Tägliches Morgenmeeting während der Ferien

  • Unsere Klassenlehrerin der 2. Jahrgangsstufe hatte während der Zeit als die gesamte Klasse in Quarantäne war, ein tägliches Morgenmeeting über Teams für die Kinder angeboten.

    Von den 19 Kindern haben etwas mehr als die Hälfte teilgenommen und ich glaube, das war für die Kinder ein echtes Highlight in dieser bescheidenen Zeit.

    Ab morgen sind unsere Kinder wieder voneinander getrennt. Deshalb dachte ich mir, ob wir als Eltern, bzw. ich als Klassenelternsprecher etwas initiieren sollte, was die Verbindung zwischen den Kindern bewahrt

    Ich habe mit meinem Sohn darüber gesprochen, ihn gefragt, was er glaubt, ob das eine gute Idee wäre, ein Morgenmeeting durch uns Eltern abzuhalten. Denn ich gehe davon aus, dass das allmorgendliches Klassenmeeting der Lehrerin zumindest während der Ferien entfallen wird.

    Morgens eine Stunde Kindermeeting und Abends einmal die Woche ein offener virtueller Elternstammtisch. Den Kindern sollten wir Eltern so etwas wie einen Morgenkreis einrichten, bei dem die Kinder weiter miteinander verbunden bleiben können. Vielleicht etwas anleiten, eine kleine Aufgabe geben, deren Ergebnis am nächsten Morgen vorgestellt wird.


    Ich habe der Lehrerin die Idee genannt, und sie möchte mir nach dem heutigen, letzten Schultag in Präsenz ihre Meinung dazu sagen.


    Was haltet ihr davon?

  • Ich würde meiner Tochter freistellen, mitzumachen, aber ich als Mama wäre kein Freund davon. Unser Leben ist so durchgetaktet, dass ich fixe, wiederkehrende Termine in den Ferien als Stress und Belastung empfinden würde. Angefangen damit, dass ich zu einer bestimmten Zeit aus dem Bett rumpeln muss, um meine Tochter zu wecken und den PC anzuwerfen (ich muss dazu sagen, dass Ausschlafen können für mich ein seltener, kostbarer Luxus ist). Wöchentlich ein Elternstammtisch wäre mir persönlich auch viel zu viel. Allerdings bin ich ein bisschen eigenbrödlerisch veranlagt... Mag sein, dass andere Eltern das ganz toll finden.


    Langer Rede kurzer Sinn: Mir wäre das "too much". Ein, vielleicht zwei Aktionen in den Ferien für die Kids - ok. Und im Quartal ein Elternstammtisch. Das wäre für mich an der Obergrenze.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Es sind Ferien - das sollte man nicht vergessen?! Täglich finde ich das auch unnötig, ist ja auch anders möglich Kontakt zu den Freunden zu halten

    Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben.
    Abraham Lincoln

  • Eine Stunde ist viel zu lang. Womit soll die denn gefüllt werden? Wenn das täglich stattfinden soll, dann würde ich maximal 15 - 20 Minuten machen, sofern es "nur" darum geht, in Verbindung zu bleiben. Und Elternstammtisch - maximal einmal pro Woche für eine halbe Stunde mit der Option, zu verlängern, falls das nötig ist.


    Ich hätte das übrigens erst einmal mit den anderen Eltern besprochen, bevor ich meine eigenen Kinder frage. Wäre für mich so ähnlich wie wenn ich mich bei ihnen jeden Tag erkundige, ob sie denn Lust haben, zur Schule zu gehen.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Mich haben solche hypermotivierten Eltern immer nur verrückt gemacht. Man fragt sich, ob die noch nicht genug auf ihrem Zettel stehen haben...

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Du meinst so etwas wie einen morgendlichen Erzählkreis?


    Ich kann mir vorstellen, dass es für viele Kinder gut war, auf jeden Fall besser, als die 4 Wochen lang gar nichts von den Klassenkameraden und auch Freunden / Freundinnen zu hören, zu lesen und zu sehen (es sei denn, sie haben in dem Alter bereits Zugang zu whatsapp). Wir sprechen hier von den "Kleinen" in der Grundschule - nicht von Fünftklässlern oder aufwärts! Dazu kommt, dass die Spielplätze nun im Gegensatz zum Frühjahr nicht mehr gesperrt sind, richtig? Das heißt, die Kinder können sich auch dort treffen? Sorry, meine beiden sind aus dem Alter raus, von daher habe ich darauf nicht so wirklich geachtet.


    Elternstammtischen stehe ich persönlich eher kritisch gegenüber... das Gleiche gilt auch für die informellen Whatsapp-Klassengruppen. Es kann sehr schnell "abdriften", je nachdem, was für Leute in den Gruppen aktiv sind. Ehrlich? GSD gab es die zur Zeit, als meine beiden klein waren, noch nicht. Aber auch die Elternstammtische in den Klassen meiner Kinder... naja. Mir "reichten" damals die "Krabbelgruppen" - die jenigen, die abwesend waren und vielleicht nicht ganz der gültigen "Norm" entsprachen, wurden durch den Kakao gezogen. Nicht immer, aber es kam durchaus vor.


    Ich bin da etwas "gespalten". Engagement finde ich grundsätzlich gut. Es kann nur schnell "zu viel" werden und in Druck ausarten. Ich wäre vorsichtig.

  • Ist ein schmales Brett, wo Eltern/Kinder sich genötigt fühlen könnten und die Lehrerin sich schlicht überfahren.

    Bin ja mal auf ihre Antwort gespannt.


    Für dich solltest du dich fragen, ob dir die Rolle des Moderators auch steht. Es ist schon so nicht einfach einen Morgenkreis zu leiten und alle bei Laune zu halten, zu sehen usw. Virtuell nochmal eine andere Nummer. Da braucht es nur einen Ausbüchser und du kommst ins schwimmen. Elternstammtische sind nochmal eine extra-Nummer.

    Zum anderen solltest du schauen, ob du wirklich Kapazitäten für sechs Stunden Bespaßung und co. hast.

    Oder du dir die Latte an Baustellen nicht noch mehr erhöhst.

  • Virtueller Elternstammtisch? =O Um Gottes Willen.... ich hätte da keine Nerven für. Mal ehrlich, letztendlich driftet sowas sonst wo hin.


    Die Klassenlehrer meiner Söhne hatten meine Telefonnummer und striktes Verbot, diese weiterzugeben. Ich war nie in einer WhatsApp Gruppe, ich fall regelmäßig vom Glauben ab, wenn ich bei meinem Mann mal lese, der ist in einer.


    Wenn die Kinder Kontakt wollen ok. Aber das ohne Zwang und dummes Gerede, wenn welche nicht täglich daran teilnehmen. Es sind immerhin Ferien und länger als 15min schon gar nicht.


    Ich bewundere dich ja, was du dir alles an Land ziehst. ;)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Wenn die Kinder da Lust drauf haben und sich Eltern finden die das begleiten wollen, warum nicht?

    Mir wäre das zu anstrengend. Man kann ja auch ohne Morgenkreis Kontakt halten. Meine Kinder haben beim Lockdown zu Anfang des Jahres das Telefon wieder entdeckt und auch regelmäßig mit ihren Freunden über WhatsApp/Zoom/Jitsi Videochats gemacht.

  • zu grün:

    Finde ich gut. Sehr engagiert, schade das nicht alle Kinder (warum auch immer) erreicht werden konnten.


    zu blau:

    Abstand


    lg von overtherainbow

  • Danke allseits, und ich freue mich, dass ich meine Frage hier gepostet habe. Ich hatte da doch noch einiges zu Ende gedacht.

    Die Lehrerin fand die Idee übrigens nicht grundsätzlich schlecht.

    Ich habe jetzt die Mutter eines Klassenkameraden meines Sohns um ihre Meinung gebeten, und bin gespannt, was sie dazu sagt.


    Zu der "einen Stunde", damit waren nicht unbedingt 60 Minuten gemeint. Ich werde morgen früh mal schauen, wie lange die Lehrerin das Meeting macht.


    Den Elternstammtisch lasse ich weg. Das habe ich eingesehen, das könnte abdriften, gerade jetzt in der Coronazeit, und damit wüsste ich nicht wie so etwas wieder einzufangen wäre.


    Falls es jemanden interessiert, was sie mir genau geantwortet hat, schreibe ich es gerne in einer PN.

    Ratte mein Sohn findet die Idee gut und von den anderen Kindern weiß ich nicht, ob sie es gut oder schlecht fänden, denn ich habe das bisher noch nicht öffentlich gemacht.

  • Es sind Ferien

    und es war ursprünglich von der Lehrerin initiiert und gestaltet

    es war etwas Schönes und besonderes in der Quarantänezeit,um die Zeit zu verkürzen, Kontakt zu halten,

    und es sollte vielleicht auch besonders bleiben (und in Erinnerung bleiben)

    und nicht in das

    Alltägliche abdriften.