Unsere Kinder, die kleinen Könige

  • meine Intuition kein guter Ratgeber ist, denn ich habe festgestellt, dass manche spontanen Eindrücke beim Lesen daher rühren, dass sie bei mir einen "blinden Fleck" getroffen haben. Jeder und jede hat solche blinden Flecken. Gerade dann, wenn die intuitive Ablehnung besonders stark ist, lohnt es sich für mich, mich tatsächlich argumentativ mit einem solchen Text auseinanderzusetzen.

    Das kann man tatsächlich diskutieren... Ich gehöre zu jener Fraktion, die Intuition in Beziehungen und auch in Erziehung als zielführend empfindet, das heißt nicht, dass man gänzlich unreflektiert unterwegs ist.

    Was mich bewegt aus der Diskussion um diesen Text auszusteigen:

    - undifferenzierter Blick nach Altersgruppen

    - überhaupt die Vorstellung verschieden Beziehungen zu hierarchischen und qualitative Zeitfenster zuzuordnen (das geht in meiner und vielen anderen Lebenswelten an der Realität vorbei und ist nicht notwendig)

    - Die Grenzen zwischen "König", Loyalität und Wertschätzung sind sehr relativ, das Verständnis von bedingungsloser Liebe scheinbar unterschiedlich

    - Rollenklarheit haben meine heiß-geliebten Kinder tatsächlich auch in eine AE-Konstellation gelernt...


    Am schlimmste finde ich übrigens das von dir eingebrachte Klischee des Partnerersatzes bei AEs... spätestens da geht die Lust zu diskutieren tatsächlich verloren. Aber vielleicht gibt es andere, die das ausführlich mit dir reflektieren möchten?!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

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  • Am schlimmste finde ich übrigens das von dir eingebrachte Klischee des Partnerersatzes bei AEs...

    Wo habe ich das eingebracht? Jannne meinte weiter oben, es ginge im Beitrag darum, seine Kinder nicht als Partnerersatz zu missbrauchen. Ich kann verstehen, dass Du das für ein Klischee hältst, es geht aber im ursprünglichen Beitrag nicht spezifisch um Alleinerziehende (auch wenn dort erwähnt wird, dass ja die Kinder oft die einzige Konstante im Leben von AE bei ansonsten möglicherweise wechselnden oder nicht vorhandenen Partnern sind). Warum findest Du das so schlimm, warum trifft Dich das so?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Warum findest Du das so schlimm, warum trifft Dich das so?

    Es trifft mich weder "so" noch überhaupt.

    Wo habe ich das eingebracht?

    Lies mal deinen einleitenden Beitrag...8) "Gerade als..."


    Allein die polemische Überschrift ist doch so gewählt, dass das keine sachliche Auseinandersetzung ermöglicht oder eröffnen soll. Aber in einer Welt, wo die Botschaft erst beim Empfänger entsteht, merkt man das nicht. Aber auch da wäre sachliche Auseinandersetzung unmöglich, mit dem was ich schreibe, hätte ich keinen Einfluss darauf, was beim Empfänger ankommt:/.

    LG Campusmami



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  • Der Begriff "Missbrauch als Partnerersatz" stammt von mir. Um darzustellen, was ich genau meine, brauche ich Zeit (damit es bei Lesern nicht falsch rüberkommt). Die Zeit habe ich jetzt aber nicht -> kommt später. Ich schau nur zwischendurch gerne mal rein.


    Demgegenüber (und ist ganz fix zu erklären) bin ich ein ganz großer, erklärter Fan von Mitsprache / Demokratie in der Grundschule. Es gibt bei mir sehr wenige Regeln, diese Regeln sind fix und dienen der Sicherheit. Alles andere wird ausdiskutiert - zuallererst mal im Klassenrat, eine Stufe höher dann auch in der Schülervertretung. Natürlich geht das nicht von Anfang an, sondern wird im Lauf der Zeit aufgebaut. Das aber geht sehr wohl und auch richtig gut bereits in der Grundschule. Hierbei sind mir sowohl die individuellen Bedürfnisse, als auch die Gemeinschaft, das "Wir-Gefühl" total wichtig! Herzensangelegenheit...


    Und das, was Friday zu den Diskussionen schreibt, finde ich super!

  • Keine Ahnung ob die Abhandlung von Frau Stamm wissenschaftlich fundiert ist oder nicht.


    Mit dem "was hinten raus kommt" hat sie aber meines Erachtens oftmals nicht ganz unrecht.


    Ich könnte ein Buch schreiben über Praktikanten und Azubis bzw. deren erste Tage im Arbeitsleben. Da waren wir teilweise schon froh dass sie sich die Arbeitsschuhe alleine binden konnten. Die Größe der Klappe dazu meistens umgekehrt proportional.

    Konkret: diejenigen die sich alleine vorstellen und nach einem Praktikumsplatz fragen bewähren sich in aller Regel recht schnell. Die, die mit Mama und/oder Papa aufschlagen sitzen dann meistens zu Arbeitsbeginn mit dem Handy auf der Werkbank oder merken an dass es sich nicht mehr lohnt mit dem Kehren anzufangen da sie ja in 10 Minuten eh Feierabend haben.

  • Allein die polemische Überschrift ist doch so gewählt,

    ... sie entspricht der Überschrift des Zeitungsartikels bzw. des Blog-Beitrags. Wenn Du meinst, durch die Übernahme hätte ich das "gewählt", dann hast Du wohl recht. Es dürfte Dir als aufmerksame Leserin aufgefallen sein, dass ich mich im einleitenden Beitrag, was meine persönliche Meinung angeht, zurückgenommen habe, und das war wohlüberlegt.


    Genauso wohlüberlegt war es auch, dass ich geschrieben hatte, es KANN sein. Nicht, dass es bei Alleinerziehenden zwangsläufig oder überwiegend wäre. Was ist daran klischeehaft? Ich habe es leider nicht verstanden, ebensowenig, warum es für manche erforderlich ist, die Meinung Andersdenkender gleich zu bewerten.

    A smile a day sweeps the sorrows away

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Also ich habe die Ergüsse nun dreimal gelesen und die "Vorwürfe" sind schon interesant und sehr einseitig.

    Gegen viele Keywords wir geschossen - viel unterstellt und ja natürlich hat jeder seine Biografie, und damit Erfahrungen die er vielleicht dem Kind ersparen möchte.

    Wenn ich aber die letzten 16 Jahre mit meiner Tochter betrachte und die Zeit die ich mit meinem Eltern verbracht habe,

    dann ist mein Kind selbstständiger aus der eigenen Motivation und mit dem ihrem guten Selbstvertrauen.

    Trotzdem ist sie gesellschaftsfähig - vielleicht sogar deutlich mehr, in meiner Kindheit war die Erlebniswelt und das Anleiten der Eltern deutlich weniger.

    Am Ende habe ich vieles erst als junger Erwachsener mit selbst erarbeitet - da meine Eltern weder die Notwendigkeit gesehen haben, noch die Kompetenz hatten.

    Zur Zeit besucht sie das Gymnasium, trotzdem glaube ich das ein Studium nichts für sie ist und ein Handwerkberuf eher ihre Berufung wäre.

    Auch in diesem Thema diskutieren wir deutlich mehr und ergebnisoffener.


    Das streben nach Elite gibt es vereinzelt schon und gab es schon immer - aber ich glaube nicht jedes Kind muss etwas "Besonderes" werden.

    In meinem Umfeld haben viele Eltern zwischen 45-55 Jahren physische Erkrankungen wie Burn out und Depressionen - das ändern den Blick auf "Glück" und "Erfolg" nochmal.

  • Demgegenüber (und ist ganz fix zu erklären) bin ich ein ganz großer, erklärter Fan von Mitsprache / Demokratie in der Grundschule. Es gibt bei mir sehr wenige Regeln, diese Regeln sind fix und dienen der Sicherheit. Alles andere wird ausdiskutiert - zuallererst mal im Klassenrat, eine Stufe höher dann auch in der Schülervertretung. Natürlich geht das nicht von Anfang an, sondern wird im Lauf der Zeit aufgebaut.

    Ich kenne das auch bereits aus meiner Zeit als Schüler, dass es eine Schülervertretung gab. Das ist ein guter Weg, um Verantwortung für sein Handeln zu lernen, und deshalb finde ich das ab einem gewissen Alter auch sinnvoll.

    Aber auch da wäre sachliche Auseinandersetzung unmöglich, mit dem was ich schreibe, hätte ich keinen Einfluss darauf, was beim Empfänger ankommt

    Doch, nämlich wenn diejenigen, die miteinander kommunizieren, auch Rückfragen stellen, wenn sie ein Störgefühl haben, damit die Kommunikation erfolgreich ist. Und dann rückt auch eine sachliche Auseinandersetzung in den Bereich des Möglichen. Schwierig wird es immer dann, wenn es an Wertschätzung füreinander fehlt.

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  • OK, dann mal konkret: Was wäre denn deine Meinung dazu, dass bedingungenslose Liebe nicht nur den Kindern sondern auch der Gesellschaft Schaden zufügt. Ich sehe da ein ganz altes Motiv, das im geschlechtsneutralen Deckmäntelchen daher kommt8). Und wie stehst du dazu, wenn du reflektierst, dass das Forum vor Postings nur so trieft, wo sich Erwachsene (jetzt Elternteile über schwierige Beziehungen zu ihren Eltern auslassen). Wäre das nicht eigentlich die Generation, wo noch alles gut und richtig war? Nein selbstverständlich nicht, auch da waren die Mütter schuld;).

    Wer hat denn überhaupt die Verantwortung für die Gesellschaft und welche Verantwortung trägt die Gesellschaft für die Erziehung und sind Kinder kein Bestandteil eben dieser Gesellschaft und wenn ja ab wann? Sind Menschen mit einer gewissen Selbstwirksamkeitserfahrung und Entscheidungsfähigkeit perse schädlich für eine Gesellschaft, die andere Erwartungen als vor 50 Jahren hat:/?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Ich bin mir nicht sicher, was ich von Kinderräten (bereits im Kindergarten) halten soll. Zwar verstehe ich, dass Kinder so frühzeitig lernen, zu argumentieren, aber lernen sie auch, dass es im Leben Regeln gibt, die eben nicht verhandelbar sind / sein sollten und dass für manche Einschätzungen einfach ein gewisser Weitblick erforderlich ist, den kleine Kinder in manchen Dingen noch nicht haben? Werden die Kinder da nicht zu Königen der Kindertagesstätte gemacht? Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, über Verkehrsregeln zu verhandeln.


    In den Kindertagesstätten meiner Kinder gab es eine Bezugserzieherin, an die konnten die Kinder sich wenden bei allem, was ihnen wichtig war. Dort haben meine Kinder Zugewandtheit und Wertschätzung erlebt und hatten stets den Eindruck, ernstgenommen zu werden. Das ist m. E., worauf es ankommt.

    Teilhabe/Beteiligung ist ein Kinderrecht. Es gibt viele gute Erklärungen z.B auf den Seiten der UN-Kinderrechtskonvention dazu.

    Und gerade für die "König*innen" sind Kinderratssitzungen und alltagsintegrierte Partizipation ein unglaubliches Lernfeld. Hier erlernen sie nämlich, dass JEDES Kind ein Stimme hat, so zart sie auch sein mag. Und das ihre Stimme nicht mehr wert ist, nur weil sie vielleicht lauter ist.

    Meiner Meinung nach verstehst du die Prinzipien von Partizipation nicht richtig. Das würde nämlich das Beispiel der Verkehrsregeln obsolet werden lassen.

    Was ja auch okay ist. Ist ja nicht deine Profession.

  • Doch, nämlich wenn diejenigen, die miteinander kommunizieren, auch Rückfragen stellen, wenn sie ein Störgefühl haben, damit die Kommunikation erfolgreich ist. Und dann rückt auch eine sachliche Auseinandersetzung in den Bereich des Möglichen. Schwierig wird es immer dann, wenn es an Wertschätzung füreinander fehlt.

    Dies bedingt dann schonmal, daß mein Gegenüber überhaupt ein "Störgefühl" wahrnimmt, was sich auf die Kommunikation bezieht und nicht auf den sachlichen Inhalt meiner Nachricht. Erfolgreiche Kommunikation 50:50 in die Verantwortung beider Teilnehmer zu legen, würde für mich vorraussetzen, daß beide Teilnehmer auch zu gleichen Teilen motiviert sind.

    In vielen Bereichen ist dem nicht so.

    Erfahrungsgemäß hat der Sender einer Nachricht eine Absicht, ein Ziel, ein Bedürfnis.

    Das muss (und ist nicht immer) das Interesse an einer sachlichen Auseinandersetzung sein und würde wohl alle, aus meiner Sicht überwiegenden, emotionalen Absichten, Ziele oder Bedürfnisse auch ausschließen. Oder sehe ich zu totalitär?


    "Schwierig wird es immer dann, wenn es an Wertschätzung füreinander fehlt."

    Vielleicht ein schönes Beispiel.

    Was ist denn hier die Nachricht?

    Sicherlich kann man da viel reininterpretieren und gerade wir beide zeichnen uns ja nun nicht gerade durch gelungene Kommunikation aus.8)

    Also die ehrliche Frage: Was soll mir als Empfänger dieser Satz sagen?

    Wertschätzung hat für mich diese Definition. Also aus meiner Sicht ein nice to have, aber mir reichen ein paar kommunikative Regeln aus und würde mir persönlich, wenn Wertschätzung für gelungene Kommunikation zwingend wäre, eine Dialog auf Sachebene mit vielen Menschen gar nicht ermöglichen. Egal ob ich diese erbringe oder erwarte.


    vg von overtherainbow

  • Partner kommen und gehen, das Kind bleibt." Um dann fortzufahren: "Es ist sogar das einzig Stabile, das Kontinuität über das ganze Leben und ohne Liebensentzug (sic!) verspricht, was beim Partner möglicherweise nicht der Fall ist."

    ... ich war jetzt einige Wochen aus dem Forum raus. Lese grade, was sich sonst noch getan hat, außer den Hosentascheninhalten, und deshalb habe ich den eigentlichen Artikel um den es hier geht nicht gelesen.

    Nur dieser Aussage kann ich mich - aufgrund

    eigenem leidvollen Erleben - nicht anschließen. Bei 2/3 besteht der Liebensentzug seit mehr als 15 Jahren. Mit 1/3 hat sich/("haben wir", muss es heißen, bzw. tun wir das weiterhin, und deshalb stimmt dann doch beides) eine neue Beziehung entwickelt, gefühlt auf ganz dünnem Eis.

    Bitte um Entschuldigung für das evtl. als OT Einstufbare.

  • Hallo zusammen,


    der Begriff "Missbrauch als Partnerersatz" stammte ja von mir. Ich hatte gesagt, dass ich da noch etwas zu schreibe. Wenn ich es selbst formuliere, könnte es falsch verstanden oder widersprüchlich rüberkommen. Daher habe ich mal gegoogelt und stelle zwei Links ein. Ich hoffe, das ist okay. Es soll keine "verdeckte Werbung" sein, aber auf den Seiten wird recht gut erklärt, was ich meine. Und dort wird auch sehr klar von Missbrauch gesprochen.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Parentifizierung


    https://parentifizierung.de/


    https://ritter-gerstner.de/sti…chologie-parentifizierung


    Edit: Es betrifft übrigens bei weitem nicht nur Allein-Erziehende.

  • overtherainbow Wertschätzung dem eigenen Kind gegenüber ist gefährlich gar missbräuchlich, aber ist hier Grundsatzvorraussetzung für eine sachliche Auseinandersetzung über Polemik, die von einer Emeritin verbreitet wird. Selbstverständlich ohne deren Meinung transportieren zu wollen. Ich habe nicht verstanden, was genau wir diskutieren sollen. Noch warum? Begründungen warum der Blogbeitrag daneben ist, werden nicht akzeptiert.


    Und auch nähere Beschreibungen von Parentifizierung als Missbrauch - was ja niemand in seinem Dasein bestritten hat, geben mir nur noch mehr Rätsel auf.

    Am häufigsten trifft diese Phänomen übrigens Kinder, deren Eltern ihre Rolle gar nicht wahrnehmen können oder wollen... Und das sind ja nun gerade nicht die, von denen die Frau Professorin gesprochen hat:/.


    Von welchen Kindern spricht die Frau Professorin denn eigentlich? 5 jährige vom Brenzlauer Berg? Dann ist die gesellschaftliche Gefahr allein auf Grund der Masse verkraftbar, sofern die gute Frau recht hat:/.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Teilhabe/Beteiligung ist ein Kinderrecht. Es gibt viele gute Erklärungen z.B auf den Seiten der UN-Kinderrechtskonvention dazu.

    Vielleicht hilft es weiter, wenn ich mich dazu bekenne, dass ich persönlich es für mich wichtig finde, mir ein gewisses Grundwissen über die UN-Kinderrechtskonvention als Teil meines Grundwissens angeeignet zu haben. Als Vater von zwei Kindern gehört das für mich einfach dazu, unabhängig davon, ob man vom Fach ist oder nicht.

    Meiner Meinung nach verstehst du die Prinzipien von Partizipation nicht richtig.

    Wenn die Grundlage Deines Vorurteils darin besteht, dass ich die Parallele zu Verkehrsregeln gezogen habe, so finde ich das doch ziemlich dünn. Es ist möglicherweise so, dass wir die Prinzipien von Partizipation unterschiedlich verstehen, aber Deine Äußerung empfinde ich als anmaßend. Für mich übrigens ein essenzielles Prinzip gegenseitiger Toleranz, andere Meinungen zu akzeptieren, auch wenn man sie sich nicht zu eigen machen kann oder möchte. Ich gehe davon aus, dass Du verstehst, wovon ich schreibe.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Begründungen warum der Blogbeitrag daneben ist, werden nicht akzeptiert.

    Ganz einfach: Jede und jeder kann anderer Meinung sein als im Blogbeitrag. Aber zu sagen, dass er daneben IST, geht gar nicht. Voraussetzung für eine Diskussion mit Erkenntnisgewinn ist für mich ein Minimum an Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Und den kann ich hier in diesem Fall leider nicht erkennen.


    Es heißt übrigens Prenzlauer Berg, nicht Brenzlauer Berg. Aber das nur am Rande.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • campusmami : Da geht es mir dann sehr ähnlich. Sich mal Gedanken zu machen, ist auch sicherlich nicht falsch.

    Ich meine ich hätte mal in ähnlicher Richtung, wenn auch mit einer abweichenden Motivation, das Thema ödipale Triangulierung hier im Forum aufgegriffen:/

    Mir persönlich erscheint es aber sinnvoller, sich mit gesellschaftlichen Ursachen zu beschäftigen, als mit deren Symptomen. Die ich noch dazu für kein neues Thema halte.


    Wie habt Ihr das bei Euch selbst erlebt? Welche eigene Meinung habt Ihr dazu?

    Im erleben sehr unterschiedlich und auch veränderlich. In 15 Jahren verändern sich Leben, Menschen und die Umwelt ja schon mal ein wenig.

    Meinung: Meine Erfahrung ist, daß mein Kind oft ganz andere Situation, Lebensereignisse, Lebensabschnitte und Momente im Gespräch aufbringt, als ich gedacht hätte.

    Also für mich nicht lesenswert der Artikel.


    vg von overtherainbow

  • Aber sollte es nicht so sein, dass jeder für sich selbst entscheidet, ob etwas "gut" ist oder eben nicht?


    Ich finde den Text gut, um sich selbst, seine Rolle, das eigene Verhalten kurz zu reflektieren. Welche Themen bespreche altersabhängig ich mit meinem Kind? Muss es wirklich "alles" wissen, alles "mitentscheiden" oder überfordere ich es? Wie geschrieben, mit einem erwachsenen Kind kann man über andere Dinge reden als mit einem 4-, 10-, 12- oder 18jährigen.


    Wo ist die Grenze zwischen verwöhnen und "ich tue alles für dich, damit du mich ja nicht verlässt"? Kann ich mein Kind auch mal loslassen? Oder rutscht es tatsächlich in eine Art Partnerersatzrolle? Bin ich tatsächlich Mutter / Vater oder verpflichte ich mein Kind zu "mehr" (auf emotionaler Ebene, ich spreche hier nicht von körperlichem Missbrauch!).


    Bei der Parentisierung geht es ja nicht nur um die Kinder, die "materiell" die Rolle eines Elternteils übernehmen, sprich: die sich selbst versorgen (Einkauf, putzen etc.). Sondern gerade auch um die Kinder, die emotional eine Rollenumkehr vollziehen - was längst nicht so "offensichtlich" ist, sondern viel subtiler läuft.


    Ich bin sicher, die meisten hier machen das alles ziemlich gut. Es betrifft bei Weitem ja auch nicht nur die Alleinerziehenden.


    Gesellschaftliche Ursachen sind ebenfalls ein sehr spannendes Thema - wenn man mag. Muss man aber nicht.