Job ab ü50

  • Ach das ist schön stern0372 und klingt doch schon richtig gut. Der Vertrag ist bestimmt dann auch bald in der Post.


    Ich fang nächste Woche schon stundenweise im neuen Job an. Hoffe, dass es mir damit besser geht. Die Reaktionen der obersten Chefs und der Kollegen nehmen mich echt heftig mit. Die sind alle erschüttert und meiner engsten Kollegin geht es seit der Nachricht von mir ziemlich mies. Ich weiß gar nicht, wie ich ihr noch Mut machen kann und es tut mir alles so leid, aber ich rede und warne schon so lange und muss jetzt einfach Konsequenzen folgen lassen und ein Zeichen setzen, so schwer es mir auch fällt. :( Sollte sich dann was ändern, nachdem bald ein paar Wissensträger auf einen Schlag weg sind, bin ich auch bereit über eine Rückkehr zu verhandeln, falls ich im neuen Job nicht mein Glück finde.

  • Erst mal wünsche ich allen einen guten Start im neuen Job - und dass sich eure Wünsche und Erwartungen erfüllen. Daumen sind fest gedrückt!:thumbup::thumbup::thumbup:


    stern0372 : Auch dass der neue Arbeitsvertrag zeitnah ankommt und dich dein Arbeitgeber so aus dem Vertrag lässt, wie du dir das wünschst.


    Manchmal hilft es tatsächlich und dann ist es auch die bessere Alternative, das "sinkende Schiff" zu verlassen. Man bleibt in der Regel ja in seinem Bereich, richtig? Schlussendlich hat oder spürt man schon eine gewisse Verantwortung für die Vorgänge und Abläufe, aber schlussendlich sollte man meines Erachtens doch für sich selbst einstehen. Und wenn der Beruf nur noch frustet, ist das nicht gesund. Ich habe heute noch Kontakt zu alten KollegInnen, wir sind uns gegenseitig durchaus ans Herz gewachsen - vielleicht ist das bei dir TiMiDa ja ähnlich.

    Warte mal ab, wenn das Ministerium auf die Idee kommt, dass ab einer bestimmten Jahrgangsstufe ein Tag zu Hause gelernt werden kann und die Lehrer dafür eine oder zwei Lerngruppen obendrauf bekommen.

    Lerngruppen dauerhaft für einen Tag ins "homeoffice" schicken sehe ich gerade auch für die Jugendlichen äußerst kritisch. Bei so einer "Lösung" ist es nicht abwegig, dass man SchülerInnen "verliert", Stichwort "Schulabsentismus".


    Abgesehen davon ist es auch von der Arbeitszeit her fragwürdig. Eine Unterrichtsstunde wird mit einem gewissen Faktor berechnet. In den Gymnasien ist dieser anders als in den Haupt- oder Grundschulen. Daher bringt es nichts, das hier aufzuzählen. Aber wenn man nicht nur "Dienst nach Vorschrift" am unteren Level betreibt, kommt es bei Vollzeit mit den 41 Wochenstunden, die für Beamte gelten (die Ferien bzw. "dienstfreien Zeiten" mit eingerechnet) durchaus hin. Ich könnte mir also vorstellen, dass bei so einer Option die Gewerkschaften etc. auf die Barrikaden gehen. Es wird oft nicht gesehen, dass sehr viele Lehrkräfte eben nicht Vollzeit arbeiten, sondern reduzieren - wie in der freien Wirtschaft auch.

  • "Alles kein Problem," Letzte Woche hat das Bundesarbeitsgericht die Begründung zu seinem Urteil bezüglich der Arbeitszeiterfassung geliefert. Demnach ist bereits seit Jahren nach EU-Recht jeder AG verpflichtet, die Arbeitszeit jedes AN konkret zu erfassen und zu dokumentieren. Ohne Wenn und Aber, ohne Übergangsfrist und unverzüglich, da die Gesetzesregelung bereits seit Jahren Gültigkeit hat.

    Da werden Überstunden in rauhen Menge sichtbar werden ... und wenige "Faulpelze" ...


    Ende mit der vom AG gern propagierten "Vertrauensarbeitszeit": "Ich vertraue darauf, dass die Mitarbeitenden alle Überstunden schieben, ohne die groß zu notieren ..."

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Da werden Überstunden in rauhen Menge sichtbar werden ... und wenige "Faulpelze"

    Meinst Du mit Faulpelzen jetzt Leute, die weniger als ihre offizielle Arbeitszeit anwesend sind? Oder die Gänsefüßchen, weil in den Augen der Arbeitgeber dann die als Faulpelz gelten, die keine Überstunden machen, also "nur" ihre reguläre Arbeitszeit leisten - also so, wie es eigentlich sein sollte?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Von AG-Seite heißt es ja oft, ohne Stechuhr etc. würden viele AN spät kommen und früh gehen. Und Homeoffice-Arbeiter während der Arbeitszeit den Haushalt machen ...

    Da sei es eine Gnade, dass der AG "Vertrauensarbeitszeit" ermögliche ...

    - Ich mutmaße, diese AG werden sich umgucken ...

    Es wird wesentlich weniger AN geben, die weniger als bezahlt arbeiten ... Anders, als manche AG halt vermuten ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wartet mal ab, wenn die Lehrerarbeitszeit erfasst wird. Die Ministerien werden sich umgucken.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Pausenzeiten müssen genau angegeben werden. Das heißt dann wohl: 8.45 -8.50 Uhr Pause, von der Arbeitszeit abzuziehen. 9.35 Uhr bis 9.55 Uhr Pause ... Ich bin gespannt auf den fürs Frühjahr angekündigten Gesetzentwurf ...:/

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Pausenzeiten müssen genau angegeben werden. Das heißt dann wohl: 8.45 -8.50 Uhr Pause, von der Arbeitszeit abzuziehen. 9.35 Uhr bis 9.55 Uhr Pause ... Ich bin gespannt auf den fürs Frühjahr angekündigten Gesetzentwurf ...:/


    Ich auch, und wie. Volley, das ist nicht böse gemeint, ich denke, ich habe dein Post auch richtig verstanden ;) *Blümchen rüberreich*.


    Das gibt einen Wust an Dokumentation ohne Ende. Wer soll die Dokumentationen auswerten? Werden dafür dann neue Stellen geschaffen? Oder ist das eine weitere Aufgabe oben drauf? Und welche Konsequenzen sollen draus gezogen werden? Immerhin gelten verbeamtete Lehrkräfte ja nach wie vor als die Faulheit in Person.


    WENN Doku, dann auch richtig.


    Zu erfassen ist jede verpflichtende Pausenaufsicht. Die Anzahl und Art der Aufsichten wird nach Faktor x berechnet. An kleinen Schulen kommt es durchaus vor, dass Lehrkräfte keine Pause, sondern täglich Aufsicht haben. Anders ist die Aufsicht oft nicht zu gewährleisten. Zusätzlich wird jede Vertretung, jede Aufsicht in Vertretung, erfasst. Im Prinzip läuft das allerdings eh und schon lange, weil niemand bevorzugt werden soll. Das sind Daten, die ganz simpel weitergeleitet werden können. Nun könnte man sich die Frage stellen, ob eine Aufsicht genauso gewichtet wird, wie eine Unterrichtsstunde. Denkbar wäre das.


    Dazu kommen dann aber auch die Anrufe / Telefonate, die Gespräche über die Schule, die Klassen, die SchülerInnen, wichtige tagesaktuelle Informationen, die oft in den Pausen weitergegeben werden und die für den nachfolgenden Unterricht auch durchaus wichtig sind. All das muss auch erfasst werden - abzüglich der 2-3 Minuten an der Kaffeemaschine OHNE über Schulisches zu sprechen. Wenn - dann bitte auch richtig ;).


    Zusätzlich wird dann jedes Eltern- und SchülerInnengespräch in der Pause, vor oder im Anschluss an den Unterricht, frühmorgens, nachmittags oder auch abends, jedes Kooperationsgespräch zwischen OGS, Jugendamt, SchulbegleiterInnen, Heil- und Sonderpädagogen, inner- und außerschulischen Kooperationspartnern, den Trägern der jeweiligen Institution und auch jeder Einkauf, den man mal eben für die Schule nebenbei erledigt, dokumentiert. Konferenzen, Fachkonferenzen, Teamsitzungen, Arbeitsgruppen. Und selbstverständlich wird auch die Zeit, die man für diese Doku braucht, erfasst. Ich habe mit Sicherheit Dinge vergessen, weil ich das gerade ohne großes Nachdenken nur mal eben runterschreibe.


    Besonders berechnet werden dann die Tätigkeiten und Aufgaben der Teilzeitkräfte. Es gibt bereits die "teilbaren" und "unteilbaren" Tätigkeiten und Bereiche. Das ganze System muss theoretisch neu aufgestellt werden *anmerk*.


    Wie war das noch mit der Bürokratie?


    Und was ist die eigentliche Aufgabe einer Lehrkraft?


    Meine Tochter arbeitet Teilzeit in der Pflege. Bei ihr wird jede Stunde, auch jede Überstunde, erfasst. Es mag sein, dass das bei ihr ein Sonderfall ist - dann hängt es vermutlich vom AG ab, wie mit Mehrarbeit / Überstunden umgegangen wird.


    Wir wurde letztes Jahr gesagt, es sei völlig unklar, warum ich so viel Zeit am Arbeitsplatz verbringe und erst so spät heim komme. An anderen, vergleichbaren (?) Arbeitsplätzen sei um 15 Uhr niemand mehr zugegen. Das mag so sein, allerdings habe ich zumindest letztes Jahr Abends und auch an den Wochenenden nichts oder nicht mehr viel getan. Ich würde durchaus behaupten, dass ich auf meine 45 Stunden in der Woche (oft auch mehr) komme - womit sich dann auch die Ferien ausgleichen.


    Edit: Ja, es gibt sicherlich auch die Lehrkräfte, die nicht den Anforderungen entsprechend arbeiten.

  • Richtig. Meine Mutter hat damals mit Stundenzetteln gearbeitet. Dort wurde von jeder einzelnen Mitarbeiterin (im Büro arbeiteten nur Frauen) mit Art und Dauer der Aufgabe erfasst. So hatte sie einen Überblick. Von mir aus können wir das auch in der Schule gerne machen. Ich muss dann nur noch zusammenrechnen :thumbup:. Die Frage ist aber: was passiert mit den Daten und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?


    Und ganz grundsätzlich: es gibt diese Erfassung der Arbeitszeit bereits, zumindest in manchen Bundesländern. Sie wurden nur meines Wissens nie großartig veröffentlicht. Korrigiert mich bitte, sollte ich damit falsch liegen.

  • Jannne da rechnet niemand... Das macht die Zeiterfassung automatisch, wenn man sich einstempelt oder im HO die Citrix öffnet. An Universitäten bisher nur in der Verwaltung. Technisch wäre es kein Problem, das System auf die Wissenschaft zu übertragen, denn es ist ja schon vorhanden. Das Problem ist halt nur, dass WiMis 50 Std. und mehr arbeiten, aber in der Regel nicht mal 100% Stellen haben. D.h. Universitäten werden unbezahlbar, wenn man Lehrernde in dem Stundenumfang bezahlt, den sie leisten.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Jannne,

    "Meine Mutter hat damals mit Stundenzetteln gearbeitet. Dort wurde von jeder einzelnen Mitarbeiterin (im Büro arbeiteten nur Frauen) mit Art und Dauer der Aufgabe erfasst. So hatte sie einen Überblick. "


    Das hat aber eher den Hintergrund, dass man den einzelnen Mandanten den konkreten Aufwand zuordnen und in Rechnung stellen kann, 😉 z.B. in einer Steuerberatungsgesellschaft.


    Ich arbeite ja auch im Büro und bei uns wird das überhaupt nicht so gemacht. Wir stechen Anfang und Ende und Pausen werden automatisch abgezogen. Meine LG musste das so penibel dokumentieren als sie noch für eine Beratungsgesellschaft tätig war, jetzt in der Industrie auch nicht mehr.


    LG

    ... unn denn bin ick in mir jejangen, war aber ooch nüschd los! :drink ...

  • Wir arbeiten schon jahrelang mit Arbeitszeiterfassung und das ist wirklich kein großer Aufwand.

    Das Ganze liegt dann noch zugänglich für den Vorgesetzten im Intranet und leuchtet rot, wenn es zu massig wird.

    Letztlich ist es gewollt, dass die AZ auch so bedient werden wie die Dienstzeiten sind.

    Ich finde es übersichtlich und effizient.

  • Wir arbeiten schon jahrelang mit Arbeitszeiterfassung und das ist wirklich kein großer Aufwand.

    Das Ganze liegt dann noch zugänglich für den Vorgesetzten im Intranet und leuchtet rot, wenn es zu massig wird.

    Letztlich ist es gewollt, dass die AZ auch so bedient werden wie die Dienstzeiten sind.

    Ich finde es übersichtlich und effizient.

    Wie läuft die Arbeitszeiterfassung bei euch? Anwesenheit? Ich erinnere mich, dass eine Bekannte Zeiten, in denen sie für ihre Kita einkaufen war, sich anrechnen lassen konnte.


    Das Problem in der Schule ist, dass vieles daheim und über private Rechner / Computer / Laptops läuft. Den Lehrkräften wurden Ipads zur Verfügung gestellt - aber 25-30 Zeugnisse auf einem I-Pad schreiben... selbiges gilt für die Vorbereitung, die ist mittels Laptop einfacher. Wobei Zeugnisse mit Namen etc. gar nicht mehr auf den privaten Laptops geschrieben werden dürfen - hier zumindest. Aber wie will man da die Arbeitszeiten automatisch erfassen? Aber ich glaube, ich gleite mal wieder ab ins OT... ich möchte eigentlich auch nur auf das Jannne antworten ;). Von mir aus können wir das Thema Atbeitszeiterfassung Schule auch beenden;), schließlich ging es eigentlich ja um Jobs ü 50.

  • Einkäufe und co. ist auch hier Arbeitszeit.

    Jede Kolleg*in hat ihre Soll- Jahresarbeitszeit.

    Die eigene Datenquelle wird einmal gefüttert mit Dienstzeiten.

    Wir haben noch ein paar Specials mit Dienst am Kind und Verfügungszeiten.

    Sonderstunden/ Heimzeiten müssen begründet werden.

    Private Laptops sind bei uns ein absolutes No-Go. Ich hab ein iPad und hab mir eine Tastatur dazu geben lassen.

  • Jobwechsel vollzogen und auch wenn ich anfangs ab und an Zweifel hatte, war die Entscheidung goldrichtig, denn ich werde wieder wertgeschätzt und das fühlt sich soooo gut an! :love: Mir laufen richtige Schauer über den Rücken, wenn ich an die letzten Jahre mit meiner Ex-Chefin zurück denke. Sie hält sich immer noch für eine Spitzen-Führungskraft. <X


    Was gibt es von euch anderen zu berichten? :)