Unsere Kinder, die kleinen Könige

  • Hier ein lesenswerter Gastkommentar der Erziehungswissenschaftlerin Margit Stamm mit dem Titel "Unsere Kinder, die kleinen Könige", erschienen in der NZZ vom 3. Mai 2022. Im Untertitel steht: "Wenn Kinder ständig eine Überdosis an Zuwendung und Verherrlichung bekommen, schadet das nicht nur ihnen, sondern der ganzen Gesellschaft".


    https://www.margritstamm.ch/bl…n-koenige-warum-eine.html


    Gerade wenn man als Alleinerziehende(r) in keiner Paarbeziehung ist, kann es sein, dass man seinem Kind alle Fürsorge gibt und sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse darüber vergisst. Man überschüttet sein Kind mit Liebe und Zuneigung und überfordert es, wenn man es z. B. ständig nach seiner Meinung zu allem Möglichen fragt, um sicherzugehen, dass man auch ja nicht gegen seinen Willen handelt.


    Wie habt Ihr das bei Euch selbst erlebt? Welche eigene Meinung habt Ihr dazu?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Ich zähle mich zu den faulen Müttern. Meine Kinder haben früh gelernt, sich selbst zu kümmern, natürlich immer altersgerecht. Ich habe sie auch nicht pausenlos in Schutz genommen, schon gar nicht, wenn sie in der Schule etwas verbockt hatten. An anderer Stelle wurden sie aber auch verwöhnt und hatten ihre Privilegien.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Kurzfassung: Die Eltern blicken es nicht in der Kindererziehung. Kids zu sehr (was "zu sehr" ist, wird nicht verraten, ebensowenig, ob sie wirklich gleichmachend über 0 bis 18/25jaehrige redet) in den Mittelpunkt zu rücken, ist schlecht für Kinder und Eltern. Letzteres passiert lt. der emeritierten Professorin vor allem, wenn es wechselnde oder keine Partner gibt (ohne es zu erwähnen, redet sie anscheinend über AEs und Patchworker).

    Hilfe leisten können jedoch vor allem die Profierzieher. Es müssen aber die richtigen sein und nicht die Unfähigen. Unfähig sind die, die anderer Meinung sind als die Professorin.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich lese das nicht als Kurzfassung, sondern empfinde das als weitgehend unsachlich und polemisch. Welchen Nerv hat das bei Dir getroffen, Volleybap? Und warum? Interessanter hätte ich da schon eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung gefunden, oder zumindest Deine Meinung zum Thema. Sehr schade.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Es geht in dem Artikel darum, Kinder Kinder sein zu lassen und sie nicht als Partnerersatz zu missbrauchen. Dies ist übrigens nicht nur bei Alleinerziehenden ein Thema, sondern auch bei Menschen, die in einer festen Beziehung leben, aber in ihren Partner keinen adäquaten Gesprächs- oder auch emotional zugewandten Partner haben.


    Beispiel: es gibt Themen, die ich als Mutter / Vater besser mit Erwachsenen bespreche - und nicht mit den eigenen Kindern. Natürlich hängt das auch vom Alter der Kinder ab. Mit einem 4-jährigem spreche ich anders als mit einem 10- oder 20-jährigen. Dinge, die einen 4- oder einen 10-jährigen komplett überfordern, "handelt" ein 18- oder 20-jähriger anders.


    Kinder sind nicht die "besten Freunde" von einem selbst. Sie haben schlichtweg noch nicht den Erfahrungs- und Lebenshorizont von Erwachsenen, sind damit überfordert UND - sie sind von den Erwachsenen bzw. ihren Eltern abhängig. Klar müssen sich viele Kinder ab der frühen Kindheit emotional oder auch körperlich (Essen, Körperpflege etc.) selbst versorgen. Das ist dann das andere Extrem. "Gut" ist das allerdings nicht, ganz im Gegenteil.


    Es geht in dem Artikel meines Erachtens darum, genau hinzuschauen, was ein Kind leisten kann und was nicht. Und auch darum, dass es sicher nicht gut ist, einem Kind auf emotionaler und / oder finanzieller Ebene JEDEN Wunsch zu erfüllen. Kinder müssen auch lernen, zu warten, sich nicht immer, aber auch mal zurückzunehmen, Rücksicht zu nehmen.


    Es ist eine Gratwanderung.

  • Nachtrag: genauer - was kann ein Kind in welchem Alter leisten? Was braucht es wirklich?


    Ein Baby braucht diese "bedingungslose Liebe". Aber bereits ein Kleinkind darf lernen, beim Essen alles zu probieren. Es ist nicht gut, wenn ein Kleinkind seinen Eltern den Speiseplan diktiert. Mag ein Kind ein Essen wirklich nicht, nachdem es probiert hat, ist das okay!


    Viele Erstklässler benötigen wirklich Hilfe bei der Organisation ihrer Schulsachen und Materialien. Und das ist auch völlig okay!!! Wenn aber ein Viertklässler immer noch erwartet (und sich auch darauf ausruht), dass Erwachsene immer noch für sie organisieren - dann ist in aller Regel etwas schief gelaufen. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel (Stichwort ADhS nur als ein Beispiel!). Manche Kinder benötigen mehr und länger Hilfe als andere. Das Ziel sollte jedoch sein, dass ein Schulkind im Verlauf der Grundschule lernt, eine gewisse Verantwortung für sein Lernen zu übernehmen. Und es sollte auch wissen, dass sein eigenes Verhalten und Handeln auch Konsequenzen hat. Dies setzt sich fort in der weiterführenden Schule.


    Und weiter. Ich meine nach wie vor, dass ich Kinder stets ernst nehme. Kinder sind schlau, sie erfassen intuitiv oft viel mehr als Erwachsene. Aber: meine Sorgen und Nöte teile ich nur sehr begrenzt mit einem Kind im Grundschulalter. Das kann ich - je nachdem, wie mein Kind "drauf" ist, dann anfangen / machen, wenn es älter ist.


    Ich denke, darum geht es in diesem Artikel.

  • was "zu sehr" ist, wird nicht verraten, ebensowenig, ob sie wirklich gleichmachend über 0 bis 18/25jaehrige redet

    Dann empfehle ich Dir, Dich näher mit ihrer Forschung bzw. ihren Veröffentlichungen zu beschäftigen - der eingangs zitierte Beitrag ist ein Kommentar und keine Zusammenfassung ihrer Forschung. Vielleicht wirst Du dann schlauer. Oder Du bleibst bei Deiner Auffassung, dann wäre es sicher verlorene Zeit, sich damit näher zu beschäftigen. Ist natürlich Dein gutes Recht, eine andere Meinung zu vertreten, das ist klar. Für mich und sicher auch andere wäre es interessanter, persönliche Antworten zu den eingangs gestellten Fragen zu hören. Und die hatte ich bewusst offen gestellt, weil mich diese Antworten tatsächlich interessieren. Vielleicht kommt ja noch etwas dazu ...

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Isch abe gar kein König, aber eine Königin8o...


    Kinder haben Rechte und ein ganz wichtiges Recht ist Beteiligung. Und das habe ich immer getan bei Themen, die mein Kind je nach Alter auch überblicken konnte/kann. Urlaubsplanung z.B. machen wir immer gemeinsam. Nein, wir fahren nicht dann fünf Wochen nach Disneyland. Mitbestimmung finde ich ein hohes Gut und das mein Kind gehört wird. Bei der Schulwahl bin ich z.B. im Nachhinein total glücklich darüber, dass ich Kinds Wunsch nachgegangen bin. Sie hat aber auch gelernt zu argumentieren und ihre Bedürfnisse zu formulieren. Zeitgleich aber auch ein Nein zu akzeptieren und das ich meine Zeiten nicht nur auf sie ausrichten kann und will.


    Ja, ich zeige meinem Kind meine Zuneigung, daran kann ich nichts Falsches finden. Allerdings glaube ich auch, dass wenn sich mein Kind von mir gehört fühlt, das 100 mal zugewandter ist als ein "ich hab dich lieb" zu jeder Gelegenheit.


    Insgesamt ist wohl jede Eltern-Kind-Beziehung einzigartig, deswegen finde ich Pauschalaussagen immer etwas schwierig. Ich glaube, das ist auch etwas, das die Erziehung belastet. Ständig kommt jemand neunmalschlaues und meint er hätte das Rad neu erfunden.

    Ich glaube, wenn man sich ein wenig locker macht und ein wenig auf den eigenen Bauch und den Bauch des Kindes hört, dann hat man schon ganz viel gewonnen.

    Mein Kind hat ziemlich früh begriffen, dass ich auch ein Mensch bin. Mal bin ich die Mama, die die Brote für die Dose in Herzchenform schneidet und manchmal die Mutter, die mal eben nen Euro gibt für ein gefährliches Schokobrötchen für die Schule.

    Was uns von der 0815-Familie am meisten unterscheidet ist einfach, dass mein Kind an vielen Stellen funktional sein musste. Jo, und an anderer Stelle verwöhn ich sie halt. Und ich verlange von meinem Kind nix, das ich nicht selbst tun würde. Stichwort Vorbild. Z.B. wie Jannne mit dem Essen probieren schrieb würde ich nie so machen. Aber das sind so kleine Randnotizen, die jeder für sich schauen muss. Letztlich darf man sich nicht von allem so reinquatschen lassen.

    Liebe Grüße


    Friday

    2 Mal editiert, zuletzt von friday ()

  • Baps Zusammenfassung des Artikels finde ich schon ziemlich treffend. Ich war beim Lesen desselben auch eher unangenehm berührt. Frau Professorin schlägt mit Pauschalaussagen um sich, streut mal ein, "in Studien...", ohne diese zu verlinken. Ihr Kommentar macht auch nicht wirklich Lust, sich näher mit ihren anderen Werken zu befassen. Ich gestehe allerdings, ich habe mal nach ihr geschaut, weil ich neugierig war, ob sie selbst Kinder hat.


    Was uns betrifft, kann ich größtenteils bei friday unterschreiben. Rückblickend wünsche ich mir sogar, meine Tochter betreffend, noch viel mehr auf ihre damals besondere Situation eingegangen zu sein; ob andere das dann als "verwöhnen" bezeichnet hätten, wäre mir jetzt total egal. Leider war ich dazu damals manchmal selbst zu gestresst und sah den Wald vor lauter Bäumen nicht.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich lese das nicht als Kurzfassung, sondern empfinde das als weitgehend unsachlich und polemisch. Welchen Nerv hat das bei Dir getroffen, Volleybap? Und warum? Interessanter hätte ich da schon eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung gefunden, oder zumindest Deine Meinung zum Thema. Sehr schade.

    Lieber Musica, beim Lesen des Stamm-Artikels und dem Blick auf die Argumentationslinie der Frau Professorin sind mir die von mir genannten Dinge als konkrete Kernaussagen aufgefallen neben zahllosen undifferenzierten Allgemeinplätzen. Ich könnte natürlich jetzt noch die Sätze von Stamm zitieren, die meine Aussage belegen. Aber ich bin hier nicht in der wissenschaftlichen Diskussion.

    Darum nur diese in meinen Augen ausgesprochen fragwürdige Aussage als Beispiel: "Partner kommen und gehen, das Kind bleibt." Um dann fortzufahren: "Es ist sogar das einzig Stabile, das Kontinuität über das ganze Leben und ohne Liebensentzug (sic!) verspricht, was beim Partner möglicherweise nicht der Fall ist."Und klar trifft das einen "Nerv": Weil es eine schlicht üble und deutlich verkürzende Unterstellung ist, dass nach einer gescheiterten Beziehung eine neue Beziehung oder keine neue Beziehung falsche Erziehung des Kindes auslöst.

    Und auch das "Warum" kann ich Dir deutlich benennen: Ich glaube nicht, dass per se Alleinerziehende durch das AE-Sein Schäden beim Kind auslösen, kenne auch keinen wissenschaftlichen Beleg für die von Frau Prof. Stamm grundsätzlich als "komplizierte" also schwierige, fehlerbehaftete, anrüchig bezeichnete "Lebenssituation". Aber da müsste ich vielleicht Deinem Rat flogen, um "schlauer" zu werden:


    Dann empfehle ich Dir, Dich näher mit ihrer Forschung bzw. ihren Veröffentlichungen zu beschäftigen - der eingangs zitierte Beitrag ist ein Kommentar und keine Zusammenfassung ihrer Forschung. Vielleicht wirst Du dann schlauer.

    Hier muss ich allerdings gestehen, es hat nicht geholfen. Ich habe in den vergangenen Jahrzehnten zwar nur einige wenige Schriften von Stamm gelesen. Die haben mich aber nicht dazu gebracht, schlauer zu werden und ihren Behauptungen in dem von Dir so benannten "Kommentar" (ich hatte ihre Kolumne immer als Blog verstanden) zu folgen. Ich werde damit leben müssen, nicht ganz so schlau zu sein wie andere, die den Artikel anscheinend wegweisend empfinden. Ich habe an den Stellen, wo sie konkret wird, Probleme mit ihren Denkansätzen und ihrer Weltsicht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke, friday , das finde ich super ge- und beschrieben. Darum habe ich schon ganz, ganz früh alle Ratgeber "aus dem Fenster" geworfen und nach "Bauchgefühl" erzogen. Weil ich mein Kind und unsere persönliche Lebenssituation am Besten kenne. Und oft sind die, die am meisten "rumgscheidhaferln" diejenigen, die mit ihrem Kind/ihren Kindern selbst die größten Probleme haben, so zumindest meine persönliche Erfahrung.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Das mit dem Essen probieren lassen hat eine Geschichte. MIR hat meine Tochter, als sie klein und noch Einzelkind war, nicht nur den Essensplan, sondern auch ihre Schlafenszeiten quasi "diktiert". Das Ergebnis war, dass ich jahrelang drei unterschiedliche Gerichte gekocht habe - und das fast täglich.


    Bei meinem Sohn war das etwas anders. Auch bei ihm ist es eher suboptimal gelaufen, weil ich vom Typ her bei meinen Kindern oft zu nachgiebig und gutmütig war. UND mir zusätzlich den Druck gemacht habe, ausgleichen zu müssen, dass ich eben nicht nur für meine Kinder da, sondern gleichzeitig auch berufstätig war. Ich hatte - vor allem als die Kinder noch ganz klein waren - ein durchgehend schlechtes Gewissen.


    Beide Kinder sind recht wählerisch, was das Essen angeht, vor allem meine Tochter. Bei meinem Sohn wächst sich das langsam aus. Aber das ist beispielsweise etwas, was ich mit meiner Erziehung ganz klar verbockt habe.


    Wenn ein Kind etwas probiert hat und es das wirklich nicht mag, dann ist das ok. Ich rede hier nicht von Spargel o.ä., sondern von Brokkoli, Möhren etc.

  • Viel nerviger als die ganzen Ratgeberbücher, die ich sowieso nie gelesen habe, fand ich diese perfekten Ökosupermuttis mit ihrem selbsgemachten Joghurt und handgepflückten Sprossen und Körnern, deren Kinder meinen die Cornflakes und Milchschnitten geneidet haben.

    Es gab mal eine Zeit lang Winnie-Pooh-Cornflakes mit Ferkelkeksen drin, da hat ein Kind meinem Sohn im Kiga die Kekse aus den Cornflakes geklaut. An der Stelle hat‘s dann mal geknallt.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Mir kam so gleich der Gedanke, ist das ein Nach - Folge - Text zu Winterhoff's " Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden "


    Ich muss sagen, ich habe mir echt schwer getan diesen Artikel zu lesen, zu viele Verallgemeinerungen.

    Wenn Ratgeber dann bin ich da bei Rudolf Dreikurs und Theo Schoenaker - beide Individualpsychologen.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Grundsätzlich finde ich es gar nicht verkehrt Erziehung, Umgang mit Kindern zu hinterfragen.


    Mir sind Eltern suspekt, die davon überzeugt sind Supermuttis oder Supervatis zu sein.

    Das sind wahrlich nicht nur Ökos.


    Ich kann in der Rückschau ganz ehrlich sagen, ich habe mein bestes versucht, aber es hat zB bei meinem Burschen Nr 1 nicht gereicht.

    Ich würde mit dem Wissen und dem Standing von heute einiges anders machen.

    Was ich nicht ändern konnte, waren die Steine, die das Leben in den Weg gelegt hat.

    Natürlich haben die Behinderung, die dauernden Krankenhausaufenthalte usw des Burschens Nr 2 dem Burschen Nr 1 Dinge abverlangt, die nicht immer kindgerecht waren.

    Ich weiß, dass mein schlechtes Gewissen, mein Wissen darum, dass er zu kurz kommt, dazu geführt hat, dass ich ihm viel , vielleicht zu viel, abgenommen habe.


    Wenn ich mir meine Jungs ansehe, die sind so ganz ohne mein zu tun unterschiedliche Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Bedürfnissen von Geburt an

    Der Grosse liebte Kuscheln, der Bursche Nr 2 war da von noch nie der grosse Freund.




    Ich habe sicher Dinge falsch gemacht, aber dass wäre mir sicher mit Partner auch passiert.


    Ich bin trotz aller Steine stolz auf meine Burschen und ja auch stolz auf das was ich geleistet habe.


    Edit - natürlich habe ich meine eigenen Bedürfnisse in vielen Situationen zurückgestellt, halte ich für völlig normal und by the way mir blieb /bleibt oft genug gar nichts anderes übrig.

    Wenn es mir damit gut geht, meistens, dann ist das doch ok.

    Das ich nur Mensch bin und keine Maschine haben beide trotzdem gelernt.




    Das geht aber Müttern oder Vätern in Partnerschaften auch oft nicht anders.


    Essen, oh man ich hatte so pflegeleichte Kinder. Ich habe nie mehrere Gerichte gekocht, Sobald sie alt genug waren wurden gemeinsam Essenspläne gemacht.





    Liebe Grüße


    Ute

  • Ich finde mich, von dem her, was du schreibst, in deinem Post Ratte ziemlich wieder. Meine beiden sind groß, sozusagen erwachsen, aber wie gesagt: immer, wenn man denkt, jetzt ist alles gut, kommt die nächste Herausforderung 😅. Und die ist nicht immer lustig.


    Ich habe Fehler gemacht, keine Frage. Wer keine Fehler macht, werfe den ersten Stein. Aber ich habe gegeben, was ich konnte.


    Einmal habe ich einen Erziehungsratgeber genutzt: das allseits verpönte "Jedes Kind kann schlafen lernen".


    Meine Tochter ist mir beim Stillen immer am der Brust eingeschlafen. Ich habe das geliebt, es waren diese ganz besonderen Momente, die ich bis heute wie einen Schatz hüte. Leider schlief sie später ausschließlich dann ein, wenn ich ihr ihr Fläschchen hielt, bis sie tief und fest schlief. Wehe, ich zog den Nuckel 2 Minuten zu früh raus... dann war sie wach. Das konnte abends durchaus bis 22.30 - 23.00 Uhr gehen. Am nächsten Morgen aber musste ich um 7 Uhr losfahren, arbeiten. Ich war übermüdet, absolut k.o., bin teils bei der Arbeit leicht eingeschlafen. Sorry, aber das war so 🤷‍♀️. "Seid leise, Frau Janne schläft..." 🙄, ich habe das mehr als 1-2 mal mitbekommen bzw bin dadurch wieder aufgeschteckt / wach geworden.


    Ich hatte also tatsächlich einen gewissen Leidensdruck, zumal es den Vater nicht interessierte. Das Männer-Schlaf-Gen 😉, sorry, soll kein Angriff sein, aber Herr Ex war diesbezüglich Profi.


    Durch dieses "Programm", so hart es auch ist, hat meine Tochter gelernt, ohne ihre Flasche einzuschlafen. Und ich würde wieder munterer, schlief nicht mehr bei der Arbeit ein, hatte wieder gute Laune und bessere Nerven. Und habe mich deswegen auch nie als "schlechte Mutter" gefühlt.


    Bei meinem Sohn habe ich das Ganze von Anfang an anders gemacht.

  • Wer weiß schon was richtig und was falsch ist?! Ich denke die allermeisten Mütter und natürlich auch Väter tun das wo sie denken das ist richtig, das ist gut für das Kind - natürlich passieren Fehler - ist menschlich und perfekt gibt es nicht.
    jeder Mensch ist anders, jeder hat seine Geschichte was natürlich in der Erziehung auch eine Rolle spielt.
    jedes Kind ist anders - einer braucht Nähe der andere weniger, einer braucht Menschen der andere ist lieber alleine.
    es geht doch darum das sie irgendwann schaffen ihren Weg alleine zu gehen - kein Weg ist einfach und leicht

    Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben.
    Abraham Lincoln

  • JayCee : Ich glaube-von dem was ich hier so lese von dir- dass wir insgesamt ganz ähnliche Ansichten und Anlagen bei der Erziehung unserer Töchter haben (auch wenn ich als Ur-Westfälin ein wenig rumraten muss, was eine rumgescheidhaferin ist:P)


    Jannne : Du musst dich nicht rechtfertigen. Das ist genau das was ich meine: Du wirst deine Gründe gehabt haben.

    Für drei verschiedene Gerichte kochen am Tag, da hätte ich auch keine Lust meine freie Zeit zu investieren. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich auch nicht besonders viel koche, da wir werktags in der KiTa/Schule essen und am Wochenende oft bekocht werden (2 Köche in der Familie, da kann ich eh nicht mithalten) oder auch mal was to go holen.

    Insgesamt habe ich es so gemacht, wie ich es aus der KiTa gewohnt bin. Ein Angebot gemacht zum probieren, aber keine Verpflichtung. Ich habe ein paar bunte, lustige Löffel angeschafft, da konnte Kind aus der Schüssel/dem Topf probieren oder auch nicht. Ich glaube, Kinder können auch schon relativ früh einschätzen, was ihnen von Optik und Geruch zusagt. Ich muss aber ehrlich sagen, dass wenn auch bei mir ein klitzekleines bisschen auf dem Teller landet, was ich nicht mag, dass versaut mir das ganze Essen. Als Kind noch sehr klein war habe ich aber auch nicht so furchtbar viel Experimente gemacht. Relativ schnell war klar, dass Kind einen herzhaften Zahn hat. Während andere Kinder in der KiTa Waffeln , Kekse, Obst und Brot in ihrer Dose hatten, hatte Kind Oliven (!), Schafskäse oder ein Brot mit Guacamole mit.^^ Letzteres hat sie mal bei einem Filmabend mit ihrem Löffel probiert, für gut befunden und die ganze Schüssel leergemacht-ohne Nachos.:| Da war sie so zwei Jahre alt.


    Ich glaube, auch da ist es einfach gut zu schauen, ist das wirklich das Thema des Kindes oder meins? Wie in Kajs Beispiel: Ist ihr Sohn mit irgendwelchen bleibenden Schäden großgeworden, weil er anstatt Brot Cornflakes mit Keksen gegessen hat? Oder eine Milchschnitte?

    Das ist echt ein Thema, um das -auch beruflich- echt viel Wind um nix gemacht wird. Vor einiger Zeit hat eine Kollegin einen Riesenwirbel darum gemacht, weil ein Kind ein Brot mit Marmelade mithatte. Ich fand das echt so albern. Mal abgesehen davon, dass das Kind völlig normalgewichtig, gut versorgt ist und auch bei allen gesunden Dingen zulangt, gehört für mich Marmelade einfach zu unserer Frühstückskultur.

    Das gesamte Angebot/Mischung machts.

  • Es ist keine Rechtfertigung, es sind einfach Beispiele, wie und warum ich zu meinen Haltungen und Einstellungen gekommen bin. Ich nehme mich da nicht aus, meine Große tendierte vor der Geburt meines Sohnes recht stark in Richtung Prinzessin.


    Tatsächlich erlebe ich aber, dass sich viele Kinder nicht zurücknehmen, nicht abwarten können, dass es ihnen schwer fällt, auch mal ein "nein" zu akzeptieren. Fragt sich, ob auch das u.a. eine Folge der Kita- und Schulschließungen unter Corona ist. Die Kinder waren daheim, sie hatten nicht die Chance zu lernen, wie man sich innerhalb einer Gruppe integriert. Ich vermute einen Mix aus allem.


    Edit: Verbote a la Marmelade oder von mir aus auch Nuss-Nougat-Cremes auf dem Schulbrot finde ich persönlich vollkommen überzogen.