Nächsten Sonntag ist das erste Treffen der Kommunionkinder, ihrer Eltern und Paten.
Ich möchte den schönen Anlass nicht sprengen - aber was bin ich denn für ein Vater, wenn ich schön brav der Tradition folge, die Ausrede eines "redaktionellen Fehler" durch seine Heiligkeit, oder ist er das als Emeritus nicht mehr, durchgehen lasse?
Ihr kennt mich, mein Talent unschuldig zu sein und trotzdem den Laden hochgehen zu lassen.
Was soll ich tun?
Ich sitze jetzt schon mit geballter Faust da, alleine schon beim dran denken und hier schreiben.
Die Veranstaltung, in ihrer Scheinheiligkeit werde ich wahrscheinlich nur mit Mühe durchstehen, ohne den Laden aufzumischen.
Mein Sohn 8 Jahre guckt Logo Nachrichten und er interessiert sich für alles. Ich hab mich da echt gewunden wie ein Aal, als letzte Woche das Münchner Gutachten in den Nachrichten kam. Wie kann ich meinem Sohn erklären was die dort erwähnten ca. 500 Kinder erleben mussten?
Ich bin ziemlich ratlos. Mit meinem Freund, bin ich drauf gekommen, jetzt im Vorlauf der Veranstaltung den Pfarrer anzuschreiben und von ihm eine persönliche Stellungnahme zu verlangen und ihn aufzufordern, die Glaubwürdigkeitskrise offen anzusprechen.
Was haltet ihr davon?
Er wird dafür bezahlt, uns Im Glauben zu stärken. Ich glaube zu wissen, dass das nach all den bekannt gewordenen Missbrauchsfällen und fast schlimmer noch, nach dem Wegleugnen jeglicher persönlicher Verantwortung durch die Aparatschicks, der Quadratur des Kreises gleichkommt. Also nicht möglich ist.
Aber was macht mein Sohn dann in solch einer Veranstaltung?