Unsere Kinder, die kleinen Könige

  • Ich finde den Text gut, um sich selbst, seine Rolle, das eigene Verhalten kurz zu reflektieren. Welche Themen bespreche altersabhängig ich mit meinem Kind? Muss es wirklich "alles" wissen, alles "mitentscheiden" oder überfordere ich es? Wie geschrieben, mit einem erwachsenen Kind kann man über andere Dinge reden als mit einem 4-, 10-, 12- oder 18jährigen.


    Reflektierte Eltern benötigen keinen solchen Text; wage ich mal zu vermuten. Sondern hinterfragen sich, bzw. den Status quo eh immer wieder; je nach Entwicklungsstand der Kinder.


    Ich bin sicher, die meisten hier machen das alles ziemlich gut. Es betrifft bei Weitem ja auch nicht nur die Alleinerziehenden.


    In dem hier diskutierten Text wird es aber so dargestellt, als sei es besonders bei Alleinerziehenden der Fall. Und da verstehe ich sehr gut, wenn eben diese davon mehr so mittel begeistert sind. Es ist ja nicht so, dass man da nicht eh schon des Öfteren stigmatisiert wird, oder auch die Kinder.


    Es gibt so viele Blogbeiträge oder Artikel zum Thema Eltern und Kinder.

    Da steht auch nicht immer alles Punktgenau - Fliegenschixx drin.

    Oder entspricht zu 100 % meine denke.

    Man liest es und zieht für sich was raus oder nicht.


    Ja. Und dieser Blogbeitrag stand hier zur Diskussion... 🤷‍♀️

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • So, jetzt hab ich mir diesen Text auch mal durchgelesen. Also ich weiss ja ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll. Teils stimme ich dem Geschriebenen zu, teils aber auch nicht. 🤔

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • der Begriff "Missbrauch als Partnerersatz" stammte ja von mir. Ich hatte gesagt, dass ich da noch etwas zu schreibe. Wenn ich es selbst formuliere, könnte es falsch verstanden oder widersprüchlich rüberkommen

    Ich finde am meisten kommt dieser "missbrauch als Partnerersatz" bei weiblichen AE´s mit Söhnen zum Tragen und man sollte sich damit befassen.

    Ein Aspekt wurde in diesem Zusammenhang noch nicht genannt. Die Rolle des Mannes in der Gesellschaft.

    Als Sohn 7 war sagte mein Onkel zu ihm: Sohnemann, nun bist du der Mann im Haus und musst dich um deine Mama kümmern. :rolleyes:

    Der Satz hat mich total erschreckt und wütend gemacht, jedoch ein Spiegel der Gesellschaft was von Jungen/ Männern erwartet wird. Groß und stark zu sein und die Führung zu übernehmen.

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Aber sollte es nicht so sein, dass jeder für sich selbst entscheidet, ob etwas "gut" ist oder eben nicht?


    ...


    Gesellschaftliche Ursachen sind ebenfalls ein sehr spannendes Thema - wenn man mag. Muss man aber nicht.

    Ja so sollte es wohl sein.:)

    Ebenso wie es so sen sollte, dass ein Mensch der ein Interesse an einer wertschätzenden Kommunikation hat, diese auch leistet.

    Aber da sind wir wohl schon ganz weit im Konjunktiv.


    Genau, muss man nicht. Ich persönlich finde die Ursachen warum da kleine Könige*innen herangezogen werden spannend, jemand anderes mag sich vielleicht eher mit den Konsequenzen beschäftigen.

    Frei nach dem Motto: "Die Botschaft entsteht beim Empfänger", jeder mit dem was ihn berührt.


    vg von overtherainbow

  • Von welchen Kindern spricht die Frau Professorin denn eigentlich? 5 jährige vom Brenzlauer Berg? Dann ist die gesellschaftliche Gefahr allein auf Grund der Masse verkraftbar, sofern die gute Frau recht hat:/.

    Wie sind denn 5jährige vom Brenzlauer Berg ? bzw. was soll das bedeuten? Ist dort ein Brennpunkt?

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Die Ursache ist ja dann in der eigenen Erziehung der Eltern, die sie dann unreflektiert weitergeben, zu suchen - oder verstehe ich das falsch ?

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Otterson : Für mich liegen die Ursachen in gesellschaftlichen Entwicklungen.

    Höher, weiter, schneller und die "Konkurrenz" ist drei Jahre alt, kann fließend chinesisch und natürlich Geige und Oboe spielen.

    Und selbst wenn Eltern darauf individuell reagieren, überholt uns doch oft die Zeit.


    vg von overtherainbow

  • Otterson : Für mich liegen die Ursachen in gesellschaftlichen Entwicklungen.

    Höher, weiter, schneller und die "Konkurrenz" ist drei Jahre alt, kann fließend chinesisch und natürlich Geige und Oboe spielen.

    Und selbst wenn Eltern darauf individuell reagieren, überholt uns doch oft die Zeit.


    vg von overtherainbow

    ok, das wäre dann eine weitere Ursache.....aber da könnte man auch weiter zurück gehen und die Ursache suchen

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Otterson : Für mich liegen die Ursachen in gesellschaftlichen Entwicklungen.

    Höher, weiter, schneller und die "Konkurrenz" ist drei Jahre alt, kann fließend chinesisch und natürlich Geige und Oboe spielen.

    Und selbst wenn Eltern darauf individuell reagieren, überholt uns doch oft die Zeit.


    vg von overtherainbow

    Da bin ich bei Dir. Gilt dann aber letztlich für alle Elterngenerationen.

    Ganz überzogen ein Freifahrtschein, weil die Gesellschaft ist ja...

    Ich denke jedoch es ist eine Mischung und Eltern tragen ihren Part sehr wohl dazu bei, dass hat nix mit Schuld, böse Eltern zu tun.



    Ich erlebe in meinem Umfeld, dass Eltern Konflikte scheuen, dass jeder Mist ausdiskutiert wird. Der Erklärbär steht kurz vorm Burnout.



    Ganz ehrlich ich glaube diese ganzen Königskinder leiden irgendwann, nicht weniger als meine Generation und die davor usw.

    Ich möchte heute kein Kind sein.

    So irre fremdbestimmt, so kontrollierbar. Unsere Eltern wussten gar nicht, wo wir in unserer Freizeit überall waren und was wir gemacht haben 😎

    Heute GPS Peilung, Taxifahrten zur Schule usw.


    Ich bin so die Generation" Kinder darf man sehen, aber nicht hören. "

    Es ist gut, dass das überwiegend vorbei ist.

    Aber ich glaube ein zu viel Hören, ist auch nicht immer gut.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Otterson : Für mich liegen die Ursachen in gesellschaftlichen Entwicklungen.

    Höher, weiter, schneller und die "Konkurrenz" ist drei Jahre alt, kann fließend chinesisch und natürlich Geige und Oboe spielen.

    Und selbst wenn Eltern darauf individuell reagieren, überholt uns doch oft die Zeit.


    vg von overtherainbow

    Aber ist das nicht auch ein Teil der Diskussion? Wenn sich Hoffnungen, Wünsche, vielleicht auch unbefriedigte Sehnsüchte der Eltern auf die Kinder projezieren, diese dann u.U. zu Höchstleistungen getriezt werden und dem Druck irgendwann nicht mehr standhalten? Konkurrenzdenken? Mein Kind kann aber...???!!!


    Das gab es aber auch schon vor 15-20 Jahren. "Warum schulst du deine Kinder nicht vorzeitig ein?", "Warum schickst du dein Kind nicht aufs Gymnasium, warum nur zur Realschule?"


    Und wo kommt dieses "Höher, schneller, weiter" her?


    Weil die Kinder es mal "besser" haben sollen?

  • (...) dass jeder Mist ausdiskutiert wird

    Manche Sachen werden hier diskutiert, manches von mir beschlossen. Wobei ich das, was ich beschließe, eigentlich immer auch begründe (ein "nein, weil ich es sage" gibt es bei uns nicht). Das war zwar zeitweise wirklich anstrengend, hat aber den Effekt, dass ich mittlerweile kaum noch verbieten oder erklären muss. Sie hat verinnerlicht, WARUM manche Sachen gehen und andere gar nicht - und hat gelernt, das auch auf andere Situationen zu übertragen. Ich habe die Hoffnung, dass das (zumindest rudimentär) während der Pubertät erhalten bleibt - weil spätestens dann hört es eh auf, dass ich mit stupiden Ver-und Geboten noch einen Blumentopf gewinnen kann. Da setze ich dann eher darauf, dass sie gelernt hat, was "richtig" oder "falsch" ist und zu ihrem eigenen Wohl Entscheidungen trifft.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • "Ich erlebe in meinem Umfeld, dass Eltern Konflikte scheuen, dass jeder Mist ausdiskutiert wird. Der Erklärbär steht kurz vorm Burnout."



    Schon ein etwas andere Inhalt als nur, "dass jeder Mist ausdiskutiert wird"🌻



    Ich propagierte sicher kein ein Nein ist ein Nein, weil ich es sage.



    Wobei Ich oute mich, ja ich habe es schon getan, wenn es um Dinge/Regeln ging, die schon oft genug erklärt wurden, weil Gefahr in Verzug war, weil ich einfach auch mal einfach keine Lust hatte. Erklärungen gab es dann halt später oder auch mal gar nicht.


    Ich glaube einfach, dass Kindern es durchaus auch gut tut eine gesunde (jetzt böses Wort) Autorität ihrer Eltern zu erleben. Ich denke Regeln geben durchaus Sicherheit und wenn das Grundgerüst steht, ein Vertrauen da ist, dann braucht ein Nein auch nicht immer eine Erklärung.

    Vieles wurde hier gemeinsam entscheiden, aber vieles oblag auch einfach meiner Rolle, Aufgabe als Elternteil. Auch wenn ich mich damit bei den Burschen nicht immer beliebt gemacht habe.



    Manches finden sie heute noch doof , bei anderen Dingen kommt ein Du hattest damals Recht.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Da bin ich bei Dir. Gilt dann aber letztlich für alle Elterngenerationen.

    Ganz überzogen ein Freifahrtschein, weil die Gesellschaft ist ja...

    Ich denke jedoch es ist eine Mischung und Eltern tragen ihren Part sehr wohl dazu bei, dass hat nix mit Schuld, böse Eltern zu tun.

    Freifahrtschein denke ich nicht.

    Es ist wohl für mich ein abwägen, in welchem Umfang ich meine Kinder zwinge meine Ideale zu leben und dem Umfeld in dem sie sich bewegen, wenn diese nicht Deckungsgleich sind.

    Sicherlich auch ein diskutabler Teil, ich meinte aber weniger das was Eltern projezieren,

    sondern was der Sozialraum, die Umgebung und die Zeit in der sie leben an die Kinder heranträgt und die Realität in der sich die Erwachsenen bewegen.

    Du hast Recht. Das gab es auch schon vor 15, 20 und sogar 45 Jahren. Was dann den Artikel für mich nicht lesenswerter macht. ;)

    "Weil die Kinder es mal besser haben sollen" ist vielleicht noch älter :/. Wobei die Haltung Kinder nicht einfach nur als kleine Erwachsene zu definieren doch noch gar nicht so alt ist, oder?

    Ich denke die meisten Eltern wollen glückliche Kinder und die Definition von Glück ist wohl sehr unterschiedlich.

    In Summe erlebe ich es aber ähnlich wie meine Eltern auch oder eben auch an mir selber.

    Das was wir bewusst in der Erziehung leisten ist das eine, was wir unbewusst vermitteln, weil wir sind wer wir sind, das andere.


    vg von overtherainbow

  • overtherainbow: nein, so alt ist diese Haltung noch nicht.


    Sehr gut finde ich den Satz, "Was wir bewusst in der Erziehung leisten (...) und was wir unbewusst vermitteln, weil wir sind, wer wir sind".


    Mich sprach ein Therapeut mal auf die Kriegstraumata meiner Großeltern an. Das ist noch gar nicht so lange her - 2 Jahre?! Danach war ich ja bekanntlich ein ganzes "Weilchen" mit meiner Familiengeschichte, aber auch mit der aktuellen Situation beschäftigt. Ich habe auf der bewussten Ebene anders agiert als meine Eltern, unbewusst aber kam da schon einiges auch bei meinen Kindern rüber, was ich nicht vermitteln wollte, was mir aber auch in keinster Weise klar war.


    Mittlerweile versuche ich, auf der bewussten Ebene vieles anders zu machen und das ist auch gut so - oder zumindest empfinde ich es für mich als durchaus gut. Meine Kinder und ich hatten z.B. ein knappes Dreivierteljahr kaum Kontakt - jetzt ist er wieder da. Und auch für mich ist es anders. Seitdem holt mich vieles nicht mehr so heftig ein - und WENN, dann geht es immer schneller, dass ich wieder im hier und jetzt lande. Halbwegs verständlich? Ich hoffe es, aber wenn nicht, dann... einfach überlesen 😉.


    Edit: was für mich gilt, muss für andere rein gar nicht gelten... dazu sind unsere Geschichten zu individuell. Sprich: kein Absolutheitsanspruch!😉

  • In Summe erlebe ich es aber ähnlich wie meine Eltern auch oder eben auch an mir selber.

    Das was wir bewusst in der Erziehung leisten ist das eine, was wir unbewusst vermitteln, weil wir sind wer wir sind, das andere.


    vg von overtherainbow

    Das was ich bewusst vermittelt gehört auch zu mir, resultiert aus dem wer ich bin.

    Meine unbewusst vermittelten Dinge waren glaube ich, manchmal besser als die wohlüberlegten.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Das was wir bewusst in der Erziehung leisten ist das eine, was wir unbewusst vermitteln, weil wir sind wer wir sind, das andere.


    vg von overtherainbow

    Meine Meinung :

    Was wir unbewusst vermittelt bekommen haben, kann man aber auch aufarbeiten und sich reflekieren.

    Wenn wir uns nicht reflektieren, dann sind wir so wie unsere Eltern und würden unseren Kindern sowohl die positiven wie auch die negativen Lebenseinstellungen mitgeben. Wobei es meist mehr die negativen Lebenseinstellungen sind, die Probleme machen und die es gilt zu erkennen und zu ändern, damit man sie eben nicht mehr weitergeben kann.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Insgesamt denke ich ist es wichtig, dass man berechenbar bleibt und hinter aufgestellten Regeln sich auch eine Logik verbirgt, die nachvollziehbar ist.

    Auch unter der Berücksichtigung, dass ich naturgegeben einen Wissensvorsprung habe.

    Die berühmte heiße Herdplatte z.B. Natürlich lasse ich mein Kind nicht drauffassen. Ich weiß, was für Konsequenzen das haben könnte. Ich habe einige Male ihre Hand in die Nähe der Herdplatte geführt, damit sie ein Verständnis entwickelt für Hitze und Kälte. Dreimal probiert, danach war es nie wieder Thema, weil sie es verstanden hatte. Mein Bruder hat ihr gezeigt, wie man mit Küchenwerkzeug umgeht, er ist ja schließlich Experte :) Und sie zeigt sich heute deutlich vorsichtiger als ich, wenn sie in der Küche werkelt.

    Erklärbär bin ich nicht, aber eine Möglichmacherin. Und klar sollte eine gewisse Fehlerkultur vorhanden sein.

    Und ich möchte, dass mein Kind begreift, dass sie mit ihrer Stimme etwas bewirken kann. Konflikte scheue ich nicht, aber "Machtkämpfe" habe ich weitgehend vermieden. Die sind nämlich echt ermüdend.