Als Elternteil gehört es eben dazu sich auch mal unbeliebt zu machen. Sie ist minderjährig und somit ist die letztendliche Entscheidung darüber deine.
Und alles was dazwischen liegt kann man verhandeln.
Möglich wäre es für mich z.B. in der Nähe ein günstiges WG-Zimmer zu suchen. Da habt ihr dann an den Wochenenden alle eure Ruhe. Wenn sie es hier schafft mit Nebenjob und gewohnter Schule alles zu wuppen...dann könnte man weiterdenken.
Ich finde es ist auch ein Unterschied, ob man einfach selbständig werden will oder ob man der Liebe wegen blauäugig in was reinrennt. Den Plan, den sie hat ist keiner. Sie hat es nicht mal selbstständig geschafft zu erfragen, ob man in Bayern leben kann und in BW zur Schule gehen kann.
Und auch mit dem Nebenjob: Sie hat durchs Abitur nur kleine Zeitfenster, sie ist minderjährig, da dürfte sich die Jobsuche schon schwierig gestalten.
Und natürlich ist meine Tür für Kind immer auf. Aber ich habe auch noch ein Leben. Für mich ist klar, wenn das Kind auszieht, dann werde ich mich verkleinern, mein Geld zum Reisen verschleudern und nicht ständig parat stehen.
Ich bin auch mit knapp achtzehn ausgezogen, in ein Haus gegenüber. Zum Auszug gab es eine Waschmaschine und ich hab den elterlichen Hausschlüssel abgegeben. Klingt vielleicht ein wenig hart, aber meine Eltern waren zwar auch immer für mich da, aber sie haben mir ganz klar gemacht: Mit deinem Auszug, beginnt auch was Neues für uns.
Ich hab das damals wie heute für richtig befunden.