Tipps "Runder Tisch" Jugendamt

  • Hallo,


    Es ist schon einige Zeit her seitdem ich hier das letzte Mal geschrieben habe.

    Ich habe inzwischen dem KV mitgeteilt, dass ich in der Beziehung keine Zukunft mehr sehe (und auch kein Interesse mehr daran habe) und mit den 3 gemeinsamen Kindern (die ich bisher so gut wie alleine betreut habe) in meine alte Heimat ziehen möchte.

    Wie erwartet lässt er das nicht zu und hat mir schon einen "Krieg" angekündigt.

    Wir haben uns beide bereits anwaltlich beraten lassen und auch beide das JA kontaktiert. Unsere Sachbearbeiterin hat jetzt für nächste Woche einen gemeinsam Termin vereinbart und ich brauche nun Tipps, wie ich mich am besten dort verhalte.

    Ich habe große Angst die Kinder "zu verlieren", denn der KV beeinflusst sie massiv...letzte Woche wollte ich mit allen drei Kindern die Uroma besuchen und sie hatten sich anfangs auch alle gefreut und plötzlich teilt mir die Große (fast 6 Jahre alt) mit "Mama, ich komme nicht mit. Papa hat gesagt ich soll hier bleiben, damit er nicht so alleine ist. Ich will nicht, dass er traurig ist". Um sie in keine Konflikte zu bringen, habe ich nur einmal nachgefragt, ob sie wirklich nicht mit möchte und dann nicht weiter versucht sie zu überreden, damit sie nicht in Konflikte kommt. Ich war natürlich sehr traurig, dass sie nicht mit kam und wütend auf den KV, dass er sie da so bearbeitet.

    Ich habe mit den Kindern nicht über meine Pläne gesprochen und dennoch hat die Mittlere (fast 4 Jahre alt) dann meiner Mutter erzählt "Mama wohnt in X und Papa, K (Schwester) und ich wohnen mit Papa in Y". Das zeigt doch, dass er sie beeinflusst, beweisen kann ich es jedoch nicht. Des Weiteren werden die Kinder mit teuren Geschenken überhäuft und dürfen beim KV machen was sie wollen (Süßigkeiten, sehr spät ins Bett, kein Benehmen...) und ich bin die "böse Mama".

    Jetzt hoffe ich auf das JA, habe aber Angst, dass der KV sich dort gut präsentiert und ich nicht mit den Kindern umziehen kann.

    Aktuell wohnen der KV, die Kinder und ich noch zusammen...ich will hier aber eigtl keinen Tag länger sein und bin hier nur nicht weg wegen der Kinder.


    Hat jemand Tipps wie ich mich am besten Verhalte bei so einem gemeinsamen Gespräch beim JA? Was sind Fettnäpfchen, die es zu vermeiden gilt?


    Vielen Dank schon mal!

  • Das Jugendamt trifft keinerlei Entscheidung, darf keinerlei Partei ergreifen, sondern einzig euer Gespräch moderieren. (Und sollte es doch ein bisschen Partei ergreifen, hat dies keine rechtliche Bedeutung.) Einzig ihr als Eltern habt derzeit die Entscheidungskompetenz. Du musst also nicht "gut wirken" beim Gespräch oder den Jugendamtsmitarbeitendenvon irgendwas ueberzeugen, sondern einzig deinen Ex.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich würde gern Volleybaps Hinweise ergänzen um: Sprich in Gesprächen mit dem JA oder einer Beratungsstelle usw. auch deine Ängste und Befürchtungen quasi auf der Metaebene an, also sei aufrichtig und benenne deine Gefühle.

    Das klärt noch kein Problem und keinen Konflikt, aber es führt, mit etwas Sensibilität seitens der 'Professionellen' dazu, dass alle Seiten aufrichtig sein können, was letztlich die Basis ist, damit solche Familienkonflikte auch gelöst werden können.


    Was die Problematik an sich angeht: Puh, moderierende Hilfe durch eine emotional unbeteiligte Außenseite, die aber sehr wohl parteilich für die Kinder eintritt halte ich für sinnvoll.