Mietpreisbremse, Zwecksentfremdungsverbot, Millieuschutzsatzungen, geplantes Umwandlungsverbot usw.

  • Hallo zusammen,


    seit kurzem bin ich Mitglied im Haus&Grund (ein Tipp von hier aus dem Forum - danke schön! :)) und bekomme nun auch die "Fachzeitschrift für den privaten Immobilieneigentümer in BW". Sehr interessant!


    Das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, DIW Econ, Mitglied der Leibnitz-Gemeinschaft, hat untersucht, wie sich die o.g. Maßnahmen auf den Markt auswirken und das Ganze in einem Erklärvideo zusammengefasst:



    Kurz gefasst: die o.g. Maßnahmen wirken sich kontraproduktiv auf den Wohnungsmarkt aus, da sich private Vermieter aus dem Markt zurückziehen.


    Nur vorsichtshalber: ich kann nicht erkennen (habe extra gegoogelt!), dass das DIW Econ oder das Leibnitz-Institut in irgendeiner Art und Weise "rechts" ausgerichtet ist. Zur Sicherheit hier noch zwei Links (allerdings nur Wiki) ;).


    https://de.wikipedia.org/wiki/…%BCr_Wirtschaftsforschung


    https://de.wikipedia.org/wiki/Leibniz-Gemeinschaft

  • Ich hatte mitbekommen, dass dieser Passus - Umwandlungsverbot - von der Groko beschlossen wurde und dann ganz dezent von der CDU gestrichen wurde bevor es an das dazu gehörige Amt ging. Aber das wird halt nur kurz erwähnt, wir werden ja durch Corona schön abgelenkt. Ich möchte gerne wissen, was die noch so alles beschließen und durchwinken, ohne dass das Volk etwas davon weiß

  • Gesetze werden in der Beschliessungsphase offen gelegt. Im Bundestag bei Livefernsehübertragung diskutiert. Dutzende Parlamentsreporter heben jeden Stein hoch. "Das Volk" kann schon alles wissen, wenn es will. Und alle paar Jahre seine Regierung wählen, wie es will.

    Die Wohnraumdebatte wird nun seit rund 40 Jahren kontrovers und wirklich breit in aller Öffentlichkeit geführt. Dass Vermieter die Mieten gern höher und Mieter die Mieten gern niedriger hätten und beide Seiten den Markt gern (anders) reguliert, ist irgendwie nicht neu und auch nicht ueberraschend ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Gesetze werden in der Beschliessungsphase offen gelegt. Im Bundestag bei Livefernsehübertragung diskutiert. Dutzende Parlamentsreporter heben jeden Stein hoch. "Das Volk" kann schon alles wissen, wenn es will. Und alle paar Jahre seine Regierung wählen, wie es will.

    Ich bezweifle, dass das Volk alles wissen kann, wenn es will.

    Erstens fehlt definitiv die Zeit, das ist zwar kein "richtiger" Grund , aber es ist so. Zweitens "kann" ich zwar die Regierung wählen, die ich will (zum Glück, und dafür bin ich dankbar), aber spätestens nach der Wahl stelle ich immer wieder fest, dass vieles doch ganz anders läuft, als zuerst von den Parteien so blumig dargestellt - betrifft alle Parteien und sorgt schon für eine gewisse Politikverdrossenheit. Und drittens frage ich mich dann, wenn man vorher alles so schön wissen kann, wie es dann immer wieder und viel zu oft zu Entscheidungen und Mauscheleien in der Politik und der jeweiligen Regierung kommt, die erst viel später, wenn überhaupt, aufs Tablett kommen. Ich nehme da keine Partei aus.

    Ich kann den Missmut und das Misstrauen vieler Bürger verstehen. Aber das nur allgemein.


    Zum Thema Mietpreisbremse etc. verstehe ich private Vermieter sehr wohl, die zunehmend keine Lust mehr auf Vermieten haben. Das Problem sehe ich weniger in der Regelung an sich, sondern eher in der Planungsunsicherheit für den kleinen Privatvermieter, der oft langfristig planen muss.

    Wobei mich als Vermieter eher abhalten würde, dass ich Mieter in manchen Fällen so lange nicht aus meiner Wohnung bekomme.

  • Zum Thema Mietpreisbremse etc. verstehe ich private Vermieter sehr wohl, die zunehmend keine Lust mehr auf Vermieten haben. Das Problem sehe ich weniger in der Regelung an sich, sondern eher in der Planungsunsicherheit für den kleinen Privatvermieter, der oft langfristig planen muss.

    Wobei mich als Vermieter eher abhalten würde, dass ich Mieter in manchen Fällen so lange nicht aus meiner Wohnung bekomme.

    Genauso ist es.

    Als Faustformel galt "früher" dass eine vermietete Wohnung nach 10 Jahren die Tilgung eingespielt haben sollte. Das war eine solide Altersvorsorge.

    Ich würde tippen dass man bei einer aktuellen Anschaffung dafür 25 Jahre braucht, das ist wenig attraktiv.


    Umgekehrt bekommt man seit einiger Zeit so ziemlich jeden Kaufpreis den man haben will (ganz im Gegensatz zu Mieten). Also verkaufen alle "kleinen" Anleger Ihre vermietete Wohnungen an Selbstnutzer. Und die Wohnungen werden vorerst gar nicht mehr vermietet.


    Die Schere geht also immer weiter auseinander.