen kannst.


    Ich gebe da JayCee recht, das ist so eine Totschlag-Zeile.....Was du hast ne andere Sichtweise, bumm das Brett im Gesicht.


    Bzw. dann darf eigentlich keiner mehr was schreiben, denn jeder liest und empfindet Texte anders und klar kommt die Botschaft eines Textes bei jedem anders an.


    Vielleicht wollte der Autor dieses Textes aber genau solche Botschafen vermittlen.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Ich will mich hier gar nicht groß an der Diskussion beteiligen. Ich bin da bei friday und JayCee.

    Bloß ein Einwurf zum Thema Essen: Ja, das Achten auf und Erziehen zu gesunder Ernährung ist super, wenn es stressfrei klappt. Aber je nach Veranlagung geht’s halt auch ohne 😅 Meine Mutter hat früher fast nie gekocht, mein erstes Frühstück vor der Fahrt zum Kindergarten bestand nicht selten aus Rittersport Vollmilch, kalten Pommes oder kalter Pizza vom Vortag - weil ich halt Lust drauf hatte 🤷‍♀️ War immer klein und leicht, nie unterernährt, keine überdurchschnittlichen Probleme mit Karies o.ä. Hätten da an der falschen Stelle die Gene meines Vaters dominiert, hätte das ganz anders ausgesehen.
    -> Individuallösungen rocken 🤘

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

  • Nun, wenn man das so sieht, dann solltest du keinerlei solcher Texte mehr hier rein setzen, wenn du mit anderen Sichtweisen nicht umgehen kannst.

    Gemeint war ganz einfach: wenn zwei Menschen ein und denselben Text lesen, dann sind die Botschaften, die ankommen, oft unterschiedlich. Bezogen war das auf den ursprünglich verlinkten Text anhand der unterschiedlichen Kommentare dazu. Ich empfinde unterschiedliche Sichtweisen immer als Bereicherung.

    A smile a day sweeps the sorrows away

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • An "Die Botschaft entsteht beim Empfänger", ist schon auch etwas Wahres; auch wenn das sicherlich keine Generalvollmacht für das Gegenüber ist. Wenn jemand sagt oder schreibt "Du bist ein Vollpfosten", lässt das wenig Interpretationsspielraum. Aber wer hat noch nie etwas in den falschen Hals bekommen, oder wurde andersherum total falsch verstanden. Vor allem, wenn nur geschrieben wird. Das ist mir schon mehrfach in beide Richtungen passiert, auch hier.


    Ein aktuelles Beispiel aus unserer Praxis-Team-Gruppe - ein Kollege setzt unter die Frage vom Chef, wer xyz gemacht hat, weil da fehlt abc, den hier: :thumbdown:

    Den jüngeren Kollegen war sofort klar, dass das bedeutet "Ich war´s nicht." Meine Rezi-Kollegin (mit mir gleich alt) und ich sind aus der Hose gesprungen, weil wir es absolut unterirdisch fanden, dass der Kollege nochmal auf diese Weise deutlich machen muss, wie blöd derjenige war, der abc vergessen hatte... ^^

    Ok, das hatte jetzt auch eine Vorgeschichte mit besagtem Kollegen, deshalb möge man uns das nachsehen...


    Was Nutella & Co. auf dem Schulbrot betrifft - ich denke manchmal, es hätte nicht geschadet, wenn es schon früher mehr Bewusstsein dafür gegeben hätte, was Zucker, schlechtes Fett und diverse andere Dinge im Körper anrichten können. Vielleicht hätte ich dann heute den ein oder anderen Mist weniger... 🤷‍♀️

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Also ich zerpflücke den Artikel jetzt nicht, finde aber schon das ein oder andere wahre Wort darin.


    Bsp.
    Es geben sich viele Paare mit dem Nachwuchs auf. Es sind dann Mama und Papa und von Zweisamkeit oder Paarzeit ist nichts mehr da. Da kann man mir sagen was man will, das stimmt in wirklich vielen (nicht allen!) Fällen. Kuscheln, Sex, Nähe und so weiter gibt es nicht mehr.


    Es kommt vielleicht auch immer darauf an, was man aus einem Text heraus lesen will. Und ein Text kann auch nie auf alle Lebenssituationen und Phasen geschrieben sein. Muss er das denn?

  • Wie soll ein Kind soziale Kompetenz erlernen, wenn sich die Eltern und andere Erwachsene seinem Willen unterordnen? Ich denke, da ist es von Vorteil, kein Einzelkind zu sein, weil man da ganz gut lernen kann, zu streiten, Kompromisse einzugehen, warten zu können, sich auch mal zurückzunehmen. Natürlich klappt das nicht von Anfang an, aber je älter das Kind wird, desto besser sollte das funktionieren können.

    Nunja, ob ein Kind soziale Kompetenzen erlernt, weil es sich ständig dem Erwachsenen unterordnen muss, wage ich auch zu bezweifeln.

    Ich bleibe beim Mitspracherecht bei Dingen, die ein Kind überblicken kann. Und ich bin unbedingt jemand, der dafür ist , dass die beste Idee/Argument gilt und nicht der mit der meisten Macht.

    Und natürlich gibt es Dinge, die nicht diskutierbar sind (bei uns war es das Zähne putzen in den ersten Jahren).

    Ich persönlich kenne auch kaum Elternteile, die sich immer dem Willen ihres Kindes beugen. Wie soll das auch gehen?


    Mit den Einzelkindern, das halte ich auch für eine lebende Legende. Meine teilt z.B. gern und gut. Warum? Es gibt keine Konkurrenz, Rivalität oder Futterneid. Da waren wir Blagen zu Hause deutlich egoistischer, weil man immer ständig alles verteidigen musste, Rücksicht nehmen MUSSTE usw. Also alles Dinge, die deutlich mehr mit Zwang belegt waren.


    CoCo: Ich glaube wirklich, dass es die Mischung macht. Ich bin ja auch so ein Kind, das mit Nutella und Capri-Sonne ausgestattet wurde. Mit Schrecken (auch meine Eltern) erinnere ich ich an viele Autofahrten, wo wir Blagen hinten im Auto saßen und vorne gequalmt wurde. Und klar ist es gut, dass eine Gesellschaft mehr Bewusstsein für Gesundheit, Klima, Umwelt entwickelt. Nur manchmal denke ich auch: Man muss auch nicht päpstlicher als der Papst sein.

    Wir werden nicht alle sterben, weil ein Kind mal Nutella auf dem Brot hat.

  • Die Schreiberin kommt aus einer anderen Generation. Hat 2 Erwachsene Kinder, die vermutlich auch Kinder haben. Vielleicht hat sie deswegen diesen Artikel geschrieben ?

    Wie würden unsere Enkel denken, wenn wir mit unseren Werten ihren Erziehungsstil kommentieren ?


    Wie auch immer, letztendlich kann ich nur im hier und jetzt und bei meiner Familie bleiben.

    Wie andere es handhaben, kann ich nur durch eine Art Fenster betrachten.

    Und komme doch nicht richtig ran.


    Eine perfekte Mutter bin ich ganz gewiss nicht. Meine 2 Kinder sind ganz unterschiedlich und mit meinem Wissen von Heute hätte ich manches anders gemacht. Klar bin ich bis zu einem gewissen Teil auch durch die Gesellschaft und erlebten geprägt. Letztendlich entscheide ich aber was ich annehme und was nicht. Und was die Kinder dann daraus machen, kann je nachdem auch was anderes sein.

    Ich glaube das jede Generation ihre Kinder ein Stückweit verwöhnt hat.

    Als kleine Könige sehe ich meine Kinder nicht.

    Sie leben in viel Unruhige Zeiten wie ich damals.

    Drum heißt es für mich :

    Leben und leben lassen

  • Wir werden nicht alle sterben, weil ein Kind mal Nutella auf dem Brot hat.

    So wollte ich auch nicht verstanden werden. ;) Um beim Nutella zu bleiben - natürlich stirbt niemand, der mal ein Nutellabrot isst. Also - vorausgesetzt, er ist nicht hochallergisch gegen Haselnüsse. Ich meinte es auch so im großen Ganzen. Ein "Bewusstsein von Anfang an" - würde vielleicht bedeuten, dass man früh lernt, was in Nutella drin ist. Dass das meiste davon nicht nur extrem ungesund ist, sondern auch nicht gerade zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt (Palmöl). Und dass es möglich ist, unglaublich leckere Creme zu machen, die nur aus Haselnüssen, etwas gutem Öl und gutem Kakao besteht und sogar vegan ist. So etwas halt...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich hatte ja nun nicht nur den einen Satz geschrieben;).


    Wunderbar kann man deine Anregungen mit Kindern erarbeiten. Und fruchtet viel besser als ein gern genommenes Nutella-Verbot, die bei uns in den Kitas echt weit verbreitet sind. Das wäre ja schon Mitspracherecht und Partizipation, also Beteiligung. Und kein schnödes beugen vor den Erwachsenen.


    Edit: Bei unserem Kinderrat wird gerade heiß diskutiert, warum eigentlich der Nachtisch nicht als erstes gegessen werden darf. Ich finde das absolut großartig, welche Argumente die Kinder auf den Tisch legen.

    Gut auch, wie sich manche Erzieherin echt auf die Lippe beißt, um das auszuhalten. Bin echt gespannt, was da wohl die Lösung wird.:)

  • Wie so oft entsteht die Botschaft beim Empfänger.

    Jein... wenn das so wäre, wären Menschen gar nicht in der Lage miteinander zu kommunizieren ;).


    Es gibt also schon so etwas wie einen Konsens, des sich Verstehens, oder eben auch nicht Verstehens, oder auch auch einen Konsens, was man als Murks empfindet oder nicht diskutieren möchte, oder auch was beleidigend oder überheblich oder what ever ist...


    Den Text empfinden hier viele intuitiv daneben... ich kann das nachvollziehen, ohne jetzt jede einzelne These der Autorin widerlegen zu müssen. Ich finde es aber interessant, dass du den Text als diskussionsfähig empfindest... Warum ist das so?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Edit: Bei unserem Kinderrat wird gerade heiß diskutiert, warum eigentlich der Nachtisch nicht als erstes gegessen werden darf. Ich finde das absolut großartig, welche Argumente die Kinder auf den Tisch legen.

    Gut auch, wie sich manche Erzieherin echt auf die Lippe beißt, um das auszuhalten. Bin echt gespannt, was da wohl die Lösung wird.:)

    Erzähl mal, wie argumentieren die Kinder?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hauptsächlich geht es darum, dass man ja immerzu an den Nachtisch denken müsste beim Mittagessen. Vorausgegangen war, dass einige Kinder ihr Essen runterschlingen, um möglichst schnell am Nachtisch anzukommen.

    Dadurch kam die Diskussion auf.

    Bestes Argument: Das Mittagessen ist eh immer zu heiß, da muss man warten. :P Garnicht so unclever, seine Zeit des Wartens zu überbrücken. ^^

    Nächstes Argument: Warum nicht das als erstes essen, was am besten schmeckt?

    Aus der Brotdose isst man doch auch durcheinander.

    Ein Argument, dass ich auch manchmal in anderen Zusammenhängen benutze: Kommt doch alles in einen Bauch:S

    Und natürlich läuft man dann weniger Gefahr, dass man schon satt ist.

    Zeit nehmen ist aber das größte Thema.

    Das auf die Schnelle...


    ....aber mit ein bisschen Hilfe kommen die Kinder auch darauf was man alles beachten müsste. z.B. das unsere HWK auch einverstanden sein müsste und die Kinder auch da überzeugen müssten.

  • Den Text empfinden hier viele intuitiv daneben... ich kann das nachvollziehen, ohne jetzt jede einzelne These der Autorin widerlegen zu müssen. Ich finde es aber interessant, dass du den Text als diskussionsfähig empfindest... Warum ist das so?

    Erstens: aus den meisten Beiträgen hier ist für mich nicht ersichtlich, dass sich die Forumsmitglieder tatsächlich mit dem Text inhaltlich auseinandergesetzt haben.

    Zweitens: ich setze mich mit jedem Text, zu dem ich Stellung beziehe, inhaltlich auseinander, schon aus Respekt vor dem jeweiligen Autor und Interesse am Austausch von Argumenten.

    Drittens: Ich empfinde es als überheblich, wenn jemand schreibt "ohne jede einzelne These der Autorin widerlegen zu müssen". Ich gehe davon aus, dass die Erziehungswissenschaftlerin nicht einfach ihre Meinung kundtut, sondern sich bezieht auf Ergebnisse ihrer Forschung, vielleicht ergänzt durch Eindrücke aus ihrem Umfeld.

    Viertens: für mich ist es kein stichhaltiges Argument, dass viele hier den Text als intuitiv daneben empfinden, es ist eine Beobachtung. Wer weiß schon, wieviele Mitglieder den Text gelesen, sich aber nicht dazu geäußert haben. Aber sei's drum: ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass - was die Beschäftigung mit Texten angeht - meine Intuition kein guter Ratgeber ist, denn ich habe festgestellt, dass manche spontanen Eindrücke beim Lesen daher rühren, dass sie bei mir einen "blinden Fleck" getroffen haben. Jeder und jede hat solche blinden Flecken. Gerade dann, wenn die intuitive Ablehnung besonders stark ist, lohnt es sich für mich, mich tatsächlich argumentativ mit einem solchen Text auseinanderzusetzen.

    Fünftens: was sagt das Wort "diskussionsfähig" über denjenigen aus, der es gebraucht? Die Ich-Botschaft, die bei mir ankommt: "Ich bin diejenige, die in der Lage ist und das Recht hat, absolut gesehen zu beurteilen, ob ein Beitrag wert ist, dass man sich damit auseinandersetzt, oder ob der Beitrag qualitativ minderwertig ist". Auch das empfinde ich als anmaßend.


    Ich bin mir nicht sicher, was ich von Kinderräten (bereits im Kindergarten) halten soll. Zwar verstehe ich, dass Kinder so frühzeitig lernen, zu argumentieren, aber lernen sie auch, dass es im Leben Regeln gibt, die eben nicht verhandelbar sind / sein sollten und dass für manche Einschätzungen einfach ein gewisser Weitblick erforderlich ist, den kleine Kinder in manchen Dingen noch nicht haben? Werden die Kinder da nicht zu Königen der Kindertagesstätte gemacht? Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, über Verkehrsregeln zu verhandeln.


    In den Kindertagesstätten meiner Kinder gab es eine Bezugserzieherin, an die konnten die Kinder sich wenden bei allem, was ihnen wichtig war. Dort haben meine Kinder Zugewandtheit und Wertschätzung erlebt und hatten stets den Eindruck, ernstgenommen zu werden. Das ist m. E., worauf es ankommt.

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    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • aber lernen sie auch, dass es im Leben Regeln gibt, die eben nicht verhandelbar sind / sein sollten und dass für manche Einschätzungen einfach ein gewisser Weitblick erforderlich ist, den kleine Kinder in manchen Dingen noch nicht haben?

    Ich bin mir sicher, dass gerade Kinder, die dort, wo es eben schon verhandelbar ist, wenn die Erwachsenen sich nicht selbst in der Rolle als alleinherrschende Könige sehen, ihrer altersbedingten Möglichkeiten entsprechend, Mitspracherecht haben, sich dann viel einsichtiger zeigen, wenn es gilt, nicht verhandelbare Regeln einzuhalten. Die ihrer Sicherheit dienen und der anderer.


    Und Kinder, die bei allem und jedem in ein Regelkorsett gezwängt werden, möchten vielleicht dann eher mal aus demselben ausbrechen - und das kann dann leider auch bei den Regeln passieren, die eigentlich der Sicherheit dienen, oder der Unversehrtheit von Menschen oder Dingen...

    LG
    CoCo




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    ~ Kalil Gibran ~

  • Demokratie kann man gar nicht früh genug lernen!

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


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