Ihr Lieben,
2021 ist für mich das Jahr des Aufräumens: Unter anderem möchte ich aber auch mein Mann das Thema Testament angehen und es bereitet mir schlaflose Nächte.
Zum Hintergrund: Ich habe damals vor der Ehe eine Wohnung verkauft und ihm einen grossen Teil des Erlöses überreicht, dass er aus seinen Schulden kommt. Vom Rest des Erlöses habe ich eine kleinere Wohnung in einer "schlechteren" Gegend gekauft (nicht weiter tragisch). Für mich ist dieser Punkt relevant, da mir mein Mann seit 2019 monatlich einen Betrag x überweist. Dies war vor Jahren so vereinbart und er ist in einem Jahr soweit, diesen Geldbetrag ausgeglichen zu haben. Er zahlt ansonsten einen kleinen Beitrag zu den Lebenshaltungskosten (Lebensmittel und NK) aber leitet von der Rückzahlung seiner Schulden einen Anteil an meinem Immobilienvermögen ab und ist der festen Überzeugung, dass er einen Teil meiner Finanzierung mitträgt. Ich habe schon mehrmals versucht dieses Thema mit ihm zu klären und komme da überhaupt nicht weiter. Er möchte die Immobilien, die ich für meine Kinder gedacht habe, anteilig erben bzw. sicherstellen, dass seine Kinder genauso viel erben wie meine.
Der Unterschied ist aber, dass ich alle Immobilien in Deutschland alleinige Eigentümerin bin und wir uns in den USA eine Immobilie teilen. Ich habe in den USA alle Rechnungen zur Hälfte mitgetragen, aber ich habe ihn aufgrund der Eigentumssituation in Deutschland natürlich nicht gebeten, irgendwelche Rechnungen in Deutschland zu übernehmen. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, die Situation ist klar. Aber anscheinend doch nicht.
Wie geht Ihr denn mit einem Testament um? Was würdet Ihr mir raten? Vielleicht habe ich ja auch ein Brett vor dem Kopf und Ihr dürft mir gerne den Kopf waschen.
Ich habe zwei Immobilien während der Ehe gekauft, da er mir ja Schritt für Schritt das geliehene Geld zurückzahlt (wobei hier ist es wichtig zu bedenken, dass er dies ignoriert, sagt, dass sich Ehepartner finanziell aushelfen und er ja nun meine Finanzierung mitträgt) und unter der Zugewinn Regelung steht ihm etwas zu bei einer Scheidung und im Todesfalls halt der Mindestanteil. Hätte ich ihm allerdings nicht das Geld geliehen, hätte ich die beiden letzten Immobilien VOR der Ehe kaufen können und dann hätten wir diese unterschiedliche Perspektive "was-gehört-den-Kindern" und was nicht. Momentan wäre es also so, wenn er vor mir sterben würde, würde ich 50% seines Anteiles an unserem gemeinsamen Haus erben und seine Kinder die übrigen 50% (25% des gesamten Hauses) jeweils hälftig und alle deutschen Immobilien bleiben bei mir und gehören nicht zu seiner Erbmasse. Anders sieht es aus, wenn ich vor ihm sterbe.
Ebenso gilt es wohl zu bedenken, dass ich aufgrund meiner US Staatsbürgerschaft das Testament komplett frei gestalten darf. Aber was ist hier gerecht und richtig. Ich tendiere einfach zu meinen Kindern, da wir so viel gemeinsam erlebt haben und mein Erfolg "UNSER" Erfolg ist. Mein Mann kam erst viel später dazu. Ich finde aber auch, dass wir das seit der Ehe gemeinsam aufgebaute auch ihm gehören soll nur das Vermögen vor der Ehe (und dazu gehört auch der geliehene Betrag) gehört zum Ausgangsvermögen und sollte daher nicht als "gemeinsam in der Ehe erarbeitet erachtet werden".
Ich bin einfach überfragt. Wie habt Ihr das geregelt?