Meine Fragen oder Bitten kommen später, hier mal halbwegs ausführlich meine Situation:
Ich bin ständig am Limit und zu oft darüber. Ich flippe aus, weil Kleinigkeiten schiefgehen, ich schrei rum, ich weine noch vor dem ersten Frühstückstee, ich schaffe viel, aber nie alles, was ich will, bei jedem Termin für mich denke ich zuerst: "Und wo lässt du K2 (knapp 2 Jahre)? Wenn du das nicht sicher hast, kannstest knicken."
Was sind die Kleinigkeiten? K1 (14 J.) hat Haushaltsaufgäbchen nicht erledigt, Müll steht in der Küche, SpüMa ist ungeleert, sowas. K2 schmeißt mit Absicht zum wiederholten Mal Geschirr zu Bruch oder Besteck vom Tisch.
Die "Großigkeiten" sind ja eh schon bestimmend: VZ-Arbeit, VZ-Krippe, Wechselzeit-Schule, K1 und sein psychisches Paket, K2 mit eher langsamer Entwicklung, laufende Scheidung von KV2, schmerzende Trauer über den Tod meines einen Elternteils letzten Spätsommer, dranhängende Orga für verbliebenen Elternteil und Haus usw.
Seit der Geburt 2 Nächte ohne Kind, nach der Beerdigung und davor mal irgendwann, ansonsten maximal 5h 'Freiheit' für mich ohne jede Verpflichtung ab und zu, KV übernimmt mal 1 bis 2 Nachmittage pro Woche (nach der Krippe und halber Samstag), außer er hat selbst zu tun (sein Haushalt, seine Kirche, äh, danke).
Die Anfrage zu Info wegen MuKiKur letzten Winter beschied meine Hausärztin erst mal mit der Frage nach diversen körperlichen Einschränkungen, die hab ich so nicht (ja, aus dem Rücken kann ich evtl. was basteln), die hat mein Kind so nicht. Und die Warnung, dass pandemiebedingt oft nicht mal das Klinikgelände verlassen werden dürfe. Tja, dann erstmal nicht.
Ich habe eine Tendenz zur Selbstüberlastung, das weiß ich. Hohe Ansprüche an meine Arbeitsleistung, vor der 2. Schwangerschaft immer eher 150% als mal 90%, nach Wiedereinstieg (tw. mit Kind im office und home office) wird mir viel zeitlicher Spielraum gelassen, weil meine qualitative Leistung gesehen wird, ich kann das aber für mich schlecht annehmen und nutzen. Ich sehe nur, was ich alles NICHT schaffe. Und habe immer Angst, dass ich meine sichere Stelle doch noch verliere, wenn ich mich länger krankschreiben lasse. Ich arbeite gern, meine Arbeit stresst mich weniger als mein Privatleben...
Ja, es geht immer was schief, weiß ich, ja, Menschen sind keine Maschinen, aber trotzdem wünsche ich mir einfach mal einen Tag, an dem alles funzt, eine Woche ohne extra Termin, eine Woche ohne vergessene Abmachung, einen Tag, an dem K1 die Bitte von morgens mittags noch umsetzt.
Ich fühl mich wie Majestix, als seine depperten Schildträger ihn fallen lassen und er da liegt und sagt "Manchmal bin ich müde, soooo müde."
Ich hab mir vorgenommen, für mich das zu machen, was ich beruflich mit einem Begleiteten mache: täglich 3 Sachen aufschreiben, die gut waren. Mal sehen, ob ich das schaffe
Wie geht ihr mit euren Belastungen und Ansprüchen um? Wo kann ich mir was abgucken? Was seh ich bei mir nicht? Kann man Gelassenheit üben? Wie komm ich aus dem Selbstmitleid raus? Ist es Selbstmitleid? Usw.
Ich danke euch