Im Koalitionsvertrag war es bereits aufgeführt. Jetzt hat Arbeitsminister Heil sich konkreter geäußert: Der Staat will Haushaltshilfen für Alleinerziehende mehr fördern. Bis zu 40 Prozent der Kosten und 2000 Euro im Jahr sollen als Zuschuss gewährt werden, wenn ein AE eine Haushaltshilfe beschäftigt. Buchbar sein soll das über Firmen und eine App. Dadurch soll vor allem die Schwarzarbeit in dem Bereich zurückgedrängt werden. Man vermutet, dass derzeit 3 Millionen Haushalte eine Haushaltshilfe beschäftigten, berichtet heute der HR.
Zuerst sollen den Zuschuss „Familien mit Kindern, Alleinerziehende sowie Menschen, die Angehörige pflegen“ beantragen können, wie dpa schreibt (warum Alleinerziehende anscheinend keine „Familie mit Kindern“ sind, wäre vielleicht auch zu diskutieren). Erhofft wird, dass die dadurch eingesparte Zeit es Alleinerziehenden "stärker ermöglicht, ins Berufsleben einzusteigen bzw. mehr Stunden zu arbeiten".
Es wird interessant sein zu beobachten, ob diese neue Initiative tatsächlich die Situation von Alleinerziehenden verbessert. Und ob die größte Verbesserung nicht sein wird, dass AEs sich ihr Einkommen durch Haushaltshilfe in anderen Haushalten aufbessern: In der Praxis dürften einem zumindest derzeit mehr AEs bekannt sein, die sich durch solche Tätigkeiten im Haushalt eine dringend notwendige Verbesserung des zur Verfügung stehenden Einkommens besorgen (müssen) als AEs, die sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigen können, eine Haushaltshilfe einzustellen. Wahrscheinlich wäre eine stundenweise, kurzfristig aktivierbare Kinderbetreuung als Sicherheitsnetz im Notfall die größere Marktlücke bzw. Unterstützung für AEs.